Bandscheiben-Forum

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> HWS Verschleiß & Symptome
crossroads
Geschrieben am: 08 Dez 2013, 17:42


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Hallo HWS-Forum,

meinen Einstieg habe ich im Wirbelsäulen-Forum genommen.
Nun komme ich doch mal mit meinem Teilbereich HWS zu Euch hier in den Spezialbereich.

Auch wenn die Ärzte etwas anderes sagen – ich bin der Ansicht das nachfolgende Symptome auch mit meinem HWS Verschleiß zusammenhängen:
  • Schwindelattacken bei rückwärts Kopfneigung
  • dekompensierter chronischer linksseitiger Tinnitus
  • nachts Einschlafen der Arme, insbesondere des rechten
Es gibt einen aktuellen MRT HWS-Befund:
    Darstellung der HWS und oberen BWS bis einschließlich BWK 4. Regelrechte Signalgebung der Wirbelkörper. Befund und Beurteilung: Mäßige degenerative Veränderung der HWS mit umschriebener Bandscheibenextrusion in HWK 4/5 mit leichter Einengung des vorderen Subarachnoidalraumes ohne Nachweis eines relevanten Bandscheibenprolaps. Mäßig ausgeprägte Facettenarthrosen der Segmente HWK 3/4 und 4/5 ohne höhergradige intraforaminale Enge. Sonst unauffällige Darstellung der HWS, die paravertebralen Weichteile stellen sich regelrecht dar. Unauffälliges Signal des zervikalen und erfassten thorakalen Myelons ohne Hinweise auf das Vorliegen einer Myelopathie.
Schon ältere Röntgenbefunde habe folgendes ausgesagt:
  • Einengung C3-C4
  • präarthrotischen Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke in C4/5 links betont
  • Spondylarthrose C5 bis C7
  • Uncoverterbralarthrose
  • deutliche Streckfehlstellung
Was saget Ihr mit Euren Erfahrungen dazu ?

Bearbeitet von crossroads am 08 Dez 2013, 17:42
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parvus
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 01:40


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Hallole :winke

nachdem ich nun Deine ganzen Posts durchgeschaut habe, möchte ich zunächst einige Fragen an Dich einwerfen.

Einige Passagen Deines Posts lauten:
die mich schon seit meiner Jugend begleitet,
angeborenen ehr mittelgradigen Skoliose,
Beinlängendifferenz und den geläufigen Fußmängeln
Wirbelsäulenschäden mit schweren funktionellen Auswirkungen in vier Wirbelsäulenabschnitten


Was/wie wurde seit der Jugend bezüglich Skoliose, Beinlängendifferenz, BS-/WS-Problematiken etc. behandelt?
Wie stellen sich die schweren funktionellen Auswirkungen dar, wie wurde dagegen angegangen?
Was wurde chirotherapeutisch getan?
Hast Du osteopathische Behandlungen versucht?
Wie reagierst Du auf Wärme/Kälteanwendungen?
Wurde schmerztherapeutisch und physiotherapeutisch konsequent behandelt? (also nicht nur im Fitnessstudio an Geräten sondern auch entspannungstechnisch etc.)
Welche therapeutischen Ansätze sind überhaupt erfolgt?
Was ist bei den neurologischen Konsilen/Untersuchungen (Du schreibst dass Du regelmäßig bei Neurologen vorstellig bist) herausgekommen?
Was bedeutet Deine Aussage, Du streifst gerade in Punkto LWS die Cauda-Symptomatik?
Hast Du auch einen Urologen dabei hinzugezogen, könnte hier u.U. anstatt LWS auch eine Blasenbandschwäche vorliegen?
Wirst Du beruflich/familiär stark gefordert und gibt es psychosoziale Konfliktpunkte die Dir zu schaffen machen?


Befundmäßig laut MRT-HWS sieht es primär für mich so aus, dass alterstypische Verschleißerscheinungen (degenerative Veränderungen) mäßig vorhanden sind. Es liegen keine höhergradigen Raumforderungen z.B. in Form einer Foramen- oder Spinalstenose vor.
Die im Rö-Bild dargestellte Streckfehlhaltung findet sich gerne im HWS-Bereich ein und betrifft recht viele Menschen.

