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dertutor |
Geschrieben am: 29 Apr 2015, 21:47
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 36 Mitgliedsnummer.: 23.907 Mitglied seit: 16 Okt 2014 ![]() |
Hallo Leute.
Nun ist es schon drei Wochen her seitdem ich an l5s1 versteift worden bin. Hierzu habe ich einige Fragen, dessen Antworten ich einfach nicht finde im Netz oder das Themenbild nicht zu meiner Operation passte: 1.)- ich lese immer von Stützkorsetts oder sowas, ich habe dieses nicht bekommen, sollte ich es noch verlangen beim doc? 2 .)- Sitzverbot: auch dies wird ständig geschrieben, aber keiner sagt wie lange und wie die Leute das im Alltag machen. Zum Beispiel muss man ja essen und sitzt dabei am Esstisch. Oder, da es ja über Monate geht wie macht man das wenn mal Besuch da ist, der verschwindet ja auch nicht nach 10 Minuten wieder. Sind solche Ausnahmen in Ordnung? Oder auch der Toilettengang; durch Verstopfung und anderer Probleme sitze ich manchmal auch über 45 Minuten auf dem Pott. Wenn ich nun also garnicht sitzen darf, wüsste ich nicht wie ich den Alltag bewerkstelligen könnte (wohne alleine). Wie ist oder war das bei euch und wie lange habt ihr garnicht gesessen oder wie lang am Stück? 3.)- Muskelabbau: ich war allgemein immer ein sehr kräftiger Mann, dadurch dass ich aber nun fast einen Monat zum größten Teil liege sind viele Muskeln dahin, sodass andere Schmerzen z.B. an der Kniescheibe dazukommen. Physiotherapie bekomme ich aber erst ab der fünften/sechsten Woche, kann man den Abbau irgendwie im liegen kompensieren durch Übungen die nicht schädlich sind? 4 .)- Stehplatz: ich bin selbstständig in der IT tätig und würde, auch wegen der enormen Langeweile gerne hier wieder in meiner Redaktion arbeiten (so lange es halt machbar ist, also keine zich Stunden am Tag). Da Sitzen über so lange Zeit ja wegfällt, kam ich auf die Idee meinen PC bzw Tisch als Stehplatz umzubauen, könnte ich das tun und damit meine zeit verbringen ohne das ich mir schade? Ich glaube die oftmals gelesenen drei Monate nur nix tun überlebe ich sonst nicht. 5 .)- tragen: hier gibt es ja die Devise nicht über fünf Kilo. Gilt das für häufiges tragen? Ich darf wegen der btms ja kein Auto fahre und muss aber Getränke und Einkauf in die Wohnung bekommen. Bei den Getränken helfen mir inzwischen Freunde, aber wenn ich mal so nachwiege kommen selbst normale Einkaufstaschen schnell über die fünf Kilogramm. In Ordnung oder ganz klar nicht machen? Dann müsste ich aber mehrmals los. Ich weiß, viele fragen aber dies sind Dinger die einem keiner wirklich sagt. Vielleicht habt ihr ja Lust und Zeit mir eure Erfahrungen mit dem Alltag nach der Op mitzuteilen. Lieben Gruß Mario |
diebelsalt1980 |
Geschrieben am: 29 Apr 2015, 22:21
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 570 Mitgliedsnummer.: 22.695 Mitglied seit: 07 Nov 2013 ![]() |
Hallo Mario,
