Bandscheiben-Forum

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> Erneut Beschwerden, nach 1 Monat wieder weg ?, BS Schmerzen Rückfall
RobF
Geschrieben am: 25 Jul 2014, 10:41


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Ich hatte vor vier Jahren einen recht üblen Bandscheibenvorfall (L5/S1, rechts). Nach zwei Monaten von starken Schmerzen wurde eine chirurgische Behandlung erwägt; dann trat im letzten Moment eine erhebliche Besserung ein und eine Operation wurde glücklicherweise unterlassen. Seither hatte sich die Bandscheibe größtenteils beruhigt, hatte mich kaum geplagt.

Vor etwa einem Monat dann traten wieder Schmerzen auf, ein typischer Ischiasschmerz, im Po und rechten Bein, bis in die Wade hinunter, eine wesentlich mildere Form, aber mehr oder weniger die gleiche Verteilung wie die Schmerzen während des ersten Vorfalls. Auch Wadenkrämpfe. Sitzen konnte ich diesmal praktisch ohne Schmerzen und auch Rad fahren, aber Schlafen konnte ich bloß in einer Position, auf der linken Seite liegend, ohne dass mich die Schmerzen wach gehalten hätten.

Ich nahm zunächst an, dass erneut Kernmaterial aus der kaputten Bandscheibe ausgetreten war und nun wieder auf die Nervenwurzeln drückte. Vor etwa einer Woche dann verringerten sich die Schmerzen rasant und jetzt bin ich mir dieses Bandscheibenproblems wieder so wenig bewusst wie es zuvor der Fall gewesen war.

Ich frage mich natürlich, was da wohl vorgegangen ist. Falls das ein erneuter Vorfall der gleichen Bandscheibe war, weshalb ging das diesmal so schnell weg? Ein Verwandter, der viel schlimmer dran ist als ich (mindestens drei kaputte Bandscheiben) meinte, es könnte eine Entzündung vorgelegen haben. ??? Woher sollte denn eine Entzündung gekommen sein (ich nehme an, eine Entzündung der Nervenwurzeln, die dann anschwellen und in dem engen Raum im Wirbelkörper gequetscht werden würden)?

Was meint Ihr? Was kann wohl vorgelegen haben? Gibt es überhaupt Statistiken über die Langzeitentwicklung (über Jahre und Jahrzehnte hin) von BS-Vorfällen im Lendenbereich? Kann es eine "Heilung" (oder zumindest permanente Beruhigung) geben oder kommt es immer wieder erneut zu Vorfällen, so dass die Langzeit-Prognose im allgemeinen negativ ist?

Vielen Dank für jegliche Klarstellung!

Bearbeitet von RobF am 25 Jul 2014, 10:43
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paul42
Geschrieben am: 27 Jul 2014, 14:04


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Hallo RobF

Ohne aktuellen Befund ist es nahezu unmöglich zu sagen wie es derzeit um deine LWS bestellt ist oder was da passiert ist. :sch

Sei erst Mal zufrieden das die Beschwerden nicht mehr vorhanden sind. :ap

Zitat

Was meint Ihr? Was kann wohl vorgelegen haben?


Wenn man theoretisch davon ausgeht das BS- Vorfälle durch den Stoffwechsel teilweise oder sogar total resorbiert werden können, könnte das jüngste Ereignis ein erneutes Trauma sein. Niemand kann aber beurteilen was in den letzten 4 Jahren in deinem Rücken abgelaufen ist.

Da es aber keine Garantie auf vollständige Resorbtion von BS- Material gibt könnte aus dem alten vertrockneten BSV ein kleiner Sequester entstanden sein der eine Zeit lang beteilligte Nervenwurzeln bedrängt hat. Entweder hat sich dieser dann entsprechend schnell aufgelöst, oder er liegt so frei beweglich das derzeit keine Nerven irritiert werden.

Du siehst es ist alles reine Spekulation und eine Beurteilung wird somit unmöglich.


Zitat

Gibt es überhaupt Statistiken über die Langzeitentwicklung (über Jahre und Jahrzehnte hin) von BS-Vorfällen im Lendenbereich? Kann es eine "Heilung" (oder zumindest permanente Beruhigung) geben oder kommt es immer wieder erneut zu Vorfällen, so dass die Langzeit-Prognose im allgemeinen negativ ist?


Wie heißt es so schön. "Jede Statistik ist nur so gut wie der, der sie gefälscht hat". :D

Die Langzeitentwicklung wird durch den med. Stand der Technik und Forschung beschrieben.

Es gibt meines Wissens nach nur Vergleichsstudien die sich damit beschäftigen die Therapiemöglichkeiten nach einem BSV untereinander zu vergleichen. Ergebnis solcher Studien ist, dass nicht jeder BSV operativ versorgt werden muss.
Aus fachärztlicher Sicht hat da in den letzten Jahren ein fachliches Umdenken stattgefunden, dennoch steigen paradoxerweise die Fallzahlen zu durchgeführten OP's an der WBS.

Das Ganze Thema WBS und Bandscheibenbedingte Erkrankungen ist ein fortlaufender Prozess auf einem Zeitstrahl der durch viele Faktoren beeinflußt werden kann.
Es fängt in der embryonalen Phase an ob ein gesunde Anlage der WBS und BS entwickelt wird.

Das gesunde Maß zwischen Belastung und Entlastung des Rückens erhält die BS im Gleichgewicht.

Eine vollständige Regeneration, bzw.Heilung nach einem BSV ist nicht möglich. Der Körper ist selbst nicht in der Lage die ursprüngliche BS erneut zu bilden oder die ursprüngliche Pufferfunktion wieder herzustellen.

Ob sich eine permanente Beruhigung und eine schlechte Prognose entwickelt, hängt im wesentlichen davon ab, was man dem Körper nach so einem Trauma an Belastung zumutet.

Am besten gelingt das mit Normalgewicht, einer guten Muskulatur die die WBS stützt und einem gesunden Gleichgewicht zwischen Belastung und Entlastung des Rückens.

alles Gute
paul42
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