Bandscheiben-Forum

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> Aufmunternde Erfahrungsberichte dringend gesucht, Schlimme Zukunftsangst wegen LWS
Lilly83
Geschrieben am: 19 Apr 2015, 16:01


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Hallo ihr,

ich lese schon seit Wochen fleißig hier mit.

Meine Diagnose hab ich seit August 2014.
L4/5 beginnende Osteochondrose, beginnender Signalverlust und BSV.
L5/S1 ausgeprägte Osteochondrose, signalverlust der Bandscheiben, und BSV.
Ischialgie linkes Bein.

Die Schmerzen sind besser geworden und derzeit einigermaßen aushaltbar.

Es hat aber mittlerweile meine Psyche total erwischt, weil ich extreme Ängste hab, was bei dem Befund noch alles schmerzhaftes folgen kann oder wird. Ich bin erst Anfang 30 und habe eigentlich noch 35 Jahre zu arbeiten. In meinen schlimmsten Gedanken sehe ich mich als arbeitsunfähigen Dauerschmerzpatienten.

Deshalb suche ich hier nach Betroffenen oder Angehörigen die trotz Befund schon lange trotzdem ein gutes Leben führen. Meine Psyche verschärft die Schmerzen natürlich noch unnötig.

Bitte meldet euch. Wer hat einen schlimmeren Befund und lebt einigermaßen gut und Schmerzgrenze oder zumindest handelbar Schmerzen. Was hat euch geholfen?

Sport mache ich schon. Bin auf Rehabilitation gewesen und baue nun viel Sport im Alltag ein. Aber ganz aufhalten werden ich die Degeneration nicht können.
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diebelsalt1980
Geschrieben am: 19 Apr 2015, 16:43


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Hallo Lilly,

ich bin mit 34 Jahren von S1-L4 Versteift worden. Vorher habe ich eine BS-OP gehabt und über 1 Jahr Muskelaufbau usw betrieben. Ich bin jetzt schon 19 Monate AU und kann dich daher verstehen. Mich hat es zwischenzeitlich so sehr belastet das ich keine Lust mehr am Leben hatte. Ich habe mir Hilfe bei einer Psychologin gesucht und mir wurde sehr gut geholfen. Wenn du also mit deiner Psyche wirklich belastet bist würde ich dir dazu Raten dir Psychologische Hilfe zu nehmen.
Das ist keine Schande und du wirst auch nicht als bekloppt abgestempelt.
Der Freundeskreis und die Familie verstehen diese Psychische Belastung meistens nicht, zumindest ist es bei mir so. Daher ist es gut jemanden zu haben der es versteht und einem Beibringt wieder Positiv zu denken.

Was machst du Beruflich?

Ich werde vermutlich nicht mehr als Elektriker arbeiten können, das wird mir mittlerweile von einem Arzt und meinem Physio geraten. Deswegen hatte ich schon einen Termin bei der Rente und habe mich Beraten lassen. Ich werde nach der Medizinischen Reha eine Berufliche Reha machen. Da wird zuerst über 14 Tage die Belastung und Fähigkeiten getestet und danach gesucht welchen Job man noch machen kann und worauf man auch Lust hat. Es wird eventuell noch ein Praktikum gemacht und dann kommt die Umschulung. Wären der gesamten Zeit werde ich Übergangsgeld von der Rentenversicherung erhalten. Du siehst also das uns wirklich noch geholfen wird wieder ins Arbeitsleben zurück zu kommen. Der Berater sagte mir ganz offen das bei so Jungen Leuten sehr viel ermöglicht wird damit wir schnell wieder unsere Beiträge Zahlen können.

Nimmst du was gegen die Schmerzen?

