Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Neuling mit Diagnose Akute Lumboischialgie links, Was ist jetzt zu tun?
Marlene1961
Geschrieben am: 06 Apr 2014, 14:38


Neu hier
*

Gruppe: Mitglied
Beiträge: 2
Mitgliedsnummer.: 23.300
Mitglied seit: 06 Apr 2014




Hallo liebe Mitglieder dieses Forums

Bin gestern aus dem KH entlassen worden mit der Diagnose

Akute Lumbioischalgie links bei NPP L4/5

Stelle Euch, zum besseren Verständnis, kurz meinen bisher noch kurzen Leidenwegs vor und hoffe hier durch Eure Erfahrungen vieles über meine Erkrankung lernen zu können und mir unter Umständen sinnlose Behandlungswege ersparen zu können.

Ich arbeite in der Altenplege und bin 53 Jahre alt. Vor 3 Wochen traten, nach dem Umsetzen einer Bewohnerin, plötzlich starke Schmerzen im linken Oberschenkel auf, welche bis ins Schienbein ausstrahlten. Im stehen wurden diese so stark das stehen nicht mehr möglich war. Im sitzen gingen die Schmerzen zurück.

Ich behandelte an diesem ersten We die betroffene Seite mit Wärme und Voltaren Schmerzgel was aber keine Besserung brachte. Am Montag suchte ich dann meinen Hausarzt auf und dieser begann mir Spritzen , einen nach seiner Meinung gereitzten Ischiasnerv zu behandeln. Auch unter täglichen Spritzen besserten sich die Schmerzen nicht und laufen oder stehen wurde immer schmerzhafter.

Nach einer Woche täglicher Spritzen, die keinerlei Wirkung zeigten, überwieß mich der Hausarzt dann an den Orthopäden.

Ich begann mich durchs Telefonbuch zu telefoieren und bekam erst beim 6 Versuch überhaupt einen zeitnahen Termin.
Der Orthopäde behandelte dann weiter mit Spritzen und setzte zusätzlich Infusionen mit Novalgin gegen die Schmerzen an. Eine wirkliche Diagnose konnte auch er nicht stellen, da die Röntgenbilder nichts auffäliges zeigten. Besser wurde für mich nichts und die Schmerzen immer unerträglicher.

Dann bekam ich in der Praxis eine Liste von Röntgologen um einen MRT Termin zu vereinbaren. Ich rief sie alle an und erfuhr dort das der frühst mögliche Termin für ein Mrt in 6 Wochen möglich sei.

Nach nun fast 2 Wochen unerträglichen Schmerzen , verschrieb der Orthopäde dann Tramadolor, was erstmalig zumindest die Schmerzen etwas erträglicher machte.
Dennoch waren diese starken Schmerzen ständig da und am nägsten Tag bat ich dann den Orthopäden mich ins KH einzuweisen, was er dann auch tat.

Dort begann dann endlich mal eine greifende Schmerztherapie aus Ibuprophen, Novamin und Morphin und ein Mrt wurde auch gemacht, welches dann oberige Diagnose erbrachte.

Am Freitag wurde dann unterm CT eine PRT gesetzt, welche wirklich herforragend angeschlagen hat. Ich bin seid Samstag fast schmerzfrei und nehme im Moment keine Medikamente mehr.

Der Arzt teilte mir jedoch mit, das ich davon ausgehen müsse das die Schmerzen wiederkommen werden und ich in 3 Wochen eine erneute PRT benötigen werde . Des weiteren sagte er das ich meinen Beruf nicht mehr werde ausüben können da sonst keine nachhaltige Besserung möglich sei.

Ich wurde gestern aus der stationären Behandlung entlassen, mit der Maßgabe mich morgen beim Hausarzt zu melden und mich von diesem an einen Schmerztherapeuten überweisen zu lassen, weil nur dieser eine erneute PRT veranlassen könne.

Im Moment stehe ich völlig verunsichert und geschockt vor dieser Diagnose, denn sie scheint für mich Berufsunfähigkeit zu bedeuten und wie es jetzt weitergeht konnte mir bisher auch noch niemand wirklich sagen.

Macht jetzt erstmal eine Reha Sinn?.....und wenn wie komm ich da ran?
Ich hab hier schon viel darüber gelesen das Neurologen zugezogen werden sollten?
...und ist Berufsunfähigkeit jetzt wirklich meine Zukunft?

Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir mit Euren Erfahrungen weiterhelfe könntet, denn im Moment stehe ich noch ziemlich hilflos vor diesem Bandscheibenvorfall der jetzt zukünftig ja wohl mein ganzes Leben bestimmen wird.

Würde mich sehr freuen wenn ihr mir da weiterhelfen könnte
Mit freundlichen Grüßen
Marlene


PMEmail Poster
Top
martinHBN
Geschrieben am: 06 Apr 2014, 17:40


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 45
Mitgliedsnummer.: 23.068
Mitglied seit: 06 Feb 2014




Hallo Marlene.