das ist halt wirklich bei jedem etwas anders und wird vom Operateur festgelegt und daher alles schwer zu sagen. 1. Ich habe noch eins und das gibt mir wirklich viel Stabilität. Aber der Nachteil ist das sich deswegen mehr Muskeln abbauen weil sie ja nicht zum stützen benötigt werden. 2. Ich habe kein Sitzverbot solange ich meine Orthese trage und auch keine Probleme beim sitzen. Ohne die Orthese darf ich nicht sitzen. Da es aber generell Gift für den Rücken ist vermeide ich langes Sitzen oder Sitze auf einen Barhocker. Sitzen auf dem WC ist kein Problem aber wenn du immer Verstopfung hast solltest du da was gegen unternehmen. 3. Ich machte von Anfang an Isometrische Übungen bei der KG. Kläre das mal mit deinem Doc ab ob du sowas auch machen darfst. 4. Viel ruhiges Stehen ist auch nicht so gut aber wenn du immer wieder etwas gehst und das nicht Stundenlang machst wird das schon gehen. 5. Mir wurde alles über 5 kg verboten und ich halte mich daran. Getränke lasse ich mir von Familie oder Freunden bringen und der übrige einkauf wiegt nicht so viel da ich fast täglich einkaufe, habe ja zeit und bin froh mal raus zu kommen. Generell liege ich sehr viel denn wie du hier bestimmt schon gelesen hast ist in den ersten drei Monaten eigentlich nur Schonung angesagt. Die Muskeln die dadurch verschwinden sind später schnell wieder da. Es ist jetzt wichtiger das alles richtig verheilt egal wie gerne man was anderes machen möchte. Hier ist Disziplin gefragt aber da ich diese Schmerzen von vorher nie wieder haben möchte halte ich einfach durch und bin vermutlich sogar übervorsichtig. Meinen Verlauf nach der OP und den von anderen Mitliedern findest du auch hier im Forum. gruß Andreas |
knut1956 |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 04:50
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 228 Mitgliedsnummer.: 22.795 Mitglied seit: 02 Dez 2013 ![]() |
Hallo und guten Morgen,
nach meiner Versteifung wurde ich am dritten Tag aufgestellt und bekam gleich ein Lindemann Mieder an. Das Mieder sollte ich drei Monate tragen. Habe es Nachts weg gelassen. Da ich Raucher bin bin ich natürlich dann auch gleich aufgestanden und teilweise mit einem Rollator gelaufen, manchmal auch mit dem Rollstuhl raus. Sport und Belastungen wurden mir in den ersten drei Monaten nicht erlaubt. Danach folgte auch eine Reha. Ich meine Heben und langes Sitzen solltest du so kurz nach der OP vermeiden. Das muss ja erst alles Heilen. Gruß Knut Bearbeitet von knut1956 am 30 Apr 2015, 04:52 |
Mine |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 06:59
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 454 Mitgliedsnummer.: 16.640 Mitglied seit: 22 Jul 2010 ![]() |
Guten Morgen Ihr lieben,
Wie unterschiedlich es doch ist. Meine Spondy L5/S1 ist jetzt 4,5 Jahre her. Ich hatte keine Orthese und auch keine Reha. In der ersten Zeit war für mich stehen und sitzen so gut wie verboten. Zum Essen ging es gerade noch mit dem sitzen. Liegen und laufen ist richtig und wichtig für die erste Zeit. Dein Körper wird es Dir zu spüren geben, wenn Du Dich wieder hinlegen solltest. So habe ich es praktiziert und es ist gut so gegangen. Getragen habe ich fast nichts. Dann würde ich lieber an Deiner Stelle jeden Tag kleine Einkäufe machen. Alles Gute für die Genesungszeit wünscht Mine |
Jürgen M_ |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 07:09
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 37 Mitgliedsnummer.: 24.040 Mitglied seit: 28 Nov 2014 ![]() |
Ich bin am 16.02.2015 operiert worden.
