Bandscheiben-Forum

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> Operieren oder nicht?
Kraimi
Geschrieben am: 11 Apr 2015, 10:58


Neu hier
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Hallo,

ich bin 33 Jahre jung und vor 5 Wochen fingen die Probleme an. Freitags einem Freund beim ausziehen geholfen, danach schwimmen gewesen und abends einem anderen Freund beim Einziehen geholfen. Er ist glaub der erste Student, der keinen Ikea-Schrank hat sondern einen aus Massivholz. Naja, am nächsten Tag (Samstag) mit Muskelkater an den Schultern aufgewacht. Nichts dabei gedacht und noch klettern gewesen. 5 Tage später konnte ich nach dem Aufstehen mein Kopf nicht mehr zur Seite drehen. Sofort zu einem Orthopäde gerannt. Er hat mir einen Halswirbel wieder eingerenkt (wer weiß ob das so gut war) und 6 Std. Physio verschrieben. Im Laufe der Physio entspannte sich mein Nacken, nur der Schmerz wanderte in den Linken Arm. Meine Physiotherapeutin meinte, dass sich überall so Verhärtungen des Gewebes gebildet haben. Nun gut. Nachdem die 6 Std geleistet wurden, wieder zum Orthopäden gerannt. Dieser hat mich dann zum MRT geschickt. Folgende Dieagnose habe ich bekommen:

Unauffälliger kraniozervikaler Übergang. Leichte Kyphosierung der mittleren HWS. Gerringe Dehydration der Bandscheibe HWK 5/6. Es zeigt sich links mediolateral von kleinen Osterophyten begleitet eine kräftige Dorsalwölbung der Bandscheibe in einer Dicke von 6 mm mit Reduktion der Wurzelaustrittsstrecke C links kleine Unkovertebralarthrose, Deformität Verengung des Neuroforamens links. Das Rückenmark wird links anterolateral etwas eingedellt. Sonst unauffäliger zervikaler Spinalkanal Inhalt.

Beurteilung: Kräftiger links mediolateraler Bandscheibenprolaps kleinem begleitedem Osteophyten und Uncovertebralarthrose links in Höhe HWK 5/6 um leichte Reduktion des Rückemarksraumes links

Ja damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Wieder zu meinem Orthopäden, ihm den Bericht gezeigt und er meinte gleich das muss man operieren. Hat sich keine Zeit für mich genommen (1 Minute) und bei Fragen hat er sofort auf den Spezialisten der Neurochirugie verwiesen. Dort habe ich aber leider erst in 1 Woche einen Termin. Natürlich fängt nun das Kopfkino an. Muss ich es wirklich operieren lassen? Man ließt ja oft, dass bei Bandscheibenvorfällen zu schnell operiert wird.

Naja, derzeigt mache ich wieder Physio. Die Physiotherapeutin meinte, dass man sofort sieht, dass sich meine Haltung wieder entspannt hat. Generell habe ich das Gefühl, dass der Schmerz im Arm deutlich schwächer geworden ist. Wenn ich nach links oder rechts schaue oder meinen Kopf in den Nacken drücke, merke ich ein leichtes Ziehen im linken Arm (auch das hat sich in den 5 Wochen deutlich gebessert). Das Ziehen breitet sich von 2 Punkten im Arm aus. Ich habe keine Lähmungserscheinungen, keine Kopfschmerzen, kein Schwindel. Gegen die "Schmerzen" nehme ich ab und an eine Ibo 600, das reicht auch völlig (eigentlich nehme ich sie eher, da sie ja entzündungshemmend wirken. Der Schmerz ist wirklich aushaltbar und ist nicht konstant). Wenn ich die Denkerpose einnehme, also den Kopf auf den linken Arm stütze, empfinde ich manchmal ein Kribbeln im Arm. Auch habe ich NICHT das Gefühl, dass mein linker Arm deutlich schwächer ist als der rechte. Klar, wenn ich was Schweres heben muss, zieht es in den Muskeln. Das einzigste was mir noch auffällt ist, dass ich keinen Klimmzug hinbekomme. Ich habe das Gefühl, dass die Kraft nicht weitergeleitet wird. Aber auch das hat sich im Verlauf der 5 Wochen gebessert. Als ich es am Anfang mal versucht habe, konnte ich mich gar nicht hochziehen. Jetzt klappt es bereits bis zu einem 90° Winkel.

