Bandscheiben-Forum

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> Rückenprobleme erblich?, familiär gehäuft
licecow
Geschrieben am: 25 Sep 2004, 20:18


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@ Strubbel, dies hab ich dir nochmal rausgesucht:
QUOTE
Experten schätzen, dass bei etwa 30 % der Patienten eine Rückenoperation
nicht notwendig gewesen wäre, hätte man vorher die psychischen Faktoren mit
einbezogen. Deshalb sollte neben der körperlichen Untersuchung auch immer
ein intensives Gespräch stattfinden.

Wie denkst du denn darüber? Es stammt aus dem thread: Links, die das Leben angenehmer machen; der Beitrag heißt: Rücken und Psyche....
Harro hat es ja in seinem Beitrag mit aller Vorsicht angekündigt ;)
die cow :winke
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Strubbel
Geschrieben am: 25 Sep 2004, 21:26


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@Licecow
Ich finde, es geht durchaus mit dem vom mir gesagten konform.

Erwiesenermaßen ist der Anteil von Menschen, die z.B. Ja-Sager bzw. mit mangelndem Selbstbewußtsein sind überproportional mit Rückenproblemen gestraft. Die also im Leben tatsächlich wortwörtlich den Kopf einziehen, sich für andere krumm machen (aus Angst, sie könnten nicht mehr gemocht werden, wenn sie nicht das tun, was andere verlangen), die, die immer die Zähne zusammenbeissen, ne Faust in der Tasche machen und immer willig sind, nie Nein sagen können.

Sicherlich müssten hier, um zu gesunden auch einige viele Faktoren mitbehandelt werden z.B. Stärkung des Selbstbewußtseins oder aber auch Änderung der Lebensgewohnheiten. Die einen bekommen Magengeschwüre, weil der Ehebund z.B. zu eng wurde, die Arbeitskollegen mobben, und die anderen steckens dann tatsächlich in den Rücken.

Und hier setze ich an und sage, man muß hier und da auch seine Lebenseinstellung überdenken, daran arbeiten - mir ist klar, dass nicht alle von den Eltern in allem bestärkt groß geworden sind, es gibt genügend (und leider auch heute noch), denen wurde im Gegenteil der Wille (das Rückgrat!) gebrochen.

Wissenschaftlich Fakt ist jedoch auch, dass tatsächlich die Menschen, welche trotz (oder vielleicht auch gerade wegen Schmerzen) versuchen so "normal" (auch eine Def. über die man streiten könnte) wie möglich zu leben und halt eben ihren Krankheitszustand nicht ständig und bei jeder sich bietenden Gelegenheit thematisieren mit weniger Schmerzmitteln (und damit auch eine gewisse Zeit lang ohne OP?) auskommen, als Menschen, die wahrlich leiden, zuviel darüber nachdenken, sich unverstanden fühlen und auch für alles verantwortlich, diese benötigen wesentlich mehr Schmerzmittel (und auch mehr OP's).

Sodele, und das habe ich mir jetzt nicht aus dem Hirn gedrückt, nein, dies habe ich während meiner Reha erfahren - dort gab es eine Bandscheibengruppe und eine Psychologin, daran teilzunehmen war Pflichtprogramm. Und dort habe ich es ja erlebt, wie die anderen (und hier leider auch überproportional viele Frauen) Angst hatten, es würde nichts ohne sie zu Hause klappen, die Arbeitskollegen würden jetzt nur noch über sie reden, die sich wertlos fühlten, zu nix mehr nütze und doch von allen ausgenutzt, jedoch gefangen in ihrer eigenen Gefühlswelt, unfähig ohne fremde Hilfe etwas an ihrem Zustand - und vor allem an ihre Lebenseinstellung - zu arbeiten.

Diesen Menschen fehlt manchmal die "ihr könnt mich alle gerne haben, was ihr denkt, ist mir schnuppe"Einstellung.
Mein persönliches Credo seit vielen Jahren ist "Mich können nicht alle lieben, aber viele können mich mal gerne haben" - damit fährts sich unheimlich gut - stellt Ärzte jedoch auch vor echte Probleme, den die Psychoschiene passt ja dann "leider" nicht so gut und da muß dann ja doch ein körperliches Problem dahinter stecken. Naja, immerhin 70% der operierten sind wohl zu Recht operiert worden -also doch nicht alles Einbildung - und Achtung, hier schließt sich der Kreis zum Thema des Threads - sondern körperliche Fehlbildungen, die möglicherweise vererbt wurden.

