Anhaltende Muskelschmerzen nach Vorfall l5 S1

[en75]

Hallo,

seit einiger Zeit verfolge ich die Beiträge hier im Forum. Ich selbst hatte vor ca. einem Jahr einen leichten Bandscheibenvorfall bei L5 S1. Anfangs hatte ich starke Schmerzen ( rechts ), welche sich bis in den rechten großen Zeh zogen. Diese Schmerzen sind Gott sei Dank vorbei. Aber ich leide permanent unter Muskelschmerzen bzw. Verspannungen im LWS Bereich. Die Schmerzen fühlen sich an, als wären die Muskeln in diesem Bereich zu kurz. Auch am rechten Muskel, welcher über die Hüfte verläuft habe ich starke Schmerzen ( genau in Höhe des Hüftknochens ). Ich gehe regelmäßig zur Krankengymnastik und mache Nordic Walking. Alles mit mäßigem Erfolg. Schmerzmittel ( Ibo ) helfen fast überhaupt nicht. Bücken, bzw. den Körper nach rechts oder links beugen ist schmerzhaft bzw. geht nicht. Jeder Arzt sagt, kommt vom Vorfall und geht irgendwann wieder weg. MRT wurde in dieser Zeit schon zweimal durchgeführt, an der Diagnose hat sich nichts geändert. Bin langsam echt am verzweifeln, langsam müssten diese Schmerzen eigentlich doch sich mal bessern oder verschwinden. Kann das wirklich vom Vorfall kommen. Hat jemand ähnliche Schmerzen, bzw. hat jemand einen Tipp für mich, wie ich die Lage in den Griff bekommen könnte.

Grüße

[Rike]

Hallo en75, :;

herzlich willkommen hier im Forum.

Es sieht so aus, als ob Dir die Ursache Deiner Beschwerden bekannt ist: Verspannte/verkürzte Muskulatur.

Was machst Du denn bei der Physiontherapie? Nur Muskelaufbau iat nicht gut, Du solltest unbedingt auch Dehnen, hat Dir Dein Therapeut solche Übungen gezeigt?

Ein guter Physiotherpeut kann Verspannungsschmerzen lösen, z.B. durch manuelle Therapie (wird auf der Verordnung "MT") abgekürzt.

Ich besuche verschiedene Kurse im Fitness-Studion, da gehört Dehnen zu jeder Übungseinheit.

Oder Du versuchst einen entsprechenden Sport, z.B. Yoga.

Wärmeanwendungen oder TENS könnten auch helfen, oder für den akuten Fall Medikamente, die die Muskulatur entspannen.

Sprich Deinen Arzt darauf an oder such dir einen Schmerztherapeuten. Vielleicht sollte erstmal der Teufelskreis aus Verspannung & Schmerz durchbrochen werden.

Liebe Grüße & gute Besserung, :ap
Rike

[en75]

Hallo,

vielen Dank für die freundliche Aufnahme hier im Forum.

mein Physiotherapeut hat mir neben den Kräftigungsübungen auch verschiedene Dehnungsübungen gezeigt, welche ich auch jeden Tag für durchführe. Für kurze Zeit spüre ich dann auch eine leichte Verbesserung, aber wie gesagt leider nicht dauerhaft. Vielleicht bin ich auch zu ungedultig.
Triggerpunktmassage habe ich auch schon bekommen. Brachte aber auch nicht wirklich viel. Zeitweise habe ich auch Tetrazepam genommen, dabei aber nie wirklich eine Entspannung gemerkt. Für nächsten Monat habe ich einen Termin im Fitnessstudio bekommen. Vielleicht hilft mir das etwas weiter.

[violac01]

HI,

Zitat

Die Schmerzen fühlen sich an, als wären die Muskeln in diesem Bereich zu kurz.

das kenne ich auch, besonders auch nach dem Muskelaufbau.

Die Muskeln im unteren Rücken sind nur schwer beim Dehnen zu erreichen.
Ich hocke mich immer hin und Hände auf den Boden und dann leicht nach vorne das Gewicht verlagern und Popo deutlich nach unten strecken. Wenn du es richtig machst, merkst du genau im unteren Rücken, dass es zieht... und dann mehrmals wiederholen, bringt echt etwas.

Ja und so etwas kommt leider von L5S1.. auch das mit dem Gefühl der Hüfte.

