Bandscheiben-Forum

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> Zuviel ist zuviel. Was jetzt?, L5/S1 + Blind
Kai75
Geschrieben am: 18 Okt 2013, 11:32


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Moin

Ich bin so frei und eröffne als Neuling hier einen Thread. Ich bin im Moment mit den ganzen Informationen etwas überfordert. Es gibt zuuuu viele Informationen im Netz. Ich finde mich (auch durch meine Sehbehinderung) momentan garnicht zurecht. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.

Ich war gestern beim Arzt und es wurde ein BV L5/S1 diagnostiziert. Am Dienstag habe ich MRT. Ja, dann wird mein Arzt sicher auch noch mehr sagen können. Trozdem habe ich dringende Fragen :)

Ich bin stark sehbehindert (fast Blind) und bin in meiner Mobilität dadurch schon sehr eingeschränkt. Momentan hab ich mit Taubheit / Muskelkatergefühl / Kribbeln im rechten Bein (genauer hinterer Oberschenkel, Wadenaußenseite, Fuß - außen) zu kämpfen. Mein Gang, auf den ich mich verlassen muss, da ich vieles nicht sehe und es "ertaste" bzw ausgleichen muss, ist sehr unsicher geworden.

Gern beschreibe ich alles genauer. Hier aber erstmal eine Kurzform, um den Rahmen nicht zu sprengen.

2011 - Sehnenscheidenentzündung - übergangen - Muskelprobleme im Ellenbogen, Schulter, Rücken, Kreutzband - Behandlung durch Massagen - Bis auf gelegentliches Zippen und etwas weniger Dehnbarkeit als auf der linken Seite ist die rechte Seite jetzt wieder gesund

2012 - Sturz mit starker Prellung der Rippen unter dem Arm. Vom Arzt Schmerzmittel bekommen, ruhiggestellt - war nach ca 6 Wochen fast ganz verheilt.

2013 (ca vor 6 Monaten) - Plötzliche starke Schmerzen im unteren Rückenbereich (morgens nach dem Aufstehen). Ich konnte mich 2 Tage schlecht bewegen und wusste nicht wie ich sitzen-liegen-stehen sollte. Ich habe selbst Schmerzmittel genommen und war nicht beim Arzt. Es wurde nach 3-4 Tagen dann besser.

letzes Wochenende ist mir aufgefallen, daß mir das rechte Bein oft einschläft (in der Badwanne oder wenn ich auf dem Boden sitze) Ich habe dann mal im Netz geforscht und plötzlich realisierte ich, daß ich mal zum Arzt gehen sollte.

Durch meine Vorgeschichte bin ich recht unempfindlich was Schmerzen angeht. Das tägliche Zippen registriere ich schon fast nicht mehr.

Der Arzt hat mich gestern Dinge gefragt, die ich jetzt im nachhinein erstmal beobachten musste, da ich einfach nicht drauf geachtet hatte ob beim Sitzen der Oberschenkel einschläft, die Fußaußenseite kribbelt usw usw.

aktuelle Symptome: Oberschenkel hinten und seite kribbelt, Wade auch (aber kaum spührbar), Fuß Ferse und Außenseite leichtes Kribbeln (als wenn es kalt wäre), Muskelkatergefühl beim Laufen im Oberschenkel. unsicherer Gang, gestern starke Rückenschmerzen - gedehnt? und getaped vom Doc - heute leiche besserung.

Rückenschmerzen habe ich in letzer Zeit ca 2-3 mal die Woche. Alle 3-4 Wochen richtig dolle.

Irgendwie war mir das alles nicht bewusst. Ich habs einfach so hingenommen und mich nie drum gekümmert. Jetzt möchte ich handeln.

Was mir jetzt noch auf der Seele liegt ist folgendes. Unterscheidet man Bandscheibenvorfälle in Stärke / Kategorie / Stufen? Wie würde man meinen Einstufen?
Ich weis, ich werde mein Leben lang auf meinen Rücken achten müssen. Was mich zur nächten Frage bringt. Wird mein Bein wieder voll mobil wie früher? Oder werde ich diese Gang-Unsicherheit behalten?
Vielen Dank für eure Antworten.
Lieber Gruß
Kai
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warenandi
Geschrieben am: 18 Okt 2013, 12:56


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Hallo Kai... :;

Herzlich Willkommen hier im Forum...

Du hast ja auch schon einiges durchgemacht... :streichel
Es gibt verschiedene Bandscheibenvorfälle... Es gibt welche, die machen gar keinen Ärger und es gibt die anderen... :weinen
Es kommt drauf an wie groß er ist, bzw. ob dein Nerv arg bedrängt wird, ob es ein Sequestierter Vorfall ist oder nicht, ob deine Blasen- und Darmfunktion beeinträchtigt ist oder nicht, ob du Lähmungen hast oder nicht.
Wie man deinen Einschätzen kann, das kann dir hier niemand beantworten. Warte jetzt erstmal das MRT ab und das was der Arzt sagt. Alles andere sind nur Mutmaßungen...
Bandscheibenvorfall heißt GEDULD!
Es wird heutzutage von seriösen Ärzten nicht mehr so schnell operiert, vieles wird versucht konservativer Therapie in den Griff zu kriegen.