Hatte bereits vor der OP eine Orthese verschrieben bekommen, die ich sofort nach dem ersten aufstehen nach der OP getragen habe. Ebenfalls bekam ich noch im Krankenhaus eine Toilettensitzerhöhung und eine Greifzange verordnet. Es wurde vom Sanitätshaus direkt ins Krankenhaus geliefert, sodas ich zu Hause direkt richtig ausgerüstet war. Beide Teile waren 7 sind sehr hilfreich im Alltag. Sitzen sollte ich in den ersten 6 Wochen nur erhöht. Hatte in der Zeit auf einen stabilen, mit grosser Sitzfläche, Barhocker gesessen. Nach den 6 Wochen sitze ich nun auf eine ca. 12 cm hohe Sitzerhöhung. Trage auch weiterhin immer meine Orthese, obwohl es langsam nervt. Aber ich halte bis zur Reha ( 27.05.15 ) durch. Beim heben beschränke ich mich auch auf diese 5 kg, was schwerer ist muss im Moment meine Frau bewältigen. Seit einiger Zeit habe ich leichte Beschwerden bei aufstehen aus der Liegeposition. Soll aber bedingt durch den Muskelabbau so seien und ich hoffe, das es im laufe der Reha wieder weg geht. Autofahren darf ich auch erst mit Beginn der Reha bis dahin halt nur passiver Beifahrer. Ärgerlich, da wir das Wohnmobil fahren sooo sehr mögen, aber egal, die Zeit wird auch wieder kommen. Laufen klappt locker 1 1/2 bis 2 Stunden am Stück. Sitzen geht auch bereits ca. 30 Min., dann stehe ich kurz auf um mich zu bewegen und kann danach wieder ohne Probleme weiter mich hinsetzen. Aber, wie Andreas bereits schrieb, bin ich froh, so erfolgreich operiert worden zu seien ( danke an meinem Orthopäden Dr. Stork ) und möchte meine alten Schmerzen vor OP nie mehr wieder haben wollen. LG Jürgen |
dertutor |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 21:11
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 36 Mitgliedsnummer.: 23.907 Mitglied seit: 16 Okt 2014 ![]() |
Hallo Leute,
Mensch das finde ich ja mal richtig toll, dass gleich so viele geschrieben haben. Danke für Eure Geschichten dazu. Ich war heute beim Doc und hatte mal nach soeiner Orthese gefragt, die meinten aber, dass ich keine brauche und viele Operateure immer häufiger davon weggehen, da es den Heilungsprozess eben länger hinzieht, bzw. das spätere Aufbauen der Muskeln verzögert wird. Was mir nur gerade sorgen bereitet ist ein blöder Vorfall von vorgestern. Jeder kennt das, man steht in der Küche und will irgendwas wegstellen und plötzlich hat man das Gefühl so im Augenwinkel fällt dadurch irgendwas runter. Instinktiv macht der Körper dann die schnelle und ruckartige Drehbewegung. Tja, genau dass ist mir passiert und tat höllisch weh. Zug wirklich durch Mag und Bein. Seitdem habe ich starke Schmerzen im Bereich wo die Schrauben liegen und ich fragte im Klinikum nach, ob da mal ein MRT zur Kontrolle gemacht werden könne, um eben sicherzustellen dass nun nichts verrutscht ist oder so. Tja, die Tante am Telefon war extremst unfreundlich und meinte, wenn ich solche Schmerzen habe müsste ich mich wieder über die Notaufnahme stationär aufnehmen lassen. Das solle ich aber erstmal mit meinem Doc besprechen. Gesagt getan, der meinte jedoch, da ich ja auch die Stunde im Wartezimmer sitzen konnte, dass ich noch ein bisschen abwarten solle. Vielleicht hat diese Ruckartige Bewegung eben im Inneren an der Narbe und dem umliegenden Gewebe wieder ein bisschen was gereizt und ich solle schauen, ob das die Tage wieder besser wird. Wenn nicht, soll ich in die Notaufnahme gehen - die stationäre Aufnahme jedoch empfand er als lächerlich und unnötig, denn vor der OP war ein normales MRT ohne Aufnahme ja auch kein Problem. Er hatte aber mit der Tante vom Sekreteriat wohl auch schon Erfahrung, jedenfalls verzog er die Augen als ich ihren Namen nannte. Mein Neurochirurg, der mich Operiert hatte und in der Klinik der Oberarzt ist, ist zur Zeit auf einer Fortbildung. Er meinte nämlich, wenn ich Probleme habe oder der Meinung