Bandscheiben-Forum

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> Protrusion C5/C6, Andauernde Schmerzen seit drei Monaten
gala_tea
Geschrieben am: 19 Jul 2015, 19:55


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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und über Online-Recherche auf dieses Forum gestoßen. Kurz meine Geschichte: Ich hatte in den letzen Jahren wiederholt mit "steifem Nacken" zu kämpfen, der aber mit Schmerzmittel und ein bisschen Ruhe immer wieder weg ging. Ich bin recht sportlich, Kampfkunst, Kajak, technisches Tauchen, leichtes Bergsteigen. Nach einer intensiven Trainingseinheit im Kraftraum konnte ich mich am nächsten Tag überhaupt nicht mehr bewegen, starke Schmerzen, der Nacken war wie einzementiert. Das MRT ergab mehrere Protrusionen in der HWS, mit einem kleinen Riss C5/C6 - laut meinem Arzt kein ganz schlimmer Befund. Ich habe keine Ausfälle.

Physiotherapie und diverse Übungen brachten kaum Besserung, außer, dass ich meinen Nacken jetzt wieder ein bisschen besser drehen kann. Ansonsten weiterhin starke Schmerzen, starke Verspannung, es staucht beim Gehen, auch Autofahren / Zugfahren ist mit den Erschütterungen sehr anstrengend. Ein neuerliches MRT nach knapp drei Monaten ergab, dass an der schmerzhaftesten Stelle die vorgewölbte Bandscheibe auf das Längsband drückt und damit die andauernden Schmerzen verursacht.

Die Aussage meines Arztes: Ich soll es ignorieren (sehr witzig) und so eine Längsbandreizung kann eben schmerzhaft sein. Andere Therapievorschläge hatte er nicht.

Selbst kürzere Strecken spazierengehen machen den Nacken wieder schlimmer, ganz zu schweigen von anderer sportlicher Betätigung. Er meinte auch noch, dass ein Vorfall "besser" gewesen wäre, weil dann das vorgefallene Material irgendwann vom Körper resorbiert worden wäre, während es bei der Vorwölbung eben weiterhin auf das Längsband drückt.

Hatte vielleicht jemand eine ähnliche Diagnose oder gibt es Erfahrungen oder Tipps dazu? Für mich klingt das gerade so, als müsste ich mich an diesen Zustand gewöhnen und fast darauf hoffen, dass die Bandscheibe irgendwann ganz draußen ist. Ich bin schon sehr zermürbt und auch frustriert und will mich irgendwie auch nicht damit abfinden, dass ich mit knapp 40 nun mit ständigen Schmerzen, Bewegungseinschränkung und keinerlei Sport mehr leben soll.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen,

herzliche Grüße
Galatea
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isab
Geschrieben am: 20 Jul 2015, 13:32


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Hallo Galatea,

nehme Deine MRT Bilder und stelle Dich
bei den Fachärzten, es sind die Neurochirurgen
oder die Wirbelsäulenchirurgen, für die Wirbel-
säule vor.

Du findest die Wirbelsäulenambulanzen an fast
allen grossen Kliniken.

Lasse Dich dort beraten.

Die sportliche Betätigung würde ich erst einmal
ein wenig einstellen, damit die HWS zur Ruhe
kommt.

Lasse Dich vernünftig mit Medikamenten einstellen,
damit sich kein Schmerzgedächtnis entwickelt.

LG Isab :;


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gala_tea
Geschrieben am: 20 Jul 2015, 14:44


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Danke, ich bin auch erst beim Durchstöbern des Forums draufgekommen, dass ich bei einem Orthopäden eigentlich an der falschen Adresse bin. Mich wundert nur, warum mein Arzt nicht selbst auf die Idee gekommen ist, mich nach 3 Monaten andauernden Schmerzen an einen Spezialisten zu überweisen. Hmpf.

