Bandscheiben-Forum

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> OP Prothese HWS ja oder nein?
Tanja2409
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 20:31


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Hallo zusammen!
Kurz zur Vorgeschichte. Im November 13 war ich aufgrund von Taubheit, kribbeln im Arm und Schweregefühl im MRT. Heraus kam eine starke Bandscheibenvorwölbung 5/6 zum Übergang zum Vorfall sowie eine Verengung des Nervenaustrittslochs. Ich war in der Akutphase AU und habe Spritzen bekommen. Danach nun über ein Jahr Physiotherapie und Rehasport mit dem Ergebnis dass ich immer noch häufig Nacken und Kopfschmerzen hab und in letzter Zeit sehr oft das Kribbeln im Arm, diese unangenehme Schweregefühl. Die rechte Hand fühlt sich wie nicht durch blutet an. Nach mehreren Besuchen beim Orthopäden der mir nicht wirklich half war ich gestern zum ersten mal beim Neurochirurgen. Dieser röntge und sah schon eine Steilstellung der HWS. Heute Morgen war ich dann direkt nochmal im MRT. Habe zum Glück so kurzfristig einen Termin bekommen. Danach war ich wieder beim Neurochirurgen zur Besprechung und meine schlimmste Befürchtung ist eingetroffen. Der Befund hat sich verschlechtert. Jetzt ist es eindeutig ein kräftiger Vorfall, der Nerv ist weiter bedrängt, die HWS hat diese Steilstellung und es ist zum Teil schon einiges verknöchert. Die oberen Bandscheiben zeigen wohl auch schon erste Anzeichen von Verschlechterung.
Der Doc sagt der Vorfall an sich ist gar nicht das Hauptproblem, eher die Steilstellung und Verknöcherung. Er rät mir dringend zur OP :-(
Einsetzen einer Prothese und Entfernung der Verknöcherung. Entscheide ich mich dagegen sagt er muss ich in 3-5 Jahren mit weiteren Vorfällen rechnen wo dann ne OP unumgänglich ist aber komplizierter.
Ich hab mir alles erklären lassen und bin dann aus der Praxis raus und seitdem echt fertig. Bin total fertig da raus und bin erst mal heulend zu meinem Physiotherapeuten gefahren bei dem ich seit zwei Jahren bin und dem ich sehr vertraue. Er hat sich die Bilder und den Befundbericht durch gelesen und meinte OP ist total vorgezogen und zu früh. Er sagt auch mit ner Prothese schützt man die oberen Bandscheiben nicht und wenn man die Verknöcherung des Nervenkanals entfernt wächst es eh wieder nach. Er hat mir eine weitere Neurochirurgin empfohlen die wohl sehr gut sein soll und nicht so schnell operiert. Wenn es nötig ist ja aber nicht wenn man es anders umgehen kann. Da habe ich nun am 19.02 einen Termin für eine weitere Meinung. Und nach dem Termin werde ich dann entscheiden. Erst mal haut mich alles total um. Mit 32 Jahren ne HWS OP mit Prothese ist schon ne zu heftige Vorstellung gerade für mich. Fühl mich heute wie erschlagen...
Und ich weiß ja dass diese Ärzte gerne schnell operieren und ich will nichts überstürzen. Aber da durch die kaputte Bandscheibe Stabilität fehlt und man es schon an den Bandscheiben dadrüber sieht hab ich auch Angst dass da weitere Vorfälle kommen. Nur was sind die Vor und Nachteile? Was sind die Risiken?
In meinem Kopf ist ein großes Fragezeichen.
Wie schätzt ihr die Lage ein?
Wer wurde schon in dem Bereich operiert und wie war es? Würdet ihr es wieder tun?
Ich bin über jede Antwort dankbar!

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Tanja2409
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 20:35


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Im Anhang der Befundbericht...

Angefügtes Bild
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Tanja2409
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 20:36


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Und ein MRT Bild:

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milka135
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 23:57


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Hallo Tanja,
also schlecht liest sich der Befund nicht. Abnutzungen hat jeder. Auf der anderen Seite verhamlosen Radiologen in ihren Befunden gern mal Befunde.
Denn lt. deinem Befund soll die C6-Wurzel nur geringfügig bedrängt werden. Frägt sich dann woher kommen deine Armbeschwerden? Radiologen neigen gern mal was als Normalbefund zusehen.

Bezüglich deines BSV bitte, ich dich Bild von T1-Wichtung einzustellen.

