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Fujicatoe |
Geschrieben am: 27 Jul 2015, 23:04
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 24.898 Mitglied seit: 27 Jul 2015 ![]() |
Liebe Community,
ich (35 Jahre, männlich, sportlich) ersuche nun Euren Rat, weil ich anscheinend - wie mein Neurochirurg sagte - ein "schwer zu beratender Fall" bin. Bei mir wurde im Juni 2014 ein zunächst kleiner BSV L5/S1 festgestellt, der sich im Laufe der ersten Monate noch etwas vergrößert hat. Im letzten Bild keine Vergrößerung des Vorfalls mehr festzustellen, jedoch sieht man deutlich dass die Nervenwurzel in Bedrängnis ist. Probleme waren/sind hauptsächlich Beinschmerz und ausgeprägter Lasuege, bei ca. 30 Grad positiv. Es erfolgte im Zeitraum von einem Jahr auf konservativer Ebene: KG, manuelle Therapie, KG am Gerät, Osteopathie, LNB Schmerztherapie, Körpertherapie nach Pohl und eine stationäre Reha über 3,5 Wochen. Medikamente habe ich in dieser Zeit auch verschiedene genommen: Cortison, IBU, Diclo, Arcoxia, Lyrica, Ortoton (im Moment aber alles abgesetzt außer IBU). Auch PRT-Behandlung habe ich bekommen und aktuell sind als letzter konservativer Versuch noch einmal 2 PRT-Sessions geplant. Ich hatte nie Lähmungen, Taubheit oder sonstige Ausfallerscheinungen im Bein, auch wenn das MRT Bild es vermuten ließe. Aktuell sieht es so aus, dass ich bei normaler Alltagsbelastung (Bürojob mit höhenverstellbarer Tisch) meist ohne Schmerztabletten auskomme. Sogar ein 18-tägiger Roadtrip mit dem Camping-Bus (3000 km) war kürzlich möglich in dem ich insgesamt an 5-6 Tagen jeweils eine IBU 600 nahm, wenn der Ischiasnerv keine Ruhe gab. Das Problem ist nur, dass der Lasuege einfach nicht besser wird was über die Zeit zu einer gewissen Veränderung des Bewegungsbildes geführt hat. Normale Bewegungen sind mit so einem früh positiven Lasuege oft nur in Schonhaltung möglich. Außerdem gibt es immer wieder schlechte Tage/Situationen, an denen der immer wiederkehrende Schmerz im Bein eine psychische Belastung darstellt mit negativen Auswirkungen auf Familie, das soziale Umfeld und mich selbst. Nach einem Jahr bin ich doch schon ziemlich zermürbt und weiß nicht mehr, was mir noch helfen könnte. Mein Neurochirurg sagt, dass ich am Ende der konservativen Behandlung angekommen bin und nun selbst entscheiden muss, ob ich mich mit der jetzigen Situation abfinden kann oder ob ich es mit einer OP versuchen möchte. Es würde dann eine mikrochirurgische Dekompression der Nervenwurzel durchgeführt. Er schätzt die Chance auf Besserung bei ca. 80 % ein. Es besteht laut NC die Möglichkeit, dass sich durch die andauernde Kompression bereits Narbengewebe um die Nervenwurzel gebildet hat oder noch schlimmer, der Vorfall regelrecht mit dem Nerv "verbacken" ist. Auch bei erfolgreicher OP könnte es sein, dass mir der Lasuege bleibt. Mein NC hat bereits rund 3000 Eingriffe hinter sich aber offenbar ist er bei mir ratlos. Er spricht von einem "chronifizierten Wurzelreizsyndrom". Ich weiß, jeder BSV ist anders aber trotzdem möchte ich hier den Versuch starten ggf. Gleichgesinnte zu finden, bei denen eine ähnliche Symptomatik vorliegt um mich an dieser Stelle mit Euch auszutauschen. Meine Hauptfrage zur Zeit ist: Gibt es nach über einem Jahr noch Hoffnung auf Heilung des Lasueges / der Schmerzen? Was hat euch geholfen? Würdet Ihr die OP nach so langer Zeit noch machen? Vielen Dank im Voraus und eine gute Nacht! Euer Fujicatoe |
paul42 |
Geschrieben am: 28 Jul 2015, 14:30
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.833 Mitgliedsnummer.: 19.053 Mitglied seit: 18 Jul 2011 ![]() |
Hallo Fujicatoe
