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Papa Wan Kunobi |
Geschrieben am: 17 Aug 2013, 11:47
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 22.403 Mitglied seit: 17 Aug 2013 ![]() |
Erstmal ein fröhliches "Hallo" :; und ein großes Dankeschön an alle, die diesen Beitrag lesen und mir evt. auch ein paar Tipps geben werden/ können/ wollen!
Ich werde versuchen, meine Geschichte kurz zufassen, aber alles wichtige mit einzubinden. Los geht´s: Ich bin ein relativ gesunder 34-jähriger Mann, wiege seit Jahren meine 70 kg und das bei einer Größe von knapp 1,90 m. Bin also eher am unteren Ende des BMI und beschreibe mich selbst gerne als "drahtig". Probleme mit dem Rücken habe ich bereits schon seit zirka Anfang/ Mitte 20. Also immer mal ein Ziepen hier und ein Zwacken da. Da ich eine Lehre als G-W-Installateur gemacht habe, bestand meine meiste Zeit aus Arbeiten auf den Baustellen Deutschlands. Und jeder der schonmal einen alten Gussheizkörper aus dem fünften Stock getragen hat, weiß wovon ich rede. Das Ende vom Lied war dann ein Zeitarbeitsjob in einer Autozuliefererfirma, bei der ich vornübergebeugt vor einer Maschine hing und irgendwelche Kleinteile zusammengesteckt habe. Nach 3 Monaten kamen dann das erste Mal richtig schöne Rückenschmerzen und durch die ständige Krankheit ebenfalls der Verlust des Jobs. Mein Hausarzt verschrieb mir Diclofenac und meinte dann, dass es sich mit der Zeit legen würde. Um meinen Rücken zu schonen, habe ich 2005 eine neue Ausbildung zum Physiklaboranten begonnen und 3 1/2 Jahre später abgeschlossen. Danach (2009) bekam ich eine Stelle in einem Labor an einem Rasterelektronenmikroskop. Dieser Job ist/war perfekt für mich. Abwechselnd stehen und auch mal in den nächsten Stock laufen, viel sitzen und dabei 3 Monitore im Auge behalten und das Gerät bedienen. Wobei das alles in einem 90° Winkel angeordnet ist, weswegen ich meinen Oberkörper immer wieder drehen muss. Während all der Zeit kamen immer mal wieder kleinere Beschwerden mit meinem Rücken auf. Mal hab ich einen Schrank zu schnell gehoben oder mal falsch gelegen. Aber all das hielt sich im Rahmen. Ein paar mal bekam ich vom Hausarzt Physiotherapien aufgeschrieben, welche ich auch schön brav absolviert habe. Und meine Diclos hatte ich immer bei mir ??? DANN im Juli 2012 wollte ich einem Arbeitskollegen helfen einen etwas schwereren Stahlschrank auf eine Ameise (diese kleinen "Gabelstabler" zum schieben) zu heben. Dafür musste der Schrank von einem anderen Schrank runtergehoben und dann seitlich auf die Ameise abgestellt werden. Das runterheben ging noch, aber als das Ding dann seitlich runterging, hat es ziemlich gewaltig in meinem Lendenwirbelbereich gezogen, gepiekst, geschmerzt und ein infernalisches Schmerzfeuerwerk gezündet. Als der Schrank dann endlich unten war und ich mich aufrichten wollte, wurde es plötzlich schwarz und ich wachte auf den Boden liegend wieder auf und konnte/ wollte mich einfach nicht mehr bewegen. Nach 5 min musste ich dann einfach irgendwie in mein Labor kommen um mich hinzusetzen und etwas zu trinken. Die einfachen 100m zurück wurden zur Tortur ohnegleichen. Als ich mich dann telefonisch beim Chef abgemeldet hatte um zum Arzt zu gehen, wollte ich noch meinen Rucksack aufheben, was mich weitere 15 min beim wiederhochkommen gekostet hat. Und der Weg einen kleinen Berg hinunter, wofür ich eigentlich nur 7-8 min brauche, habe ich (natürlich bei