Bandscheiben-Forum

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> Suche Gutachter
sakura
Geschrieben am: 10 Apr 2015, 13:37


Öfter dabei
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Liebe Leidensgenossen,

ich habe mich entschlossen gegen die Ärzte, die mich falsch, zu spät und fehlerhaft behandelt und operiert haben, gerichtlich vorzugehen.
Dazu benötige ich vorab ein objektives Sachverständigengutachten, um zu sehen, ob ich überhaupt eine Chance habe zu gewinnen.
Da ich aus einem anderen Fall weiß, wie schwer es ist wirklich objektive Gutachter zu finden, frage ich euch, ob ihr mir jemanden empfehlen könnt.
Gutachterkommission halte ich nicht für neutral. Außerdem müssten diese 2 Ordner Unterlagen durchforsten- zuviel für die ;-)

Liebe Grüße
sakura


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paul42
Geschrieben am: 10 Apr 2015, 15:55


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Hallo sakura

Ich würde an deiner Stelle zunächst Rücksprache mit deiner KK halten.
Bei denen gehen förmlich die Lichter an wenn Verdacht auf Behandlungsfehler besteht. Die mussten den Mist schließlich bezahlen.

Eine weitere Möglichkeit wäre einen Rechtsbeistand beim VdK oder dem Sozialverband Deutschland e.V. suchen.

Im Vorfeld einer gerichtlichen Auseinandersetzung besteht für dich auch die Möglichkeit einen Ombudsmann einzuschalten. Das geht aber nur solange kein Klageverfahren eröffnet ist.

Wenn du mit einem Privatgutachten einen Rechtsstreit beginnst, fliegt dir das Gutachten nur so um die Ohren. Was du mit objektiv betrachtest wird von anderer Seite als Gefälligkeitsgutachten interprätiert.

Nach einem GA zu suchen, kann zu entsprechender Zeit vielleicht sinnvoll sein, aber du würdest im Moment gleich den höchsten Trumpf ausspielen.

So ein Rechtsstreit bedarf auch der Finanzierung, wenn das Verfahren gegen dich entschieden wird, bleibst du auf den gesamten Kosten hängen. Das sind die Verfahrenskosten und die Kosten der Gegenseite.
Da hilft dir ein GA auch nicht. Selbst eine Rechtsschutzversicherung trägt nur die nach Gebührenordnung festgelegten Kosten.

Die 2 Ordner die zur Beurteilung des Sachverhaltes erforderlich sind bleiben niemandem ersparrt, da kommen wahrscheinlich eher noch "2 Ordner" dazu.

Rein emotional kann ich deine Haltung nachvollziehen, rein von der Stragegie solltest du im Vorfeld weitere Optionen prüfen.
Ein von dir beauftragter "objektiver" GA kann für dich nur ein einziges "objektives" Gutachten erstellen.

Ich würde an deiner Stelle nur in Zusammenarbeit mit dem VdK oder dem Sozialverband an die Sache herangehen.
Der Mitgliedsbeitrag ist überschaubar und für die jeweilligen Instanzen werden nur Festbeiträge erhoben.
Schau mal hier, auch wenn der Stand schon etwas älter ist.
Klick mkich

Einem Anwalt für Medizinrecht ist es völlig egal ob er seinen Aufwand von dir oder der Gegenseite bezahlt bekommt. Sein Honorar errechnet sich aus dem Streitwert.

alles Gute und viel Erfolg

paul42
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Sonnenblume-55
Geschrieben am: 10 Apr 2015, 16:31


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Hallo,
Eine Rechtsschutzversicherung hast Du?ich weiß aus eigener Erfahrung ,dass die Kosten enorm werden können,je nach Streitwert.
Mir hat meine Krankenkasse sehr geholfen,sie hat ein Gutachten in Auftrag gegeben.Ich hatte für die gesamten 4 Jahre des Verfahrens eine Sachbearbeiterin als Ansprechpartner.
Das Gericht hat ein Gutachten anfordert,der Gutachter war auch mit beim Prozess.....für mich konnte das nicht besser sein,weil er als Fachmann alle Fragen sofort beantworten konnte.
Wie Paul schon richtig schrieb,ein Privatgutachten wird wahrscheinlich einfach zur Seite gelegt,dass nützt Dir nichts.
Rechne im voraus damit,dass so ein Klageverfahren ein langer Weg ist,man gute Nerven braucht und sich absolut sicher sein muß,dass ein Fehler statt gefunden hat.
Ich bin froh,dass ich diesen Weg gegangen bin,weil es Genugtuung in meiner Seele gab,der finanzielle Ausgleich ist heute auch wesentlich höher als früher,für mich war er immer zweitrangig,denn den gesundheitlichen Schaden kann kein Geld ausgleichen!

Ich wünsche Dir viel Erfolg,
Alles Gute Jeanette

P.S.
sieben Ordner habe ich übrigens heute :;
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sakura
Geschrieben am: 16 Apr 2015, 09:20


Öfter dabei
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Hallo Paul und Sonneblume,

danke für eure Antworten.
Unter Umständen werde ich mit dem Sozialverband Kontakt aufnehmen, spätestens wenn ich meine Frührente beantragen werde.
Aus Erfahrung weiß ich leider, dass MDK Gutachten sehr grenzwertig sind und auch nur Parteivortrag sind.
Allzuviel Unterstützung habe ich seitens der KK nicht erhalten.
Ich bin was gerichtlichte Verfahren mit Ärzten anbelangt nicht ganz unbedarft- ich führe bereits seit 4 Jahren einen Prozess gegen Ärzte.
Ganz andere Problematik. Damals wurde auf Anraten meiner damaligen Anwältin ein unsägliches Gutachten der Gutachterkommission erstellt,
das war nur vertane Zeit und hat die Richter dazu veranlasst den Fall so schnell wie möglich vom Tisch bekommen zu wollen.
Das Verfahren wurde nur einzig durch ein nachträgliches Privatgutachten wieder neu aufgerollt.
Und siehe da, somit brach die ganze Argumentationskette der Gegner zusammen.
In der Gewichtung steht ein Privatgutachten unter dem gerichtlichen Sachverständigengutachten, dennoch muss auch dieses vom Gericht berücksichtigt werden.
Ich hatte meinen Gutachter bei der letzten Verhandlung dabei und er hat die gerichtlichen Sachverständigen ganz schön alt aussehen lassen. Mir ist die Komplexität bzgl. meiner Wirbelsäulenproblematik bewusst und ich weiß, wie genervt Richter von komplexen Arzthaftungsfällen sind, mir wurde bereits mehrfach ein Vergleich
vorgeschlagen, aber ich will ein Urteil, weil es dabei nicht um Geld geht.
Natürlich kostet so ein Verfahren viel Geld, Nerven und Kraft- wir sind schon beim anderen Verfahren im 5-stelligen Bereich und haben keine Rechtschutzversicherung :-(
Andererseits bin ich aufgrund der Wirbelsäulenproblematik nicht mehr in der Lage richtig zu arbeiten, das geht nur noch eingeschränkt stundenweise.

Also liegt der Streitwert recht hoch- einen Vergleich schließen Versicherungen nur, wenn klar ist, dass da Mist gebaut wurde.
Also, ich wäre immer noch sehr dankbar über Tipps.

LG
sakura

Bearbeitet von Harro am 16 Apr 2015, 09:35
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