Erfahrungen Paresenbesserung nach OP, Erfahrungsaustausch/-berichte

[Leppy]

Hi

Ich habe eine Fussheberlähmung , liege bei Kraftgrad irgendwo zwischen 0-1 . Außer ein paar Zuckungen entlang des Schienbeines und der Fähigkeit zwei Zehen ca 1-2 cm anheben zu können ist nach 9monaten nach OP noch nichts passiert.

Habe auch einen Parese Stimulator, die Stromstöße tun nicht wirklich weh, aber von dem Nutzen bin ich nicht überzeugt .
Habe im Internet mal eine Studie gelesen. Da hatte man 3 Gruppen von Hühnern den Ischiadacus durchtrennt .
Eine Gruppe Hühner bekam zur Regeneration ein Freilaufgehege, eine Geuppe würde ausschließlich im Käfig gehalten und die dritte Gruppe Hühner bekam Elektrostimulation ,und musste sich ebenfalls ausschließlich im Käfig aufhalten.
Fand es Recht spannend , dass es zwischen den Käfig Hüunern keinen signifikanten Unterschied gab , den Hühnern half der Strom im Käfig also nicht wirklich.
Dagegen regenerierten sich die meisten Hühner aus der Freilauf- Gruppe.

Dann gibt es noch einen Schweizer Arzt , der meint, er könnte Lähmungen mit rhytmisch dynamischen Bewegungen behandeln . Für meine Parese wäre zb rückwärts laufen oder Trampolin springen geeignet , man findet auch Videos auf You Tube dazu .

Lg

[aquila]

Danke für eure netten und z.T. ermutigenden Posts!
Und auch die, denen es wesentlich schlechter geht, als mir, was mir sehr leidtut :traurig2 , bringen mir ja auch meine eigenen Fortschritte nur umso deutlicher zu Bewusstsein.
Ich drücke euch die Daumen.

@Topsy
Ja, Berichte von "Spätbesserungen", wenn ich das mal ganz salopp so nennen darf, geben mir wirklich viel Mut.

Zitat (QueSera)

Strom hat bei mir nichts gebracht. Bei mir ging es über Physio und Sport.

Also das mit dem Strom liest man im Netz oft, dass das wohl bei vielen rein gar nix bewirkt. Ich bin da somit etwas skeptisch rangegangen. Aber, ich kann nur für mich sprechen, natürlich, bei mir hat es von der reinen Empfindung des Beins schon ab der ersten Anwendung was gebracht. Ich war ganz verdutzt und fragte die Physio am übernächsten Tag, ob das jetzt wohl Einbildung ist, oder ob es sein kann, dass das schon einen leicht spürbaren Effekt hat...
Ich kann es schlecht beschreiben, aber das Bein wirkte "wacher", ich musste mich weniger drauf "konzentrieren", beim Gehen usw., das "Schweregefühl" war etwas besser usw. Die Physio meinte, das kann gut sein, dass wenn es wirkt, das auch schon schnell zu merken ist, dass der Nerv die Stimulanz gut annimmt.
Tja, bei mir war es so. Ich kann es empfehlen. Auf die Kraft fand ich jetzt nicht unbedingt, dass es merklich Einfluss nimmt. Aber wenn es Schwere und die undefinierbare "Haltlosigkeit" (ihr wisst sicher, was ich meine) etwas mildert, ist das auch schon was, finde ich.

Zitat

Bei Sport lasse ich nix mehr über Wassergymnastik kommen . Da wird alles gleichermassen beantsprucht und eins greift ins andere.

Tja, ich lasse jetzt morgen mein Rezept für Funktionstraining in trocken umwandeln. Keine Chance. Ab November (!!!). Na danke. Ich sagte auch zu der Arzthelferin: HEy, mein Bein ist JETZT "lahm", nicht später, jetzt'!! Aber sie kann da ja auch nix für, hat selbst auch nochmal tel. nachgehakt und war ganz betroffen, aber nix zu machen. Wartelisten bis zum dorthinaus. Bis zu 40 km Umkreis.
Also besser Trocken als gar nix. Finde ich sehr sehr schade, alle raten einem dazu und man bekommt das auch verschrieben, will das machen und bekommt keinen Platz.

Zitat

Physio war anfangs übel. Ich wusste gar nicht, wie sehr man ins Schwitzen kommen kann, allein dadurch, dass man den Fuss bewegt.

