Bandscheiben-Forum

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> neuer/alter BSV L5/S1, wieviel Geduld ist nötig?
Metallicat
Geschrieben am: 22 Mai 2015, 17:59


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Hallo zusammen,

ich bin eigentlich ein erfahrener Bandi, aber im Moment werden meine Nerven (im wahrsten Sinne!) auf die Probe gestellt. Seit über einem halben Jahr ärgert mich mein Rücken zunehmend. Anfang des Jahres wurde es dann so schlimm, dass ich doch mal meinen HA aufgesucht habe. Ich wurde wieder gerade gerückt, sprich eingerenkt, mit Ibu 800 inkl. Magenschoner versorgt und mit dem Hinweis, es mit dem Sport mal etwas ruhiger angehen zu lassen, nach Hause geschickt. Nach dem dritten Versuch mit integrierter Verschlimmbesserung bekam ich doch mal eine Überweisung zum MRT - die Schmerzen strahlten mittlerweile bis runter in den Fuß aus - worauf ich als Kassenpatient geschlagene 8 Wochen warten musste. Parallel hatte ich schon mal einen Termin beim NC meines Vertrauens besorgt, so dass zumindest dort keine unnötige Wartezeit mehr zu befürchten war. Ich bekam ein Medikamenten-Upgrade auf Tilidin 100 retard und nach Bedarf Novalminsulfon in Tropfenform. Auf Nachfrage konnte ich sogar noch ein KG-Rezept ergattern. :rolleyes:

Das Ergebnis war den Symptomen entsprechend ein ordentlicher Vorfall in besagtem Segment mit Bedrängung der S1-Wurzel bei insgesamt engem Spinalkanal. Das voroperierte obere Segment ist glücklicherweise unauffällig, die Op war also gelungen.
NC hat mich gründlich untersucht und hätte mir zeitnah eine PRT angeboten, wenn ich nicht noch Ibu's genommen hätte. Ausgerüstet mit Schmerztagebuch inkl. Fragenkatalog und neuerlichem Upgrade auf Palexia 100 retard sowie Lyrica, beginnend mit den 25ern zum Einschleichen, bin ich dann frohen Mutes nach Hause.

Bis zur Auswertung und einem neuerlichen Termin beim NC gingen wieder fünf Wochen ins Land und ich musste irgendwie klar kommen. Die Medikamente hatte ich schon selbst angepasst: 2 x 200 mg Palexia und 2 x 100 Lyrica bzw. Pregabalin (das Original gibt es ja nicht mehr so ohne weiteres). Die Schmerzen wurden trotzdem immer schlimmer. Als ich dann endlich meinen NC-Termin hatte, war dieser ernstlich erschrocken über meinen Zustand und über meine Medikation. Ich kann nicht mehr länger sitzen oder stehen. Gehen ist nur in kurzen Etappen möglich und ich kann mich nicht gerade aufrichten. Liegen fast ausschließlich in Stufenlagerung. Ich bekam sofort für den nächsten Tag einen Termin für eine PRT. Mir wurde ein Katheter gelegt und ich bekam auch am nächsten Tag noch Spülungen, bevor mir der Katheter wieder entfernt wurde. Die Behandlung war echt grausam, aber Dank der Betäubungsmittel hatte ich zumindest für ein paar Stunden einen Vorgeschmack darauf, wie es ohne schlimme Schmerzen hätte sein können.

Nach sechs Stunden meldete sich der Schmerz mit voller Wucht zurück. Nach drei Tagen bemerkte ich eine leichte Verbesserung dahingehend, dass ich etwas beweglicher im Rücken wurde - der Beinschmerz blieb aber gleich. Der Doc meinte, es würde zwei bis drei Wochen dauern bis sich die volle Wirkung entfaltet. Elf Tage sind nun vergangen und ich warte immer noch darauf, dass sich etwas verbessert. Jede Nacht wache ich vor Schmerzen auf und ziehe dann auf's Sofa um - dort kann ich zumindest bequem in Stufenlagerung liegen und vor mich hinheulen ohne zu stören. :weinen Ich habe im Moment null Lebensqualität.

