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Sunny2583 |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 14:42
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 75 Mitgliedsnummer.: 22.642 Mitglied seit: 23 Okt 2013 ![]() |
Hallo ihr lieben Bandis,
ich muss mich heute wieder mal an Euch wenden. Ich war nun gestern endlich bei meinem Schmerztherapeuten-Termin, ursprünglich hatte ich vor vielen Wochen den Termin wg. der PRT Spritzen vereinbart, nun bin ich mittlerweile aber aufgrund der ständigen Schmerzen so fertig, dass ich mir erhoffte, etwas stärkere Schmerzmittel als Tramal zu bekommen. Nunja, das Gespräch ging 3 Stunden inkl.Untersuchung, es wurde eine leichte Sensibilitätsstörung( keine Ahnung, ob das so heisst, die Ärztin hat mir mit einem Stück Watte über die Beine gestrichen und es fühlte sich auf der einen Seite etwas taub bzw. gedämpfter an) Da ich bereits seit 5-6 Jahren Antidepressiva nehme, riet sie mir nun dazu, das Medikament zu wechseln und auf ein Antidepressiva umzustellen, Duloxetin o.ä. welches mir besser gegen die Schmerzen helfen soll. Das will ich aber nicht, da ich mit meinem Antidepressiva so gut klarkomme und auch keine psychischen Probleme mehr hatte seit der Einnahme. Sie will, dass ich zum Psychiater gehe und mir ein neues Medikament verschreiben lasse. Dann hat sie mir ein TENS Gerät verschrieben, das Rezept soll ich bei der KK einreichen. Ok, das Ding soll ja wohl helfen, hab ich hier auch gelesen. Find ich auch gut, ABER: jetzt steht auf dem Rezept für die KK: "F45.41- Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren" Und dann meinte sie auch noch, ich soll mal statt einer ambulanten Reha erstmal über einen psychosomatischen Klinikaufenthalt nachdenken. Ich bin jetzt echt bedient. Denkt die, ich bild mir das alles ein? Der Chefarzt (NC) sagte mir letzten Monat, dass ich noch Geduld haben soll, dass die Schmerzen durchaus plausibel sind und definitv von dem BSV kommen, weil das Ding halt wirklich sehr gross ist. Mir ist klar, dass die Psyche ne Rolle spielt, aber ich fühle mich irgendwie als Psycho abgestempelt. Versteht ihr mich?? Ich mein, ich habe den BSV doch "erst" seit 3 Monaten... Habe hier schon andere Zeiten gelesen. Bin völlig frustriert grad... Gruss Sunny |
andi69 |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 17:09
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 212 Mitgliedsnummer.: 21.665 Mitglied seit: 09 Feb 2013 ![]() |
Hallo liebe Sunny,
und wie ich Dich verstehe!!! Ich wurde 2012 an der HWS operiert und weil alles nur noch schlimmer wurde, hieß es bei mir auch...alles psychosomatisch! Am Schluß hab ich`s dann selber geglaubt und bin 6 Wochen stationär in eine psychosomatische Klinik. Sicherlich hat das ganz gut getan,weil die Anwendungen,wie KG,Massage täglich sind und der ganze Haushalt,arbeit,Kinder wegfallen und man natürlich erholt wieder heim geht. Aber meine Symptome haben sich auch nicht durch die Klinik geändert. Mit Sicherheit spielt die Psyche auch ne Rolle,aber zeig mir mal einen ,der nach 1 1/2 Jahren Dauerschmerzen und Schwindel noch alles lustig und super findet. Bei mir stand auch was von chronischen Schmerzsyndrom und depressive Episode, und ich schwöre,ich war und bin immer noch kein bißchen depressiv. Was ich aber leider gemerkt habe,sobald man diesen netten Zusatz in der Krankenakte hat, wird man von keinem Arzt mehr ernst genommen! Also, so sind leider meine Erfahrungen. Auch wenn mein MRT,sämtliche Schäden aufweißt ist alles psychisch! Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und gute Nerven. Alles Liebe, Andrea :winke |
paul42 |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 17:46
