Bandscheiben-Forum

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> Auch meine Vorstellung sollte hier sein, und nicht einfach im Forum!!
dilek
Geschrieben am: 28 Jul 2004, 17:06


Stammgast
**

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Hallo liebe Bandi's,

unwissend habe ich mich vor Wochen auch nur im Forum vorgestellt. Jetzt als "Profibandi" sollte ich doch auch im richtigen "Ordner" zu finden sein ;)

Unten könnt Ihr meine Vorstellung v. Mai lesen - wenn Ihr Lust habt. (Merkt Ihr was ;) ?? Heute ist der erste Tag seit Mooooonaten, wo ich nicht soooooooooo schlimme Schmerzen habe, sondern wirklich gut erträgliche. Wenn jeder Tag nur so wäre....... :sonne


Hallo liebe Bandi's! Hier bin ich, wie versprochen. Nach dem ich nun mich etwas ausgeruht und mir wieder mal eine Tramadol genehmigt habe.

Ja, nun bin ich auch einer von Euch! Hätte mir das jemand vor 3 Monaten erzählt, den hätte ich verflucht!!!

Ich und BSV - und das mit 40!!! (Es kommt immer anders als man denkt!)

Eigentlich habe ich ja schon seit über 20 Jahren Rückenschmerzen, die ich bisher mit Tabletten, Wassergymnastik, Spritzen, Krankengymnastik versucht habe einigermassen erträglich zu machen. Erfolg leider immer nur kurze Zeit! Habe sogar letztes Jahr an der Akupunkturstudie teilgenommen, die mir nach der 6. Sitzung wirklich geholfen hat, aber die Krankenkasse nach der 10. Sitzung nicht mehr bezahlt hat. Also hatte ich meine Schmerzen auch wieder.

Hier einige Diagnosen von früher:

1997: Zervikalsyndrom bei schwerer Degeneration

2002: Chron. Lumbago, Va. ISG-Blockade li

2003: Chron. LWS-Syndrom, leicht li. konv. Skoliose der BWS V.a. Osteopoenie beg. th. u. lu. Osteochondrose

Behandlung: Mai Krankengymnastik, Juni Akupunkturbehandlung, September Krankengymnastik.

So, jetzt zu meiner jetzigen Krankheit: eigentlich fing wirklich alles um meinem 40. Geburtstag herum an. Ich bekam nach und nach starke Nackenschmerzen, die ich als Verspannungen betrachtet habe, wir hatten ja gerade den Karneval hinter uns, ich betreue die Tanzgarde, die aus 17 Mädels im Alter von 4-20 besteht. Ist nicht immer einfach, aber macht auch viel Spass. Nur ist das Ganze sehr zeitaufwendig!! Aber da meine Tochter auch mittanzt, mache ich es gerne. Die Mädels hatten viele Auftritte, somit hatten wir in den letzten Wochen sehr wenig freie Zeit.

Ich arbeite seit 21 Jahren als Sekretärin. (Auch nicht gerade der Traumberuf bei dieser Krankheit!)

Habe einen grossen Haushalt (170 qm Wohnfläche!)

Nach dem nun die stressige 5. Jahreszeit vorbei war, wurden meine "Verspannungen" von Tag zu Tag schlimmer. Ich versuchte mit Wärme und Salben. Nach 10 Tagen konnte ich meinen Kopf kaum noch bewegen, hatte wahnsinnige Schmerzen und mein Arm kribbelte. Also höchste Zeit für ne Spritze, sagte ich mir und ging zu meinem Hausarzt. Er schrieb mich 3 Tage krank und gab mir auch 3 Tage Spritzen und Bextra-Tabletten. Aber die Schmerzen wurden nicht besser, im Gegenteil. Da gab er mir eine Überweisung und meinte, das können keine Verspannungen sein. Von da aus bin ich direkt zu einem Orthopäden gegangen, ich war zwar noch nicht bei ihm, hatte aber nur Gutes gehört. Dort angekommen - fix und fertig und mit höllischen Schmerzen, erzählt mir die "nette Dame" wir sind voll, ich kann Ihnen erst Termin in 2 Wochen geben. Und das am Freitag!! Alles Bitten und Betteln half nicht. Dann sollte ich ins K-haus gehen. (Ob ich mich mal über diese Dame doch beschweren sollte??) Ich bin dann nach Hause und habe meinen Orthopäden angerufen - obwohl ich mit dem Auto zu ihm fahren müsste. Wie befürchtet, hatten die auch schon Wochenende. Ich sollte Montag früh direkt kommen.