Bearbeitet von violac am 21 Apr 2013, 09:45

[en75]

Hi,

vielen Dank für den Dehnungstipp, aber ich kapier die Übung nicht.

1. ich setze mich auf den Boden
2. die Hände lege ich zwischen die Beine, und beuge mich nach vorne

aber wie strecke ich dabei aber den Hintern nach unten :frage

Im Netz habe ich noch folgende Übung gefunden

auf eine Bank mit gespreitzten Beinen setzen
Oberkörper so weit wie möglich zwischen die Beine schieben
Position ca. 30 Sekunden halten

ist eine solche Übung empfehlenswert?

Viele Grüße

[violac01]

Hi,

Zitat

1. ich setze mich auf den Boden

hier steckt schon der Fehler :z

nicht hinsetzen...hin hocken!... auf beiden Füßen sein und Beine eben einknicken, dann hängt doch der Popo frei in der Luft... Hände auf den Fußboden, damit man sich abstützen kann und den Oberkörper nur leicht nach vorn, bis du die Dehnung im LWS Bereich spührst.

mh schwer zu beschreiben... wenn immer noch unklar, frage gerne noch mal

Zitat

auf eine Bank mit gespreitzten Beinen setzen
Oberkörper so weit wie möglich zwischen die Beine schieben
Position ca. 30 Sekunden halten

ist eine solche Übung empfehlenswert?

ne eher nicht :nein , da dabei nämlich der Oberkörper nach vorn gebeugt wird (wie beim stehen und nach vorn beugen und mit Händen versuchen den Boden zu berühren)... und dadurch die BS belastet wird... das soll man eigentlich nicht mehr machen

Bearbeitet von violac am 21 Apr 2013, 21:24

[snowflake]

Hallo en75,

Zitat (en75 @ 21 Apr 2013, 09:37) 

auf eine Bank mit gespreitzten Beinen setzen
Oberkörper so weit wie möglich zwischen die Beine schieben
Position ca. 30 Sekunden halten

ich vermute mal, dass du mit der Übung keinen Schaden anrichtest, solange die LWS dabei gerade oder in Lordose bleibt. Und genau das sollte bei gespreizten Beinen und Körper zwischen den Beinen sehr gut funktionieren.
So ähnlich habe ich übrigens in der Akut-Phase meines BSV immer wieder mal ein paar Minuten gesessen und fand das angenehm und schmerzarm.

Aber ich bin nur Laie. Da du einen guten Draht zu deinem Physio zu haben scheinst, frag doch einfach beim nächsten Mal nach.

[AnnyOne]

Hallo,

auch wenn ich etwas spät dran bin, so wollt ich doch auch noch antworten =)

Ich hatte Ende Jan. eine Nukleotomie L5/S1. Danach musste ich 3 Monate eine Bandage tragen. Nun sind meine Muskeln auch total verkürzt und verhärten sofort bei mittleren Anstrengungen. Deshalb hab ich bei der Physio die letzten 3 Wochen nur Massagen bekommen. Mittlerweile hält die Wirkung auch ganz gut an. Viel Wärme hat auch immer geholfen, die Mukkis zu entspannen.
Rike hat ganz Recht, dass Muskelaufbau nicht alles ist.

Grüße
Anny

[nanawoolf]

Hallo allerseits,

ich will auch mal ein bisschen was sagen :-)

Die Uebung mit in die Hocke gehen ist noch am ehesten mit einem Frosch zu vergleichen, bevor er loshuepft.

Hoffentlich klaert das ein bisschen die Frage.

Zu Yoga kann ich nur sagen, Vorsicht vor zu argen Verdrehungen wie die hier,
http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ...Grgdr_FSxv6KmzA
http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcR..._5LRnR9KcB4m1zQ

Und was auch problematisch ist sind die Uebungen im Stehen, wo man mit den Haenden auf den Boden kommen will, weil man zu sehr in den Rundruecken geht.

Wenn man dabei allerdings gut drauf achten kann, den Ruecken gerade zu halten, ist es eine sanfte Muskelstaerkung.
Allerdings sollte man drauf achten nicht jeden x-beliebigen Yoga Kurs im Fitness Studio zu besuchen, sondern einen Lehrer haben, der eine klassische Yoga Ausbildung hat (Hatha ist das, was ich mache, und wieder anfangen werde demnaechst).
Weil ich auch schon einen Fitness Studio Yoga Kurs besucht habe, und erlebt habe, wie schlampig der Lehrer die Uebungen vorgemacht hat. Das schadet jemandem, der eh schon Rueckenprobleme hat mehr als es nutzt.