Laut diesem MRT-Befund (wir gehen davon aus, er hat sich die Bilder persönlich auch angeschaut und stimmt selber auch mit dem radiologischen Befundbericht überein) wird ein NC wenig Handhabe zum Handeln sehen.

Weiter zu Deinem Post bezüglich der LWS:
Im MRT der BWS von Ende letzten Jahres sowie miterfasst im MRT der LWS von Anfang dieses Jahres zeigt sich eine leichte Bandscheibenvorwölbung medial bei L1/2.
In der unteren LWS Segmenten allenfalls beginnende Spondylarthrosen, kein Bandscheibenvorfall, keine Spinalkanalstenose.
Durch die bildgebenden Befunde werden die wechselnden und diffusen Beschwerden nicht eindeutig erklärt.


Auch bei diesem MRT-Befund (jetzt gehen wir auch hier davon aus, dass er sich die Bilder persönlich angeschaut und nicht nur den Befund gelesen hat) wird ein NC noch keinen handlungsbedarf sehen.


Wenn z.B. MRT-/RÖ-Bilder und ein neurologisch erhobener Befund einen eindeutigen Zusammenhang darstellen, dann wird sicher ein NC handlungsbedarf sehen und nicht von diffusen Beschwerden sprechen.
Somit vermute ich, dass neurologisch diagnostisch ebenfalls nichts relevantes dargestellt wurde, oder? :frage

Allgemeines Fazit:
Da aber keine MRT-/RÖ-Bilder behandelt werden, sondern die Leiden des Patienten, muss möglichst in Kleinarbeit herausgefunden werden, wo das Beschwerdebild/die Schmerzproblematik tatsächlich seine Ursache hat.

Und hierbei bist vor allem nun auch Du gefragt, einmal genau in Dich zu kehren.
Daher auch meine obige Frage bezüglich beruflicher oder familiärer Anspannung, nebst psychosozialer Konflikte. Das alles sind wichtige Aspekte, die zur Aufklärung einer Schmerzsymptomatik ebenfalls beitragen.

Schmerzen haben immer einen Ursprung, jedoch muss dieser nicht zwingend dort sitzen, wo er sich schmerzlich dann äußert/darstellt.

Eine erweiterte und differenziertere bildgebende Diagnostik könnte ggf. auch über eine Myelografie erfolgen, allerdings bei den jetzigen MRT-Befunden wird ein NC das sicher nicht anordnen, da von keiner Raumforderung gesprochen wird (also keine Foramen- oder Spinalstenose vorzuliegen scheint).

Sollten sich diagnostisch weiterhin keine erklärbaren Darstellungen zeigen, sollte man ggf. eine pyschologische Abklärung mit hinzunehmen, um nicht weiterhin im "Teufelskreis Schmerz" seine Runden zu drehen und dabei den Ausweg nicht mehr zu finden.

Alles Gute :streichel wünscht parvus
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odysseus
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 11:37


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Hallo crossroads,

ich will Dir zuallererst mal Mut machen, Deiner Körperwahrnehmung zu vertrauen. Wenn für Dich die Symptome klar auf die HWS zurückzuführen sind, dann bleib dran. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es Dinge gibt, mit denen sich viele Ärzte nicht auskennen und die leicht übersehen werden.

Wurde bei Dir denn eine Dens-Zielaufnahme gemacht (von vorne durch den geöffneten Mund), um die obere HWS (Kopfgelenke, Atlas, Axis) darzustellen? Und Röntgen seitlich in Flexion und Extension, also bei nach vorne und nach hinten geneigtem Kopf, auch u.a. mit Blick auf die obersten Wirbel?