strömenden Regen!!!) in 45 min geschafft. Dann mit dem Zug fahren, am Bahnhof in eine Taxi (auf den Bus warten ging einfach nicht mehr!) und ab zum Arzt. Zwei Wochen krankgeschrieben und Ibuprofen 600 bekommen, mit dem Kommentar: "Das geht wieder weg! Treiben sie mehr Sport!" Als braver Mitarbeiter bin ich dann natürlich wieder trotz Schmerzen auf Arbeit getrapt. Da meine Vorgesetzte im Urlaub war, musste ich halt trotz Schmerzen und beginnenden Taubheitsgefühlen in beiden Beinen,den Laden schmeißen. Das meine Dosis an Ibuprofen immer höher wurde, ist mir an meinem letzten Arbeitstag aufgefallen, als ich morgens schon drei Stück zum Frühstück hatte und keine Ahnung mehr hatte, wie ich überhaupt in mein Labor gekommen bin (mit dem Zug, zu Fuß, mit dem Weihnachtsmann auf dem Schlitten geflogen :sch ). Das Zittern meiner Hände hat dann auch meine Arbeitskollegen alarmiert und mein Chef hat mich dann nach Hause geschickt. Nach einem kurzfristigen Termin im Klinikum Aachen, wurde im September ein MRT gemacht und ein Bandscheibenvorfall im Bereich L5/S1 rechts und bei L4/L5 links festgestellt. Wobei der L5/S1 sich schon um die Nerven gelegt hatte. Am 1. Oktober wurde ich dann an der rechten Seite operiert. Links war laut den Ärzten " nicht so schlimm". Die OP verlief soweit ganz gut. Nur hatte ich einen üblen Krampf in der rechten Wade. Dieser ging auch erst nach ca. 6 Wochen vollständig weg. Trotz der OP hatte ich immer noch leichte Schmerzen auf beiden Seiten. Also weiter gings mit den Ibuprofentabletten und Krankengymnastik. Von einer Reha hat mir der ortsansässige Orthopäde abgeraten, weil die OP ja so gut verlaufen sei. Am 2. Januar 2013 begann ich dann eine Wiedereingliederung mit erstmal 3-4 Stunden. Nach gerade mal zwei Tagen begannen die Schmerzen wieder schlimmer zu werden und das Taubheitsgefühl in meinen Beinen wurde täglich schlimmer. Bei einem zwischengeschobenen MRT kam dann raus, dass ich einen Re-Prolaps rechts habe und links einen Prolaps und aktivierte erosive Osteochondrose. Aber auch hier sagten die Ärzte nur "Krankengymnastik, Tabletten und Geduld. Das geht wieder weg!" Die Wiedereingliederung lief bis Ende März mit den 4 Stunden täglich weiter. Wobei ich auch hin und wieder mal ne Stunde länger blieb um meinen guten Willen zu zeigen. Was ich aber dann zu Hause auch jedesmal bereut habe. Beine hoch, Wärmflasche und Tabletten schlucken. Anfang März wurde dann, unter Röntgen, eine lumbale Infiltration bei mir gemacht. Und ich hatte tatsächlich mal für 4 Stunden keine Schmerzen mehr. :klatscht Leider kamen dann abends die Schmerzen mit voller Wucht zurück. Daher nehme ich mal an, dass es nur die örtliche Betäubung gewesen sein kann. Und dann saß/lag ich zuhause rum und quälte mich von einem Tag zum nächsten. Die Ibu´s habe ich irgendwann abgesetzt, weil sie einfach nicht mehr geholfen haben. Das Klinikum wußte sich auch nicht mehr zu helfen und sprach schon von einer Versteifung! Daher bin ich endlich zu einem anderen Arzt gegangen. Dieser wollte es dann erstmal mit einer ambulanten Reha versuchen. Also began ich am 03.06.2013 meine Rehamaßnahme. Auf dem Laufband habe ich grademal 250m geschafft, dann hatte ich wieder ein taubes Bein. Also fiel das Nordic walking für mich schonmal weg. Den Rest habe ich mit Begeisterung mitgemacht und auch wieder gut an Kraft gewonnen. Jedenfalls im Oberkörper. Bei z.B. der Beinpresse, habe ich im linken Bein keinerlei Kraft