Bandscheiben-Forum

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> Wieder arbeiten trotz Schmerzen?
Susanne 73
Geschrieben am: 08 Jan 2015, 08:50


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Hallo zusammen,

vor 6 Wochen hatte ich (41) schlimme Schmerzen im rechtem Bein und Gesäß. Mein Hausarzt schickte mich sehr schnell zu Orthopäden und der zum MRT.
Die Diagnose ist Bandscheibenvorfall L5/S1 und der Nerv war stark entzündet weil der BSV die Nervenwurzel gereizt hat, das was alles was mein Arzt mir gesagt hat.

Als Medikation bekam ich 3x tägl Ibu 600 und 3x tägl. Tramadol retard 50mg und die ersten 3 Wochen 2 Spritzen die Woche.

Seit die Diagnose da ist ( kurz vor Weihnachten) bekomme ich auch Physiotherapie. Die hilft mir sehr gut.

Momentan bin ich mit den Medikamenten schmerzfrei solange ich mich nicht viel bewege.
Sobald ich länger als 15 Minuten laufe oder 10 Minuten stehe habe ich aber wieder ein starkes ziehen im rechten Bein.
Mein rechter kleiner Fusszeh ist taub und im Oberschenkel habe ich in einem Bereich ein Gefühl der Kraftlosigkeit.

Mein Physiotherapeut macht mit mir noch kein aktives Training, er meint der Rücken ist noch zu akut und die Muskulatur zu verspannt. Wenn es nach ihm geht würde er noch 2 Wochen so weitermachen wie bisher und dann mir dem Aufbau der Muskulatur beginnen.

Gestern hatte ich einen Termin beim Orthopäden. Der war sehr zufrieden mit den Fortschritten was ja eigentlich gut ist.
Aber er wollte mich gleich wieder arbeiten schicken und die Tramadol innerhalb der nächsten Woche ausschleichen.

Arbeiten traue ich mir momentan wirklich noch nicht zu.
Ich bin in einem Hotel komplett alleine für das Frühstück zuständig. Das bedeutet 8 Std auf dem Beinen, wenn viel los ist keine Möglichkeit mal 5 Minuten hinzusitzen und die angelieferte Ware (Obst, Gemüse usw ) verräumen. Da kann ich dann nicht auf Kollegen zurückgreifen um mir zu helfen, es sind keine da.

Jetzt bin ich erst mal noch für 2 Wochen krank geschrieben.

Die Medikamente will ich jetzt versuchen zu reduzieren.

Momentan stelle ich mir die Frage wie das weitergehen soll.

Soll ich erst mal schauen, dass ich ohne Medikamente schmerzfrei werde?
Oder soll ich arbeiten gehen und lieber noch länger Schmerzmittel nehmen?
Soll ich die Schmerzmittel reduzieren und mit erträglichen Schmerzen arbeiten gehen?

Die Physio werde ich ganz sicher beibehalten denn ich habe verstanden wie wichtig eine gut Muskulatur langfristig ist.

Ich würde mich freuen wenn ihr weiterhelfen könnt für mich den richtigen Weg zu finden.

Susanne





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Topsy
Geschrieben am: 08 Jan 2015, 09:35


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Hallo Susanne,

das Schlimme ist ja, dass man Schmerzen nicht sieht und auch nicht messen kann.

Vielleicht solltest du einmal eine Reha machen. Dort wird dir gezeigt, wie man sich rückengerecht im Alltag bewegt.

Es gibt von der DRV auch eine Abteilung, wo man Hilfsmittel beantragen kann, die einem das Arbeitsleben erleichtern. Ich hatte dort einen Antrag gestellt, damit ich im OP nicht mehr die schweren Instrumentencontainer schleppen musste. Der Antrag wurde genehmigt und ich bekam einen Containerlift für über 6000.- Euro genehmigt.

Vielleicht gibt es für euch auch so eine Hilfsmittel. Erkundige dich mal.

Die meisten Bandis gehen mit Schmerzen arbeiten und nehmen Medis, aber das muss jeder entscheiden, wie er damit im Beruf zurecht kommt.
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Sabine1968
Geschrieben am: 08 Jan 2015, 09:42


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Hallo Susanne,

Das wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gibt Studien die besagen, dass man schneller chronische Schmerzen entwickelt, wenn man lange krank geschrieben ist. Daher wollen manche Ärzte diese Zeit kurz halten.

Ich würde mich auf meinen Körper verlassen. Ich bin auch oft nicht ernst genommen worden und kam mir wie ein Jammerlappen vor. Diese Woche nach dem CT begrüßte mich der Radiologe mit den Worten, das sieht man, dass Sie Probleme haben.

