Bandscheiben-Forum

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> Ebenfalls Angst vor Querschnittslähmung
Pustefixx
Geschrieben am: 10 Jun 2015, 15:27


Neu hier
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Hallo Ihr Lieben,

Ich kann mich den beiden "Vorrednern" nur anschliessen. Auch ich bin in panische Angst versetzt worden.
Zunächst möchte ich mich aber vorstellen.
Ich bin 45 Jahre alt und als Flugbegleiterin tätig. Vor 8 Wochen bin ich mit starken Nacken und Rückenschmerzen zwischen Wirbelsäule und Schulterblatt aufgewacht. Ich konnte meinen Kopf nicht mehr nach rechts bewegen. Hinzu kamen Schmerzen im Schulter/Armbereich mit mäßigem Druckgefühl im Arm. Beim Husten oder Niesen schoß es mir wie ein Blitz am äußeren Oberam bis in den Ellenbogen hinein. Wenn ich das Kinn auf die Brust gelegt habe konnte ich genau den Verlauf des Nervs nachfühlen. Nachdem diese Symptome einige Tage andauerten, bin ich zum Ortho. Dieser schloss Schäden an der HWS aus, da meine Reflexe alle ok sind. Sein Kollege sah dies zum Glück ein paar Tage später anders und schickte mich zum MRT.
Die Theorie Reflexe ok=HWS ok kann man getrost vergessen.
Der Befund des MRT's lautete:
Segment C5/C6 zeigt eine fortgeschrittene Osteochondrose Typ 1-2 und ein irregulär konfigurierter kräftiger rechts intraforaminal und beidseits irregulär paramedian betonter mäßig nach links bis intraforaminal reichender Bandscheibenprolaps mit kräftiger asymmetrischer Komprimierung des Myelons. Kompression der Nervenwurzeln C6 beidseits und beidseitiger rechtsbetonter neuroforaminaler Enge. Keine Zeichen einer Myelopathie. Mäßige Spondylarthrose.
Für mich natürlich alles böhmische Dörfer.
Fakt ist, alle oben beschriebenen Beschwerden bestehen nicht mehr, ich habe nur wahnsinnige Kopfschmerzen an etwa 5 Tagen in der Woche, teilweise mit leichter Übelkeit. Nichts, was Ibu nicht beheben kann.
Der NC, bei dem ich direkt nach dem MRT war, wollte mich natürlich sofort auf den Tisch werfen und aufschlitzen. Das war in einer Privatklinik (bin aber Kassenpatientin), die natürlich davon leben. Der nichtsnutzige Ortho sagte, dass eine OP überflüssig wäre, man könnte das konservativ mit Physio in den Griff bekommen. Dem traue ich natürlich nicht mehr für 5 Pfennig über den Weg, mußte aber nochmal dorthin, weil der MRT Befund dorthin geschickt wurde. Mein Neurologe sagte, man operiert einen Menschen und kein Bild. Ist mir natürlich die sympathischste Diagnose. Auch er würde zur konservativen Therapie raten. Der zweite NC empfiehlt ebenfalls eine OP, sagte aber dass ich mir ein Zeitfenster setzen könnte ob mit Physio meine Kopfschmerzen weggehen und fals nicht, sollte ich doch eine OP IN erwägung ziehen. Auf die Frage meines Mannes, ob er, wenn seine Frau mit diesem Bild bei ihm auftauchen würde, ihr eine OP empfehlen würde, sagte er Nein. Das war doch schon mal was. Was aber beide NC's unabhängig voneinander gesagt haben, war, dass ein Auffahrunfall, eine harte Landung oder heftige Turbulenzen im Flieger zu einer Querschnittslähmung führen könnten. Dem bin ich natürlich tagtäglich ausgesetzt und hatte auch schonmal ein Schleudertrauma, nachdem es mich bei einer Gewitterlandung heftigst hin und her geschleudert hat. Ich liebe meinen Job sehr, habe nun aber tierische Angst, wieder in einen Flieger zu steigen. Das haben die Jungs richtig gut hinbekommen. Meine Einstellung ist, solange man keine Lähmungen oder andere neurologische Ausfälle hat, sollte man auch nicht rein präventiv operieren. Aber kann mich Physio davor schützen, auch bei heftigen Schlägen keine Lähmungen zu bekommen? Mich erwischt es auch immer wieder, dass mir die Tränen runterlaufen, aus Sorge nicht mehr in meinem Job arbeiten zu dürfen, bzw. Querschnittslähmung. Mal ist es ok und ich kann gar nicht fassen, dass ich morgens noch so verzweifelt geheult habe und einen Tag später öffnen sich die Schleusen und ich werde wieder komplett depressiv. Es ist ein auf und ab. Ich habe hier auch schon fleissig gelesen und auch sonst im Netz rumgesucht, aber eine Lösung finde ich einfach nicht. Wie gesagt, die Anfangsbeschwerden sind zumindest weg und ich habe nur noch Kopfschmerzen, womit ich immer noch besser dran bin als die meisten. Psychisch geht es mir aber genauso schlecht.
Ich drücke natürlich allen hier die Daumen, dass alles wieder gut oder zumindest erträglich wird. Ich bin auch dankbar, dieses Forum gefunden zu haben und dankbar dafür, dass sich Leute hier in ihrer Freizeit für andere wildfremde Menschen engagieren. Ihr seid toll !!!
Könnt ihr was mit meiner Diagnose anfangen, hatte jemand eine ähnliche ? Hat jemand bereits eine HWS OP im Raum hinter sich gebracht und kann seine Erfahrungen berichten, bzw. eine Klinik/Arzt empfehlen?
So als Laie macht mir mein MRT Bild ganz schön Angst...
Liebe Grüße an alle anderen Bandis
Alles wird gut
Puste


