Bandscheiben-Forum

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> Massiver Prolaps L4/L5 mit Befund, Einschätzung?, Prolaps L4/L5 mit Befund, Einschätzung?
Markus83
Geschrieben am: 30 Mai 2014, 09:38


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Hallo Leute,

ich habe nun zum 3.Mal innerhalb der letzten Jahre massive Bandscheibenprobleme im LWS Bereich. Deshalb wäre ich dankbar, wenn man mir bei der Einschätzung meines Zustands helfen könnte.

Zur Vorgeschichte:
2007 wurde bei mir eine Notoperation zwichen L4/L5 durchgeführt, da sich der damalige erste Vorfall innerhalb weniger Wochen massiv verschlimmert hat und ich zuletzt Lähmungen und Ausfallserscheinungen beim Wasserlassen hatte. Nach der Op hatte ich 3 Jahre lang kaum mehr Probleme, bis sich die Bandscheibe 2010 wieder gemeldet hat. Das ganze wurde dann mit Physiotherapie behandelt und nach 4-5 Monaten war ich wieder beschwerdefrei. Die letzten Jahre habe ich dann konsequent weiter Krankengymnastik gemacht, nur seit einem Jahr habe ich wohl ein bisschen die Motivation verloren.

Tja, und seit 3 Monaten habe ich jetzt wieder massive Probleme. Der Neurochirurg hat mir dann Krankengymnastik verschrieben. Zuerst hatte ich den Eindruck dass es hilft, aber seit einigen Wochen habe ich den Eindruck dass es immer schlimmer wird. Das ganze äußert sich mit massivem Schmerzen im linken Bein nach dem Aufstehen, die dann nach ca. 1 Stunde wieder halbwegs abklingen. Während meiner sitzenden Bürotätigkeit tagsüber habe ich kaum Schmerzen, nach Feierabend, wenn ich wieder mehr in Bewegung bin verschlechtert sich mein Zustand von Stunde zu Stunde. Am Wochenende geht es mir die meiste Zeit beschissen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es nach einer Viertelstunde Krankengymnastik besser wird, manchmal verschlimmert sich das Ganze aber dadurch noch.

Diese Woche wurde ein CT gemacht, hier der Befund:

Erneute Lumboischialigie und Hypästhenie links. Z.n. Prolaps-OP 2007 sowie ausgedehnter Prolaps L4/L5 links (CT 2010)

1. Zum Vor-CT aus dem Jahr 2010 leicht größenprogredienter, aktuell sagittal bis zu 9mm Ausdehnung erreichender, wohl noch subligamentärer, wohl weitgehend nach links mediolateral entwickelter, weit nach dorsal hin reichender Prolaps L4/L5 mit deutlicher Dekonfiguration vom Duralschlauch und umschriebener Kompression der linken L5-Wurzel sowie zudem kleiner, noch umgeschlagener Anteil kaudal. Bekannter Z.n. Hemilaminektomie rechts zwischen L4 und L5.
2. Osteochondrose mit knöchern begleitender Protrusion (befundkonstant L5/S1) sowie bündiger Bandscheibenabschluss L2 bis L4.
3. Kleine Gelenke beginnend verstärkt gewulstet. Keine Gefügestörung oder Foramenstenose.

Der Radiologe hat mir eine Operation empfohlen, Montags habe ich einen erneuten Termin beim Neurochirurgen.
Wie schätzt Ihr meinen Zustand ein? Weiter Krankengymnastik machen oder doch besser operieren lassen? Gibt es noch andere konservative Behandlungsformen, die helfen könnten?

Mir ist natürlich klar welche Risiken eine erneute Operation mit sich bringt, allerdings verliere ich immer mehr die Hoffnung dass mir die Physiotherapie was bringt. Bei meinem letzten Vorfall hatte ich noch das Gefühl dass mir die Krankengymnastik hilft und meinen Zustand verbessert Mittlerweile habe ich ja schon Angst, dass ich meinen Zustand noch weiter verschlechtere.

Wäre dankbar, wenn Ihr mir Ratschläge geben könnt bzw. mittteilt wie Ihr die Situation einschätzt.

Viele Grüße
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paul42
Geschrieben am: 30 Mai 2014, 11:41


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Hallo Markus83

Willkommen im Forum :;

Das ein Radiologe OP- Empfehlungen abgibt ist leider nicht ungewöhnlich, aber die Entscheidung solltest du gemeinsam mit deinem NC erörtern.

