Bandscheiben-Forum

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> Wann OP bei Nervenschädigung?
Tabea88
Geschrieben am: 14 Sep 2015, 13:49


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Hallo Zusammen

Ich bin im Moment ein wenig unschlüssig, weil ich von jeder Seite etwas anderes höre bezüglich OP.

Ab wann ist eurer Meinung nach eine OP unumgänglich und ab wann hat man noch Chancen, es auf konservativem Weg zu versuchen?

Bei mir besteht bereits eine Nervenschädigung (humple seit Anfang Juli, seit letzter Woche schleife ich das Bein nach). Der Nerv war bei der letzten Messung aber noch nicht tot. (wie beruhigend...) Fersengang funktioniert fast nicht mehr, komme zwar ein wenig hoch, falle aber beim laufen gleich wieder runter. Im Stehen gehts gar nicht mehr.

Letzte Woche hatte ich die 1. Prt, das hat aber noch nicht wirklich angeschlagen.

Ich muss nun nächste Woche nochmals zur Besprechung. Wie sind eure Erfahrungen bei solchen Situationen?

Liebe Grüsse
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Stefan77
Geschrieben am: 14 Sep 2015, 14:55


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Hallo,

ich würde erst zur OP greifen wenn Du es gar nicht mehr aushälst mit den Schmerzen und Beschwerden, solange es geht erstmal konservativ probieren. Eine OP kann man nicht mehr rückgängig machen.

Gute Besserung!

Grüße

Stefan Damm
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Benita
Geschrieben am: 14 Sep 2015, 16:00


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Hallo,

ich kenne einige Leute, die ihre bleibende Fußheber-Schwäche nicht hätten, wenn sie sofort zur OP gegangen wären.

Benita
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Hexle83
Geschrieben am: 14 Sep 2015, 20:43


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Hallo Tabea,

frage mal deinen Neurologen (nicht Neurochirurgen und auch nicht Orthopäden) wie seiner Erfahrung nach die Chancen mit und ohne OP stehen.
Selbst jetzt stehen vermutlich auch mit OP nicht bei 100%, dass es wieder "wie vorher" wird.
Der Beschreibung nach hast du eine Fußheberschwäche, ich hatte vor einer OP eine Fußsenkerschwäche und Großzehheberschwäche mit Kraftgrad 2.5/5, ich hatte ca. 4 Wochen die Parese mit auch nur noch gehumpelt, nach der OP war es glücklicherweise sofort (!) besser (KG 4/5), danach wurde es zäh und ich musste viele hunderte Male die Bewegungen wiederholen und hatte dort noch mit vielen Krämpfen etc. zu kämpfen...
Mein Chirurg gab mir zu bedenken, dass in meiner Situation ohne OP die PArese höchstwahrscheinlich nicht besser wird, oder wenn, nur minimal. Wenn ich mit den Ausfällen für den Rest des Lebens leben möchte: Dann keine OP. Wenn ich die Chance (und nur die Chance! keine Garantie) nutzen möchte: Dann OP! Aber nicht zu spät....
Mittlerweile gehts mir super, keine Schmerzen mehr, und keinerlei Kraftausfälle mehr (jetzt, nach 1.5 Jahren, das war ein langer Weg).

LG
Hexle
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Pinguin
Geschrieben am: 14 Sep 2015, 22:53


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Hallo Liebe Tabea, Hallo liebe Hexle,

Dieses Für und Wider zu einer OP in Eurem/Unserem Fall ist immer eine ganz schmale Gradwanderung.

MAn gelangt manchmal an Punkte, wo man am besten sofort auf den OP Tisch möchte, dann kommen wieder Zeiten an denen man denkt, "ach es geht ja noch ein Weilchen Ohne OP!

Meist ist dieser Gedanke noch gar nicht bis zum Ende ausgedacht, dreht sich der Wind wieder und man wünscht sich ein schnelles Ende/ der Schmerzen und Behinderungen
Für manch einen von uns vergeht somit die Zeit und es stellt sich eventuell sogar eine Besserung der Problematik ein auch Ohne OP.
Bei anderen widerum ist wertvolle Zeit verstrichen und die OP wird zu spät eingeleitet.
Somit hat man nun zwei Probleme.
Die Nachwirkungen einer OP verkraften und Schmerzen un Co sind noch immer da oder gar schlimmer...

Und dann gibt es den Optimalfall; Zur richtigen Zeit, am richtgen Ort mit den richitgen Menschen/Ärzten und all it fast weder gut.

Das man nach so einem Verluaf die 100% Genesungsmarke erreicht ist eher unwahrscheinlich und der Mensch sollte das lernen zu begreifen.

Auch mein Operateur hat mir eindringlichst nahe gelegt, dass keine esentlich verbesserung eintreten wird nach der Op, sie dient lediglich der Verhinderung von Schlimmeren.(Querschnitt)

Und da ich davor noch merh Angst habe, als vor der OP, lasse ich mich darauf ein.