:winke Strub
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parvus
Geschrieben am: 26 Sep 2004, 09:13


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Klasse Strub! :klatscht

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Harro
Geschrieben am: 26 Sep 2004, 10:34


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Liebe Strub,

QUOTE
Mein persönliches Credo seit vielen Jahren ist "Mich können nicht alle lieben, aber viele können mich mal gerne haben"

Genauso MUSS das sein, sonst geht man vor die Hunde.

Aber um noch mal zum Thema zu kommen, Rückenprobleme sind zum Teil vererblich, lässt sich aber über die gesunde Lebensweise zum Teil kompensieren.
Zum Beispiel, haben meine Kinder die komplette Zahnstruktur von mir geerbt, das sogar vom Zahnarzt bestätigt wurde.
Zum Thema Bandscheiben und Gene(Vererbung) bin ich auf folgendes gestossen:
QUOTE
Bandscheiben und die Gene

Neuere Untersuchungen sprechen dafür, dass ein größerer Teil der Bandscheibendegenerationen durch erbliche Faktoren erklärt wird. Dies betrifft besonders die Fälle von sehr frühzeitigen Ischialgien (Ischias- oder Hexenschussbeschwerden) bei Bandscheibenvorfällen. Für mehrere dieser genetischen Veranlagungen wurde nun der genetische Code entschlüsselt. Die bisher entschlüsselten Erkrankungen sind dominant erblich. Dies bedeutet, dass bereits ein Gen von einem Elternteil ausreicht um potentiell zu erkranken. Das Risiko scheint bei entsprechender Veranlagung etwa verdreifacht. Gestört scheint hauptsächlich die Bildung einerbestimmten Beindegewebsstubstanz des Kollagen IX. Dieses ist Bestandteil des Gallertkernes der Bandscheibe wie des Faserrings, kommt aber auch im Knorpel allgemein (auch der kleinen Wirbelgelenke) und im Glaskörper des Auges vor.  Das hier betroffene Kollagen verursacht aber keine Augenschäden, bei einem verwandten Leiden mit Veränderugnen im Kollagen II entsteht das Stickler- Syndrom,  bei einer anderen (der Gly67Asp, GlycinAsparagin Substitution) das Wagner Syndrom, mit schweren Augenleiden insbesondere mit Glasköper- und Netzhautdegeneration, Netzhautablösung, Kurzsichtigkeit und grauem Star.  'Diese Augenleiden sind also genetisch mit den Bandscheibenleiden verwandt, es handelt sich aber um verschiedene Leiden.



Ist zwar ein bischen wissenschaftlich, aber selbst der Laie kanns erkennen.

Schönen Sonntag

Harro :smoke
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Strubbel
Geschrieben am: 26 Sep 2004, 11:47


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Lieber Harro,

da hast Du einen super Bericht im Net gefunden - vielen Dank :)

Und ich denke mir so, auch wenn das unsereins ja nicht mehr viel nützt zu wissen, dass wir, wenn auch nicht alles, aber ggf. die hohe Wahrscheinlichkeit zu erkranken geerbt haben, so könnten wir eine gewisse Sensibilität für unsere Kinder und Enkelkinder entwickeln.

Also Kindern ihren natürlichen Bewegungsdrang lassen, nicht immer nur gerade sitzen lassen, nichts schweres heben lassen (auch wenn uns die Kids immer wieder ja auch beweisen wollen, was sie alles könn(t)en), Sport, Ernährung, Gewicht (!) und so einiges mehr. Das heißt ja dann nicht, das man sie in ne Käseglocke setzt, sondern man sieht es mit anderen Augen.

QUOTE
Diese Augenleiden sind also genetisch mit den Bandscheibenleiden verwandt
Mhm, das Augenleiden meines Mannes hatte bereits dessen Opa und auch sein Vater. An einer einseitigen Erblindung (schwerste Netzhautablösung) ist mein Mann noch vorbeigekommen, wir wissen aber nie, wie lange es gut geht bis zum nächsten mal.
Wir sollten vielleicht besser keine gemeinsamen Kinder bekommen :kinn

Wünsche allen noch einen schönen und schmerzärmeren Sonntag
:winke Strub


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licecow
  Geschrieben am: 27 Sep 2004, 07:34