Ohja, ich weiß GANZ genau was Du meinst!!! Meine ersten Übungen, im Liegen, natürlich, waren mit einer Rolle unter der Kniekehle den Unterschenkel mit Fuß ein paar cm von der Unterlage hochheben (mehr ging auch gar nicht) und jeweils 10 Sek. halten.
Ich war puterrot vor Anstrengung, das Bein schlackerte und zitterte, ich dachte, du großer Gott, wenn das einer SIEHT! Das glaubt ja kein Mensch! Und das sagte ich im weiteren Verlauf öfter und die Physio meinte, nein, das kann tatsächlich niemand wirklich richtig nachvollziehen, der nicht mal eine solche Parese hat / hatte.
Ich war zeitweise so frustriert, das angewinkelte Bein 2-3 cm von der Liege hochheben hat mir quasi alles abverlangt. Ich dachte immer nur: ohgottohgott, das wird nie wieder, das geht ja gar nicht voran... (Ihr kennt sicher diese kleinen panischen Gedanken die man hat, wenn man vermutet, so jetzt leben zu müssen)
Inzwischen, jetzt 8 Wo nach OP, ist es aber wirklich schon viiiiel besser. Ich muss schon lange nicht mehr mit der Hand das Bein ins Auto heben usw. Ich kann sogar schon wieder ein bißchen Treppen laufen. Nur maximal 2 - 3 mal am Tag je 1 Etage, also eine "Doppeltreppe", aber immerhin! Die grundsätzliche FUNKTIONALITÄT des Treppenlaufens (was ja komplett nicht mehr ging, da saß ich auf der ersten STufe sofort auf dem Popo) ist schon wieder da.
Und Physio sieht inzw. auch anders aus. Ich fahre jetzt auch schon etwas Fahrrad (am Gerät) und das wird sicher gut helfen.

Zitat (Hexle83)

Manchmal bricht auch die Kraft mitten im Laufen komplett ein. Das bessert sich aber wieder, wenn ich kurz warte und erst dann weiterlaufe. Hast du sowas auch?

Ja, ich habe auch diese schnellen "Ermüdungen" mit den Schwächeerscheinungen (was ja die Parese ist, wie der N-Chi mir nachdrücklich sagte) noch immer. D.h. das Bein knickt mir schon lange nicht mehr komplett ein, wie es das beim versuch eine Stufe zu steigen ja tat (vor der OP, ich hatte KG 3, PSR weg usw., also schon "hochgradig", wie der N-CHi es formulierte), oder auch mal beim Hose anziehen ... Zu weit gewinkelt, das Bein, zack auf dem Po gesessen.
Das habe ich nicht mehr (passe natürlich auch noch auf, muss ich aber, denke ich, nicht mehr), aber ich merke z.B. ganz oft, wenn ich mehr gegangen bin, längere Strecke/Zeit, dass das Bein wieder "instabil" und kraftloser wird. Es ist wieder haltloser dann und ich muss mich wieder vermehrt aufs Gehen konzentrieren und es ist schwächer und man hat wieder das Gefühl, es würde nicht mehr wollen. Auch wenn ich mal 2 Treppen gehe, ist sofort Ende, auf den letzten Stufen merke ich dann, wie es wieder nachgibt und sehr schnell die Kraft wieder komplett weg ist.
Dass Du aber die Nervenschmerzen wieder bekommen hast, würde mich irritieren... Wie lange ist die OP her...?
Bei mir waren die ersten 2 - 3 Wochen immer mal kleinere "Rückfälle" wo ich Angst hatte, es ginge wieder los, aber das waren nur mal ein halber Tag und auch lange nicht in der Intensität, wie zur OP.
Ich denke, solange der Nerv noch gereizt ist, kann das wohl sein. Jetzt nach inzw. 8 Wochen habe ich das überhaupt nicht mehr.

Zitat

  Du kannst nach fünf Wochen schon wieder arbeiten alle Achtung.