Liebe GRüße

Konstanze
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Hexle83
Geschrieben am: 15 Sep 2015, 13:56


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Hallo Konstanze und hallo Tabea,

letzten Ende ist es immer noch die "eigene" Entscheidung, ob man eine OP "wagen" möchte oder nicht. Bei oder während einer OP kann auch viel schief gehen (insbesondere Blutungen und Frührezidive lt. meiner Chirurgin), man kann sich nur so weit absichern, einen Chirurgen zu wählen, der das schon viele Jahre macht und einem evtl. auch die Risiken schonungslos darlegt.
Mein Neurologe sagte wörtlich zu mir (ca. 4 Wochen Parese) " Ich bin nicht der Freund von Wirbelsäulen-OPs, aber SIE sollten sich nächste Woche operiert haben lassen. Haben Sie schon einen Termin? Das ist vermutlich Ihre einzige Chance, irgendwann mal wieder joggen gehen zu können...".
Ich habe mir millionenfach das für und wider einer OP durch den Kopf gehen lassen. Hunderttausendfach mir ausgemalt, wie es wäre, für immer diese nervige Parese zu haben. Da ich am Ende keine 200m mehr zum Bäcker laufen konnte (ohne Pause) und ich es sogar beim Radeln gemerkt habe (zuvor bin ich halt 80km am Tag geradelt und so) war mich mich die Sache glasklar.
In der OP hat sich rausgestellt, dass der Nerv mit dem Vorfall verbacken war, und der Vorfall verkalkt und somit die OP sehr lange und kompliziert war. Geholfen hat mir die Erkenntnis irgendwie auch nichts, da ich mich hätte so oder so operieren lassen. :P
(4 Monate nach der OP bin ich mit geringer Kraftminderung 70km an einem Tag geradelt, das war der echte Befreiungsschlag für Körper und Psyche!). Dafür hatte sich die OP und die Reha und alles danach echt "gelohnt" :-)
Du musst für dich dein persönliches Risiko abschätzen (bzw. dazu kannst du gerne deine Ärzte befragen, wie viel erfahrungsgemäß mit/ohne OP wieder so laufen können wie zuvor).
Ich kenne bestimmt genauso viele Fälle, die ohne OP auch wieder genauso gut laufen können wie zuvor...

LG
Hexle
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Markus1983
Geschrieben am: 15 Sep 2015, 16:15


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Deine Probleme klingen ja schon sehr krass, ich glaube, ich hätte mich schon längst unters Messer gelegt, ich werde immer leicht panisch, sobald ich kribbeln oder Taubheit verspüre.
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Tabea88
Geschrieben am: 15 Sep 2015, 19:35


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Hallo Zusammen

Erstmal vielen Dank für die vielen Meinungen und Anregungen!

Es ist wirklich eine verzwickte Situation, so eine Glaskugel wäre manchmal hilfreich ;)

Vorallem wie auch von euch erwähnt, mal ist es besser, dann denkt man alles halb so schlimm und ein paar Stunden später schlurft man wieder in der Gegend rum. Das kribeln ist im übrigen auch weniger geworden, ist das ein gutes Zeichen in Kombination mit der Lähmung?

Immerhin sind meine Schmerzen nicht mehr stark, teilweise gar nicht, vorhanden. Das lässt hoffen... Werde die Sache wohl nächste Woche nochmals mit dem Arzt besprechen, diese möchte mich sowieso zum Neurochirurgen schicken, wenn die Lähmung bis dann nicht besser ist. (war bisher nur beim Neurologen und Hausarzt).

Liebe Grüsse

Bearbeitet von Tabea88 am 15 Sep 2015, 19:36
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Hexle83
Geschrieben am: 15 Sep 2015, 21:25


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Hallo Tabea,

nachlassende Schmerzen sind nicht immer als sehr gutes Zeichen zu werten, es kann sein, dass es tatsächlich alles besser wird (aber die Kraftschwäche scheint ja mehr oder weniger immer gleich da zu sein, oder?) oder dass sich der Nerv langsam ganz verabschiedet...Das kann dir nur der Neurologe wirklich gut sagen, evtl. auch der Neurochirurg.
Du musst im übrigen nicht auf deinen Hausarzt warten, du kannst direkt einen Termin bei einem Neurochirurgen deiner Wahl machen mit dem Verweis auf "Lähmung", üblicherweise geht es bis zum Termin dann nur noch ein paar Tage.
Du bist voll unter dem Risiko, dass eine etwaige OP zu "spät" sein kann, von daher kann ein wenig Aktionismus echt nicht schaden :hair
Ich würde, um eine adäquate OP-Entscheidung treffen zu können, ebenfalls schon mal einen Termin beim Neurologen machen....

PS: Die schwankenden Tage kenne ich auch. Ich bin teilweise kurz auf Zehenspitzen gekommen, dann aber ging gar nichts mehr. Maßgeblich war für mich aber immer meine Gehstrecke. Kaum bin ich 50m zum Brötchenholen gelaufen, gings mit dem schlurfen wieder los. Und das war jeden Tag gleich.

LG
Hexle
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Tabea88
Geschrieben am: 16 Sep 2015, 07:28


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Hallo Hexle

Die letzte Nervenmessung beim Neurologen war vor 2 Wochen, auf Grund von dem Ergebnis hat er mich dann auch sofort zur PRT geschickt. Diese war letzte Woche. Den Termin beim HA habe ich erst nächste Woche, weil sie 10 Tage warten wollen, ob die PRT anschlägt.
Die Ärzt sind drum alle im selben Spital (Auch der Neurochirurg) und die Überweisungen kommen alle vom HA. Da ich mit dem Spital eigentlich sehr zufrieden bin möchte ich ungern jemanden übergehen. Aber vielleicht rufe ich mal an und frage nach einem früheren Termin.

Das beruhigt mich ein wenig zu hören, dass es dir auch so ging. Manchmal denke ich, vielleicht bilde ich mir das ein, kann ja nicht sein, dass es mal geht und dann wieder nicht. Aber du hast recht, die Gehstrecke spielt eine grosse Rolle!

Liebe Grüsse
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