Wurden die hirnzuführenden Arterien, v.a. die Vertebralis, untersucht, auch in verschiedenen Kopfstellungen? Die Vertebralarterien verlaufen durch die Halswirbel und können so auch mechanisch eingeengt werden. Interessant wäre für Dich dazu sicher die Leitlinie Vertebralisinsuffizienz. Ich kann gerade leider keinen Link einstellen, aber sie ist im Internet zu finden.

So viel für den Moment. Ich wünsch Dir gute Besserung!

Odysseus
PM
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crossroads
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 19:12


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Hallo Parvus,

zunächst herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast meine Beiträge zu lesen und so ausführlich zu antworten.

Ich kann damit sehr viel anfangen.

Im Großen und Ganzen kann ich Deine Fragen so beantworten, dass die von Dir angesprochen Punkte bisher
ausnahmslos Berücksichtigung gefunden haben und alles getan wurde und wird.
Auch bin ich vollkommen sensibilisiert alle Zusammenhänge im Blickfeld zu haben.

Mir ist klar, dass jeder Befund im Einzelnen harmlos ist.
Wie ich aber schon geschrieben habe, sind sie jedoch im Gesamtpaket mit weiteren manchmal schwer zu tragen.

Abschließend zum LWS Befund:

Die Beurteilung des Röntgeninstitutes sowie meines Orthopäden lautete …
    Beurteilung:

    Mediolateraler bis nach rechts intraforaminal reichender Bandscheibenprolaps rechts im Segment 1/2
    mit Einengung des rechten Neuroforamens und möglicherAffektion der Nervenwurzeln L1 und L2 rechts.
    Geringe Bandscheibenprotrusionen und Facettengelenksarthrose in den übrigen Segmenten der LWS.
Auch wenn das keinen Handlungsbedarf für den NC darstellt, so denke ich schon da ist ein Unterschied zu seiner Beurteilung.

Die Nervenwurzelreizungen machen mir schon, nicht unerheblich zu schaffen.
Insbesondere eben krass, wenn die Statik wieder mal in Schieflage geraten ist.

Nochmals vielen lieben Dank für Deine Mühe.
PM
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crossroads
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 19:14


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Vielen Dank für Dein Feedback Odysseus.

Ja, ich vertraue meinen Körperwahrnehmungen und bleibe am Thema dran.
Nicht zu Letzt weil ich in Punkto Leidensdruck phasenweise an die Grenzen von Tolerieren und Arrangieren stoße.

Weder Neurologe, Orthopäde noch HNO-Arzt habe es für nötig erachtet Ursachen tiefer auf den Grund zu gehen.
Da schiebt jeder das Thema an den anderen Facharzt weiter.
Als Kassenpatienten mache ich zunehmend die Erfahrung, dass immer nur punktuell akute Beschwerden behandelt werden.

Ja und der Hinweis Richtung Vertebralisinsuffizienz ist wertvoll, da nicht ganz abwegig.
Den hätte ich eigentlich gleich von meinen behandelnden Fachärzten erwarten wollen.
Das Thema werde ich bei nächster Gelegenheit mit diesen aufnehmen.

Also daher nicht nur fürs Mut machen herzlichen Dank.
PM
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Jürgen73
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 19:22


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Hallo crossroads,

Zitat

Auch wenn das keinen Handlungsbedarf für den NC darstellt, so denke ich schon da ist ein Unterschied zu seiner Beurteilung.


warst du schon mal bei einem NC in Behandlung?

Ich vermute mal das dieser die ganzen Zusammenhänge bei dir besser versteht als ein Orthopäde.
PMUsers Website
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crossroads
Geschrieben am: 09 Dez 2013, 20:45


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Zitat

warst du schon mal bei einem NC in Behandlung?

Hallo Jürgen,

Ich war nur insofern in Behandlung, dass ein NC mir einen vorgezogenen LWS Notfalltermin eingeräumt hat.
Das war Alles in Allem nicht gerade ein Referenztermin, da er sich auf das akute Thema beschränkte.
Mit dem Fazit – keine Aufgabe für NCs Handwerk.
Von daher war an die Aufklärung von Zusammenhängen nicht zu denken.
PM
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