Willkommen im Forum :; Ich denke, dass deine Geschichte wirklich nicht so einfach ist um jetzt einen wirklichen Rat zu geben wie man zukünftig vorgehen sollte. Dafür ist leider schon jede Menge Zeit verstrichen. Zunächst einmal ist das Zeichen nach Laseque keine eindeutige Diagnose. Primär ist es eine Untersuchung, die den Verdachtsmoment auf einen BSV näher beschreibt. Ein positives Zeichen bei 30° gibt Hinweis darauf das hier tatsächlich Verdacht auf einen BSV besteht. Du hast ja schon einiges an konservativen Methoden versucht um Linderung zu erreichen. Dein Arzt hat schon Recht wenn er derzeit eine OP als risikobehaftet einschätzt, bzw. im Moment keine vollständige Prognose abgeben kann. Die Aussage das sich BS- Material mit der betr. Nervenwurzel verkleben kann ist leider korrekt Eine OP wird vermutlich zur Folge haben, das beteilligte Nerven möglicherweise zusätzlich massiv geärgert werden. Durch so einen Eingriff werden sich vermutlich auch keine spontanen Verbesserungen einstellen. Es wird bestimmt eine ganze Weile dauert bis sich der betr. Nerv davon erholt. Ich habe persönlich nicht den Eindruck, dass dir weitere konservative Therapieansätze ohne OP einen wesentlichen Erfolg bzw. eine wesentliche Verbesserung ermöglichen können. Ich würde an deiner Stelle nochmalig ein MRT mit Kontrastmittel empfehlen, um beurteilen zu können wie stark die betr. Nervenwurzeln auf Dauer eingeengt werden. An der Verteilung des Kontrastmittels lässt sich ableiten in wie weit die räumliche Lage der Nervenwurzeln beeinträchtigt werden. So lässt sich auch feststellen in wie weit das BS- Material mit der betr. Nervenwurzel verwachsen, bzw. verklebt ist. Ich kann dir leider dazu keinen Ratschlag geben. :sch Du wirst nach Absprache mit deinem Arzt selber entscheiden müssen, ob eine OP unter Berücksichtigung deiner anhaltenden Beschwerden eine wirkliche Option sein könnte. alles Gute paul42 |
Fujicatoe |
Geschrieben am: 30 Jul 2015, 08:40
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 24.898 Mitglied seit: 27 Jul 2015 ![]() |
Hallo Paul42,
zunächst einmal vielen Dank für das Willkommen und Deine Einschätzung zu meiner Situation. Den Hinweis mit dem MRT+Kontrastmittel habe ich aufgenommen. Ich wusste bisher nicht, dass das geht und werde den Punkt bei meinem nächsten Termin mit dem NC ansprechen. Dennoch möchte ich mich noch einmal an das Board wenden, mit der Frage, ob es hier im LWS-Forum oder im Kreis Eurer Bekannten jemanden gibt, der über mehrere Monate oder länger unter einer chronischen Reizung der Nervenwurzel gelitten hat und dann, mit oder ohne OP, eine Besserung oder gar Heilung erreicht hat. -Was hat euch geholfen? -Ist eine OP nach so langer Zeit überhaupt noch sinnvoll? Auf der Suche nach allen möglichen alternativen Methoden, bin ich zuletzt auf die Hangab-methode gestoßen, bei der man an den Füßen überkopf aufgehängt wird (ähnlicher Ansatz wie beim Aerial Yoga, nur mehr auf Entspannung ausgelegt). Ich finde das recht interessant und hoffe, dass ich es demnächst ausprobieren kann. Werde dann hier berichten! Bis dahin freue ich mich über jeden, der sich zu meinem Thema meldet! Euer Fujicatoe |
Bandscheibinator |
Geschrieben am: 31 Jul 2015, 00:30
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 24.125 Mitglied seit: 21 Dez 2014 ![]() |
Hallo Fujicatoe,
ich kenne das mit dem Bein nur zu gut. Ich hatte das auch ziemlich genau ein Jahr und habe mich dann letztendlich operieren lassen. Schuld war bei mir dann allerdings eine Zyste, nicht die Bandscheibe. Seit der OP geht es mir deutlich besser. Du findest meinen Bericht hier: http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...T&f=113&t=59321 Viele Grüße Bandscheibinator |
paul42 |
Geschrieben am: 31 Jul 2015, 12:42
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.833 Mitgliedsnummer.: 19.053 Mitglied seit: 18 Jul 2011 ![]() |
Hallo Fujicatoe
Ich will nochmal auf deinen Beitrag eingehen. Es gibt durchaus Mitglieder im Forum die über Monate gebraucht haben um noch eine Verbesserung zu erreichen. Jedoch solltest du dich nicht daran orientieren, weil jeder Fall immer eine individuelle Betrachtung erforderlich macht. :kinn Das hast du selbst bereits erkannt. ??? Dein Arzt hat dir bereits erklärt worin das Problem besteht. Normalerweise gelingt es in vielen Fällen dem Körper das vorgefallende BS- Material mit der Zeit abzubauen. Leider gibt es dazu keine vollständige Garantie. So wie du deinen langen Weg beschreibst, ist es deinem Körper bisher nicht gelungen, nennenswerte Verbesserungen zu erreichen. An der Situation wird sich vermutlich von allein nichts mehr verändern. Dein NC ist der Meinung, dass das BS- Material bereits dauerhaft mit betr. Nervenwurzeln verbunden ist. