Bandscheiben-Forum

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> Erfahrungswerte Kraftverlust
anton28
Geschrieben am: 08 Feb 2013, 10:54


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Hallo,

Ich hatte vor 4 Wochen einen BSV mit starken Schmerzen im linken Bein. Ich habe 2 Wochen Schmerzmittel genommen (die 2. Woche eher prophylaktisch) und danach wieder mit leichtem Training begonnen (Radfahren, Spazieren, Rückenübungen). Ich bin wieder komplett schmerzfrei und kann laut Orthopäde ab heute alles wieder machen (inkl Kieser)

Ich habe aber ein (für mich) großes Problem. Ich habe einen Kraftverlust in der linken Wade, der sich seit 4 Wochen kein Stück gebessert hat. Der Orthopäde meinte, das bleibt wahrscheinlich, man könnte das allenfalls durch eine OP beheben. Die Entscheidung sollte man jedoch nicht allzulange hinauszögern. Ich habe mir jetzt vorgenommen, noch 2 Monate abzuwarten, das wären dann insgesamt 3 Monate, die der Nerv bedrängt wäre. Es wäre schön, wenn hier Leute mit ähnlichen Problemen einmal Ihre Erfahrungen bzgl der Heilungschance schreiben könnten.

1.) Ist der Kraftverlust bei euch ohne OP verschwunden?
2.) Wenn ja, wann?
3.) Wenn nein, wann habt ihr euch für eine OP entschieden und hat sie geholfen?
4.) Nach welcher Methode kann man objektiv eine Besserung messen? (Ich zähle jeden 2. Tag die Anzahl der Sprünge auf einem Bein und vergleiche links/rechts)

Vielen Dank schonmal, das Thema macht mich echt fertig. :braue

Bearbeitet von anton28 am 08 Feb 2013, 10:59
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püppi28
Geschrieben am: 08 Feb 2013, 11:49


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Hallo Anton, :z

die Endscheidung bezüglich einer Op wird dir hier keiner abnehmen können. Das wirst du selbst endscheiden müssen.

Kraftverlust........

ja hatte ich auch ganze 3x. Also bei jedem meiner BSV. Konnte lange nicht vernümfntig Treppen steigen. Bin sogar einmal auf dem Pöppes gefallen als ich mit dem betroffenen Bein zuerst aufgetreten bin. *autsch*

Es hat alle dreimale lange gedauert bis ich mich nicht mehr am Treppengeländer hochhangeln musste. Ich muss dazu sagen ich bin viel gelaufen. Ich bin so der klassische Typ der viel macht wenn´s ihm schlecht geht und sobald es besser wird werd ich leider wieder fauler :r

Also um dir einen zeitlichen Rahmen zu nennen, es hat ca. 3-4 Monate gedauert. Bin immer wieder auf einen kleinen Hocker gestiegen. Ging anfangs fast garnicht und zum Schluß wieder wunderbar. Aber ich bin ja nicht die Norm. Jeder ist anders!

Warst du schon beim Neurologen? Nur dieser kann mit Hilfe eines EMG´s eine eventuelle Nervenschädigung feststellen oder ausschließen.

OP

ich bin nicht operiert worden, trotz dreier Massenvorfälle + Sequester. Ich lasse mich erst operieren wenn ich Lähmungserscheinungen habe oder das Cauda-Syndrom auftritt.

Du solltest außerdem zu einem Neurochirurgen und nicht zu einem Orthopäden es sei denn er hat sich auf Bandscheiben spezialisiert.

Du solltest eine Reha machen da kannst du intensiv 3 Wochen an dir arbeiten. Das Pensum an Angeboten kannst du zuhause niemals selbst erbringen.

lg und gute Besserung

Püppi :winke
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Corinna71
Geschrieben am: 08 Feb 2013, 12:29


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Hallo Anton,

ich habe schon fast 2 Jahre Beschwerden im linken Fuß (weniger Kraft, Verkrampfungen). Seit Mitte November ist es so schlimm, dass ich nur kurze Strecken laufen kann. Mein Bandscheibenvorfall wurde erst spät entdeckt, weil ich keine Rückenschmerzen habe.
Seit ca. 2 Wochen mache ich gezieltes Training für die Füße (und auch für den Rücken). Innerhalb von wenigen Tagen konnte ich wieder die Balance für kurze Zeit auf dem linken Fuß halten. Der Fuß sackt auch beim Laufen nicht mehr weg. Trotzdem kann ich noch nicht gut gehen.
Mein Masseur hat mir erklärt, dass die Muskeln in dem Fuß sehr geschwächt seien, weil der Nerv sie über lange Zeit nicht richtig versorgt hat. Nun muss ich Muskeln und Nerv wieder trainieren. Das ist langwierig bei mir.

Machst du Krankengymnastik? Vielleicht können dir gezielte Übungen helfen.