Ich war in einer ähnliches Situation wie du. Ich bin Pflegekraft in einer Dialyse und hab die selben Bewegungen und Lasten zu "ertragen" wie du.
Ich hatte auch regelmäßig Schmerzen und Probleme im Rücken, Kopf und in den Beinen.
Bei mir war es allerdings ein Gleitwirbel der regelmäßig zu Bandscheibenvorfall und zu Lumboischialgien.

Da ich mich nun fast 6 Jahre (seit dem 18. Lj.) damit rumgequält habe und die Schmerzen nicht weggingen, habe ich mich anfang des Jahres operieren lassen und den Gleitwirbel versteifen lassen.
Bei dir steht sicher keine OP an.

Deine berufliche Zukunft in der Altenpflege kann dir keiner Abreden. Schon garnicht ein Arzt. Du musst für dich versuchen langsam wieder in den Beruf einzusteigen und dich dann eben in manchen/vielen Bewegungsabläufen etwas umstellen.
Wir in der Pflege machen eben leider oft den Fehler nicht an uns und unseren Rücken zu denken, sondern an die Patienten und den zeitlichen Stress.

Eine Reha kannst du zusammen mit deinem Hausarzt bei der Rentenversicherung oder deiner Krankenkasse beantragen. Die Formulare dafür kannst du telefonisch oder per E-Mail bei deiner Krankenkasse anfordern, dabei kannst du auch gleich fragen wie die KK über eine Reha denkt. Eigentlich ist für Arbeitnehmer die noch berufstätig sind in Sachen Reha die Rentenversicherung zuständig.

Gruß
martinHBN
PMEmail Poster
Top
fungirl
Geschrieben am: 06 Apr 2014, 19:20


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 291
Mitgliedsnummer.: 22.383
Mitglied seit: 11 Aug 2013




Hallo Marlene,

das freut mich ja, das es Dir nach der 1. PRT Spritze schon soviel besser geht. Nimm Dir auf jeden Fall noch mindestens 3 weitere Spritzen im wöchentlichen bis 14 tägigem Abstand.

Dann aus eigener Erfahrung würde ich jetzt noch keine Reha machen, halte ich für viel zu früh.
Ich arbeite bei einer großen Behörde und habe da als Kollegen so einige Bandis , die meinten sofort nach MRT Befund und einigen Spritzen oder Infusionen eine Reha durchstehen zu können. Pustekuchen -.----- bei keinem hat es geklappt , teilweise wieder Schmerzverschlimmerung, die haben mir dann geraten, nicht so früh zur Reha zu fahren, würden sie nie wieder machen.

Ich würde erst mal " nur " eine Physiotherapie vorschlagen. Ein guter Therapeut was genau was er am Anfang mit dir machen kann und darf.

Bei mir wurde in den ersten Stunden nur kleine Mobilisationsübungen gemacht.
Unter anderem lag ich auf dem Rücken , Knie im 90 ° Winkel auf einem großen Pezziball und die Therapeutin hat dann ganz langsam und behutlich an meinen Füßen gezogen.
Sie meinte so könne sie etwas mehr Freiraum für den Nerven schaffen. Und es hat dann wirklich über Stunden richtig gut getan.
Ein Tensgerät ist auch empfehlenwert, hat mir und vielen anderen sehr gut geholfen. Das ganz Du per Verordnung von deinem Arzt bekommen. ( leihweise )

Zum Beruf Altenpflegerin würde ich mal den Ball noch ganz flach halten, egal was der Arzt sagt.

Was Du in nächster Zeit noch lernen wirst, das Ärzte sehr viel erzählen, höre immer auf deinen Körper , nur der kann dir sagen wie es dir geht, der Arzt kann dich in dieser Zeit nur fachlich begleiten. Nicht mehr und nicht weniger!!!!

Meine Schwägerin arbeitet als Krankenschwester und muss täglich frisch Operierte betreuen, sie hatte vor 5 Jahren einen BSV genau die
gleiche Position wie bei dir.
Sie arbeitet immer noch als Krankenschwester, sie sagt sie hat gelernt damit umzugehen. Und wenn man nette Kollegen hat helfen die
dir doch bestimmt einen Patienten anders zu betten oder in den Rollstuhl zu setzen.
Da solltest du später mal offen mit deinen Kollegen drüber reden, dann wird das auch was.
Wenn man will geht " fast" alles !!!

Drücke Dir die Daumen das dein Zustand so bleibt oder noch besser wird.
PMEmail Poster
Top
Marlene1961
Geschrieben am: 07 Apr 2014, 05:55


Neu hier
*

Gruppe: Mitglied
Beiträge: 2
Mitgliedsnummer.: 23.300
Mitglied seit: 06 Apr 2014




Guten Morgen

Danke für Eure Antworten und das Ihr mir Mut macht. Die Aussicht auf Berufsunfähigkeit hat mich schon sehr erschreckt.

Schön das es dieses Forum und Euch giebt, die Erfahrungen teilen, denn es scheint auch bei diesen Erkrankungen so zu sein das wir Lösungen eher selber finden müßen und unser Gesundheitssystem uns eher Hürden als Hilfe in den Weg stellt.

Wünsche uns allen eine schmerzfrei, oder zumindest schmerzarme Zeit.

Liebe Grüße
Marlene
PMEmail Poster
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2061 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version