Bandscheiben-Forum

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> Neuling...BSV C5/6 drückt auf das Rückenmark, BSV HSW
kommdi
Geschrieben am: 20 Mär 2014, 13:12


Neu hier
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Hallo zusammen,

bin neu hier im Forum und ein wenig hilflos...vielleicht kann mir jemand ein wenig Hilfestellung geben? Hatte vor 2 Wochen morgens starke Schmerzen im Oberarm und Nacken dazu leicht taube Finger rechts (Daumen Zeige- Mittelfinger). Gang zum Orthopäden, dann MRT. Ergebnis: Bandscheibenhernie C5/6 rechts paramedian mit hochgradiger Recessusstenosierung. Die Begrifflichkeiten habe ich übersetzt. Rat von 2 Orthopäden: Zunächst konservativ alles probieren...
Das Problem ist, dass der BSV bei mir zentral auf das Rückenmark drückt. Ich habe nun eine Höllenangst, ganz ehrlich. Kann sich so eine Sache wieder von alleine beruhigen? Die ersten Nächte konnte ich nur sitzend 30 Minuten schlummern, liegen unmöglich. Das geht jetzt nach 2 Wochen wieder etwas besser. Die Schmerzen sind auch etwas besser, aber die Finger sind immer noch gefühlsarm. Am Abend werden alle Symptome schlimmer.
Meine Frage: Kann sich die ausgetretene Gallertmasse von alleine zurückbilden, die aufs Rückenmark drückt? Wie lange sollte man Geduld haben? Wie sähe denn eine OP aus, die den Vorfall an dieser heiklen Stelle beseitigen könnte?

Vielen lieben Dank schon jetzt für alle Antworten, Gruß

Andreas
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paul42
Geschrieben am: 21 Mär 2014, 12:01


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Hallo Andreas

Willkommen im Forum :;
Zitat


Meine Frage: Kann sich die ausgetretene Gallertmasse von alleine zurückbilden, die aufs Rückenmark drückt? Wie lange sollte man Geduld haben? Wie sähe denn eine OP aus, die den Vorfall an dieser heiklen Stelle beseitigen könnte?


Es besteht durchaus die Möglichkeit das sich ein BSV zurückbilden kann. Eine Garantie darauf gibt es aber leider nicht.

Ein frischer BSV nimmt zunächst jedoch in der ersten Zeit mehr Wasser auf, so dass oft eine räumliche Bedrängung beteiligter Nerven entstehen kann. Mit der Zeit kehrt sich der Prozess um und der BSV kann durch Wasserabgabe einschrumpfen.

Zusätzlich löst der BSV eine Art Fremdkörperreaktion aus. Der Nerv entzündet sich.
Dann beginnt der Körper durch Stoffwechselprozesse den BSV abzubauen.

Grundsätzlich spricht man von einer sog. Akutphase die ca. 6-12 Wochen dauern kann. In diesem Zeitfenster besteht durchaus die Möglichkeit mit konservativen Methoden den BSV zu behandeln.

Derzeit sollte eine adäquate Schmerzbehandlung mit entzündungshemmenden Medis durchgeführt werden. Zusätzlich kann man auch Spritzen an die Nervenwurzeln setzen.

Wie eine OP abläuft, solltest du mit einen Arzt besprechen.

Zusätzlich würde ich dir empfehen auch einen Facharzt für NC aufzusuchen. Neurochirugen sind die Spezialisten für die WBS.

Wenn du Fragen hast dann ab damit ins Forum.

gute Besserung
paul42



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Topsy
Geschrieben am: 21 Mär 2014, 19:55


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Hallo Andreas,

herzlich willkommen hier im Forum.

Paul hat dir ja schon eine Menge gesagt.

Ich würde erst einmal alles konservative versuchen, da eine OP immer die letzte Möglichkeit sein sollte, wenn keine Lähmungen vorhanden sind.

Eine OP ist auch keine Garantie auf Besserung.