Um 8 Uhr stand ich auf der Matte. Mein Orthopäde untersuchte mich ausführlich und machte Röntgenbilder. Dann sagte er, auf den Bildern sieht es so aus, dass 3 Wirbel total verschlissen wären und schon aufeinander drücken würden. Um ganz sicher zu sein, wollte er eine MRT haben. Er schríeb mich krank, gab mir Spritzen und verschrieb mir auch Bextra.

Diagnose auf der Überweisung an Radilogie: HWS-Syndrom C5/6 und C6/7 deutliche begleit. Unchartrose, entspr. knö. Einengung der korresp. Foramina.
(Leider sagen mir diese Fachbegriffe nicht viel)

Dann fing der Ärger mit dem MRT-Termin an - der nächste Termin erst in 6 Wochen!!! Ich habe in 4 verschiedenen Städten mehrer Praxen angerufen -ungelogen! Erst in der 4 Stadt in einem Krankenhaus bekam ich einen Termin in 4 Wochen schon!!!

Nach 2 Wochen sagte mein Doc, da es nicht besser wurde, sollte ich doch ins K-haus - aber ich wollte nicht. Ich wollte erst die MRT-Ergebnisse haben - ich hatte wahnsinnige Angst vor der OP - gerade der Rücken, ich sah mich schon im Rollstuhl. Nach 3 Wochen ging ich wieder mit den Schmerzen arbeiten, da verstand mich auch keiner, so wie ich aussah, warum ich nicht sofort ins K-haus ginge usw..

Endlich kam der 1. April und ich in die Röhre. Ich wollte anschl. ganz lieb um einen kurzen Bericht bitten und damit sofort zu meinem Doc und mit ihm drüber reden. Soweit kam ich nicht. Die wirklich nette Dame fragte mich nach der Aufnahme, ob ich etwas Zeit hätte, der Arzt müsste sich mit mir unterhalten.

Dort wurde mir schon der 3fache-BSV bestätigt und empfohlen ganz schnell ins K-haus zu gehen. Ich bin sofort zu meinem Orthopäden, auch er bestätigte das Ganze und gab mir eine Einweisung mit den tröstenden Worten: es wird nicht immer operiert, nur wenn's sein muss.

Auf der Einweisung stand: subligamentärer BSV C3/4 und C6/7 li G. Cervicobrachialgie li, Osteochondrose C5/6 u. C6/7 deutliche begleit. Uncarthrose, entspr. knö. Einengung der korresp. Foramina.

Mit Tränen in den Augen hat mein Mann mich ins K-haus gebracht. Ich sagte mir, ich entscheide. So schnell operiert mich keiner, erst mal gucken was die sagen, dann habe ich 3 Meinungen. Auch im K-haus die gleichen Worte und ich sollte sofort nach oben. Mich trösteten die Worte; wir versuchen erst mal mit konservativen Mitteln, wenn es hilft, ist es gut. Nur wenn die Nerven schon beschädigt sind oder betroffen sind, dann müssen wir operieren, da fragen wir auch nicht. Was blieb mir anders übrig, ich war am Boden - ich hielt die Schmerzen nicht mehr aus - inzwischen hatte ich auch Lähmungserscheinungen in den Fingern und im Bein. Also blieb ich da.

14 Tage K-hausaufenthalt!!! Die meiste Zeit war ich "weg" man stellte mich ruhig mit Göttinger-Infusionen, gab mir Ibuhexal, Musalin und Ranitidin. Der einzige Vorteil bei diesem Aufenthalt war: ich hatte wieder Gefühle im Arm und Bein. Also waren die Nerven noch nicht beschädigt. Mit den Worten, man könnte evtl. mit ner Kur und Muskelaufbautraining das wieder in Griff kriegen. Sonst müsste man operieren. Nach 10 Tagen hatten die im K-haus die Infusionen abgesetzt, da merkte ich, wie schnell wieder meine Schmerzen da waren. (In dieser Zeit hatte ich grosse Probleme mit meinem Magen und auch Zwischenblutungen.) Noch schlimmer wurde es, als die Masulin reduziert haben.

