Bandscheiben-Forum

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> Dringend Hilfe bitte bitte!, Spondylodiszitis, osteochondrose
yesch
Geschrieben am: 01 Feb 2015, 23:03


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Hallo,
Es geht um unseren 70jährigen Vater.
Er ist Diabetiker u hat 4 Stents in den Herzkranzgefäßen. Diese Info zu seinem geschwächten Allgemeinzustand.
Vor 1 Jahr konnte er nur paar Meter gehen, dann musste er aufgrund von starken Schmerzen in der Wade stehen bleiben. Im MRT wurden Bandscheibenvorfälke im L3/4 und Spinakanalstenose festgestellt. Um eine OP zu umgehen, versuchte er es im Sept 2014 mit PRT spritzen, nach jeder Spritze bekam er Schmerzen im rechten Oberschenkel, die so schlimm wurden dass er schrie und weinte und im Krankenhaus Not aufgenommen wurde. Er wurde dann im Oktober 2014 in Marsberg operiert, nach der OP ging es noch schlimmer er schrie nur noch aufgrund eines dauerschmerzes im Bein, daraufhin wurde er am nächsten Tag direkt ein zweites Mal operiert. Auch danach ging es ihm nicht gut. Er ist nach Entlassung 3 mal mit der Ambulanz von zuhause abgeholt worden, da er unerträgliche Schmerzen im rechten Oberschenkel hatte. Irgendwann kam mein Mann der auch Arzt ist, auf die Idee ihm tilidin zu geben. Dadurch ging es ihm kurze Zeit besser bis er im November 2014 sich nicht mehr bewegen konnte weil er Schmerzen im Rücken hatte. Also nochmal per Notarzt abgeholt, mrt und Diagnose Spondylodiszitis!
Seit November nimmt er 3 unterschiedliche Antibiotika, der CRP wert war vor 2 Wochen bei 1,33. aber seine Schmerzen werden einfach nicht besser! Er schreit und weint trotz Targin und oxycodon! Jetzt sind es Schmerzen im rechten Knie. Letzter mrt bericht war Osteochondrose, immer noch Entzündung und Hämatom, spinalkanalstenose. Man sieht im Bild wie die wirbelkörper verbogen und kaputt sind.wir haben ihn nach Düsseldorf geholt, an der Uniklinik sagte ein neurochirurg dass er eine Versteifung auf 2 Ebenen empfiehlt. Ein anderer sagte aufgrund des allgemein geschwächten Zustandes (Herz u Diabetes) sollen wir nicht voreilig operieren lassen. Aber er hat sooooooooo starke Schmerzen, das ist eine Folterung seit Monaten, das ist unmenschlich... Wann soll denn eine natürliche Versteifung eintreten? Was wenn durch die op alles schlimmer wird? Meine Mutter, die selber alt und krank ist, wird jede Nacht 1-3 mal durch seine schmerzen wach, muss ihm helfen zur Toilette zu gehen, gibt ihm Tabletten. Wann endet dieser Albtraum endlich.., hat jmd Erfahrung???????
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Nellie
Geschrieben am: 02 Feb 2015, 09:01


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Hallo Yesch,

Dein armer Vater! :troest tut mir leid fuer Euch!

Es gibt ja auch die Option, Deinen Vater einmal bei einem Schmerztherapeuten vorszustellen. Einfach nur mit Opiaten draufkloppen, schoen und gut, aber offensichtlich funktioniert das in diesem Fall nicht. Die Schmerzen im Bein sprechen fuer Nervenschmerzen, er sollte hierfuer Lyrica oder Gabapentin erhalten. Was seine psychische Verfassung angeht, wuerde ich auch jeden Fall ein passendes Antidepressivum ansetzen. Ggf. sogar ein Schlafmittel. Damit in die haeusliche Situation erstmal Ruhe kommt und er sich ein bisschen erholen kann.

In so einem Zustand eine entscheidung fuer eine weitere OP zu treffen, da waer ich vorsichtig!

Ich hoffe, Dein Vater kann solche Medis auch nehmen mit seinen Krankheiten, das muss der Schmerztherapeut pruefen.

Alles Gute!
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karabina
Geschrieben am: 02 Feb 2015, 10:09


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Hallo yesch,

wurde eine Durchblutungsstörung im Bein auch schon ausgeschlossen?
Aufgrund seiner Vorerkrankungen kann es durchaus sein, dass er unter chronischen Durchblutungsstörungen leidet und daher die Schmerzen im Bein verursacht werden.

LG
Kerstin
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yesch
Geschrieben am: 02 Feb 2015, 18:48


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Erstmal vielen Dank für das Lesen und Antworten!
Dass ihr euch die Zeit nehmt und die Mühe macht..
Die Durchblutung wurde gemessen, die ist gut. Daran liegt es nicht. Hatten nämlich ganz am
Anfang Verdacht auf diese "Schaufensterkrankheit", was sich nicht bestätigte.

Es soll durch die Nerven kommen.
Ich hoffe nicht, dass der Arzt morgen auf einer OP beharrt, denn er hat wirklich noch keine echte Schmerztherapie bekommen.
Die Tabletten gegen Nervenschmerzen werde ich morgen auch erfragen. Danke für den Tip!