Man könnte dich noch zu einem Neurologen überweisen, damit die Nervenströme gemessen werden. So kann man sehen, ob schon ein pathologischer Befund vorliegt.
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kommdi
Geschrieben am: 21 Mär 2014, 21:28


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Hallo paul42, Hallo Topsy,

vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Damit habt Ihr mir viel mehr geholfen, als mein Orthopäde...der war nämlich nicht so ausführlich und anschaulich!

Ich wünsche Euch auch Alles GUTE !!

...und natürlich ein schönes Wochenende :;

Andreas
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kommdi
Geschrieben am: 22 Mär 2014, 09:57


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....eine Frage hätte ich ja dann doch noch...nachdem mein Vorfall ja seitlich der Mitte ausgetreten ist (paramedian), sich also im Rückenmarkskanal befindet: Kann auch an dieser Stelle eine Schrumpfung der ausgetretenen Gallertmasse stattfinden (Austrockung)?

DANKE!

Andreas
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klaus123
Geschrieben am: 22 Mär 2014, 10:58


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Hallo Kommdi,
es ist immer die Frage in wie weit der Spinalkanal bedrängt wird.Normalerweise hat der Kanal einen Durchmesser von 10 mm, ab 7 mm sollte operiert werden ( lt. Aussage meines NC).
Das Gefährliche ist,dass ein eingequetschter Spinalkanal,wenn diese Bedrängung lange anhält, irreparabel ( nicht wieder herstellbar) geschädigt wird.
Viel Erfolg... :winke
Klaus
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klaus123
Geschrieben am: 22 Mär 2014, 11:00


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Nachtrag: Frag deinen Arzt,der das MRT gemacht hat.......welcher Durchmesser in dem Gebiet noch gegeben ist.
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House
Geschrieben am: 24 Mär 2014, 09:46


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Guten Morgen Kommdi, Hallöchen allerseits,

dein Problem kenne ich zu gut, ich habe meine Bilder gesehen und gedacht, oh mein Gott, eine falsche Bewegung und ich bin Querschnittsgelähmt. Dazu kamen dann noch Aussagen wie, ach ja, da sollten sie sehr vorsichtig mit allem sein. Letztenendes bin ich mehrere Wochen mit größter Angst und Sorge rumgelaufen, bis mir ein Arzt erklärt hatte, dass es nahezu unmöglich ist, dass die Bandscheibe das Rückenmark ernsthaft verletzen kann. Man sollte sich es so vorstellen, als hätte man eine normale Frischhaltefolie und füllt sie mit Wasser, dann nimmt man ein Messer, drückt leicht dagegen und was passiert? Richtig, die Tüte reißt nicht sofort sondern gibt erstmal nach. Das hat mir ungemein viel geholfen und die Sorgen waren erstmal dahin. Vielleicht hilft dir die Vorstellung ja auch ? :)

Weiterhin kann ich dir aus meiner Erfahrung heraus berichten, dass der Vorfall bei mir letztes Jahr im Mai war, ich aber immer noch teilweise massive Probleme und Schmerzen habe. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mittlerweile auch an einem Impingment Syndrom laboriere und zusätzlich Multiple Sklerose habe. Was jetzt genau die Ursache der Schmerzen ist kann nicht einwandfrei geklärt werden. Bei mir war es in der Zwischenzeit so, dass der Vorfall noch größer wurde, aber dann im Dezember beim letzten MRT er um ca. 60% zurückgegangen ist. Was ich damit sagen will ist, dass es durchaus ein halbes Jahr bis zu einem Jahr dauern kann bis da was passiert und sollte es nach 12 Wochen noch nicht besser sein, dann ist das noch kein Grund zur Sorge :) Wichtig ist, dass du keine Lähmungen oder keinen Kraftverlust hast. Aber am allerwichtigsten, dass du auf dich und deinen Körper hörst. Zu starke Schmerzen muss man auch nicht aushalten und wenn du das Gefühl hast, dass du nicht mehr mit diesen Schmerzen oder dieser Angst leben kannst/willst, dann lass dich operieren. Aber das ist ja alles Zukunftsmusik :)

Gute Besserung und Kopf hoch :)

Liebe Grüße
House
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