Bandscheiben-Forum

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> L5/S1 nach OP, Was genau passiert, wenn die LWS nach OP
Stefan77
Geschrieben am: 18 Sep 2015, 07:14


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Hallo Scul,

die Narbe kommt vom minimalinvasiven Eingriff. Alles in Ordnung.

Wenn Du ein wenig Babyöl drauf machst nach dem Duschen wird sie schneller geschmeidig.

Grüße

Stefan
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paul42
Geschrieben am: 18 Sep 2015, 18:43


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Hallo Scultore

Den besten Überblick was bei deiner OP gemacht wurde bekommst du wenn du in der Klinik den OP Bericht deines Arztes auf schriftlichem Wege anforderst.
Geht leider nur schriftlich.

Also aus meiner Sicht ist ein Hautschnitt von 6 cm alles andere als minimalinvasiv.
Endokopisch ist es auf keinen Fall.

Du schreibst zu Anfang dieses Betrages das eine Sequesterentfernung vorgenommen werden mußte.

Das heist, dass ein Dislokationsgrad I-V, in deinem Fall Grad V der BS vorgelegen hat.
Ein Sequester beschreibt den Grad V was letztlich bedeudet das sich BS Material von der BS gelöst hat und frei beweglich war.

In der Regel wird dann eine offene OP unter dem Mikroskop (mikrochirurgisch) durchgeführt um das freie BS- Material vollständig zu entfernen.
Manchmal ist es auch notwendig das ein Teil des Wirbelbogens am WBK entfernt werden muss um den notwendigen Zugang zur Entfernung des BSV's zu ermöglichen.

Den genauen Ablauf deiner OP hat der Operateur in seinem OP- Bericht dokumentiert.

Jetzt ist so wie es ist.
Die äußere Narbe ist dabei nur ein ästhetischer Aspekt, viel wichtiger ist die Wundheilung in den unteren Gewebeschichten.

Es ist nicht damit getan die Haut aufzuschneiden um dann loszulegen. Der Zugang zum BSV wird erst dadurch möglich das man die WBK regelrecht freilegen muss um überhaupt was zu sehen.
Nach erfolgreicher Entfernung des BSV werden die unteren Gewebeschichten mit resorbierbaren Nahmaterial wieder zusammen gefügt.
Das Nahtmaterial löst sich nach etwa 8-10 Wochen auf. Damit ist die Wunde immer noch sehr frisch obwohl der sichtbare äußere Hautschnitt schon recht gut verheilt ist.
Es ist ein Irrtum zu glauben das mit Entfernung von Fäden oder Klammern nach etwa 10 Tagen die Sache bereits erledigt ist.

Die 8 Wochen für den Fasering sind nur ein Richtwert, beteilligte Nerven brauchen mehrere Monate um sich zu regenerieren.
Wannenbäder, Massage im OP-Beriech oder lokale Wärme sind tabu. Von daher ist es auch wenig ratsam im Bereich der Narbe zuviel Aktivität zu erzeugen. Eine lokale Wärme führt zur Erweiterung der Gefäße und somit steigt das Risiko zu einer übermäßigen Bildung von Narbengewebe.

Was die Reha betrifft muss man unterscheiden. Eine zeitnahe Reha sollte der Mobilisierung und der Entspannung dienen auf keinem Fall ist das nach so kurzer Zeit der richtige Zeitpunkt um ein intensives Aufbauprogramm für den Muskelaufbau zu starten. Man sollte eher lernen wie man sich rückengerecht im Rahmen seiner Möglichkeiten verhalten kann.

Viele Ärzte empfehlen die Kräftigung frühstens nach etwa 3 Monaten.

Aus meiner Sicht besteht hier echt ein Informationsmangel zwischen Operateur und der Rehaeinrichtung.
Der Oberarzt der Reha kennt vielleicht noch die Krankheitsgeschichte aber diese Infomartion erreicht nicht immer jeden Therapeuten der eine Gruppe von mehreren Patienten anleitet.

