Bandscheiben-Forum

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> Diagnosenübersetzung
mi.lli
Geschrieben am: 15 Jan 2014, 13:41


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Hallo zusammen,

ich liebe es, wenn man beim Arzt war, keine genauen Auskünfte bekommt, auch nicht auf Nachfrage, einfach den Wisch mit den Diagnosen in die Hand gedrückt, ein paar Schmerzmittel aufgeschrieben, mit Hängen und Würgen eine Woche Krankenschein und dann geh bloß, du nerviger Patient!

Kann mir jemand erklären, was meine Diagnosen genau bedeuten? Ich habe teilweise schon gegooglet, aber bin nicht viel schlauer als vorher:

Neurologe (Erklärung des Orthopäden: Kein Befund)
Neurologischer Befund: Kein fokalneurologisches Defizit
Elektroneuro-/myographie: Sens. Neurographie N. suralis (rein sensibel) bds. + mot. Neurographie N. peroaeus rechts Normalbefund
Elektrophysiologische Zusatzuntersuchungen: SEP des N. tibialis bds. Latenz verzögert (65 ms)

MRT (Erklärung des Orthopäden: Nur eine Vorwölbung, nichts Schlimmes)
Fünfteilige Anlage der Lendenwirbelsäule. Harmonische Lordose. Keine Architekturstörungen der Wirbelkörper. Der Conus medullaris endet regelrecht in Höhe Deckplatte LWK1. Die erfassten paravertebralen Strukturen sind frei von pathologischen Veränderungen. Oberhalb LWK 5 kein pathologischer Befund der Bandscheibenräume. Abgeflachte und dehydrierte Bandscheibe L5/S1. Gleichzeitig flachbogige Protusion der Bandscheibe. In keinem Segment besteht eine Bedrängung einer absteigenden und foraminalen Nervenwurzel. Keine Enge des Spinalkanals. Beurteilung: Chondrose L5/S1 und flachbogige Protrusion. Kein Nachweis einer Wurzelbedrängung lumbal.

So und nun noch die Beschwerden, weshalb ich überhaupt zum Orthopäden gegangen bin: Seit Jahren habe ich hin und wieder "Ischiasschmerzen" rechts, wenn ich mich viel gebückt oder gehoben habe. Das ist dann normalerweise am nächsten Tag weg. Seit September ist das aber verstärkt schon beim normalen Wandern aufgetreten. So stark, dass ich mich nachts nicht vom Rücken auf die Seite drehen konnte. Erster Termin im Oktober: Überweisung zur Manuellen Therapie. 10 Termine. Keine Besserung, eher Verschlimmerung der Schmerzen. Anregung des Therapeuten: dringend MRT machen lassen. Das war Mitte Nov. Also zum Orthopäden und das ganze berichtet. Auf gut deutsch zusammengeschissen worden ich wäre nur unsportlich und unbeweglich und der Therapeut soll sich mal lieber auf meine Muskeln konzentrieren. MRT gibts nicht, einziges Entgegenkommen war ein Termin beim Neurologen. Seit Mitte Nov mit Schmerzen arbeiten gewesen (Bürojob). Nächster Orthopädentermin Mitte Dez (hatten gehofft, dass ich da schon beim Neurologen gewesen wäre, hatte aber erst für Anfang Jan Termin bekommen). LWS wurde geröntgt, auf einmal wollte er auch, dass ich zum MRT gehe. Zusätzlich 10x Akupunktur verschrieben. Anfang Jan Neurologe, eine Woche später MRT, dazwischen Akupunktur. Zur Akupunktur muss ich sagen, dass sie meine Schmerzen verschlimmert, nicht bessert. Auf Nachfrage hieß es, es könnte schon zu Erstverschlimmerungen kommen. Heute dann der Nachbesprechungstermin beim Orthopäden bzgl. Neurologe und MRT. Er hat sich die CD gar nicht angesehen, nur die Schreiben der anderen Ärzte überflogen. "Sie haben eine Protrusion, nichts schlimmes." Auf meine Nachfrage, was das denn ist, da ich ja nicht alle ärztlichen Fachbegriffe kenne, kam dann noch die Antwort "Vorwölbung". Er hat mir Schmerzmittel verschrieben, sonst nichts. Die aber auch erst, nachdem er mich fragte, was er denn meiner Meinung jetzt dagegen tun sollte und ich meinte "woher soll ich das wissen, SIE sind doch der Arzt!". Außerdem meinte ich, schön, dass es kein BSV ist (sagt er), aber höllische Schmerzen habe ich trotzdem, was kann ich dagegen tun? Da hat er mich dann zumindest eine Woche krankgeschrieben.