Alles Gute
Corinna
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snowflake
Geschrieben am: 08 Feb 2013, 20:31


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Hallo Anton,

als Laie und aus dem Bauch heraus: Die bandscheibentypischen OP-Indikationen fehlen bei dir. Jedenfalls schreibst du nichts von anhaltenden Missempfindungen/Lähmungen/....

Da du erst seit 2 Wochen wieder die Waden- und Körpermuskulatur forderst, nach der Schonphase und dem damt verbundenen Muskelabbau, kann es ja auch sein, dass der Muskel noch Zeit braucht. Zudem ist nicht unwahrscheinlich, dass (noch weitere) Fehlhaltungen, Muskelverkürzungen etc. pp. vorhanden sind, die sich insgesamt auf dein linkes Bein auswirken.

Insofern ist es vor der Entscheidung für eine OP sicherlich nicht nur gut, die genannten Optionen Reha und Neurochirurg zu nutzen sondern auch abzuklären, ob der Muskel aufgrund "Nervenschaden" im weitesten Sinne oder aus anderen Gründen nicht "will".

Übrigens, auch bei mir ist die vom BSV betroffene Seite nach über 3 Monaten immer noch schwächer und weniger beweglich. Aber besser werdend.

Bearbeitet von snowflake am 08 Feb 2013, 20:33
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anton28
Geschrieben am: 08 Feb 2013, 22:22


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Danke, also noch 3, 4 Monate Geduld.... Krankengymnastik, also Kräftigungsübungen für die LWS mache ich regelmäßig zusätzlich zum normalen Sport. Eine OP will ich natürlich unter allen Umständen vermeiden, das scheint wohl falsch rübergekommen zu sein. Wichtig ist mir nur, dass die Verletzung überhaupt weg geht, auch wenn es noch Monate dauert. Weil wenn nicht, muss man sich entscheiden, ob man sein leben lang mit Handicap leben will oder halt was riskiert.

Leider kann ich den Fuß nicht so gut mit Laufen trainieren. Darf jetzt erstmal nur Radfahren und Krafttraining machen. joggen erst ab März sagt der Doc.
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Kessi
Geschrieben am: 09 Feb 2013, 00:12


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Hallo Anton,

wie macht sich denn der Kraftverlust bei dir bemerkbar?

Zitat


Nach welcher Methode kann man objektiv eine Besserung messen? (Ich zähle jeden 2. Tag die Anzahl der Sprünge auf einem Bein und vergleiche links/rechts)


Darüber muss ich ein wenig schmunzeln :z , du kannst auf einem Bein hüpfen, das ist gut, nur nicht so gut für deinen BSV,
geht das schmerzfrei?

Viele Grüße
Kessi :winke

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anton28
Geschrieben am: 09 Feb 2013, 09:43


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Zitat (Kessi @ 09 Feb 2013, 00:12) 

Hallo Anton,

wie macht sich denn der Kraftverlust bei dir bemerkbar?



Hallo Kessi. Der Kraftverlust macht sich bei mir in dem Muskel merkbar, der für ein nach Außen drehen des Fußes verantwortlich ist. Also wenn ich versuche, auf der Außenkante zu stehen und die Innenkante nach oben außen versuche zu ziehen. Das ist der Muskel, der auf der Außenseite des Unterschenkels sitzt. Das mit dem Springen werde ich nicht übertreiben. Ich komme im Prinzip ja eh kaum vom Boden hoch mit demmkaputten Bein. Ich versuche auf dem Zehenballen zu stehen und die Hacken hochzubekommen. Das schaffe ich 5-10 mal, dann Kippe ich um. Auf dem gesunden Bein geht's quasi endlos (ca 50 mal, dann Hör ich meistens auf). Schmerzpatient war ich nie so richtig. Beim Doc musste ich auch richtig springen und sagen, ob's weh tut. Tat es nicht.

Grüße
Anton

Bearbeitet von Harro am 09 Feb 2013, 11:51
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Kessi
Geschrieben am: 09 Feb 2013, 17:11


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Hallo Anton,

Zitat


Der Kraftverlust macht sich bei mir in dem Muskel merkbar, der für ein nach Außen drehen des Fußes verantwortlich ist. Also wenn ich versuche, auf der Außenkante zu stehen und die Innenkante nach oben außen versuche zu ziehen.


bist du dir sicher, dass du das zuvor konntest, das klingt doch ein wenig kompliziert.

Wenn du einen starken Kraftverlust hättest, würdest du diesen auch bei alltäglichen Dingen bemerken.
Wie sieht es aus, Treppensteigen geht das normal?

Wenn du sehr unsicher bist, kannst ja mal beim Neurologen ein EMG machen lassen.