Was raten dir deine Ärzte?

gruß Andreas
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Sabine1968
Geschrieben am: 19 Apr 2015, 16:46


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Hallo,

Jeder sagt, das Regeneration und Verschleiss schlimmer werden. Mein Gleitwirbel wurde 2008 entdeckt und hat zur Folge, dass eine Bandscheibe platt ist und sich knöcherne Randzackenbildung gebildet haben. 2008 hat mir das viel Kummer bereitet, danach war ich mit Sport und Bewegung schmerzfrei. Ich habe allerdings immer auf den Rücken geachtet. 2014 wurde es wieder schlechter, weil ich krank wurde und mich nicht bewegen konnte.

Es wurden neue Aufnahmen gemacht, die sich überhaupt nicht von denen vor acht Jahren unterscheiden, d.h. der Verschleiss wurde nicht schlimmer.

Es ist normal, dass die Wirbelsäule immer unbeweglicher wird, je älter man wird. Tatsächlich werden deshalb viele Rückenleiden im Alter wieder besser.

Du kannst nur versuchen, Deinen Rücken zu stärken, ständige Sorgen oder Katastrophendenken helfen da nicht weiter.

Sabine
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Kirschi70
Geschrieben am: 26 Apr 2015, 18:33


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Hallo Lilly,

Ich hab´auch Osteochondrose. Wurde vor 2 Jahre bei einem Bandscheibenvorfall entdeckt. Ich bin schon etwas älter als Du ( 45 ),
aber ich hab die gleichen Ängste wie Du. Das ist für Dich jetzt vielleicht nicht unbedingt hilfreich, aber zumindest bist Dunicht allein damit.
Ich plage mich auch mit der Entscheidung, mir eine Prothese einbauen zu lassen. ich hab´ dauernd
Schmerzen, die ich zwar ohne Med. aushalte, aber am liebsten würde ich dauernd was nehmen. Das kann doch aber nicht
die Lösung sein, da ich Medikamente auch ausgesprochen schlecht vertrage. Ich habe immer das Gefühl, wenn ich zum Arzt gehe, dass ich da belächelt werde, weil ich noch keine Lähmungen habe und mich trotzdem erdreiste, mich über die Schmerzen zu beschweren. Aus Verzweiflung habe ich nun eine Bandscheibenprothese in Betracht gezogen, nur um etwas machen zu können und nicht darauf zu warten, dass nicht irgendwann gar nichts mehr geht. Aber das ist auch Problematisch.Die einen sagen, ich wäre genau der Kandidat, bei dem das machen würde. Die nächsten sagen, das ist schon zu spät. Der übernächste beglückwünscht mich zu meinen guten Rückenmuskeln und der danach sagt, ich wäre völlig degeneriert und soll mal erstmal Sport treiben. Ich mach´jetzt seid 2 Jahren 1x pro Woche Flossenschwimmen, 1x Aquajogging, 1x Wirbelsäulengymnastik mit Muskelaufbau. Zu Hause fast jeden Tag Bauchmuskeltraining und trotzdem ist es immer zu merken. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Medikamente jetzt die Lösung sind. Der eine der mich gern operieren will, hat gesagt, dass man sich schnell
entscheiden müsste, weil es sonst zu spät sein kann. Wenn die Facettengelenken erstmal mit belastet sind , ist es wohl zu spät. Der nächste erzählt mir , dass die Prothese die Facettengelenke stark belastet und man dann sowieso wieder Schmerzen hat. Ich könnte Schreien. Und das waren renommierte Kliniken. Schön Klinik in Neustadt, Lubinus Klinik Kiel, usw. Also , was nun ? :traurig2 Man wird auch von den Ärzten ziemlich allein gelassen. Und wenn man dann noch einen Vollpfosten von Orthopäden hatte, der einem nicht einmal erklärt, was man da hat , das macht es auch nicht besser. Erst einmal liebe Grüße, Kirsten

Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht ? Ich werde hier noch verrückt bzgl. der Entscheidung.
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violac01
Geschrieben am: 26 Apr 2015, 19:16


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Hi,

ich hatte 2011 auch einen schlimmen BSV, die untere BS ist so gut weg und natürlich gibt es leider entsprechende degenerative Veränderungen auch darüber.