Also dem Arzt auf jeden Fall sagen, dass das nicht geht mit der Arbeit. Nach sechs Wochen Krankheit steht Dir übrigens eine Wiedereingliederung zu, die dann stufenweise erfolgt. So musst Du nicht direkt wieder voll arbeiten.

Hör auf den Physio, wenn er gut ist.

Sabine
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Susanne 73
Geschrieben am: 09 Jan 2015, 14:13


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Hallo Ihr beiden,

danke für die Antworten.

Leider glaube ich nicht, dass es so tolle Hilfsmittel in meinem Arbeitsbereich gibt. Aber danke für den Tipp.

Grundsätzlich habe ich kein Problem damit mit erträglichen Schmerzen arbeiten zu gehen.
Meine Angst ist eher, dass die Schmerzen chronisch werden. Wenn ich es richtig verstanden habe ist es wichtig schmerzfrei zu sein damit der Körper kein Schmerzgedächtnis aufbaut.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Susanne
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violac01
Geschrieben am: 09 Jan 2015, 14:22


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Hi,

ja das stimmt schon , nur deswegen soll man ja Schmerzmittel nehmen. :z

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Rike
Geschrieben am: 09 Jan 2015, 17:33


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Hallo Susanne,

Du scheinst einen guten Physio erwischt zu haben, Glückwunsch!

Man hofft immer, von den Ärzten gesagt zu bekommen, was das beste für einen ist,
aber das trifft oft nicht zu.

Wenn Du sagst, Du kannst noch nicht arbeiten, dann ist das so.
Nur Du weißt, welche Belastung dort auf Dich zukommt, und nur Du fühlst die Schmerzen.

Wenn Du Dich zu früh wieder belastest, kann sich der Vorfall verschlimmern.
Hör`auf Deinen Körper.

Und ganz wichtig für Dich ist eine rückenschonende Arbeitstechnik (Rückenschule),
auch deshalb ist die Idee mit der Reha sehr gut.

Auch wenn es für Dich keine Hilfsmittel gibt kann man vielleicht Deinen Arbeitsbereich rückenfreundlicher gestalten?
(Z.B Transportieren schwerer Waren in Teilmengen, Benutzung von Rollwägen, Abstellmöglichkeiten in rückengerechter Höhe)

Grüße & gute Besserung
von Rike :winke
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Mone68
Geschrieben am: 11 Jan 2015, 16:42


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Hallo :;

ich bin mit Schmerzen täglich arbeiten gegangen und habe nicht einen Tag gefehlt. Das würde ich nie wieder machen, weil man es nie gedankt bekommt. So bin ich auch nach Op nach 6 Wochen wieder gegangen. Die Quittung war eine Kündigung.

Arbeiten war für mich immer auch von den Schmerzen abgelenkt zu sein.

Du hast hier ja schon gute Tips erhalten. Arbeitsmittel zur Erleichterung. Reha. Was ich dir noch empfehlen kann, da du über 6 Wochen am Stück krank bist: du kannst auch eine Wiedereingliederung machen. So arbeitest du erst 2, dann 4 und 6 Stunden bis du wieder bei 8 bist. So könntest du dich langsam rantasten.

LG Mone
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milka135
Geschrieben am: 11 Jan 2015, 16:51


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Hallo Mone68,
dein Tip:
Zitat

Was ich dir noch empfehlen kann, da du über 6 Wochen am Stück krank bist: du kannst auch eine Wiedereingliederung machen. So arbeitest du erst 2, dann 4 und 6 Stunden bis du wieder bei 8 bist.

ist 1A. Nur sagt einem das KEINER (Arzte, KV,...) :h .

Mein Vati musste nach seinem langem Krank von 0 auf 100% arbeiten gehen. Obwohl ihm die Gürtelrose (Nervenschmerzen,...) immer noch sehr zugesetzten.

Liebe Grüße
Milka :;
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Sabine1968
Geschrieben am: 11 Jan 2015, 17:01


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Hallo,

Mittlerweile hat man sogar einen Anspruch auf Wiedereingliederung, d.h. in der Regel kann der Arbeitgeber das nicht mal ablehnen.

Sabine
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Mone68
Geschrieben am: 12 Jan 2015, 06:42


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Hallo :;

Milka - das ist leider richtig und daher habe ich es hier erwähnt. Ich habe es auch über andere Patienten erfahren.

Sabine- das ist meines Wissenstand nach nicht richtig. Ein AG kann es immer ablehnen und die Zeiten sind auch abzustimmen.

LG Mone
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