bin hier sollte er nochmal was checken, solle ich einfach auf ihn zukommen. Ich behalte die Schmerzen jetzt im Auge und wenn es zu dolle wird gehe ich in die Notaufnahme. Sicher ist sicher, nicht dass was verrutscht ist und es dann falsch verwächst. An dieser Stelle denke ich, wäre sowas auch mit Orthese passiert :roll Die Sache mit dem Sitzen ist bei mir wirklich problematisch. Ich habe heute mal versucht meinen PC so ein wenig als Stehplatz umzubauen. Klappt so auch, nur irgendwann schlafen mir die Arme ein und der Nacken tut weh. Sehr komisch. Jetzt versuche ich euren Rat zu befolgen und langes Sitzen und auch das Tragen zu vermeiden. Ich habe einfach zuviel Angst hier den Erfolg der OP selber zu versauen, nur weil ich mit meinem Allerwertesten nicht liegen bleiben kann. Achso, eine Frage hätte ich da noch an Euch: Wie macht ihr das mit diesem Iso.... mensch wie hieß das Training noch....ahh Isometrische Übungen. Also wie macht ihr diese? Legt ihr Euch dazu auf den Boden oder so? Mein Physiotraining in der Klinik bestand aus insgesamt vier mal eine halbe Stunde. Den ersten Tag bin ich mit so einem Rollator mit Armauflage nur ein paar Meter gelaufen, am Tag darauf sind wir ein bisschen Treppen gestiegen, am Tag darauf ging es in den Fitnessraum wo ich ca 10 Minuten an einer Seilzugmaschine ein paar Übungen gemacht habe und ab Abreisetag, bestand der vierte Termin daraus nur eben zu sagen ich solle es langsam angehen lassen. Also es gab keine Übungen. Die einzige Übung die ich daher gelernt habe ist, dass man sich flach hinlegt, die Beine anwinkelt, die Zehen zu sich ranzieht, die Pomuskeln anspannt, Hände seitlich liegend mit den Händen nach oben zeigen, Schultern runter drücken und den Kopf auf die Brust legen. Das war es aber auch schon. Man merkt zwar eine Spannung, aber eher im Bauch und irgendwie habe ich das Gefühl hier ein bisschen zu wenig mitbekommen zu haben an Übungen. Klar, die KG wird einiges machen, aber ich soll dieses Training ja schon vorher machen, nur fehlen mir die Übungen. Und wenn ich im Netz schaue, sehen die meisten Übungen nicht gesund für meine Wirbelsäule aus. Könnt ihr mir hier noch ein zwei Übungen nennen? Wie oft macht ihr diese und wie lange? Ohh, und dann habe ich noch gelesen - bei dir Jürgen - dass Du Autofahren kannst oder es demnächst wieder machen möchtest. Bekommst Du nicht auch BTM? Das ist ja doch recht lange, nach dem Absetzen, im Blut und Urin noch nachweisbar. Und mein Arzt hat mir gesagt, dass die zwar eine Empfehlung zur Eignung machen können - wie ein Attest - wirklich bestand hat aber wohl nur was von einen Verkehrsmediziner der die Fahrtüchtigkeit feststellt und es dann attestieren kann. Aber sowas soll wohl eben Geld kosten, soein Gutachten. Mein Auto steht daher seit nem Monat in der Garage bei meinem Schwager, und ich steige nicht ein bevor das BTM komplett aus meinem Körper raus ist. Wie handhaben die anderen das? Boah, ich schreibe schon wieder zuviel :) - ihr glaubt aber nicht wie toll das ist mal mit Leuten zu schnacken, die die gleichen Schmerzen und Dinge durchmachen. Meine Freunde und die Familie kann vieles nicht nachvollziehen oder ich habe das Gefühl das ich nicht verstanden werde. Auch meine Ängste dazu, meine ich. Beste Grüße, Mario |
Harro |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 22:51
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Internet-Tramp ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator † 22.10.2024 Beiträge: 12.906 Mitgliedsnummer.: 49 Mitglied seit: 08 Dez 2002 ![]() |
Moin moin,
Zitat Wie handhaben die anderen das?............... der die Fahrtüchtigkeit feststellt und es dann attestieren kann. Aber sowas soll wohl eben Geld kosten, soein Gutachten. wie wäre es wenn man mal die Suchfunktion benutzt? Dieses Thema wurde erst unlängst ausgiebig diskutiert und gelöst. Nur wenns nicht zuviel Mühe macht :z Grüßle v. Harro |