Der Patient glaubt das die Anwendung richtig entschieden wurde und der Therapeut glaubt das jeder entsprechend fit und geeignet ist um das Programm zu absolvieren.
Also werden die Patienten in jede denkbare Anwendung gesteckt ohne wirklich zu wissen ob es der persönlichen Belastungsstärke entspricht.

Die Einrichtung versucht den maximalen Durchsatz an Patienten zu ermöglichen um effizient zu wirtschaften, jedoch bleibt aus meiner Sicht die individuelle Betreuung auf der Strecke.
Das kann sich jeder selbst ausrechnen wieviel Zeit einem persönlich gewidmet wird bei einer Anwendung von 30 Min. mit 20 Teilnehmern.

Der Patient ist motiviert und hofft auf Besserung oder denkt jetzt muss ich was für mich was tun, muss aber leider viel zu oft feststellen das ein tägliches komplexes Programm die persönliche Belastungsgrenze übersteigt und dann wundert man sich wenn es nach nach der Reha schlechter geht als davor.

Ich will es nicht verallgemeinern, dass es immer so abläuft, aber aus meiner Sicht ist es der Klassiker sich innerhalb der Reha ein Rezidiv einzufangen.

Schmerz ist immer ein Warnsignal und das sollte jeder Bandi erkennen um sich entspechend angemessen zu verhalten. Das heißt das man auch mal Nein sagt
Man kann durch angemessene Bewegung und Akitivtät viel beeinflussen aber den Heilungsverlauf nach der OP bestimmt der Körper ganz allein.

Daher ist wichtig das man auf die Signale hört und angemessen reagiert.

gute Besserung
paul42
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Stefan77
Geschrieben am: 18 Sep 2015, 18:58


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Hallo Paul,

da haben die bei meinen zwei normalen BWS Operationen auch einen zu großen Schnitt gemacht und es als minimal invasiv bezeichnet. Meine beiden Schnitte waren auch 6 cm lang, daher dachte ich das wäre so normal :D wieder was gelernt.

Viele Grüße und ein schönes, vor allem ein schmerzfreie.

Grüße

Stefan
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paul42
Geschrieben am: 18 Sep 2015, 20:53


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Hallo Stefan77

Ich glaube den Begriff minimalinversiv muss man differenzierter berachten.

Eigentlich bedeutet es nur das man den Zugang während der OP versucht so minimal als möglich zu gestalten.

Es nicht gleichzusetzen damit, dass man eine Schlüssellochtechnik anwendet , sondern man versucht den Zugang für eine OP so klein wie möglich zu halten damit der Heilungsprozess lokal beschränkt werden kann.

Je kleiner die Wunde desto schneller die Genesung.

Wenn ich an meine OP zurückblicke hat mein Operateur sicherlich auch minimalinversiv operiert.
Bei mir wurde durch einen 4 cm langen Hautschnitt über den Rücken die Spondylodese L4/L5-S1 herbeigeführt.

Dabei wurden 2 BS komplett + BS- Sequester entfernt, 2 Cages eingebracht und die WBK mit insgesamt 6 Schrauben und 2 Fixateuren über diesen Zugang ermöglicht. Zusätzlich wurde durch den Zugang mein Spinalkanal und die Neuroforamen erweitert.

Es war dennoch eine offene OP und ich frage mich heut noch wie mein Operateur das alles über einen so kleinen Hautschnitt realisiert hat.

Ich bin meinem Operateur immer noch sehr dankbar das er mir helfen konnte und ich habe großen Respekt davor was er geleistet hat.

viele Grüße und gute Genesung für dich :ap
paul42
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Stefan77
Geschrieben am: 19 Sep 2015, 08:18


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Hallo Paul,

da hättet Du echt einen Können als Operateur. Meine jetzige Narbe nach der Spondy L4-s2 ist über 20 cm lang. Aber ich muss sagen dass sie mich nicht stört . Vorne die wurde super genäht.

Ich wollte noch loswerden, dass man immer von Deinen Erläuterungen super lernen kann, weil es auch für mich als Laien verständlich geschrieben ist Vielen Dank dafür.