Auf jeden Fall kannst du dich hier immer an uns wenden.
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paul42
Geschrieben am: 18 Okt 2013, 15:13


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Hallo Kai

Willkommen Forum :;

Ich möchte der Antwort von warenandi noch was ergänzen.

Bandscheibenerkrankungen werden med. durch den Dislokationsgrad I-V beschrieben.

http://www.anatomiedesmenschen.uni-koeln.d...cheibenMain.htm

Je nach Grad und Schwere des Verlaufs kommt es zu einer Beteiligung von naheliegenden Nerven, die durch die Bandscheibe bedrängt werden können.

Da du derzeit Beschwerden in deiner LWS hast und diese bis in die Beine ausstrahlen ist davon auszugehen das BS- Material im betr. WBK- Segment Nervenwurzeln tangiert.

Du wurdest ja bereits von deinem Arzt auf bestimmte Symptome sensibilisiert und gebeten entsprechend darauf zu achten.

Das Ganze gibt die Möglichkeit um einschätzen zu können, wie stark die bedrängten Nerven tangiert werden.

Kribbeln, stechende plötzlich einschießende Schmerzen, Taubheit, Krämpfe der Muskulatur, Brennen, oder oberflächliche Empfindungsstörung der Haut können Hinweise auf eine neurologische Beteiligung sein.

Egal was bei der MRT- Untersuchung herauskommt, du solltest dich dabei durch einen erfahrenden NC- Neurochirugen beraten lassen.
Dieser wird dir nach Einschätzung deiner persönlichen Situation und deiner Einschränkung eine für dich adäquate Theraphie finden.

Je nach Beurteilung deines Befundes wird entschieden wie aus med. Sicht weiter behandelt wird.

Lass dich durch deine Ärzte ausführlich beraten.

Dein Handicap im Alltag ist leider schon groß genug, von daher gilt es für dich baldige Minderung der Beschwerden zu ereichen.

Hast du einen Ansprechpartner der dich im Alltag unterstützt und betreut?

alles Gute
paul42
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Kai75
Geschrieben am: 21 Okt 2013, 07:46


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Moin

Ersteinmal danke für eure Antworten. Zu deiner Frage. Meine Frau unterstützt mich natürlich wo es geht. Sobald es aber in den Bereich fachlicher Fragen usw geht, kann sie mir auch nicht helfen.

Für mich ist zum Beispiel fraglich, welche Möglichkeiten es bezüglich einer Therapie gibt. Da ich Sehbehindert bin ist es für mich relativ aufwändig, regelmäßig eine Praxis aufzusuchen. Ich bin in der Mobilität sehr eingeschränkt und der öffentl. Nahverkehr macht es einem auch nicht gerade einfach.

Gibt es möglichkeiten Physiotherapie / Massagen - bzw. was auch immer für mich in Betracht kommt - zu verschreiben; und zwar so, daß dies bei mir zuhause stattfindet? Also Masseur oder Therapeut kommt zu mir? Wir haben hier in Kiel mobile Angebote. Wird das von der KK getragen? (Dazu sei erwähnt: ich bin Privatversichert bei der DEBEKA + Beihilfe).

Ja diese Fragen tauchen nunmal auf. Und man weis nicht, wo man eine Antwort herbekommen soll.

Mir wurde gesagt, daß es grundsätzlich gut ist, sich zu bewegen. Ich gehe so schon so oft es geht spazieren. Richtig Sport ist halt mit Seheinschränkung kaum möglich. Kann man den Beitrag für ein Fittnesstudio von der KK tragen lassen.

Ich werde morgen zum MRT gehn und euch dann auch unterrichten, was diagnostiziert wurde.

Beste Grüße
Kai
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Kai75
Geschrieben am: 21 Okt 2013, 07:53


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Ach es hat sich übrigens ein zusätzliches Symptom gezeigt. Ich habe seit ca 48 Stunden mal mehr mal weniger (meist nachmittags bis zum Abend) ein Schwindelgefühl. So stark, daß ich teilweise kaum stehen kann. Wenn ich liege ist es vollkommen verschwunden. sobald ich mich aufrichte ist es wieder da.

Gehört daß typischerweise zu den Symptomen eines BSV L5/S1?

Gruß
Kai
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violac01
Geschrieben am: 21 Okt 2013, 08:06


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Hi,

Zitat

ein Schwindelgefühl....Gehört daß typischerweise zu den Symptomen eines BSV L5/S1?


definitiv nein!!!

wenn der Schwindel von der WS kommt, dann von der HWS. Ist da alles i.O?

Zitat

Gibt es möglichkeiten Physiotherapie / Massagen - bzw. was auch immer für mich in Betracht kommt - zu verschreiben; und zwar so, daß dies bei mir zuhause stattfindet? Also Masseur oder Therapeut kommt zu mir? Wir haben hier in Kiel mobile Angebote. Wird das von der KK getragen? (Dazu sei erwähnt: ich bin Privatversichert bei der DEBEKA + Beihilfe).


sicher gibt es sowas. Wird ja bei den alten Leutchen auch oft gemacht, dass der Physio Hausbesuche durchführt, wenn sie nicht in die Praxis können. Rufe doch die KK und die Beihilfe an und versuche es mit denen zu klären.