Ich habe zeitgleich zur PRT wieder eine Woche Schmerztagebuch führen müssen. Mein NC, der übrigens auch Schmerztherapeut ist, riet mir bei einem Gespräch vor ein paar Tagen, schon mal den Familienrat einzuberufen. Die Wahrscheinlichkeit, das Ganze ohne Op in den Griff zu kriegen, schwindet mit jedem Tag ein bisschen mehr. Die Gefahr einer Chronifizierung meiner Schmerzen sei bei den Überlegungen nicht außer Acht zu lassen. Ich muss dazu sagen, dass mein NC nicht selbst operiert, er also nichts davon hat. Seinem Urteil konnte ich bisher immer vertrauen. Trotzdem erschreckt es mich doch sehr, dass er so schnell zur Op rät.

Wie seht ihr das? Bin ich zu ungeduldig??

LG Cat
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Danne86
Geschrieben am: 24 Mai 2015, 22:27


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Hallo Cat,

zuerst einmal sei gesagt das ich nachvollziehen kann wie du dich fühlst und wünsche dir alles Gute, dass es bald wieder aufwärts geht.

Bei deinen Arztterminen musst du mehr Druck machen. Ich selbst bin, nachdem die Taubheit ins Bein zog, in die Notaufnahme gefahren. Ich bekam innerhalb von 3 Tagen einen MRT Termin. Der Vorfall war so groß, dass die Ärzte keinen anderen Weg als eine OP sahen. Seit der OP bin ich nahezu schmerzfrei. Hier und da meldet sich der Nerv noch wieder. Die OP ist aber noch kein Jahr her und das kann auch noch einige Zeit so bleiben. Je länger der Nerv dem Druck ausgesetzt ist, desto länger dauert die Regeneration. Deswegen habe ich mich damals so schnell zur OP entschieden. Bislang war das die richtige Entscheidung.

Grüße,
Daniel

Bearbeitet von Danne86 am 24 Mai 2015, 22:28
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Metallicat
Geschrieben am: 27 Mai 2015, 18:21


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Hallo Daniel,

erstmal vielen Dank für Deine guten Wünsche.
Ich denke nicht, dass es an mangelndem Druck bei den Arztterminen hapert. Wie gesagt, es liegt bei mir, ob und wann ich mich unters Messer begebe. Ein Anruf und mein NC macht die Papiere fertig und besorgt mir einen Op-Termin. Ich bin nur so unschlüssig, ob ich das Richtige tue. Beim letzten Mal habe ich schließlich ewig den konservativen Weg beschritten - auch mit Erfolg - nur eben nicht langfristig.

Irgendwie war die Schmerzsymptomatik bei dem früheren Vorfall L4/L5 eine andere. Ich konnte zwar auch kaum sitzen, stehen und liegen, aber dafür gehen. Das war das einzige, was irgendwie Linderung brachte. Diesmal ist es halt anders. Ich bin eigentlich nie schmerzfrei und es gibt kaum etwas, was mir längerfristig Linderung verschafft. Wie gerne würde ich mich wieder normal bewegen, meinen Hobbies nachgehen... keine Chance, ich kann nicht mal mehr selbst Auto fahren. :weinen

Eigentlich hatte ich mir eine Entscheidungsfrist bis Pfingsten gegeben. Die Katheterbehandlung ist jetzt gut drei Wochen her und müsste Wirkung zeigen. Nun ja, ein wenig hat es ja geholfen: ich kann mich manchmal sogar schon für einen Moment gerade hinstellen, nur nicht für lange und erst recht nicht beim gehen. Und wenn ich dann wie jetzt mit brennenden Schmerzen in Rücken und Bein auf dem Sofa liege frage ich mich ernsthaft, warum ich mir das noch länger antun soll. Schlimmer kann es auch mit Op nicht mehr werden. :braue

Nun frage ich mich: kann man gut drei Wochen nach einer PRT noch mit einer signifikanten Verbesserung rechnen?