Ja, so ist das bei mir. Wenn ihr das so hört, was würdet ihr sagen? Ist das wirklich ein Grund für eine OP?

Liebe Grüße
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paul42
Geschrieben am: 12 Apr 2015, 07:13


PremiumMitglied Silber
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Hallo Karimi
Willkommen im Forum :;

Ich glaube persönlich nicht das jetzt schon der Zeitpunkt gekommen ist um über eine OP nachzudenken.

5 Wochen sind keine Lange Zeit um der Genesung eine wirkliche Chance zu geben.
Es besteht immer noch die Möglichkeit das sich dein Körper selber hilft und der BSV mit der Zeit noch kleiner wird und somit wieder mehr Raum für die bedrängte Nervenwurzel entsteht.

So wie du deine Beschwerden beschreibst, deutet sich doch auch schon eine leichte Verbesserung an.

Allerdings würde ich erstmal auf den Klimmzug verzichten, da immer die Möglichkeit besteht das erneut BS- Material aus dem Gallertkern hervortreten kann.

Ich halte es durchaus für sinnvoll wenn sich ein NC die Sache mal anschaut.

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten als gleich zu operieren und vorallem braucht etwas Zeit und eine gehörige Portion Geduld.
Eigentlich gibt es eine Art Zeitfenster von 6-12 Wochen in der man erstmal die konservativen Möglichkeiten ausschöpfen sollte.

Der greift auch nicht gleich zum Messer und wird sicherlich auch noch warten wollen um die weitere Entwicklung deiner Beschwerden abzuwarten.

Selbst wenn die Option OP zur Sprache kommen sollte kannst du immer noch nach Alternativen fragen, du solltest dir auch erklären lassen, ab wann es nur noch mit einer OP geht.

gute Besserung :ap
paul42
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Sabine1968
Geschrieben am: 12 Apr 2015, 09:42


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Guten Morgen,

Keine Bange, mein Orthopäde hat mich auch zum NC geschickt. Ich war bei zwei verschiedenen und beide haben sich gegen eine OP ausgesprochen. Ich habe allerdings oft noch Schmerzen im Unterarm.

Sabine
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Joergskleene
Geschrieben am: 12 Apr 2015, 10:33


Öfter dabei
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Guten Morgen,


also immer diese vorschnellen OP Ideen mancher Ärzte.
Ich z.B habe seit 2013 meine Vorfälle.
Seit 2 Jahren koservative Behandlung, mit eher mäßigem Erfolg.
Nun Nervenwurzel und Arterie eingeengt sowie BSV knöchernd.
Deswegen steht nur die OP an.
Gib Deinem Körper Zeit, oft gehen BSV auch ohne OP zurück.
Ist es ein " Weicher" Vorfall ist die Chance auf Besserung recht gut.
Hast Du keine Ausfallerscheinungen oder droht Querschnitt würde ich immer erst mal den Konservativen Weg gehen.

Bei vielen hilft Wärme , Massage und gezielte Bewegung. Einrenken und somit manipulieren der HWS ist eher kontraproduktiv :-)
Geduld musst Du mitbringen.
Und suche Dir einen guten Facharzt. Mein WSC ist einer der Sorte die erst dann zur OP raten wenn entweder eine Gefahr im Vollzug ist oder der Patient auf herkömmlichen Wege gar keine Besserung bekommt. :-)

Ob nun ein Neurochirurg oder Wirbelsäulenchirurg oder Orthopäde ist letztlich egal, Hauptsache er versteht sein Handwerk.

LG und gute Besserung
Conny
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Pinguin
Geschrieben am: 12 Apr 2015, 20:02


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Hallo Kraimi,

also nach erst so kurzer Zeit und relativ wenig konservativ augschöpften Mitteln und dazu Deinen beschriebenen
Beschwerden ist es zum derzeitigen Stand viel zu früh, um über Operation zu sprechen .

Du musst jetzt mit stabilisierenden Übungen erst mal Deine HWS muskulär auf Vordermann bringen.
Weiterhin wäre eine angemessene Medikation von Vorteil.
Ein Mix aus Schmerzmittel, Muskelrelaxans, und was für die Nervenschmerzen.

Lass Dich bitte nicht mehr an der HWS einrenken!!!!!!!!
Achte auf eine anständige Lage nachts und werd nicht panisch.

Soviel von mir
lG. Konstanze
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