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.846 Mitgliedsnummer.: 19.053 Mitglied seit: 18 Jul 2011 ![]() |
Hallo Sunny2583
Zunächst einmal finde ich es bemerkenswert das sich die Ärztin so viel Zeit für dich genommen hat. Ich habe keine Ahnung, ob das normal ist, wenn man einen Schmerztherapeuten aufsucht. Aber anscheinend habt ihr mehr miteinander besprochen als nur den aktuellen BSV. Es scheint wohl eine ausführliche Anamese stattgefunden zu haben. So wie ich deinen Beitrag verstanden habe, wolltest du doch eigentlich eine Behandlung mit PRT. Was wurde dir denn dazu geschildert? Zitat Der Chefarzt (NC) sagte mir letzten Monat, dass ich noch Geduld haben soll, dass die Schmerzen durchaus plausibel sind und definitv von dem BSV kommen, weil das Ding halt wirklich sehr gross ist. Die Einschätzung des Chefarztes teile ich durchaus, ich weiß auch das BS- Vorwölbungen zu Beschwerden führen, die aufgrund eines Bildes eher als harmlos eingestuft werden. Der Test mit der Watte zeigt doch eigentlich das eine unterschiedliche Wahrnehmung der Haut vorhanden ist. Solange aber keine massiven neurologischen Ausfälle bestehen wird sich an der bisherigen Behandlung wahrscheinlich nicht viel ändern. Aber von med. Seite wird durchaus auch eine andere Richtung verfolgt, um seinen Patienten einschätzen zu können, gerade denn wenn sich der bildgebene Befund und das Beschwerdebild differenziert darstellt. Es kommt dann oft zu einer Shematisierung die auf die psychosoziale Ebene übertragen wird. Wie das aus med. Sicht eingeschätzt wird und wie das gegliedert wird kannst du hier nachlesen: http://www.neuro24.de/r10.htm http://www.neuro24.de/r11.htm http://www.neuro24.de/r111.htm Ich würde an deiner Stelle, gar nicht erst anfangen das alles grundsätzlich in Frage zustellen. Du solltest es eher positiv angehen. Versuche ob dir das Tensgerät hilft und lass den Kopf nicht hängen, sondern gehe das Problem direkt an. gute Besserung paul42 |
parvus |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 18:37
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallole :winke
Code Mir ist klar, dass die Psyche ne Rolle spielt, und genau dabei belasse es und behalte es auch so für Dich im Auge, denn die Psyche leidet bei dem ganzen Schmerzerleben, und dem Drumherum, mehr als man selber denkt :streichel Code aber ich fühle mich irgendwie als Psycho abgestempelt. Nein, das brauchst Du nicht und so ist es auch nicht gemeint. :nein Eine Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren besagt: Seit 2009 wird diese Diagnose gemäß der German Modification 2009 innerhalb der ICD-10 unter F45.40 kodiert beziehungsweise durch die Diagnose der „Chronischen Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren“, ICD-10: F45.41, ergänzt. Diese Diagnose wird bei seit mindestens 6 Monaten bestehenden Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen gestellt, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer körperlichen Störung haben. Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn. Der Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen. Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (wie bei der vorgetäuschten Störung oder Simulation). Schmerzstörungen insbesondere im Zusammenhang mit einer affektiven, Angst-, Somatisierungs- oder psychotischen Störung sollen hier nicht berücksichtigt werden. Quelle: unter "Anhaltende somatoforme Schmerzstörung" zu finden. Ich persönlich habe mit der Diagnose nur gute Erinnerung, da nämlich mein gerichtlich bestellter Fachguter genau dies einmal explizit auseinander differenzierte und dem Sozialgericht und der DRV auf drei Seiten (von den insgesamt 28 Seiten