Gruß

SStefan
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Scultore
Geschrieben am: 19 Sep 2015, 09:00


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Ja, genau, Stefan, hätte ich besser nicht sagen können:
Danke, Paul!
Ich glaube wirklich, daß das Verständnis von den Heilungsprozessen im Körper extrem wichtig und hilfreich ist und Fehlverhalten dadurch vorgebeugt wird.
Beispiel:
Gestern war ich zum ersten Mal IRENA machen, ich wurde an allen Geräten eingewiesen und habe anfangs auch mitgeteilt, was wo gemacht wurde.
Aus organisatorischen Gründen hatte ich drei verschiedene Betreuer, bis ich durch war... Der letzte macht den Job, weil er auch schon zwei operierte Vorfälle hatte. Kurz, ich mußte meine Geschichte drei Mal erzählen, weil jeder glaubte, die OP liegt schon viel länger zurück.
Da gab´s viel "ach,so..." und "okay, dann das noch nicht..." und unterm Strich hatte ich danach einen super Tag, beinahe ohne Schmerzen und hab mich wirklich gut gefühlt.
Ich mach das jezt drei Mal pro Woche, immer gleich morgens, wenn die aufschließen, dann ist man gut eingenordet für den Tag und plane schon, danach weiter zu machen, wenn ich´s entweder bezahlt bekomme oder mir leisten kann.
Auch, um den Sport in den Wochenlauf fest zu integrieren, zum Glück fordert der Körper nach einer gewissen Zeit ja die Bewegung ein und laut dem operierten Trainer geht´s eigentlich immer nur kurzfristig ohne Training.
Glaube ich ich ihm.
Gute Sache.

Euch ein schönes Wochenende und gute Besserung,
LG,
Scul
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Hexle83
Geschrieben am: 19 Sep 2015, 11:41


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Hallo zusammen,

zur Schnittlänge bei der "klassischen", mikrochirurgischen OP (mit OP-Mikroskop, aber dennoch nicht "endoskopisch, minimalinvasiv"):
Lt. meiner Chirugin geht das schon mit einem max. 4cm Hautschnitt. Je nach anatomischen Verhältnissen und Fettschicht am Rücken :hair :hair :hair muss sie aber größer werden. Oder wenn die OP doch schwieriger als gedacht.
Sieht nach ca. 1.5 Jahren bei nicht ganz optimaler Wundheilung aus wie das Bild im Anhang.
Seither habe ich ca. 11kg abgenommen und heute wäre vielleicht sogar die Narbe kleiner. Aber was solls.
Von der Narbe selbst merke ich gar nichts, sie und die Region drum rum waren aber bestimmt 6 Monate danach noch angeschwollen. Ansonsten ist die Narbe flach und man kann sie eigentlich nicht mehr "fühlen" :klatscht

LG
Hexle

Bearbeitet von Hexle83 am 19 Sep 2015, 11:41

Angefügtes Bild
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Hexle83
Geschrieben am: 19 Sep 2015, 11:45


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PS: @Scul: Kann ich nur bestätigen, man muss mit dem Sport nach der OP dranbleiben. Wobei ich selbst in der Reha "wenig" gemacht habe, nur ein bisschen schwimmen (kraulen) und einmal Nordic Walken. Krafttraining und Radeln habe ich viel später wieder angefangen. Ist alles individuell verschieden, aber irgendwann muss man halt schon die 3mal die Woche Sport machen (meine Meinung), um den Zustand zu halten... :P
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Scultore
Geschrieben am: 20 Sep 2015, 08:24


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Guten Morgen!

Danke für die Aufklärung Hexle.
Meine Narbe ist jetzt, 5 1/2 Wochen nach der OP schon wieder flach und nur an einer kleinen Stelle etwas hart.
Etwa zwei Finger breit links davon gibts noch eine subkutane Schwellung mit vielleicht 3 cm Durchmesser, aber flach und schmerzfrei.
Ich hoffe, das spricht für wenig Narbengewebe auch im Inneren...

Allen einen schönen Sonntag wünscht
Scul
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