Auf deinem jetzigen Bild T2-Wichtung sehe ich keine Bandscheibenveränderungen im Sinne von Bandscheibenvorwölbung in Höhe C4/5.

Gangbilveränderungen oder andere Beinbeschwerden hast du aber nicht.

Versuch es mal mit warm-feuchter Wärme.

Liebe Grüße,
Milka :;

Bearbeitet von milka135 am 04 Feb 2015, 00:00
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parvus
Geschrieben am: 04 Feb 2015, 00:39


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Hallo Tanja :winke

auf deinem Bild erkennt man, dass bei C5/6 etwas nicht OK ist.

Den Befund dazu hast du vorliegen und eine Zweitmeinung einzuholen ist immer gut :up

Um deine Frage noch zu beantworten, ja, ich bin in dem Bereich (C4/5 und C5/6) operiert und ja, ich würde es immer wieder tun, zumal bei mir das Rückenmark (Myelon) bereits verlagert wurde.

Ein "Nein" bekommst du allerdings von mir auch noch zu hören, nämlich, ich würde mir keine Prothese einnauen lassen und auch kein Cage, da ich bisher sehr gute Erfahrung mit der althergebrachten Methode der eigenen Beckenspanentnahme (eine Entnahme aus dem Beckenknochen, was dann als BS-Ersatz eingesetzt wird, nachdem die BS komplett entfernt wird) und einer Fixierung mittels Titanplatte.

Meine OP liegt 10 Jahre zurück und alles ist TOP, keine Probleme in den Nachbarsegmenten (obwohl die BS drunter C6/7 auch das Rückenmark erreicht).

Ich bin heilfroh, an einen NC geraten zu sein, der nicht zu schnell operiert und auch keine Experimente macht, bezgl. Prothesen etc., mir dmaals auch unverfroren davon abriet, da (zumindest damals) zu wenig Erfahrungswerte vorlagen und wenn, dann negative (Materialfehler, Einbrüche usw.).

Die Titanplatte, die man vorsetzte um Stabilität zu erreichen, stört in keinster Weise und bleibt auch drin.

Viel Erfolg wünsche ich dir somit bei deinem Zweitmeinungstermin.

Notiere dir dazu alle deine Fragen, die dir auf der Seele brennen, und spreche sie dort an.

Handel nur wenn du es verstehst was und warum etwas gemacht werden soll und auch du es für richtig hältst!

Alles Gute :streichel parvus
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Nellie
Geschrieben am: 04 Feb 2015, 08:37


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Hallo Tanja :; ,

also ich wuerde erstmal Ruhe bewahren. Hat der Arzt Reflexe geprueft, wurden Nerven beim Neurologen gemessen? Geringe Bedraengung...hoert sich erstmal nicht nach OP an, finde ich.

Etwas seltsam finde ich die Vorhersage, dass es alles immer schlimmer werden wird. Woher will er das wissen? Meine LWS sieht nicht gut aus, vor einem Jahr auch und vor 10 Jahren auch schon :rolleyes: niemand kann in die Zukunft sehen...



Bearbeitet von Nellie am 04 Feb 2015, 08:38
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Kape
Geschrieben am: 19 Feb 2015, 16:03


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Hallo liebe Tanja,

ich habe diese Operation gerade hinter mir,vor 16 Tagen. Es wurde ein Implantat eingesetzt ( C 4/5 ),und zwei andere Vorfälle wurden entfernt.

Der linke Arm war auch betroffen,da wurde die Nervenwurzel bearbeitet.

Bei mir gab es keine andere Möglichkeit. Bin seit Anfang November zu Hause. Seit dem nehme ich starke Medikamente, bekam während eines

Krankenhausaufenthaltes im November 2 PRT Spritzen und anschließend eine ambulante Reha über 5 Wochen. Es half alles nichts,so das ich mich, nach

langem Gespräch mit dem Neurochirurgen, doch für die angeratene OP entschieden habe. Nun geht es am Montag mit Physiotherapie los für 2 Wochen,

und am 9.März in die stationäre Reh nach Hoppegarten.Ich hoffe,das sie mich dort richtig fit machen,man hat,bis zu 4 Wochen nach der OP noch

Nackenschmerzen,schwere Arme und Schluckbescwerden und auch Narbenschmerzen, aber auch das vergeht alles.

Wünsche dir viel Glück und alles Gute.