Angefügtes Bild
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chris007
Geschrieben am: 10 Jun 2015, 17:36


Öfter dabei
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Hallo Puste,

ich denke du solltest dich, was die Gefahr einer Querschnittslähmung angeht, nicht verrückt machen lassen.
Ich habe mich in den letzten beiden Jahren von 5 Nc's begutachten lassen und habe im Prinzip 5 unterschiedliche
Einschätzungen bekommen. Von "Gefahr eines spontanen Querschnitts" bis "alles nicht so wild" war alles dabei.

Also Kopf hoch und mein MRT sieht schlimmer aus!

Gruß Christian
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LoraS
Geschrieben am: 11 Jun 2015, 05:22


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Hallo Puste,
Wir hatten in unserer Verwandtschaft einen ähnlichen Fall, wo es tatsächlich einen leichten Auffahrunfall gab. Alle Insassen hatten nur leichten Schreck gekriegt und der Fahrer war ab Hals abwärts gelähmt.
Ist schon lange her und wie die HWS Schaden davor ausgesehen haben weiß ich nicht. Wollte nur erwähnen, dass sowas durchaus passiert.
Ich glaube, ich würde mich operieren lassen.
LG
Lora
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klaus123
Geschrieben am: 11 Jun 2015, 07:12


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Hallo Puste,
ich bin selber HWS Operierter und kann dir nur meine Erfahrungen schildern.Vergiss die Vorstellung......OP und du bist wieder sofort fit.
Ich hatte nach der OP ( würde ich wieder machen lassen) 4 Wochen Fahrverbot. Ich würde mich mal informieren,ib ein Flugverbot ausgeprägter sein wird. Lt. MRT hast du einen dicken Vorfall in der HWS, der den Spinalkanal relativ stark bedrängt.
Es gibt immer 2 Möglichkeiten, entweder wird der Vorfall noch größer oder er zieht sich zurück.
Ich kann dir nur berichten, was mein damaliger NC Prof. zum Thema OP sagte......für ihn war eine Indikation,das eine ausgeprägte Lähmung des Arms oder Hand oder Schmerzen,wo der Patient die Wände hochgeht vorhanden ist.
Ich würde erstmal den konservativen Weg gehen,KG und Muskelaufbau in einem meizinischen Sportstudio,keine klassische "Mucki-Bude".
:winke
Klaus
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Jürgen73
Geschrieben am: 11 Jun 2015, 19:01


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Hallo Puste,

auch mir wurde etwas von einer eventueller Querschnittlähmung erzählt.