Aber nachdem ich nach einer langen Genesungszeit wieder gesund geworden bin (ohne OP) und seitdem wirklich konsequent Muskelerhalt (nach dem ich sie mühsam aufbauen musste) durchführe geht es mir gut.
Das ist ja das einzige, was man tun kann.

Natürlich habe ich hin und wieder mal kleinere Zipperlein, die ich auch als solche bewusst einordne. Muss auf den Rücken achten, nicht schwer und falsch heben, im Winter gut warmhalten etc. Aber ich führe ein aktives, sportliches Leben, gehe ganztags einem anspruchsvollen Job nach.

Also versuche, dass Kopfkino nicht überhand nehmen zu lassen, mache unter guter Anleitung was für die Muskeln, vorallem für die die Tefenmuskulatur. Da muss man sich ein bisschen kümmern, ehe man jemanden findet, der sich da auskennt (viel instabile Übungen auf Wackelbrett , Flexibarstab etc.)
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Rike
Geschrieben am: 26 Apr 2015, 23:09


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Hallo Lilly,

ich hatte meinen ersten BSV mit 27.
Damals plagten mich auch Zukunftsängste, die mir aber von einer Kollegin genommen wurden:
Ihr ging es nach BSV wieder gut und sie arbeitete weiter Vollzeit in einem rückenbelastenden Beruf (Krankenpflege).

Jetzt nach 20 Jahren hat sich der Befund verschlechtert (Degeneration aller lumbalen BS, Osteochondrose, Wirbelgleiten),
aber mir geht es gut wenn ich mich nach meinem Rücken richte, d.h. wenig Sitzen, viel Sport, nicht Bücken/Vorbeugen.

Die Facettengelenke sind bei mir auch betroffen, vor 2 Jahren war es mal schlimm, da habe ich Infiltrationen bekommen und mit Flexibar-Training angefangen, seit dem hatte ich nie wieder so starke Beschwerden.

Ich arbeitet jetzt mit 2 Kindern Teilzeit und schmeiße den Haushalt, und wenn es mal weh tut wird es eigentlich nach dem nächsten Training wieder besser.
Ich habe eine sehr gute Physiotherapeutin, die es immer schafft meine Schmerzen wegzubekommen, mußte aber schon seit über einem Jahr nicht mehr hin.

Ich weiß, das dieser Zustand sich ändern kann, ich habe mich mit dem Thema Op auseinandergesetzt und weiß, wo ich hingehen würde wenn es notwendig wird.

Da es viele schlimme Krankheiten gibt, von denen ich auch jobbedingt schon einiges gesehen habe, bin ich ganz froh, nur mit "Rücken" belastet zu sein.
Ich tröste mich immer mit dem Gedanken, dass nach meiner Erfahrung das, worum man sich Sorgen macht, sowieso nicht eintrifft, sondern immer das Unerwartete.
Also kann man das mit den Sorgen lassen, man weiß ja dann nicht, worum man sich Sorgen manchen sollte :laugh :s

Grüße von Rike

Bearbeitet von Rike am 26 Apr 2015, 23:11
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Lilly83
Geschrieben am: 02 Mai 2015, 19:25


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Hallo ihr Lieben,

danke für eure aufmunternden Worte.

Ich glaube, ich muss mich ernsthaft bei einem Psychiater vorstellen, denn meine Angst frist mich noch auf. Ich bekommt sie einfach nicht on den Griff.
Manchmal hab ich das Gefühl, mein Leben ist jetzt zu Ende und die Schmerzen könnten mit der Zeit immer schlimmer werden, bis ich schreien muss vor Schmerzen und keiner kann mir helfen. Obwohl ich sicher noch nicht austherapiert bin. Ich fage mit Sport ja ersz so richtig an seitMmeiner Reha im April.
Mir hat die Diagnose den Boden unter den Füßen weggezogen. Obwohl mir bewusst ist, dass es viel schlimmereKrankheiten gibt.