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes wird es auch keine "natürliche" Entlastung des Nerven mehr geben. Eine Hangab-methode wird dir den gewünschten Erfolg auf Linderung sicherlich auch nicht mehr bescheren. So wie dein Arzt geschildert hat, kann man den Nerv nur noch operativ wieder freilegen. So ein Eingriff ist und wird kein Spaziergang. Man kann den Nerv nur mikrochirugisch wieder frei legen. Der Eingriff wird den bedrängten Nerv erheblich stressen, so dass im Anschluss der OP auch nicht wirklich mit einer spontanen Verbesserung zu rechnen ist. Wenn bei der OP was schief geht könnten sich die Beschwerden unter schlechten Umständen sogar noch verstärken. Zusätzlich besteht je nach Lage des BSV's auch ein zusätzlicher Eingriff das ein Teil des Wirbelkörperbogens eventuell entfernt werden muss um überhaupt einen Zugang zum BSV zu erreichen. Dein Arzt hat dir bereits erklärt, dass du nun für dich selbst bewerten musst, ob deine Lebensqualität bereits so deutlich gemindert ist, dass eine OP eine wirkliche Option darstellt. Einen positiven Laserque- Test bei 30° kann man im Alltag auch vermeiden wenn man sich entsprechend bewegen kann. Ich würde an deiner Stelle nochmal Rücksprache mit deinem NC halten um folgendes zu klären: -Wie sieht das bisherige Leistungsvermögen des bedrängten Nerves aus? -Wie stark ist der betr. Nerv durch BS- Material eingebettet? -Wie gut ist derzeit der Zugang um den BSV durch eine OP abzutragen? -Wie wird sich das ganze ohne OP Bestenfalls und Schlimmstenfalls weiter entwickeln? -Wie wird sich das nach einer OP Bestenfalls und Schlimmstenfalls weiter entwickeln? -Wie würde sich dein NC entscheiden, wenn er persönlich in einer vergleichbaren Situation wäre? Sicherlich hast du auch eigne Fragen die dich beschäftigen. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht für dich keine dringende Entscheidung zur OP. Versuche für dich die offenen Fragen zu klären und habe keine Scheu zusätzlich eine weitere fachärztliche Meinung einzuholen. Für so eine Entscheidung halte ich ein MRT mit Kontrastmittel und eine neurologische Untersucherung (EMG) zur Untersuchung der Leistungsfähigkeit betr. Nerven im Vorfeld einer OP für unbedingt ratsam. alles Gute paul42 |
Bandscheibinator |
Geschrieben am: 31 Jul 2015, 18:03
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 24.125 Mitglied seit: 21 Dez 2014 ![]() |
Hallo Fujicatoe,
da in Deinem Fall keine dringende OP-Indikation (wie bei schweren Lähmungen, Cauda Equina-Syndrom, etc.) vorliegt, entscheidet eigentlich nur Dein Leidensdruck darüber, ob Du den Schritt als finalen Versuch wagst. Ich war irgendwann an diesem Punkt, an dem mir die Risiken egal waren weil mich der Schmerz einfach - wie Du auch schreibst - mit der Zeit mürbe gemacht hat. Ob es nach einer OP wirklich besser wird, wird Dir keiner beantworten können. In meinem Fall hat es die OP gebracht - ich kenne aber auch Fälle, die durften sich 3 Monate später wieder unters Messer legen und sind immer noch nicht beschwerdefrei. Es kann jedoch - wie mein Vorredner schon richtig gesagt hat - keinesfalls schaden, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen und die von Deinem NC erhobenen Befunde kritisch zu hinterfragen. Die Zeit sollte man sich auf jeden Fall nehmen - hab ich übrigens auch gemacht. Gruß Bandscheibinator |
milka135 |
Geschrieben am: 31 Jul 2015, 18:23
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PremiumMitglied Silber ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 2.555 Mitgliedsnummer.: 22.958 Mitglied seit: 14 Jan 2014 ![]() |
Hallo Fujicatoe,
also eins muss sagen, therapiert wurden bist du. Das kann hier nicht jeder Bandi hier im Forum von sich sagen. Entscheidet ist dein Leidensdruck. Manchmal ist OP-Ziel Schmerzfreiheit einfach zuhoch gesteckt. Klopf für dich im Inneren ab. Mit welchen Restbeschwerden du nach einer OP leben könntest um sagen zukönnen: "die OP war für mich erfolgreich". Hattest du schon mal Manuelle Therapie? Hattest du schon mal den Schmerzkatheter - Racze-Katheter? (Er soll Bandscheibengewebe entwässern!) Liebe Grüße, Milka :; |
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