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Danke für den schönen Sonntag, habe ich leider zu spät gesehn. Vielleicht wäre ich sonst vernünftiger gewesen. Ich habe gestern eine Probe von 7 Stunden hinter michgebracht, zwischendurch immer eine Viertelstunde auf dem Gymnastikball oder auf der Matte mit Gymnastikball zur Stufenlagerung. Hinterher hat mein Mann mir eine sehr zornige Ansprache gehalten, die ich garnicht gerne gehört habe: "das dankt dir hinterher keiner, wenn du dir bei sowas den Rücken völlig kaputt machst..." ;)
Oh je, wo er recht hat, da hat er recht.
Es fällt halt so schwer die lieben Hobbies aufzugeben und dann noch die Ratschläge einzustecken, Strub, du weißt, wie ich das liebe!
die cownix :sch
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licecow
Geschrieben am: 04 Okt 2004, 13:02


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@ Hallo Strub, ich habe mir heute noch mal diesen Beitrag von dir durchgelesen (hab überhaupt viele gelesen in den letzte Tagen!) und finde ihn total gut, du sprichst mir aus der Seele:
QUOTE
Erwiesenermaßen ist der Anteil von Menschen, die z.B. Ja-Sager bzw. mit mangelndem Selbstbewußtsein sind überproportional mit Rückenproblemen gestraft. Die also im Leben tatsächlich wortwörtlich den Kopf einziehen, sich für andere krumm machen (aus Angst, sie könnten nicht mehr gemocht werden, wenn sie nicht das tun, was andere verlangen), die, die immer die Zähne zusammenbeissen, ne Faust in der Tasche machen und immer willig sind, nie Nein sagen können.
QUOTE
Diesen Menschen fehlt manchmal die "ihr könnt mich alle gerne haben, was ihr denkt, ist mir schnuppe"Einstellung.
QUOTE
Mein persönliches Credo seit vielen Jahren ist "Mich können nicht alle lieben, aber viele können mich mal gerne haben" - damit fährts sich unheimlich gut - stellt Ärzte jedoch auch vor echte Probleme, den die Psychoschiene passt ja dann "leider" nicht so gut und da muß dann ja doch ein körperliches Problem dahinter stecken. Naja, immerhin 70% der operierten sind wohl zu Recht operiert worden -also doch nicht alles Einbildung - und Achtung, hier schließt sich der Kreis zum Thema des Threads - sondern körperliche Fehlbildungen, die möglicherweise vererbt wurden.

Vielen Dank nochmal dafür!
LG
die licecow :winke
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Lieralou
Geschrieben am: 04 Okt 2004, 21:13


Öfter dabei
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Hallo Licecow,

habe mir vor kurzem unabhängig von dieser Runde auch gerade Gedanken gemacht, ob diese BS-Probleme nicht auch erblich bedingt auftreten könnten. Bei mir sagen nämlich immer alle, ich hätte meine BSV in der HWS bestimmt vom Reiten, wenn nach einer möglichen Ursachen geforscht wird. Meine Schwester hat die gleichen Probleme wie ich und bei meinem Bruder meldet sich auch ab und zu das Genick, aber nicht so schlimm. Beide haben noch nie im Leben auf einem Pferd gehockt und diese berühmt berüchtigten Jawohl-Sager sind wir alle drei schon lange nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es viele verschiedene Ursachen für diese verfluchten BSV gibt, aber was ich mir am wenigten vorstellen kann, ist, dass Bandscheiben morsch werden und aufplatzen, weil man Kummer hat.

Viele liebe Grüße

Lieralou
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licecow
Geschrieben am: 05 Okt 2004, 14:06


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Hallo, ja, wenn man bedenkt, was man von seinen lieben Eltern sonst so alles erbt an körperlichen Ähnlichkeiten, da fällt es eigentlich nicht so schwer, sich eine gewisse familiäre Disposition vorzustellen...
Und dann übernimmt man noch Interessen, wie vorgebeugt sitzen und lesen oder Freude an der Gartenarbeit und was weiß ich noch alles, das kommt dann noch hinzu...
LG
die cow :winke
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Sibylle
Geschrieben am: 20 Okt 2004, 02:35


Stammgast
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Halloechen,
also dass das vom Reiten kommt glaub ich nicht ausser dass man halt bloed stuerzt, sonst muessten ja sehr viele Reiter Probleme mit der HWS haben.
Meine Schwester geht noch nicht mal auf 10 Meter an ein Pferd ran und hat die letzten Jahre auch schon recht Probleme mit dem Nacken ( halt noch keine BSV ) aber sie sitzt auch viel am Computer. Ausserdem habe ich noch eine Cousine vaeterlicher seits die auch erst letztes Jahr gleich drei BSV in der Halswirbelsaeule hatte, also, da scheint schon was in der Familie zu liegen.
Sibylle
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