Bandscheiben-Forum

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> Einstufung der Schmerz Stärke 1-10
An'chen
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 13:19


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Hallo zusammen,

durch meinen Aufenthalt in der Schmerzklinik und die Operationen kenne ich ja, dass man nach seiner Schmerzstärke gefragt wird. Auf der Skala 1-10. Wobei 10 dem stärksten Schmerz, den man empfindet entsprechen soll... Als ich aufgenommen wurde, konnte weder stehen noch sitzen, mir war schlecht vor Schmerzen, antwortete ich auf diese Frage mit "10". Nicht weil ich die Drama-Queen bieten wollte, sondern weil es so war. Ich würde dann belehrt, dass es keine 10 sein könnte. Man klärte mich auf, dass eine 10 einem so starken Schmerz entspricht, dass man sich nahezu winden, in jedem Fall weinend herumwälzt...

Diese Aussage lasse ich mal so stehen. Aber das Schmerzempfinden ist doch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mir wurde in der Reha oft gesagt, dass ich wahnsinnig viel aushalte. Mehr als andere... ich bin was dies betrifft auch sehr hart zu mir. Will mir nix anmerken lassen. Selbst als mein Freund mich letztes Jahr vor meiner 1. OP in die Notaufnahme fuhr und ich vor Schmerzen Schüttelfrost hatte, habe ich mich nicht weinend am Boden gewälzt. Mit Bandscheibenvorfall sowieso nicht möglich. Wieso wird mir aber dann nahe gelegt meine "10" zu überdenken? Bin ich nicht glaubhaft, wenn ich trotz allem versuche die Fassung zu wahren?

Das hat mich insgesamt sehr unsicher gemacht.

LG An'chen
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diebelsalt1980
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 13:41


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Hallo,

soweit ich weiß werden wohl die stärksten Schmerzen von Verbrennungen verursacht. Wenn ich bedenke wie weh eine kleine Verbrennung schon tut will ich mir erst gar nicht vorstellen wie es mit einer Großflächigen ist.

Der Körper wird bei einer bestimmten Schmerzgrenze die Notbremse ziehen und man wird Ohnmächtig. Ich könnte mir gut vorstellen das diese Grenze die 10 sein soll.

Ich kann dich aber verstehen denn bei den Schmerzen die wir hatten und teilweise noch haben kann man sich kaum vorstellen das es noch schlimmere gibt. Ich befürchte aber das es die gibt.
Ich hatte vor meinen Vorfall jemanden mit einem Vorfall im Bekanntenkreis, ich dachte immer das es so schlimm nicht sein kann. Ich wurde eines besseren belehrt und habe mich sogar bei ihm entschuldigt das ich damals nicht mehr Verständnis für ihn hatte.

gruß Andreas
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parvus
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 16:58


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Hallole :winke

ich denke, Du hast aus dem Hinweis an Dich etwas gelernt, nämlich: "schlimmer geht immer" :z

In der Tat kann ich Dir nur nahelegen, eher richtungsweisend in Zukunft die 8 als die 10 zu benennen und den kleinen Unterton dazu einwerfen, dass Du denkst, dass es gewiss noch schmerzvoller geht, Du es aber so genau lieber nicht wissen möchtest, da Du reichlich Schmerzen gewohnt bist und von daher aktuell nur objektiv Deinen Schmerzlevel einschätzen kannst, wie er gerade für dich spürbar und somit einzuschätzen ist.
Eine 10 auf der Skala somit also noch Spielraum bietet, falls der gewohnte Schmerz noch einen draufsetzen mag. :z

Ich meine, hierbei würdest du auf jedenfall glaubhafter rüberkommen und ehrlich gesagt, es ist ja auch so, "schlimmer geht immer", so ganz genau will man es dann doch nicht wissen. :streichel

Gruß parvus :winke
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Spargel
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 17:13


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Hallo

ich finde es trotzdem eine Zumutung dir zu sagen deine 10 sei zu hoch. Klar geht es immer noch krässer. Aber manch einer wälzt sich nicht sondern zittert und weint..

Ich hatte vor der 1. Op, eine 10, da habe ich mir in meiner letzten Nacht zu Hause geschworen, mich umzubringen, weil ich mir so eine Nacht nicht nochmals antun wollte. Ich konnte nur noch mit angezogenen Knien auf dem Bauch im Bett liegen.

Wenn mir da einer gesagt hätte, das sei keine 10, wäre ich wohl aus dem Fenster gesprungen...
Aber so sind wir halt unterschiedlich!!

Meine Lebensgeister kamen übrigens schnell zurück und ich lebe wieder gerne :sonne

Ich wünsche dir alles Gute!!

Grüsse

Spargel
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Sweety84
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 18:11


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Hallo,

ich halte diese Einteilung in eine Skala sowieso mehr als fragwürdig. Was soll das, was bezweckt man damit? Man kann doch gar nicht wissen, welche schlimmen Schmerzen andere aushalten müssen oder was die stärksten Schmerzen überhaupt sind.
Und wenn es für einen selbst der stärkste Schmerz ist, den man jemals hatte, also wie soll man das bitte objektiv beurteilen?
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An'chen
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 18:43


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Hallo zusammen :;

Das was Sweety sagt, kreist eben auch so in mir rum. Wer gibt denn vor, was eine 10 ist? Ich finde es zwar für Mediziner sicherlich hilfreich, wenn sie ne greifbare Größe angeboten bekommen, aber Selbsteinschätzung ist schwer...