Also wurde ich nach 14 Tagen wieder entlassen und ich spürte wieder meine Schmerzen wie vorher.

Bin wieder zu meinem Orthopäden. Er schrieb mich weiter krank, und wir beantragten eine Reha. Er verschrieb mir Tetrazepam und Ibuprofen 600. Ich war die meiste Zeit zu Hause im Bett und kriegte wenig mit. Nach 1 Woche hatte ich genug davon - erzählte es meinem Doc und er setzte Tetrazepam ab. Doch Ibuprofen vertrug ich auch nicht, ich bekam Magenkrämpfe und Magenschmerzen ohne Ende - und meine Schmerzen waren immer noch da. Wann würde die BfA sich endlich melden?

Nach 2 Wochen verschrieb mir mein Doc KG und gab mir Tramadol, in der Hoffnung, dass ich die besser vertrage. Die nehme ich nun 4 x täglich, habe nun Herpes, Pilz und ganz trockene Haut und dollen Juckreiz.

Ich bin auch benommen, unkonzentriert und vergesslich. Ich hoffe das bleibt nicht so, was meint Ihr, kommt das alles von den Tabletten??? Geht das wieder weg???

Die Krankengymnastik tut richtig gut - nur hält nicht lange an, nach ein paar
Stunden wieder die bekannten Schmerzen.

In den letzten Tagen war ich auch richtig fertig mit den Nerven. Wenn man 10
Wochen immer die gleichen Schmerzen hat und keine Besserung in Sicht, da meint man, man wird verrückt, oder?? Wenn ich die Tabletten nehme, habe ich für die nächsten 3-4 Stunden weniger Schmerzen, aber eigentlich habe ich die doch nur mit Tabletten betäubt, die Ursache ist doch nicht behoben. Und da muss ich was gegen tun - nur ich bin auch so hilflos im Moment, ich kann nicht lange sitzen, kann nicht lange stehen und auch nicht sehr lange liegen.

Ich kann mich nicht um meine Familie kümmern, komme mir vor wie eine Rabenmutter, kann méinen Haushalt nicht machen - es muss schon jemand zum Putzen, bügeln und waschen kommen. Und arbeiten kann ich schon mal gar nicht.

Ich hoffe, Ihr könnt mir hier sagen, es wird wieder besser!!! Es gibt genug Möglichkeiten, diese Krankheit wieder in Griff zu bekommen und Du kannst auch wieder Deinen Alltag bewältigen. Denn ich erkenne mich z.Z. nicht wieder, so passiv, hilflos und vor allem so benommen und vergesslich und oft das Gefühl; mir ist alles egal.

Ich will alles tun, damit es wieder besser wird!! Ich will diese Krankheit besiegen - ich hoffe mit Eurer Hilfe und Euren Tipps werde ich das auch schaffen!!!

Und heute morgen kam ja der heissersehnte Bescheid von der BfA: Die Reha ist genehmigt!!!! Ich bin so glücklich, dass es bald losgeht. Ich habe sehr grosse Hoffnung, dass die Reha mir viel bringen wird, und ich dann wieder schnell auf die Beine komme.

PS: So nebenbei möchte ich noch erwähnen, das ich seit 2001 einen Behindertenausweis mit 60 % habe, wegen Schwerhörigkeit (ich trage 2 Hörgeräte) und Wirbelsäulenverschleißbeschwerden.

Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt. Und nicht zuviel durcheinander geschrieben, wie gesagt mit den Tabletten........

Seid alle ganz lieb gegrüsst
Dilek


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Ralf
Geschrieben am: 30 Jul 2004, 12:44


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Hallo Dilek,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung.

Nun warte erstmal ab, was die Reha Dir bringt, kann ja nun nicht mehr allzu lange dauern. Danach muß man sehen, wie es weitergeht.

Auf jeden Fall alles Gute für die Reha und hoffentlich stellt sich auch der Erfolg ein.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf :winke
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