Von den Schmerzen her war es auszuhalten. Ich bin eine echte Memme, was Schmerzen angeht, daher bin ich froh und dankbar, dass ich da echt gut bei "wegkomme". Wenn ich so sehe, höre und mitbekomme (und früher mitbekommen habe), wie furchtbare Schmerzen andere (die meisten wohl) mit solchen Geschichten haben, werde ich nicht müde, dafür dankbar zu sein, dass das bei mir wirklich in Grenzen ist. Ich brauchte zudem zum Einen das Geld (habe etwas weniger, wenn ich nicht arbeite) und zum Anderen brauche ich auch die ARbeit. Ich wollte mich auf keinen Fall mehr als unbedingt notwendig von der Krankheit "runterziehen" lassen. Ich neig(t)e zwar dazu, dass ständig zu verhamlosen (der N-Chi hat mir mehrmals entsprechende Ansagen gemacht, was auch sicher genau richtig war ), aber d.h. nicht, dass ich mich nicht durchaus an das gehalten habe, was sie gesagt haben. Habe die meiste Zeit gestanden, zeitweise Stehstuhl (das ging durchaus, bei mir, Gottseidank) und wirklich nur mal eine halbe Std. oder so am Stück auf dem Stuhl.
Ich glaube aber auch nicht, dass man meinen Fall mit z.B. Deinem auch nur annähernd vergleichen kann, weil Du ja schreibst, der Nerv war 11 Monate bedrängt (!! diese Schmerzen über so einen Zeitraum kann ich mir anhand der kurzen Zeit bei mir nur begrenzt vorstellen, aber das ist auch eine ganz furchtbare Vorstellung )
Bekanntlich hat die Dauer der Bedrängung / Reizung des Nervs ja einen ganz erheblichen Einfluss auf den Heilungsverlauft und das Endergebnis usw. Ich glaube, da hatte ich Glück im Unglück, dass es bei mir von jetzt auf gleich so massiv war, so dass da gar nicht erst irgendwelches Rumdoktern ohne OP in Frage kam. Der N-Chi sagte ja ganz klar: innerhalb von ein paar Tagen auf dem Tisch, sonst kann ich halt mit dem gelähmten Bein leben.
Ich denke, wenn sich das so lange hinzieht, wie bei Dir, braucht es ganz bestimmt auch viel viel mehr Zeit für die Regeneration.
Also da musst Du ganz bestimmt für Deinen Fall ganz andere Maßstäbe an Schmerzen, Belastbarkeit, und Regeneration ansetzen, denke ich...

Zitat

1- 2 Stunden auf den Beinen und ich bin fix und foxi.

Oh ja... Das kenne ich gut. Speziell die ersten 2 - 3 Wochen nach der OP dachte ich, was ist bloß los, warum bist Du von einem 15-min. Spaziergang mit dem Hund so fix und alle??!!! Als hätte man Stunden auf den Beinen zugebracht! Und die erste Woche (und auch die Zweite, gebe ich zu) Arbeit war auch was die Kraft anging kein Spaß.
Die Schmerzen waren auszuhalten, nur dann und wann Schmerzmittel, aber die Erschöpfung! In den Beinen, im ganzen Körper, genau wie Du sagst, fix und alle! Mi. und Do. der ersten Woche kam ich abends nach Hause und heulte Rotz und Wasser und dachte, ich kann nicht mehr, es geht nicht, ich schaffe es nicht....
ABer ich bin auf der anderen Seite auch überzeugt, dass es dem Bein, bzw. der Parese sehr gut getan hat, dass ich wieder auf Arbeit und "in Gang" war. Die Physio sagte, sie ist total baff, wie schnell das schon wieder so gut geworden ist und ich bin sicher, für die Parese war es gut. Und für den Rücken muss ich halt noch aufpassen, den merke ich dann und wann (all die vielen Kleinigkeiten, ihr kennt das sicher. Ein Beispiel: ich habe längere Haare, früher im Stand mit Kopf über der Duschwanne gewaschen, daran ist nicht zu denken, das treibt mir das Wasser in die Augen, also wasche ich mir die Haare eben auf allen vieren vor der Dusche kniend :sch
Es geht eben vieles noch nicht wieder so, wie man es kannte und gewöhnt war... Wie gesagt, das kennt ihr sicher alle.
Übrigens das "Druckgefühl" in der Wirbelsäule, was Du beschreibst, habe ich auch öfter mal! Speziell - natürlich :rolleyes: - beim/nach dem Sitzen. Im Auto, oder auf Arbeit... Fühlt sich an, als würde quasi von außen relativ großflächig was auf die Wirbelsäule / den Rücken drücken! Im Bereich wo operiert wurde. Ist auch schmerzhaft, aber nicht schrecklich, aber schon unangenehm. Ist das von der OP oder vom Nerv (letzteres glaube ich eher nicht) oder von den Wirbeln selbst....? ? ?
Werde mal morgen die Physio fragen.

@Leppy
Oha, das klingt ja übel. KG 0-1....??? Also quasi fast vollständig gelähmt, der Fußheber??? Wie gruselig...
Nach 9 Monaten, oha, mein Mitgefühl hast Du. Ich hoffe, die Aussagen hier von "Spätfortschritten" bauen Dich auch etwas auf...
Und diese zweifelhafte Meinung zu Strom habe ich wie gesagt auch vorher gelesen und war skeptisch... Und letztlich versetzt der GLaube bekanntlich Berge, ob ich es mir einbilde, oder es wirklich so ist, werde ich mit Sicherheit wohl nie erfahren :sch Ich weiß nur, es hat mir geholfen.

[ST191GTI]

Hallo aquila,
meine Fussheber/Senker Schwäche hat sich nach meinem Unfall auch gebessert,weggegangen ist sie allerdings nie.
Gruss Lars