Zunächst liest sich dein Befund so, als wenn sich der erneute BSV aus 2010 nicht wesentlich verändert hat, sondern nochmal leicht verschlechtert hat.

Der erste BSV aus 2007 war wohl rechtsseitig gelagert. Man hat dir dort einen Teil des rechten Wirbelbogens entfernt (Hemilaminektomie rechts ) um an den BSV ranzukommen.

Der aktuelle Befund und der aus 2010 zeigt im selbem Segment L4/L5 einen linksseitig gelagerten Vorfall.

Es entsteht der Eindruck, dass sich da in den letzten 4 Jahren also keine wesentliche Verbesserung eingestellt hat. Stattdessen ist der Vorfall wohl leicht größer geworden.

So wie du deinen Tagesablauf und deine Beschwerden beschreibst besteht nicht unbedingt eine erneute OP-Indikation.
Eigentlich sollte nur bei Lähmungen und/ oder neurologischen Ausfällen operiert werden.

Wenn man jetzt mit dem gleichen OP Verfahren linksseitig den BSV entfernt besteht die Möglichkeit das dadurch der WBK instabil wird.

Eine solche Entwicklung hätte Einfluss auf die Höhe des BS-Faches, d.h. der Rest der BS würde mechanisch noch stärker belastet und noch schneller degenerieren.

Das könnte für die Zukunft eine nochmalige OP erforderlich machen. Dann wird es möglichweise um eine Raumforderung gehen wenn von der BS nichts mehr übrig ist.
Dein aktueller Befund gibt dazu schon einen tendenziellen Hinweis
Zitat

3. Kleine Gelenke beginnend verstärkt gewulstet. Keine Gefügestörung oder Foramenstenose.


Im Prinzip ist das schon eine Reaktion des Körpers auf eine leichte Höhenminderung. Die von dir beschriebenen Beschwerden deuten eigentlich auch darauf hin das hier nicht ein neurologischer dauerhafter Schmerz besteht, sondern der Schmerz eher nach Veränderung einer monotonen Körperhaltung ausgelöst wird.

Ich würde an deiner Stelle eine EMG und NLG Untersuchung machen lassen. So lässt sich feststellen ob der BSV die Nervenwurzel massiv bedrängt oder bereits eine leichte Schädigung besteht.
Im Anschluss oder zeitgleich dazu würde ich es mit PRT Spritzen versuchen. Vielleicht geling es so das sich der BSV noch leicht von den betr. Nerven zurück zieht.

Lass dir von deinem NC den aktuellen Zustand und den weiteren Verlauf der momentanen Situation erklären.
Was ist durch eine OP erreichbar und was nicht?
Wie geht der Verlauf bestenfalls und schlimmstenfalls weiter?

Wann und ob operiert wird entscheidest du ganz allein, also stell deinem Arzt die richtigen Fragen damit du eine Vorstellung zu deiner Situation und deiner Erkrankung bekommst.

alles Gute
paul42
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Markus83
Geschrieben am: 02 Jun 2014, 21:01


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Hallo, danke für deine Einschätzung. Was den operierten Vorfall angeht habe ich mich falsch ausgedrückt, der war eine Etage tiefer. Der heutige Besuch beim NC war auf jeden Fall sehr ernüchternd, er meinte dass das ohne op nix mehr wird und das es sogar ein Risiko wäre nicht zu operieren. Er meinte auch dass Prt Spritzen in meinem Fall nix bringen.

Ist derselbe der vor meiner op 2006 noch dazu geraten hat es konservativ zu versuchen.

Wir sind so verblieben dass ich es die nächsten Wochen noch mit Krankengymastik/Streckbehandlung versuche und mich die nächsten wieder melde wenn es nicht besser bzw.schlimmer wird.

So langsam geht mir echt die Motivation aus. Das ist jetzt schon der dritte Spezialist der vom operieren redet. Wobei es mir im Vergleich zu vielen anderen hier wahrscheinlich noch verhältnismäßig gut geht. Richtig schlimm sind die Schmerzen meistens nur frühmorgens und spätabends. Was meint ihr dazu? Sollte ich es besser weiter konservativ versuchen oder mich lieber operieren lassen bevor es noch schlimmer wird und möglicherweise bleibende Nervenschäden entstehen?

Gruß
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