LG Cat
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Metallicat
Geschrieben am: 15 Jun 2015, 11:18


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Hallo zusammen,

hier mal ein kleines Update.
Nachdem ich mich in der Woche nach Pfingsten doch zur Op durchgerungen hatte, ging es mir zumindest Mental irgendwie besser. Der Untersuchungstermin bei meinem zukünftigen Operateur ein paar Tage später, bestätigte letztendlich die Notwendigkeit einer Op. Das neue MRT sieht noch genauso aus wie vor drei Monaten und das Beschwerdebild ist noch entsprechend. Operiert wird am kommenden Donnerstag. Ich bin manchmal unsicher, ob das die richtige Entscheidung ist. Schließlich kann ich mich manchmal sogar schon wieder gerade hinstellen und meine Gehstrecke ist auch schon ein paar Meter länger geworden, allerdings nicht ohne heftige Schmerzen.

Ich bin froh, wenn ich es hinter mir habe und hoffe inständig, dass ich ohne Nervenschmerzen aus der Narkose aufwache.

LG Cat
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Sonnenblume1
Geschrieben am: 15 Jun 2015, 12:23


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Hallo,

nach einem Rezidiv bin ich per Notfall ins KH mit dem schlimmsten Schmerzen meines Lebens.
Ich wurde 3 Tage später operiert und die Schmerzen sind komplett weg :klatscht

Nur leider war der Nerv sehr lange bedrängt, so dass ich derzeit noch Missempfindungen am Fuss habe. Lt. Operateur
wäre der BSV nie im Leben von alleine ausgeheilt. Sowas gibt es auch. Du hast soviel mehr als ich probiert und hast Schmerzen.

Ich kann Dir wirklich nur zu einer OP raten. Bei mir ging es alles so schnell, dass ich mich gar nicht ausgiebig mit einer OP
beschäftigen konnte (Chancen & Risiken) Ich wollte einfach nur noch diese Schmerzen loswerden. Und das bin ich jetzt.

LG Sonnenblume
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Metallicat
Geschrieben am: 17 Jun 2015, 19:16


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Hallo @all,

der Countdown läuft, morgen ist es soweit und mir geht schon ziemlich die Düse. :hair
Die Schmerzen sind schon recht heftig und ich bekomme kaum Schlaf. Ich bin sicherer den je, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und freue mich auf schmerzfreie oder zumindest schmerzarme Zeiten. :D Natürlich darf ich keine Wunder erwarten und ich weiß auch, dass ich noch sehr viel Geduld aufbringen muss. Aber darin bin ich ja geübt. :rolleyes:
Falls ich einigermaßen I-net-Empfang habe melde ich mal aus dem Krankenhaus. Bis dahin wünsche ich allen Leidensgenossen eine schöne Zeit. :sonne

LG Cat
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Metallicat
Geschrieben am: 24 Jun 2015, 17:58


BoardIngenieur
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Hallo zusammen,

bin zurück und darf mich eine "glücklich Operierte" nennen. :D Was bin ich froh, diese besch.... Schmerzen los zu sein. Es ist genau so eingetreten, wie ich es erhofft habe... aus der Narkose aufwachen und der Nervenschmerz ist weg. Unbeschreiblich!

Laut Operateur wurde es hochnötig Zeit. Der Nerv war schon teilweise verfärbt. Das wäre ohne Op nie was geworden.
Nun warte ich auf die AHB und lasse es schön ruhig angehen, damit der Heilungserfolg nicht gefährdet ist. So viel Geduld muss jetzt noch sein... :z

LG Cat
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Timo_H
Geschrieben am: 24 Jun 2015, 18:21


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Hallo Metallicat,

das liest sich doch super.. viel Erfolg weiterhin.

Bearbeitet von Timo_H am 24 Jun 2015, 18:22
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