Ratlose Grüße
Lilly






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Sabine1968
Geschrieben am: 02 Mai 2015, 20:51


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Hallo Lilly,

Bevor die Angst Dich auffrisst, hol Dir fachmännische Hilfe. Wenn sich so was erst verselbstständigt hat man am Ende Angst das Haus zu verlassen oder sonstiges. Angst überträgt sich leider oft unbemerkt auf andere Lebensbereiche. Das trifft aber nur bei übersteigerter Angst zu.

Glaube mir bei einer solchen langwierigen, schmerzhaften Sache ist Angst eine natürliche Reaktion, sie sollte einen nur noch im Alltag lähmen. (Gedanken wie ich bleib lieber liegen und gehen nicht spazieren, das könnte ja weh tun oder den Schmerz schlimmer machen).

Sabine
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Nina1977
Geschrieben am: 19 Mai 2015, 18:38


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Hallo Lilly,

Ich hatte im Jahre 2007 die Diagnose einer schweren Osteochondrose L5/S1 bekommen. Das Segment war komplett aufgebraucht. Nur noch Knochen auf Knochen. Hatte sehr schlimme Schmerzen und leider mit 2 unterschiedlichen Orthopäden zu tun, die sich die Bilder nicht richtig anschauen wollten. Würde alles abgetan, Muskelaufbau usw.
Ich war damals 30 Jahre alt und hatte zwei kleine Kinder, mein Mann im Fernverkehr. Es war die Hölle. Meine letzte Hoffnung, eine Drittmeinung bei einem anderen Orthopäden war meine Rettung. Er meinte, dass mir nur noch eine Bandscheibenprothese helfen würde und das es kein Wunder sei, dass ich solche Schmerzen hätte. Alternative zur Versteifung.
Für mich war es die richtige Entscheidung. OP super verlaufen, 2 Wochen KH und danach 3 Wochen Reha. Da war ich einige Jahre schmerzfrei. Bin es dort immer noch, allerdings habe ich nun auch leider über dem Segment einen neuen BSV und noch in der HWS einen.

Vllt. hilft es dir weiter

Lg Nina

Bearbeitet von Jürgen73 am 19 Mai 2015, 18:45
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TumadieMoerchen
Geschrieben am: 20 Jun 2015, 12:34


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Hallo an alle,

Das alles hier liest sich wie ein Horrorbuch!
Ich hab hochgradige Osteochondrose wurde bereits 2009 an L4-L5 operiert hab anschließend eine Umschulung durch DRV zum "ELEKTRONIKER" gemacht.

Mittlerweile habe ich den dritten Job verloren weil ich körperlich überhaupt nicht mehr belastbar bin. Es geht schon los beim Tragen des Werkzeugkoffers bis hin zum Fallenlassen von Hiltibohrmaschinen von einem 6m hohen Baugerüst.
Im letzten Job hab ich nur leichte Tätigkeiten ausgeübt. Ich hab in Büros elektrische Prüfungen der Computer und Elektrogeräte durchgeführt.
Nun ist es aber schon so schlimm, das ich Probleme schon bekomme wenn ich einen Schreibtisch öffne oder unten drunter werkeln muss.

Jetzt ist eine Reha beantragt. Irgendwie werden meine Beschwerden aber nicht mehr ernst genommen. Der alte Orthopäfr idt flüchtig und der neue ignoriert komplett die Baustelle des alten Orthopäden. Hinzu kommt eine Bakerzyste im linken Knie die der Orthopäde aber auch nicht behandeln will, k.a. warum.
Bei meinem Hausarzt komm ich mir vor wie ein Simulant.

Aber ich bin hier wohl in guter Gesellschaft.


gruss Micha
PM
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