Ich habe mich nicht operieren lassen.

Dank meiner damaligen Erfahrung :z bin ich nach 3 Monaten Skilaufen gewesen. Und hab mich voll auf die Schn... gelegt.

Ist nichts passiert.

Ob jetzt bei dir als Flugbegleiter höhere Kräft auf deine WS auftreten kann ich als Laie nicht beurteilen.

Extremsituationen, wie du sie beschreibst, hab ich in meiner Laufbahn (ca.150000 km) als Passagier zum Glück noch nicht erlebt.



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Ping
Geschrieben am: 11 Jun 2015, 21:58


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Hi Puste,

Tage mit AUF und AB gibt es immer. Ich würde mich aber auch nicht verrückt machen (lassen). Unser Beruf ist extrem wichtig für uns. Und du solltest froh sein, dass du einen Beruf hast, der dir Spaß macht. Das hilft bestimmt auch bei der Heilung.

Der erste Vortschritt ist doch schon, dass die Schmerzen im Arm besser geworden sind. Die Kopfschmerzen können auch von der Psyche kommen.

Lass den Kopf nicht hängen.

Wir suchen uns beide gute Ärzte, guten Rat und gute Krankengymnasten. Dann wird das schon.
Ich habe auch keinen Bock auf ne OP.

LG
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Bearbeitet von Ping am 11 Jun 2015, 22:04
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Pustefixx
Geschrieben am: 14 Jun 2015, 18:56


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Ihr Lieben,
Danke für's "Zuhören". Mach jetzt Physio. Nach der ersten Behandlungen, bei der der Therapeut vornehmlich oben seitlich am Kopf rumgedrückt hat, habe ich tatsächlich weniger Kopfschmerzen. War sicherlich durch die ganze Situation extrem verspannt und verkrampft. Blöderweise habe ich seit dem gelegentlich minimales Kribbeln im Arm. Ich behalte alles im Auge und warte ab. Ich mache Feldenkraisübungen für Nacken, Schultern und Rücken und Hüfte und bilde mir ein etwas entspannter zu sein. Die Psyche kann einem ganz schön zusetzen. Kenn ich so im Grunde genommen nicht von mir, deshalb war ich so erschrocken. Jetzt ist erstmal eine Reha bei der RV beantragt. Der erste Antrag soll ja gerne abgelehnt werden, aber ich bleib dran. Die vom Arzt verschriebenen 2x 20 min pro Woche (jetzt ohne das, was man zuhause selber leisten soll) bringen einen sicher nicht wirklich weiter und sind lediglich ein Anfang.
Kennt jemand eine gute Orthopädische Klinik aus eigener Erfahrung ? Habe hier was über Bad Bramstedt gelesen. Ich würde überall hingehen, Hauptsache ich lerne was und werde die LWS schmerzen los, die im Grunde schlimmer als die HWS Probleme sind.
Danke nochmal :ap
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Geschrieben am: 15 Jun 2015, 10:20


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Hi Puste,

wir können und ja fast die Hand geben. Meine LWS-Bescherden werde ich auch nach den OP´s auch nicht los. Aber bei mir kommt es durch Verspannungen und Blockaden.
Mit Dehn- und Bewegungsübungen bekomme ich das bisher so weit in den Griff. Oft sind mein Kreutz- Darmbeingelenke verschoben. Das merke ich z. B. wenn ich auf dem Rücken liegend meine Übungen mache und die Beine im angewinkelten Zustand einfach zur Seite fallen lasse.

VG Ping
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