Bandscheiben-Forum

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> Alternative zu Cortisonspritzen?
mase1005
Geschrieben am: 02 Aug 2013, 13:12


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Hallo zusammen, ich schreibe hier meinen ersten Beitrag und hoffe, ich beachte alle Regeln!?

Ich habe seit über vier Jahren Probleme mit der LWS. Anfangs wurde immer mit Physio und Schmerztabletten behandelt, dann mal mit Spitzen, deren Inhalt mir nicht bekannt war und so wiederholte sich der Kreislauf ca. halbjährlich. Ende 2011 kam dann endlich ein Vertretungsarzt mal auf die Idee, mal ein MRT zu machen. Ergebnis: Bandscheibenvorfall und Bandscheiben Vorwölbung L4/L5/L6. Ich war sechs Wochen krank geschrieben, in der Zeit passierte aber nichts an Behandlung ausser drei Cortisonhämmer direkt in den Nervenkanal. Hammer-Aua, und immer eine riesige Überwindung, aber siehe da - die Schmerzen waren weg.

Wenige Wochen später ging es mit psychisch immer schlechter. ohne Grund fiel ich in eine tiefe Depression, aus der ich erst aufwachte, als ich fast unter einen LKW fuhr und diese Tatsache noch nicht einmal als schlimm empfand. Ich vertraute mich meiner Heilpraktikerin an und sie verwies mich sofort an einen Psychiater. Dieser half mir sehr durch Gespräche und leider auch durch ein Antidepressiva, das ich bis heute nehmen muss. Er stelle fest, dass ich eine Art Unverträglichkeit/Allergie auf die sehr starke Cortisongabe in kurzer Zeit entwickelt habe. Es gibt wohl wirklich Fälle, wo sich Patienten nach einer starken Cortisontherapie das Leben genommen haben!

Nun ist die Situation seit drei Wochen so, dass ich im Urlaub erneut starke Rückenschmerzen bekam. Nahm Diclo 75, die ich immer in der Reiseapotheke hatte und versuchte, den Urlaub (mit zwei Kindern) relativ normal zu meistern. Aber irgendwie waren die Schmerzen (und ich kannte ja nun Rückenschmerzen) dieses Mal anders. Seit vorgestern nun extreme Verschlechterung. Zunächst taube Pobacke, dann taube Hüfte und gestern über Tag wurde das Bein immer weiter nach untern mehr taub und es kribbelte und die nerven vibrieren im ganzen Bein - vor allem im vorderen Oberschenkel. Ich kann weder sitzen noch laufen noch stehen. die einzige schmerzfreie Position ist die Seitenlage. Sobald ich aufstehe, habe ich einen unerträglichen Schmerz, brennend und stechend. Meine Ärztin stellte gestern abend dringenden OP-Befund fest. Sie sagte, dafür brauche sie leider noch nicht einmal ein MRT. BSV ist ja auch bereits bekannt. Nun fahre ich morgen ins Krankenhaus, weil ich erst dann alles organisiert habe, was hier ohne mich laufen muss (Haus, Beruf, 2 Kinder).

Nun meine Frage: mit ziemlicher Sicherheit wollen die morgen auch spitzen. Mit ziemlicher Sicherheit sind diese Spritzen cortisonhaltig. Hat jemand schon mal was bekommen ohne Cortison? Gibt es Alternativen?

Vielen lieben Dank für Eure Hilfe - hoffentlich?!
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paul42
Geschrieben am: 02 Aug 2013, 14:32


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Hallo mase1005

Willkommen im Forum

So wie ich deinen Beitrag verstehe hat deine Ärztin gestern eine OP-Indikation ausgesprochen.

Wenn du in der Klinik bist wird wahrscheinlich ein MRT gemacht um sich ein aktuelles Bild deiner Situation zu verschaffen.

Deine Annahme vor weiteren Spritzen ist überflüssig. Wenn dich das alles psychisch zu sehr belastet solltest du es gegenüber den Ärzten unbedingt ansprechen.
Lass dich durch deine Gedanken da nicht in die Enge treiben.

Grundsätzlich besteht durch eine OP die Möglichkeit, das deine Beschwerden und Ängste spontan behoben werden können.

Wenn durch die OP der BSV entfernt wird und du genügend Zeit für die Genesung einplanst wirst du keine Spritzen mehr brauchen.