Liebe Grüße :;





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Tanja2409
Geschrieben am: 23 Feb 2015, 10:34


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Hallo zusammen,

ich möchte mich zunächst einmal für die ganzen lieben Antworten bedanken.
Ich habe sie eben erst gelesen.
Ich werde da später noch genauer drauf eingehen, wollte euch aber vorher nochmal berichten wie es bisher weiter ging.
Nach dem ersten Termin beim Neurochirurgen hatte ich dann am 16.02 einen Termin in Bochum im Grönemeyer Institut.
Ein sehr komischer Arzt nach meinem Bauchgefühl.
Er kannte wohl den Neurochirurgen aus Datteln und meinte das wäre ein super Operateur und meinte dann als er meine MRT Bilder sah umbedingt OP.
Alle anderen Alternativen hätte ich doch schon durch und diese OP hätte zwar noch keine Eile aber würde seiner Meinung nach gemacht werden.
Am Ende fragte ich noch was ich denn für Sport machen dürfte wo ich die Gegenfrage stellte was ich bisher gemacht habe.
Ich sagte ich wäre früher oft joggen gewesen und seine Antwort wäre das könnte ich ruhig weiter machen.
Damit war mir seine Kompetenz erst Recht fraglich.
Am Donnerstag dem 19.02 hatte ich dann den Termin bei einer Neurochirurgin in Herne, die mir mein Physio empfohlen hatte.
Diese war super und ich hatte das erste mal das Gefühl sie sieht mich als Mensch im Ganzen oder hat sich sehr viel Zeit genommen und mir alles sehr genau erklärt.
Sie sagte der Bandscheibenvorfall wäre zwar klar da und dieses Nervenloch verengt aber da das Rükenmark gar nicht betroffen ist sieht sie aktuell noch keine OP solange ich für mich sage, dass ich mit den Beschwerden noch leben kann.
Und das kann ich noch. Reflexe usw. sind noch alles da und bisher habe ich noch nicht das Gefühl, dass ich nicht mehr ohne OP auskomme.
Sie hat mir nun erneut Krankengymnastik verschrieben und dazu ein TENS Gerät.
Und sie hat mir eine schriftliche Empfehlung für die Notwendigkeit einer Reha gegeben. Den Antrag hab ich schon gestellt und das Attest dann nach gefaxt.
Sie sagt Sport unter Anleitung und Muskelaufbau sowie das lernen einer richtigen Haltung wegen der Steilheit der HWS wären sehr wichtig.
Klar beim BSV kann man da nicht viel machen aber die Schmerzen zumindestens lindern.
Nun hoffe ich sehr auf die Genehmigung der Reha, habe nun insgesamt von 3 Ärzten Atteste dazu mit Empfehlungen dafür die ich alle mitgeschickt habe.
Nach der Krankengymnastik möchte die Ärztin mich wieder sehen und dann sehen wir weiter.
Für mich ein sehr positiver Termin wo ich mit großer Erleichterung raus gegangen bin!
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milka135
Geschrieben am: 23 Feb 2015, 13:51


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Hallo Tanja,
also ich würde an deiner Stelle klar bei der Neurochirurgin bleiben. Denn sie versorgt dich mit Physiotherapieverordnungen, Empfehlungen und berät dich obwohl eigentlich keine Op-Indikation besteht.

Wenn ich so deine Aussage:
Zitat

Sie sagte der Bandscheibenvorfall wäre zwar klar da und dieses Nervenloch verengt aber da das Rükenmark gar nicht betroffen ist sieht sie aktuell noch keine OP solange ich für mich sage, dass ich mit den Beschwerden noch leben kann.
Und das kann ich noch. Reflexe usw. sind noch alles da und bisher habe ich noch nicht das Gefühl, dass ich nicht mehr ohne OP auskomme.
so lese. Würde ich sagen das wenn überhaupt nur eine relativ OP-Indikation besteht.

Man müsste wenn ja, auch sehen, dass eine OP keine neue Wirbelsäule macht.

Ich finde deine Einstellung und die Einstellung der Neurochirurgin zur OP sehr gut.

Liebe Grüße,
Milka :;
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Kape
Geschrieben am: 25 Feb 2015, 12:40


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Liebe Tanja,

das hört sich ja erst mal gut an, bleibe bei der Neurochirurgin,die hört sich sehr vertraut an, das ist immer wichtig.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und viel Erfolg bei den Behandlungen.

Liebe Grüße

Katja
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