Wir wollen nur eins: erträgliche Schmerzen, wenn schon eine ganze Besserung nicht der Fall sein wird..

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Rike
Geschrieben am: 02 Feb 2015, 19:51


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Hallo Yesch,

die durch die Spinalkanalstenose verursachte Gehstreckenverminderung wird auch "Schaufensterkrankheit" genannt (claudicatio intermittens spinalis)

Die Auswirkungen sind gleich wie bei den durch Durchblutingsstörungen verursachten Beschwerden, nur die Ursache ist eine Andere:

Durch die Belastung bei Laufen wird der Spinalkanal vermehrt durchblutet,
dann ist durch die vorhandene Enge einfach zu wenig Platz und die Nerven werden bedrängt,
Schmerzen werden dann dort wahrgenommen, wo der Nerv sein Versorgungsgebiet hat.

Durch eine Pause vermindert sich das Blutvolumen im Spinalkanal und die Beschwerden bessern sich etwas.

Mein Vater hat auch dieses Problem, deshalb habe ich mal nachgelesen....
Er hat sich (auf meinen Rat) operieren lassen (Versteifung & Beseitigung der Stenose), aber wenn ich damals schon hier im Forum gewesen wäre, wäre das nicht geschehen.

Er hatte Glück, die Op ist gut und verlaufen, die Heilung war komplikationslos, aber seine Beschwerden haben sich gar nicht gebessert.

Ich würde Euch dringend raten, es erstmal mit Schmerztherappie bei einem dafür ausgebildeten Spezialisten zu versuchen.
Du kannst den Arzt morgen fragen, wenn es ein Chirurg oder Orthopäde ist hat er wahrscheinlich keine Ahnung von Schmerztherapie.

Egal was ein Arzt sagt, die Entscheidung zur OP trefft Ihr und nicht der Arzt.

Grüße von Rike

Bearbeitet von Rike am 02 Feb 2015, 19:56
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yesch
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 13:07


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laut Chirurg heute wäre die Versteifungs OP für meinen Vater zu riskant aufgrund seiner Diabetes und herzkrankheit.
Die würde 5 Std dauern und da könnte es im schlimmsten Fall sein, dass wir unseren Vater ganz verlieren. Darum soll er es sich ganz gründlich überlegen, ob er die Komplikationen in Kauf nimmt.
Außerdem wäre es keine Garantie zur Besserung, der Verknöcherungsprozess soll dadurch nur beschleunigt werden, weil man die Entzündung ausschabt und die Wirbel still legt.
Diese verknöcherung würde auch von alleine geschehen, wenn die Entzündung ausheilt. Tut die aber seit 4 Monaten nicht trotz 3 unterschiedlicher AntibiotikaEinnahme.
Sie geht immerhin gaaaaanz langsam zurück.
Die Schmerzen im Bein wären durch die op eh nicht beseitigt, die kommen von einem Nerv an dem man während der beiden Bandscheiben OPs schon 2 mal dran war und da würde sich jetzt niemand mehr an den Nerv trauen.

Wir sollen in 2 Wochen zur ambulanten Schmerztherapie. Normalerweise müsste man 2 Monate warten.

Lange Rede kurzer Sinn: mein Vater schreit nachts immer noch vor Schmerzen, meine Mutter steht jede Nacht mehrmals für ihn auf, hat Bluthochdruck bekommen, meine Schwester die das Schreien mitkriegt, hat Angstzustände, ich bin genauso fertig. Leiden alle mit.
Anscheinend muss unser Vater bis an sein Lebensende wEiter leiden.
Wenn er lange immobil ist, kommen die Risiken für weitere Erkrankungen....

Ich fühle mich so hilflos.
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yesch
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 13:28


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Rike, gab es etwas, das Deinem Vater geholfen hat, die Schmerzen etwas zu lindern?
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Rike
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 14:39


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Hallo Yesch,

er hatte nicht so schlimme Schmerzen wie Dein Vater.
Hauptsächlich hat er unter der Gehstreckenminderung und einer Fußheberparese gelitten.

Das hat sich durch die Op gar nicht gebessert.
Jetzt ist er mit einem Rollator unterweg, dann kann er immer Pause machen, wenn er es braucht.

Das ist mit der Situation, in der Dein Vater ist, nicht zu vergleichen.
Ich wollte nur deutlich machen, dass durch eine Op nicht unbedingt Besserung eintritt,
deshalb sollte man, beonders wenn die Risiken hoch sind, erstmal alles andere probieren....

Grüße von Rike
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Nellie
Geschrieben am: 03 Feb 2015, 21:59


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Hallo yesch,

hattest Du wegen der Medikamente nachgefragt? Oder soll das in 2 Wochen begonnen werden?

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Medis ohnehin erst nach 2 Wochen richtig wirken, sollte vielleicht lieber zuegig damit begonnen werden...

Noch 4 Wochen bis zur Wirkung finde ich in Anbetracht des "vor-Schmerzen-schreiens" irgendwie zu lang.

Notfalls kann er doch vielleicht auch einfach so ins KH aufgenommen werden?
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