Ich habe mir geschworen, keine 10 mehr anzugeben, eben aus Angst man denkt ich übertreibe.... wiederum ist man aber dabei im schlimmsten Fall etwas zu beschönigen, was eigentlich ne Tortur ist und einem die Lebensqualität nimmt.

Ich tu mich echt schwer dies einzuschätzen. Ein kurzer intensiver Schmerz mit einer 10 belastet sicher für den Moment, aber täglich mit einer 7 bis 8 zu leben ist weitaus schlimmer und zermürbender...

LG An'chen
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milka135
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 18:48


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Hallo Ihr lieben Bandi´s,
mir hat mal unabhängig von der Befragung der Schmerzstarke mal erklärt, dass Schmerzstärke 10 ungefähr damit gleich zusetzen wäre, als wenn ein Patient ohne Narkose/Betäubung operiert wird. Mir wurde gesagt, dass man ab Schmerzstärke 7-8 mit weinen und flehen würde. Das kann ich mir durchaus vorstellen. Wenn man mal Schmerzstärke 5 als mittlere Schmerzstärke sieht.

Ich persönlich komme besser mit der Smilie Schmerzangabenmethode zurecht.

Zu Spargels Aussage:
Zitat

eine 10, da habe ich mir in meiner letzten Nacht zu Hause geschworen, mich umzubringen, weil ich mir so eine Nacht nicht nochmals antun wollte.

Solche Gedanken bzw. Lösungen kenne ich leider auch. Aber allerdings im Rahmen einer anderen Erkrankung (Hirn).

Zu Parvus Aussage:
Zitat

Ich meine, hierbei würdest du auf jedenfall glaubhafter rüberkommen und ehrlich gesagt, es ist ja auch so, "schlimmer geht immer"

Kann ich nur zustimmen. Denn meine Bettnachtbarin hatte immer Schmerzstärke 7. Diese wurde jedoch von der Klinik (Ärzte u. Schwestern) in Frage gestellt. Weil, sie nahezu keine Beeinträchtigung (in der Bewegung u. psychisch) in Folge der Schmerzen zeigte.

Ob es richtig ist sich als außenstehender anzumassen welche Schmerzstärke die Person XYZ hat. Ist auch fraglich.

Mit anderen Worten das Thema Schmerzstärke ist für beide Seiten schwierig. Es gibt auch Klinik da wird man nur gefragt, ob die Schmerzstärke gering oder mittelere oder stark ist.

Liebe Grüße,
Milka :;

Bearbeitet von milka135 am 01 Jun 2015, 18:55
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Nadinchen81
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 19:20


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Hallo!
Also ich "handhabe" das immer so. für MEINE 10 reservier ich immer meine Nierenkolik und die Einsetzung der NSC Sonde bei vollem Bewusstein.
Dann überlege ich, ob der jetzige Schmerz da ran kommt.
9 waren übrigens die Wehen. Deswegen geb ich meinen jetzigen Schmerzen immer so gegen 7-8.
Auch wenn man der schweren Verbrennungen oder so nur eine 10 geben sollte, weiß ich ja nicht selber wie das weh tut, also messe ich mich an MEINEN eigenen Schmerzen.
Und wenn es für dich der größte Schmerz war den Du bis jetzt kanntest ist es doch vollkommen in Ordnung ihm eine 10 zu geben.
Lg Nadine :winke
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Topsy
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 21:41


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Hallo

Es gibt da schon eine Einteilung, die man zu Grunde legen kann.

Das wurde im Rahmen einer Fortbildung bei uns gelehrt

Schmerzintensität 0
Keine Schmerzen, der Patient ist beschwerdefrei

Schmerzintensität 1
Sehr geringe Schmerzen, die sich kaum bemerkbar machen

Schmerzintensität 2
Die Schmerzen sind gering, aber man nimmt sie langsam mehr wahr

Schmerzintensität 3
Die Schmerzen werden etwas hartnäckiger, aber sie sind gut erträglich

Schmerzintensität 4
Mittlere Schmerzen, die sich langsam auf das Befinden auswirken

Schmerzintensität 5
Etwas stärkere Schmerzen, störend, aber noch immer auszuhalten

Schmerzintensität 6
Stärkere Schmerzen, evtl. auch verbunden mit Schlafstörungen

Schmerzintensität 7
Starke Schmerzen, die hartnäckig, stechend und für den Patienten sehr erschöpfend sein können

Schmerzintensität 8
Sehr starke Schmerzen, Unruhe, verbunden mit dem unbändigen Wunsch nach Linderung der Schmerzen, evtl. auch Verwirrtheits- oder Deliriumartige Zustände

Schmerzintensität 9
Immense Schmerzen, verbunden mit großer Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht

Schmerzintensität 10
Unerträgliche Schmerzen, diese können mit Aggressionen, Depressionen oder auch Selbstmordgedanken verbunden sein
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Erdmännchen
Geschrieben am: 01 Jun 2015, 22:37


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hallo,

@Topsy, dies ist eine gute Definition, die ich so in dieser Form noch von keinen Arzt erklärt bekommen habe, leider.

Damit hat man aber wenigstens eine Richtlinie wonach man sich orientieren kann.

Ich fand diese Fragestellung meines Schmerzdoc auch immer fragwürdig, da ich eine andere intensität habe, wie ein BSV.
Er meinte, ich soll es nur auf meine Einschätzung zu dem jetzigen Zeitpunkt beurteilen und nicht in die Zukunft oder mit anderen Patienten vergleichen.

Heute stellt er mir diese Frage nicht mehr und fragt nur noch, ob die Schmerzen sehr stark sind, sie erträglich sind oder er eingreifen müsse.

LG
Erdmännchen
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