seines Fachgutachtens) darlegte, was eine "chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren" im Zusammenhang bedeutet und wie sie sich von einer Diagnose "Psychosomatik" abhebt/unterscheidet. Hierbei wird der Ursprung der Erkrankung hervorgehoben, der in einem physiologischen Prozess liegt und nicht in einem psychischen. Der psychische Anteil tritt in der Regel hinzu, ist jedoch aber nicht ursächlich verantwortlich! :ap Somit bitte nicht aufregen oder enttäuscht sein, vielmehr gezielt fachübergreifend schmerztherapeutische und auch psychotherapeutische Behandlungen zulassen, um alles zu versuchen aus dem Teufelskreis Schmerz zu kommen. Das Tensgerät könnte dazu eine erste Hilfestellung sein. Gruß und alles Gute :winke parvus |
Sunny2583 |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 18:55
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 75 Mitgliedsnummer.: 22.642 Mitglied seit: 23 Okt 2013 ![]() |
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für Eure tollen Antworten. @paul42: Ja, die Ärztin hat sich sehr viel Zeit genommen, und sie hat auch seeeehr viel hinterfragt. Vielleicht liegts aber auch daran, dass sie noch neu ist, und bisher eigentlich "nur" Allgemeinmedizinerin ist und jetzt erst die Weiterbildung zur Schmerztherapeutin macht. Vielleicht deshalb soviele Fragen etc. Die PRT Spritzen soll ich auch gar nicht mehr bekommen, weil die Ausstrahlung in den Beinen aktuell nicht mehr so vorhanden ist, aber wie ich ihr auch versucht habe, mitzuteilen, ist das "momentan" wirklich eine Momentaufnahme, das kann in einer Stunde oder morgen ganz anders sein. Vermutlich werde ich die PRT´s nicht bekommen. Ja, ich versuche auch positiv zu denken, mich machen nur die Schmerzen langsam fertig und das habe ich ihr halt auch versucht zu sagen. Da ich weiss, wie sich Depressionen anfühlen, kann ich nun schneller reagieren. Habe meine Antidepressiva, mit denen ich gut klarkomme, erhöht und mir gehts soweit auch gut. Hatte seit Jahren keine Probleme mit der Psyche mehr! @andi69: Ja, ich kann mir vorstellen, dass man dann nicht mehr ernstgenommen wird. Bin nur irgendwie froh, dass ich keine Überweisung zur Schmerztherapeutin mithatte. So kann meine Hausärztin nicht auch sowas reininterpretieren. Und wie du schon sagst, dass man nicht mehr gut drauf ist, wenn man über längere Zeit Schmerzen hat (bei mir langen nun schon 14 Wochen), das ist völlig verständlich! @parvus: Vielen Dank für deine Worte. Verstehe ja, dass somatisch nicht unbedingt mit Hypochonder gleichzusetzen ist :D aber trotzdem verstehe ich nicht, warum man mir dazu rät, dass ich nun meine Antidepressiva wechseln soll, mit denen ich bestens klarkomme. Aber was ich nicht verstehe, ich habe den BSV ja "erst" seit 3 Monaten, würde ich ja nocht gar nicht in diese Chronische Schmerzstörung fallen ( ab 6 Monaten). Oder? :frage Unabhängig von allem will ich mir auch psychische Hilfe holen, weil ich eben weiss, dass die Psyche einiges ausmachen kann und ich auch sehe, dass ich Hilfe brauche. Aber trotzdem werde ich auch eine ambulante Reha beantragen, da die Rückenschmerzen schliesslich da sind. Danke für Eure Antworten, Gruss Sunny |
Fuerteventura |
Geschrieben am: 14 Jan 2014, 21:33
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 27 Mitgliedsnummer.: 22.854 Mitglied seit: 16 Dez 2013 ![]() |
Hallo an alle,
kenne das auch. Bei mir steht das auch "Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren". Versuche mir aber ein dickes Fell anzuschaffen. Unsere Schmerzen sind definitiv keine Einbildung :h Parvus, danke für Deine ausführliche Erklärung. LG aus Hamburg |
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