Das mit dem Schmerzgedächtnis könnte ohnehin schon jetzt ein Problem sein (sagt zumindest mein Physiotherapeut), weil auch die Haut an der Stelle von C5/C6 sehr empfindlich reagiert – selbst sanftes Drüberstreichen fühlt sich wie ein Schmerz an. Und nun bin ich 4 Wochen im Ausland und kann erst wieder Ende August einen Neurochirurgen-Termin anpeilen :(

Falls jemand aus Wien hier mitliest, gibt es Arzt- bzw. Klinik-Empfehlungen?

Ich habe mich gerade durch das nicht-operative Behandlungsspektrum eines Neurochirurgen durchgesurft: Machen denn PRT, Facettenblockade oder Ozonnukleolyse bei einer Protrusion Sinn?

Ich komme mir zwischendurch wie ein Hypochonder vor, weil mir der Arzt und auch die Physios alle sagen "Befund ist eh nicht so schlimm" und ich trotzdem die Wände hochgehe.

Herzliche Grüße
Galatea
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jim panse
Geschrieben am: 16 Sep 2015, 14:01


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Hallo galatea,

Beiträge, wie deiner machen mir Hoffnung, dass sich mehr und mehr Patienten mit HWS-Beschwerden für eine Therapie zur Ursachenbekämpfung einsetzen, statt sich abspeisen zu lassen. Für mich steht fest: Patienten, die aktiv die Ursache angehen wollen, werden von Ärzten in ihrem Vorhaben ausgebremst.
Für mich steht ebenfalls fest: Beschwerden wie Kopfschmerz, Schwindel, Benommenheit werden von den Ärzten heruntergespielt und spätenstens bei Vorliegen von MRT/CT-Aufnahmen, die nur eine geringe Degeneration zeigen als nichtig herabgewürdigt. Das man sich dann als Hypochonder vorkommen muss, liegt nahe.

Das seitens der Ärzte bei Protrusionen nur operative Maßnahmen eingeleitet werden und die Ursache nicht angegangen wird, verärgert mich auch wegen eigener Erfahrungen dazu ernorm. Das in deinem wie auch in meinem Fall keine konservative Therapie gegen das Voranschreiten der Protrusion empfohlen wird, kann ich nicht hinnehmen. Ich glaube den Ärzten nicht, die den Anschein erwecken oder sagen, man hätte da keine Möglichkeiten; bestensfalls sprechen diese dann aus eigner Umwissenheit, die sie ungeniert allen Patienten als Stand der Wissenschaft verkaufen.

Hast du mitterweile für dich einen Ansatz für eine konservative (Selbst)-Therapie gefunden?

Gute Besserung!
JP
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chrissi40
Geschrieben am: 16 Sep 2015, 19:02


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Hallo,

die Beweglichkeit der HWS geht am meisten von der Etage C 5/6 aus.

Danach erst kommt 4/5 und 6/7.

Da ist es kein Wunder, dass auch bei Tangierung des Längsbandes die Schmerzen kontinuierlich da sind.

An deiner Stelle würde ich einen Neurochirurgen aufsuchen und nochmal abchecken lassen, ob tatsächlich kein Nerv in Mitleidenschaft gezogen ist.

LG chrissi
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Pinguin
Geschrieben am: 17 Sep 2015, 05:29


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Lieber jim panse,

Du sprichst mir mit Deinen Worten echt aus der Seele.
Woran liegt das aber, dass die Ärzte derart arrogant reagieren.
Soll die Arroganz etwa ihre Unwissenheit überspielen.
Wofür haben die dann aber über viele Jahre studiert?

Das schlimme ist dabei, die kriegen trotzdem ihr Honorar.
Bei so vielen anderen wird nach Minuten abgerechnet und diese Schicht erhält lange nicht das Gehalt, was ein Arzt (fürs Nixtun) verdient.
Ja das ist schon harter Tobak mit dem ich hier schieße, aber auch meine langjährigen Arzterfahrungen haben mich zu dieser Annahme geführt.
Warum unternehmen die Krankenkassen da nichts dagegen, nein die kürzen dann lieber beim Mitglied die Leistungen, als beim einem Arzt.