Zitat

Kann man den Beitrag für ein Fittnesstudio von der KK tragen lassen.


nein, aber es gibt die Möglichkeit sich Reha Sport verschreiben zu lassen... 50 mal

und richtig Sport... man kann als Sehbehinderter sicher auch sehr gut die Rückenübungen auf der Matte durchführen... Aufbau der Bauch- und Rückenmuskeln, ein Physio kann da ein Heimübungsprogramm mit dir einüben....lass dir ein Rezept KG geben.

Bearbeitet von violac01 am 21 Okt 2013, 08:14
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Kai75
Geschrieben am: 21 Okt 2013, 13:52


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Zitat;
definitiv nein!!!

wenn der Schwindel von der WS kommt, dann von der HWS. Ist da alles i.O?
-------

Öhm. Ich werde die HWS beim nächsten Termin mituntersuchen lassen. Ich habe jetzt mal drauf geachtet. Im Bereich zwischen Schulterblättern und Haaransatz bin ich wohl etwas verspannt. Hab ein bisschen Schmerz beim dehnen. Ich kann meinen Kopf auch nicht schnell zur Seite drehen ohne das es ein bisschen zwickt. Wie gesagt. Ich hab dem allen nie viel Bedeutung zugemessen, da ich aufgrund der letzten 2 Jahre im Rückenbereich selten Schmerzfrei war.

Vielen Dank für die Antworten.

Beste Grüße
Kai
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paul42
Geschrieben am: 21 Okt 2013, 15:26


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Hallo Kai

Neben den hilfreichen Tipps von violac möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen.

Sicherlich kannst du deine HWS auch mal checken lassen. Aber so wie du deine Beschwerden beschreibst deutet es auf muskuläre Verspannungen in der HWS hin.

Der Körper nimmt bei Rückenschmerzen sehr schnell eine Schonhaltung ein, dadurch kann die Muskulatur sehr schnell mit Verspannung reagieren.
In solchen Fällen ist manuelle Therphie ein hilfreches Mittel.
Dabei werden die verspannten Muskeln entspannt ohne das knöcherne Strukturen der WBS zusätzlich belastet werden.

Ohne genaue Diagnose solltest du vermeiden das dich ein Ortho mal so eben auf die Schnelle einrenkt. Das kann Böse nach hinten losgehen.

Ich denke du solltest erst mal das MRT der LWS und dessen Befund abwarten. Davor kann man nicht wirklich einschätzen wie ein geeigneter Theraphieansatz aussehen könnte.

Entweder es gibt ein akutes Ereignis oder die Beschwerden werden durch einen degenrativen Verschleiß erzeugt.

Was du derzeit auf jeden Fall versuchen kannst das du deine Beine in Rückenlage hoch legst und eine Stufenhaltung einnimmst. Das sollte dir etwas Entlastung der Bandscheiben in der LWS ermöglichen.

Eventuell hilft dir auch Wärme oder Kälte im Rücken um Linderung zu erfahren. Das musst du für dich austesten. Jeder empfindet es anders was gerade angenehm ist.

gute Besserung
paul42

Bearbeitet von paul42 am 21 Okt 2013, 15:29
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Kai75
Geschrieben am: 24 Okt 2013, 07:13


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Update:

Gestern wurde mein MRT ausgewertet. Mein Orthopäde sagt, daß ich keinen Bandscheibenvorfall hatte. Es ist lediglich eine leichte Krümmung erkennbar. (Zum Zeitpunkt des MRT waren die Schmerzen auch schon deutlich zurückgegangen).
Im HWS-Bereich handelt es sich um Spätfolgen meiner Rippenprellung. Der 4. oder 5. Wirbel bereitete mir Schmerzen. Der O. stellte fest, daß ich bei einer Oberkörperdrehung gegen den Uhrzeigersinn keine Schmerzen habe. Hingegen beim zurückdrehen ein Ziehen in der Wirbelsäule. Er hat mich dann auf die Liege gelegt und den Wirbel "mobilisiert". Dabei hat er ihn Seitlich gedrückt (er sagte "drehen"). Es hat ganz schön dolle gezogen. Dannach war der Schmerz anderst. Heute ist es schon deutlich besser.

Ich habe KG und Massagen verschrieben bekommen.
Jetzt gilt es, einen guten Masseur und PT zu finden. Würde es Sinn machen, beides aus einer Hand zu bekommen? Gibt es Leute, die beides machen? Oder handelt es sich dann eher um Teams?

Beste Grüße
Kai
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warenandi
Geschrieben am: 24 Okt 2013, 07:46


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Hallo Kai... :;

Physiotherapeuten könne auch massieren, nicht nur die Masseure.
Ist also deutlich mit ja zu beantworten das du KG und Massagen von ein und derselben Person bekommst.
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