diebelsalt1980 |
Geschrieben am: 30 Apr 2015, 23:33
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 570 Mitgliedsnummer.: 22.695 Mitglied seit: 07 Nov 2013 ![]() |
Hallo Martin,
die Isometrischen Übungen die ich in der KG mache kannst du alleine nicht machen. Die gehen nur mit einer zweiten Person. Für zuhause wurde mir nichts gezeigt aber das wird wohl bald kommen. gruß Andreas |
Sabine1968 |
Geschrieben am: 01 Mai 2015, 08:13
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 828 Mitgliedsnummer.: 23.799 Mitglied seit: 12 Sep 2014 ![]() |
Hallo Mario,
Auch wenn ich selbst (noch) nicht versteift bin, mal eben ein MRT fordern, weil man sich falsch bewegt hat? Also auf so eine Idee käme ich nicht, mach das zwei Mal und beim dritten Mal, wenn was ernstes ist, stempeln die Ärzte Dich als hysterisch ab und gucken nicht mehr nach. Lass der Heilung Zeit und fahr eben kein Auto, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Mein Arzt hat auch gesagt ich kann mit Tramal ruhig fahren. Wenn ich dann eine Person verletze bin ich trotzdem verantwortlich und muss die Konsequenzen mein Leben lang tragen. Das Risiko gehe ich nicht ein. Komm mal was zur Ruhe, denn wenn Du so lebst wie Du schreibst kann ich Dir zwei Dinge raten, mehr Geduld und mehr Gelassenheit. Sabine |
paul42 |
Geschrieben am: 01 Mai 2015, 08:41
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.844 Mitgliedsnummer.: 19.053 Mitglied seit: 18 Jul 2011 ![]() |
Hallo Mario :;
Ich wurde vor 5 Jahren L4/L5-S1 versteift. Um kurz auf deine Fragen einzugehen: 1. ich hatte auch keine Orthese und keine Reha. 2. Sitzverbot hatte ich gar nicht- Ob Verbot oder Ohne es macht zu Anfang ehe kein Spaß und dauert bei der Heilung so ziemlich am Längsten bis man einigermaßen schmerzfrei sitzen kann. 3. Ich wurde in der Klinik auch täglich mobilisiert und hatte leichte Entspannungsübungen. An Muskeltraining war aber gar nicht zu denken. Ich habe auch keine KG gemacht, sondern nur Lymphdrainage und Massagen für die Beine und Füße. Die Übungen die mir im KH gezeigt wurden habe ich zu Hause weitergemacht. Hatte vor der OP keine Reflexe mehr in den Beinen und mein linkes Bein und der Fuß hat gemacht was er wollte. Was dir an Übungen gezeigt wurde ist für den Anfang völlig ausreichend. 4. Langes Stehen ist leider auch nur zeitweise möglich. Die Rückenmuskulatur wurde ja freigelegt und man hat wenig Gespür den Rücken in irgendeiner Form dauerhaft zu belasten. 5. Ich habe alle meine Einkäufe im Rucksack nach Hause getragen. So verteilt sich das Gewicht gleichmäßig. Mit einseitiger Belastung von Einkaufsbeuteln bin ich nicht klar gekommen. Was schwerer ist sollte man dicht am Körper tragen. Ich schleppe heute noch alles im Rucksack nach Hause hat sich so eingeschlichen und man spart sich Beutel (Plastiktüten benutze ich seit 20 Jahren nicht mehr) und hat immer die Hände frei. 6. Autofahren Ich kann dir aus Erfahrung sagen, verzichte lieber drauf, es macht keinen Spaß. Selbst zu Fahren ist schon ziemlich kriminell, weill es einem persönlich nicht gelingt den Radfahrerblick auszuführen oder rückwärts vernünftig einzuparken. Selbst als Beifahrer macht es keinen Spaß, du spürst jeden Buckel und jedes Schlagloch. Was Sabine 1968 als Argument angeführt hat ist genauso wichtig. Man weiß nicht wie es kommt, aber wenn was passiert und du unter Medis standest wird man die Schuldfrage immer auch auch dich abwenden und verteilen und behaupten du bist nicht ausreichend verkehrstauglich gewesen. Was dir da an reflexartigem Malheur passiert ist ist mit Sicherheit tierisch schmerzhaft gewesen da es voll auf die Nähte und auf die Narbe geht. :troest Ich glaube nicht das es einen Einfuß auf die Schrauben oder den Cage hatte, da hat dich der massive Schmerz sicherlich