Das hier ist mal abgesehen davon dass die Frau im Bild die Haende nicht zum abstuetzen benutzt, sondern zum Dehnen der Innenseiten der Oberschenkel das wie ich mir die "hinhocken" Uebung vorstelle
http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcR...u15KMKgzAx0XmV0

Und po nach unten koennte man auch sagen, die Huefte mit dem Steissbein nach unten druecken, und das Schambein anheben (sorgt fuer geraden Ruecken damit man nicht im Hohlkreuz ist)

Gruesse, nana.

Hatte meine OP am 20. Maerz, bin soweit Schmerzfrei bis auf, wenn ich trotz Termin beim Orthopaeden 3 Stunden warten muss, um mir ein neues KG Rezept ausstellen zu lassen.
Uebrigens war es sequestrierter BSV L5S1 :-)

[snowflake]

Hallo miteinander,

wenn ich mir heute diesen Thread nochmals durchlese, dann hätt' ich noch was zum Thema:

Verspannungen, aber auch immer wieder auftretende Schmerzen unterschiedlicher Art plagen mich seit Monaten. Mein Physio gab mir auch Dehnübungen mit auf den Weg und der Arzt bei der Eingangsuntersuchung zur Reha sagte auch sinngemäß, dass "dies&das" vom BSV kommt und von den Symptomen her "normal" ist.

Inzwischen hat sich einiges gebessert. Woran genau das liegt, kann ich nicht sagen. Aber sehr wohl, was ich derweil alles an Behandlungen und Informationen bekommen hatte:

Dehnen:

Hierzu entbrennen schnell auch Glaubenskriege. Jedenfalls sagte mein Physio, dass ich die Dehnübungen (nur) alle 2-3 Tage machen solle. Eine andere Meinung in etwas anderem Kontext war: dehne vorsichtig/soft die gerade eben beanspruchte Muskulatur. (wir sind im Themenfeld KG bzw. Nordic Walking -- für Turner, Fußballer, ... mag anderes gelten)

Entspannungsübungen/Massage:

Anfangs habe ich das einfach mal auf mich einwirken lassen. Und siehe da: ein paar Stunden keine Schmerzen. Inzwischen kann ich durch Körperhaltung und Entspannung halbwegs gezielt die Verspannungen lockern.

Manuelle Therapie / Krankengymnastik:

Umso genauer man die Bewegungen, Beschwerden und zugehörigen Situationen schildern kann, umso besser die Therapie. Und natürlich das Feedback ist wichtig, wie es gewirkt hat.... Ein/e gute/r Physio kann meiner Meinung nach 'ne Menge bewirken! Und auch hier spricht nix gegen einen Wechsel = zweite Meinung.

Muskelaufbau + Rückengerechtes Verhalten

Klingt abgedroschen, hat aber durchaus ein paar wichtige Nuancen. Z.B. ist oft (bei mir) die Tendenz zu einer zu starken Durchdrückung des Rückens (quasi Hyper-Lordose der LWS). Macht mehr Kummer als es hilft :-( Viel besser ist es "das Becken aufzurichten" (=Bauch(nabel) einziehen) .... wie auch immer man das jetzt am Besten erklärt.... da dadurch in einer Reihe verschiedener Situatioen kein/weniger Schmerzen auftreten. Aber das setzt voraus, dass die untere Bauchmuskulatur trainiert wird und trainiert wird und .... trainiert wird.

Was einem Spaß macht:

Stadtbummel, Spaziergang, Radtour, (rückengerechte ;-) Gartenarbeit..... oder ein Kaffee auf der sonnigen Terrasse in netter Gesellschaft: einfach mal machen! Wirkt Wunder :-)



Die Vielfalt der Bewegung und Betätigung macht es leichter. Und manchmal denke ich, es ist eine Wanderbaustelle. Den einen Schmerz hast du weg, da kommt ein neuer. Der Rücken einschl. Gesäß "sortiert sich neu" bis irgendwann alle Muskeln so arbeiten können, wie sie sollen...