und machte alles unbewußt mit dem rechten Bein. Das Ende vom Lied war eine Entlassung als "arbeitsunfähig" und ein Tipp, es mal mit einer Schmerztherapie und diesen Cortisonspritzen erneut zu versuchen. Im Juli kam dann endlich (der schnellstmöglichste!) Termin wieder im Klinikum dran. (Zwischenzeitlich habe ich angefangen, die Tilidintabletten meiner Frau zu schlucken. Aber immerhin helfen diese noch!) Und wieder mal ein neuer Doc sagte mir, dass aufgrund meiner kurzen Schmerzfreiheit bei den Spritzen, eine Facettenverödung ganz sicher angebracht sei. Und es tue auch nicht weh, dauere nur 20 min und man ist danach für Jahre schmerzfrei!!! Auf meine Frage, ob dann auch das Taubheitsgefühl beim gehen wegginge, konnte mir keiner eine Antwort geben. Aber mittlerweile greife ich ja nach jedem Strohalm! Also wieder rein ins Klinikum und auf den Tisch gelegt. Es hat 3 Stunden gedauert, hat mir Schmerzen bereitet die ich niemandem wünsche oder die ich mir jemals hätte vorstellen können und hat am Ende gebracht..............NICHTS Donnerstag war die "OP", Freitag keine Schmerzen und Hoffnung, Freude, Glückseligkeit und am Samstagmorgen wieder das volle Programm! Am Dienstag hab ich nen "Kontrolltermin" im Klinikum und werde den sagen, dass ich mit denen nichts mehr zu tun haben will und mir nen neuen Doc suche. Ich nehme immer noch Tilidin, nach max. 300 m beginnen mir mittlerweile beide Beine taub zu werden und meine Rückenschmerzen strahlen in alle Himmelsrichtungen aus. ENDE und wunde Fingerspitzen |
violac01 |
Geschrieben am: 17 Aug 2013, 12:19
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4.525 Mitgliedsnummer.: 18.345 Mitglied seit: 17 Mär 2011 ![]() |
Hallo,
ja, es war ein langer Bericht :kopf ( aber fröhlich geschrieben, das hat es erleichtert so lange durchzuhalten :z ) und ich kann dir versichern, dass ist leider so das übliche, was wir Rückenpatienten so durchmachen. Ehe du dich einer weiteren OP.. Versteifung unterziehst, würde ich an deiner Stelle es erstmal mit den PRT Spitzen versuchen. Das sind Kortisonspritzen direkt an den Nerv ran.... Es ist ein bischen kompliziert an diese zu kommen.. dürfen nur noch Schmerzärzte verschreiben oder du fragst doch mal die im KH, mit denen du nichts mehr zu tun haben willst. Aber sieh es nicht so ganz... die Facettenverödung hilft vielen und oft können es die Ärzte doch nur probieren, was helfen würde. Rückengeschichten sind oft so komplex, dass es eben keinen Arzt gibt, der Ruck zuck, hockus pockus dich davon befreien kann. Übrigens den Muskelaufbau, den du bei der Reha begonnen hast , solltest du unbedingt weiter bestreiten, sonst war die Reha für die Katz, denn die Muskeln bilden sich schnell wieder zurück. Gerade im unteren Rücken ist ein stabildes Korsett aus Bauch- und Rückenmuskeln wichtig... auch zur Vorbeugung weiterer Probleme übrigens am Rande erwähnt: 3 x 800 Ibuprofen ist die Höchstagesmenge.. bei längerer Einnahme soll man aber mal die Nierenwerte vom HA kontolieren lassen und einfach so die Tabletten der Frau zu nehmen ist wohl auch nicht so der beste Weg :kinn ... der Arzt sollte schon wissen was du nimmst, um auch Leber, Nierenwerte etc. im Auge zu behalten Bearbeitet von violac01 am 17 Aug 2013, 12:22 |
Papa Wan Kunobi |
Geschrieben am: 17 Aug 2013, 12:36
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 22.403 Mitglied seit: 17 Aug 2013 ![]() |
Okay, gut, der Text war vielleicht etwas lang...