vor bewahrt. Klar macht man sich Gedanken und Sorgen und wenn du dir dazu nicht sicher bist solltest du es beim Arzt abklären lassen. Man braucht immer einen klaren Kopf um sich auf den langen Genesungsweg einzulassen und der feste Sitz der Schrauben ist anfänglich die Basis um sich überhaupt an die neue Situation zu gewöhnen. Die körperliche Heilung der Wunde ist aber nur Teil, der sicherlich auch der Wichtigste ist aber den Eingriff muss man auch seelisch verarbeiten. Die Angst die man vor der OP hatte ist nun gewichen und man kann sein Glück kaum fassen das es einem plötzlich wieder so gut geht. So eine OP macht man Bestenfalls nur einmal. Man sollte dabei aber nie vergessen, das es jahrelang gebraucht hat um so krank zu werden, erwarte also nicht das du innerhalb kurzer Zeit wieder gesund bist. Es gibt nur einen Versuch für eine gute Genesung. Eine Reha reißt es auch nicht raus. Meine Ärzte haben mir sogar strikt davon abegeraten, es muss verheilen wie eine knöcherne Fraktur. Die Verknöcherung kann bis zu 2 Jahren dauern. Es wird auch Tage geben, wo es nicht so gut geht aber das wird sich mit Zeit auch wieder verändern. Es wird auch keine kontinurieliche stetige Verbesserung geben, manchmal hat man das Gefühl das es nicht mehr vorwärts geht und der Heilungsprozess stagniert. Deine OP war ein ziemlich heftiger Eingriff. Man hat deinen Gleitwirbel Grad III nach Meyerding wieder in die ursprüngliche Lage gebracht und es wird eine ganze Weile dauern bis sich dein Körper an die neue Situation und Statik der WBS gewöhnt. Rein gedanklich solltest du dich auf einen langen Weg 1-2 Jahre einstellen bis du der OP wirklich was Positives bescheinigen kann. Man lernt damit zu leben und es funktioniert am Besten wenn man den aktuellen Bewegungsradius akzeptiert. Viele Bewegungen müssen nun anders ausgeführt werden und es bedarf dazu immer einer gewissen Technik. Versuch einfach die notwendigen Dinge des Alltag in eine Position zu bringen, damit du häufiges Bücken und nach vorn Überbeugen sowie Drehung des Oberkörpers sooft wie möglich vermeidest.- Es macht halt erst mal keinen Spaß weil man alles über die Bein bzw. Oberschenkelmuskulatur macht- das gibt ganz schön Muckis :z Du bekommst ständig Rückmeldung deines Körpers was geht und was noch nicht geht. Der Körper lässt sich nicht überlisten und es gibt auch keine Übung die den Heilungsprozess beschleunigt. Momentan sollte für die nächsten 3 Monate Ruhe und Entspannung im Vordergrund stehen damit sich eine gute Narbe entwickelt und nicht mehr Narbengewebe entsteht als nötig. Also reize das OP-Fenster nicht und vermeide lokale Wärme im OP-Bereich. Das gilt auch für den Verzicht auf die Badewanne. Du weißt im Moment ehe nicht, wie du wieder aus der Wanne rauskommst. Gehe viel spazieren und nimm dir die Zeit wenn der Körper Ruhephasen einfordert. Ich will dich nicht weiter zu texten aber ohne Dissziplin und Geduld geht es nicht. Das regelt der Körper mit der Zeit für sich selbst. Nur noch das Eine zum Schluß. Du brauchst immer einen klaren Kopf und die Gewissheit das die Schrauben fest sitzen. Wenn du weiterhin durch das plötzliche Malheur Schmerzen hast, dann gehe zum Arzt und lass den Sitz der Schrauben und des Cages durch eine "einfache" Röntgenaufnahme überprüfen. Ein MRT wird zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn machen das es im Bereich des Cages zu Artefakten kommt und der Bereich oftmals nicht mehr erkennbar ist. Auch zukünftig wird ein MRT wenig Sinn mehr machen, man wird dann ein CT machen müssen. Ein CT sollte aber nur durchgeführt werden bei einem begründetetn Verdacht, da die Strahlenbelastung um ein vielfaches höher ist als bei einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme. ich wünsche dir gute Besserung :ap paul42 |
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