Meine Schmerzen sind: Sie fangen an in der Höhe des rechten "Ischias", ziehen von dort ins Schambein, teilweise auch links und rechts die Flanken hoch bis knapp unter den Rippen, dann in die Oberschenkel, dass ich manchmal das Gefühl habe, sie knacken mir weg, manchmal auch runter bis in die rechten Zehen.

Wie ich meine Schmerzen wegbekomme außer mich mit Tabletten vollzudröhnen, weiß ich aber immer noch nicht! Ich bin knapp 30, habe seit Anfang November durchgehende tägliche höllische Schmerzen, die vom täglichen Sitzen im Büro nicht wirklich besser werden, ich kann nichts mehr machen, was Spaß macht, bei kleinsten Haushaltsaufgaben, die mit Bücken oder Strecken zu tun haben, könnte ich heulen! Meine Psyche ist langsam echt am Ende!

Lieben Gruß
Marisol
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Topsy
Geschrieben am: 17 Jan 2014, 10:06


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Hallo Marisol,

herzlich willkommen hier im Forum.

Wie dein Orthopäde schon gesagt hat, sind die Befunde nicht aussagekräftig, um deine Schmerzen zu erklären.

Damit darfst du dich nicht zufrieden geben und darum lass deine Schmerzen weiter abklären.

In deinem Profil steht, dass du weiblich bist und darum such noch einmal einen Gynäkologen auf und erzähl ihm von deinen Beschwerden. Oft kommt es vor, dass auch schon eine leichte Senkung der Gebärmutter solche Beschwerden macht.

In deinem Befund steht etwas von Chondrose, dass bedeutet, dass du schon Veränderungen an der BS hast und darum darfst dich nicht auf die "faule Haut" legen und musst unbedingt durch Physiotherapie dein Muskelkorsett aufbauen.

Sehr gut kannst du dir deinen Befund mit unserem Lexikon übersetzen. Hier ist der Link dazu

Lexikon

Du musst auch zusehen, dass du die Schmerzen in den Griff bekommst, damit der Schmerz nicht chronisch wird, was dann eine eigenständige Krankheit ist und einem das Leben sehr erschwerenen kann.

Lass deine Schmerzen weiterhin abklären, auch evtl. durch einen Neurochirurgen, denn der ist der Fachmann/frau für die Wirbelsäule. Eine Zweitmeinung ist immer wichtig. Oft sehen die NC die MRT-Bilder ganz anders und stellen ihre eigenen Diagnosen.

Sehr oft ist auch der Hausarzt eine gute Anlaufstelle zur "Weiterbehandlung", wenn es um eine AU-Bescheinigung oder um KG geht.
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mi.lli
Geschrieben am: 17 Jan 2014, 11:21


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Hallo Topsy,

vielen Dank für deine Antwort!

Mein Hausarzt ist eher der Spritzenverteiler und Krankschreiber, aber ich habe mir gerade für Montag einen Termin beim Neurochirurgen gemacht. Danke für den Tip. Ich hätte mir jetzt nen anderen Orthopäden gesucht. Beim Gyn war ich eigentlich Anfang Nov, als die Schmerzen anfingen, der hatte aber nur nach Zysten in den Eierstöcken gesucht. Wonach man nicht sucht, kann man nicht finden, nich :) Das wäre dann meine zweite Option, wenn der NC mir auch nicht helfen kann. Aber wir gehen jetzt erst mal vom Positiven aus!

LG Marisol
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kyraa
Geschrieben am: 17 Jan 2014, 14:34


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Hallo marisol,
hab genau dieselben beschwerden gehabt. Es hat bei mir ca. 5 monate gedauert bis die schmerzen soweit nachgelassen haben, damit ich den tag ohne schmerzmittel rumbekomme.
Bin aber auch schon seit ca 6 monaten krankgeschrieben und habe davon sehr lange nur gelegen.
Vieleicht ist da dein hausarzt als krankschreiber und spritzengeber garnicht so schlecht für den anfang.
Bei mir wurde eine vorwöllbung und eine facettengelenkarthrose festgestellt.
liebe grüße
kyraa
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