Die Spritzen habe ich bereits zwei mal bekommen. Einmal ohne Röntgen und ohne Erfolg und das andere Mal halt mit den vier Stunden ohne Schmerzen. Von den Tabletten weiß mein Hausarzt mittlerweile auch und hat mir auch schon neue verschrieben. Bei meinem Vater haben sie eine Zuleitung zu den Nerven gelegt und drei Tage lang Antibiotika reingepumpt. Hat bei ihm geholfen. Kennt das jemand? |
Rike |
Geschrieben am: 17 Aug 2013, 12:47
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 624 Mitgliedsnummer.: 21.657 Mitglied seit: 07 Feb 2013 ![]() |
Hallo Papa Wan Kunobi,
herzlich willkommen im Club :; Schmerzen sind natürlich blöd, und man will sie loswerden, aber was ich bedenklicher finde sind die Taubheitsgefühle und der Kraftverlust. Da ist der Nerv "beleidigt", und darum sollte sich ein Arzt kümmern. Bei welcher Fachrichtung bist Du denn in Behandlung? Manche Orthopäden wissen kaum von der Existens der Nerven, sie kümmern sich eher um Knochen und Gelenke, also ab zum Neurochirurgen oder Neurologen. Habe ich Deinen Bericht richtig verstanden, dass die Taubheit erst nach einer gewissen Belastung auftritt? Dann wird durch die Belastung der Nerv bedrängt, vielleicht verrutscht oder Blockiert dann etwas durch die Bewegung? Hast Du Wirbelgleiten? Vielleicht kann Dein Physio Dir da weiterhelfen? Meine verschafft den bedrängten Nerven immer wieder Platz, nach der Behandlung sind meine Beschwerden immer weg. (Kommen nur leider spätestens am nächten Morgen wieder ??? ) Ansonsten klingt PRT nach einer guten Idee, Kortison helft gegen Schwellungen, das bedeutet auch mehr Platz für die Nerven. Alles Gute, Rike :winke |
Papa Wan Kunobi |
Geschrieben am: 18 Aug 2013, 19:00
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 22.403 Mitglied seit: 17 Aug 2013 ![]() |
Hallo Rike,
das Taubheitsgefühl tritt wirklich erst nach Belastung auf. Gestern war ich nochmal ne halbe Stunde mit meinen Hunden unterwegs, und nach nicht mal 5 min fing es wieder in meinem rechten Bein an zu kribbeln. Nach weiteren 5 min war es schon taub und auf dem Rückweg waren es sogar beide Beine. Danach macht das Autofahren richtig Spaß. Und als ich dann wieder daheim war, ist das Gefühl nach nichtmal 10 min wieder da. Und heute war ich mit Hunden und Familie im Wald spazieren und da war diesmal gar nichts. Außer die üblichen Schmerzen im Rücken. Ich werde am Dienstag das mit den Spritzen mal im Klinikum ansprechen und auf eine Überweisung zum Neurologen bestehen. Die "Rückensprechstunde" dort hat wegen großem Andrang nur ca. 5 min pro Patient. Und die Ärzte hören einem auch einfach nicht zu. Nur kurz auf die Ferse stellen, dann Hacken, bücken und nach dem Stuhlgang fragen. Das ist alles! |
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