Aus meiner Sicht hast du die große Chance deinen psychischen Ballast und deine Beschwerden in einem Zug abzulegen. :up

Ich hoffe das sich noch jemand anderes meldet, vielleicht gibt es eine Alternative.

alles gute
paul42

Bearbeitet von paul42 am 02 Aug 2013, 14:33
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mase1005
Geschrieben am: 02 Aug 2013, 16:16


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Hallo paul42,

vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort. Glaubst du, meine Rückenschmerzen sind psychischer Natur? Das sind sie leider nicht, denn ich habe ja bereits ein aussagekräftiges MRT. Aber man sagt ja immer, dass es einen Zusammenhang zwischen Psyche und Rückenschmerzen gibt. Es ist für mich nur schwer vorstellbar, dass es in meinem Fall auch so ist, weil es ja "was Greifbares" ist. Einfach mal so "Rücken" ist ja ohne physikalische Ursache. Da kann ich mir schon vorstellen, dass diese Schmerzen von der Psyche beeinflusst werden. Aber bei mir auch? Hast du da Erfahrungen?

LG, mase1005
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paul42
Geschrieben am: 02 Aug 2013, 17:05


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Hallo mase1005

Ich glaube nicht nicht das deine Beschwerden psychischer Natur sind, deine Beschwerden haben wahrscheinlich ihre Ursache in deiner LWS.

Bisher hast du auf auf den konservativen Weg gesetzt, was auch grundsätzlich nicht verkehrt ist.

Wenn sich bisher keine Verbesserung eingestellt hat, muss man sich irgendwann eingestehen , dass es nur noch mit ärztlicher Hilfe geht. Wenn dir eine OP empfohlen wird ist das sicherlich nicht aus der Luft gegriffen.

Du beschreibst ja selbst das sich deine Beschwerden in den letzten Wochen verschlechtert haben.

Das ist aus meiner Sicht kein Resultat deiner Gedanken, sondern sollte von ärztlicher Seite begutachtet werden. Ein erneutes MRT wird zeigen welche Optionen derzeit für dich noch bestehen.

Du hast auch immer die Möglichkeit eine weitere ärztliche Meinung einzuholen, bevor du einer OP deine Zustimmung erteilst

alles Gute
paul42

Bearbeitet von paul42 am 02 Aug 2013, 17:07
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snowflake
Geschrieben am: 02 Aug 2013, 22:29


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Hallo Mase1005,

was du an Taubheit beschreibst, könnte eine OP-Indikation sein. Das mag ja durch die Psyche verstärkt werden, aber da denke ich an meine eigene Erfahrung mit Stress und zunehmenden Schmerzen, aber nicht bis hin zur Taubheit.

Und wie Paul schon schrieb, sprich das mit dem Antidepressivum und dem Cortison an.

Da du nichts von rückengerechtem Verhalten und regelmäßigen Übungen schriebst.... egal welchen Weg du nun gehst, mit und ohne OP, schau mal hier im Forum zum Post-operativen Verhalten. Nach den ersten Abschnitten die OP betreffend, kommen reichlich Hinweise, die auch gelten, wenn man nicht operiert wurde.
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mase1005
Geschrieben am: 12 Aug 2013, 20:03


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Danke an alle, die sich für mein Problem interessiert haben.

Am 03.08. wurde ich innerhalb von zwei Stunden notoperiert.

Ich bin ins Krankenhaus, weil das Gefühl und die Kraft im rechten Bein komplett weg waren. Zwei Stunden später lag ich im OP. Es war fünf vor zwölf für die eingeklemmten Nerven. Zeit für eine zweite Meinung war nicht. Aber die OP war erfolgreich. Ich bin schmerzfrei!!! Leider konnte da Gefühl in der Wade nicht wiederhergestellt werden. Aber der Rest des Beines zeigte sofort nach der OP wieder Gefühl. Bis heute fehlt noch sehr viel Kraft im Bein. Dazu soll eine stationäre Anschlussheilbehandlung ihr nötiges tun.

Manchmal ist es besser, wenn man keine Zeit zum Überlegen hat... danke für Euer Mitfühlen.
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violac01
Geschrieben am: 12 Aug 2013, 20:42


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Hi,

in der AHB wird sicher noch viel positvies in Richtung Wiederherstellung der Kraft und ev. auch des Gefühls in der Wade passieren.

Gut, dass so schnell gehandelt wurde.

Bei meiner Reha kam ein junger Mann mit 2 gelähmten Beinen im Rollstuhl, schnell konnte er mit Krücken gehen und nach 3 Wo AHB lief er ohne Krücken mit nur noch einer Schiene am Unterschenkel.... gerade am Anfang erholt sich so ein kurzzeitig stark komprimierter Nerv wieder gut.

Alles gute für dich!
PM
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