Klar gibt es auch noch die anderen, sehr sorgfältigen und fürsorglichen Ärzte, aber die kannste Dir suchen, wie ne Nadel im Heuhaufen.


Liebe Grüße
Konstanze
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isab
Geschrieben am: 17 Sep 2015, 07:20


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Ein liebes Hallo in die Runde,

mein Hausarzt sagte einmal zu mir, bei diesem komplexen Krankheitsbild der HWS,
kann er mich nur unterstützen aber so etwas hat er noch nicht erlebt.

Ja, und so war es dann auch über die Jahre!

Gleichzeitig benötigt man einen Orthopäden, einen Neurologen, einen Schmerz-
Therapeuten, einen Zahnarzt, welcher sich mit dem Kiefergelenk gut auskennt
und erfahrene Physiotherapeuten.

Zudem eine gute Adresse, wo Wirbelsäulenchirurgen und Neurochirurgie zusammen
arbeiten, diese kann man nur mit einer Überweisung vom Facharzt aufsuchen aber
ohne diese Beratung geht es nicht.

Ich habe das Glück, über die Zeit die zu mir passenden Ärzte gefunden zu haben
und zum heutigen Zeitpunkt kann ich schreiben, es geht mir gut.

Meine letzte OP (die 8.) war im April 2015, diese hat mir sehr viel gebracht, die
Medikamente konnte ich, bis auf 2 x am Tag 50 mg Lyrica, alle absetzen.

Auf Grund meiner dorsoventralen Spondylodese von C 3 bis C 7 sind die Kiefergelenke
auch im Mitleidenschaft gezogen, ich habe dadurch CMD, und dieses wird mit
einer Schiene behandelt.

Ich kann jeden HWSler nur raten, seine Kiefergelenke überprüfen zu lassen.

Ich wünsche allen, dass sie die zu ihnen passenden Ärzte finden, es gibt diese,
und nicht aufgeben!

Liebe Grüße

Barbara :;
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jim panse
Geschrieben am: 20 Sep 2015, 20:43


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Zitat (Pinguin @ 17 Sep 2015, 05:29) 




Woran liegt das aber, dass die Ärzte derart arrogant reagieren.


... gute Frage - als ich mal einen Orthopäden auf sein offensichtliches Desinteresse hinwies (Protrosionen der LWS wurden festgestellt aber keinerlei Maßnahmen gegen ein Voranschreiten erläutert, die Krankengymnastik wurde nur als Mittel gegen die damaligen Schmerzen verordnet), hat dieser geguckt wie ein Auto und wenige Augenblicke danach war die Sprechstunde auch schon wieder beendet. Engagement unerwünscht, denke ich mir seitdem; die Ärzte, die ich danach aufsuchen musste, bestätigten diese Annahmen nur noch.

Zitat

Klar gibt es auch noch die anderen, sehr sorgfältigen und fürsorglichen Ärzte, aber die kannste Dir suchen, wie ne Nadel im Heuhaufen.


Genau, die suche ich (auch). Von den 5(?) Orthopäden und 3 Physiotheraputen, die ich bisher "durch" habe, hat niemand genau und ausführlich genug meine Körperhaltung im stehen, sitzen etc. untersucht. Stattdessen wird auf Nachfrage/Nörgeln ein Verfahren zur Körpervermessung (per Laser, glaube ich) angeboten, das natürlich aus eigener Tasche zu bezahlen ist - und das obwohl man nur mal genauer hinschauen müsste oder man erhält von der Krankenkasse den Rat, Ostheopatisch an die Beschwerden heranzugehen, was ebenfalls zuzahlungspflichtig ist.

Ich werde in einem eigenen Thread nochmal nach Ärzten und Physios in Berlin fragen, die Therapien gegen das Voranschreiten von Protrusionen (in der HWS) anbieten; mal schauen, was dabei rumkommmt.

Dir und allen anderen hier alles Gute
JP

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