Viele Grüße
Kessi :winke
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snowflake
Geschrieben am: 09 Feb 2013, 18:41


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Hi Anton,
Zitat (anton28 @ 09 Feb 2013, 09:43) 

Ich versuche auf dem Zehenballen zu stehen und die Hacken hochzubekommen. Das schaffe ich 5-10 mal, dann Kippe ich um. Auf dem gesunden Bein geht's quasi endlos (ca 50 mal, dann Hör ich meistens auf).


das musste ich doch glatt mal ausprobieren. Also einbeinig und dann "auf Zehenspitzen", wobei da der Zehenballen noch aufliegt aber der Hacken vom Boden hoch ist. Nach 12-15 Mal geht meinen Muskeln die Puste aus, die Schokoladenseite schafft es auch noch öfter.
Allerdings: das ist auch ein enormer Balance-Akt!

Nur mal so "als Vergleich".
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ngirisushi
Geschrieben am: 10 Feb 2013, 00:22


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Hallo Anton,

ich hab hier im Forum meine eigenen Erlebnisse dokumentiert, wenn´s dich interessiert, kannst du ja mal danach suchen und es lesen. Mich haben eine ganze Weile lang die gleichen Gedanken umgetrieben.

Um relevant auf deine Fragen einzugehen, kann ich dir von mir erzählen, dass meine mittelgradigen Paresen am Fußsenker und Fußheber fast, aber eben nicht komplett zurückgegangen sind. Fußsenker ist 98% in Ordnung, Fußheber 85%. Verbesserung des Fußsenkers auf das aktuelle Niveau nach ca 2 Wochen, Fußheber hat den ersten größeren Satz nach vorne in der 5. Woche gemacht, und der Rest kam so peu a peu in den nachfolgenden 11 Wochen (mein BSV ist 16 Wochen alt).
Was will ich damit rüberbringen: Der Ortho muss nicht unbedingt recht behalten, wenn er sagt, dass sich das nur mit OP bessert.
Lustigerweise haben 2 Orthos, mit denen ich zu tun hatte, in meinem Fall absolut von OP abgeraten! Ebenso der Neurologe. Dafür hat es Neurochirurg dies mit der gleichen Begründung wie bei dir mit Vehemenz angeraten, einer ehemaliger Neurochirurg mit jetziger Niederlassung als Ortho meinte, es stehe auf der Kippe, wenn sich was verschlechtert, sofort OP. Ein orthopädischer Chirurg von der KK meinte, es sei zu spät, es würde nix mehr besser, man hätte sofort operieren müssen.
Nun, letzterer hatte wohl am meisten Unrecht.
Daher lautet meine Sicht auf die Dinge im Einklang mit dem Meinungsstream hier: Das ist bei jedem unterschiedlich und daher kann einfach kein allgemeingültiger Rat gegeben werden, was zu tun ist. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich nicht alles vollständig zurückbildet. Lässt du dich operieren, hast du diese Sicherheit ebenfalls nicht, sie wird jedoch größer. Nur entstehen im schlechtesten Fall sogar mehr Beschwerden (OP Risiken, Vernarbung).
Meine Verbesserungen haben sich immer in Folge von Cortison eingestellt, als PRT oder Cortisonstoßtherapie. Der Grund liegt in der Verringerung der Entzündung des Umfeldes des BSVs zum einen (Nerv, Gewebe schrumpfen wieder) und außerdem der Schrumpfung des BSVs selbst, die sich durch das Cortison erwirken lässt. So zumindest die Erklärungen meiner Docs.
Mein Ortho und ich stimmen in der Auffassung überein, dass meine Restschmerzen (und vermutlich die Restparesen) darauf zurückzuführen sind, dass der BSV immer noch nicht soweit runtergeschrumpft ist, dass er nicht mehr den Nerv berührt. Ergo hab ich jetzt nochmal Cortison auf dem Speiseplan, in der Hoffnung, dass er weiter kleiner wird. Cortison vertrag ich recht gut, also kein Problem.

Wenn also möglich ist, dass der BSV immer noch auf den Nerv drückt und daher die volle Leistung der Muskulatur noch nicht da ist, solltest du entsprechende Behandlung einleiten lassen. Da du aber völlig schmerzfrei bist, kommt es mir nicht sehr logisch vor, dass für die verringerte Muskelleistung ein akut gedrückter Nerv verantwortlich ist. Es scheint mir wahrscheinlicher, dass entweder der Nerv noch "restbeleidigt" ist, dann dürfte sich das bald erledigt haben. Oder - noch simpler - Snowflake richtig liegt und du nur einen temporären Muskelschwund hast, weil du dich geschont hast.

Am Rande: Ich hatte 2 NLGs, eine nach ein paar Wochen und eine letzte Woche, beide waren hinsichtlich der Messwerte unauffällig. Trotzdem funzt der Fußheber nicht ordnungsgemäß. Da scheint also kein Zusammenhang zu bestehen. Mein Trainingszustand kann nicht der Grund sein, ich war in den letzten 10 Jahren noch nie so trainiert wie im Moment ;-)

Ich würde sagen, keep cool. Und mach viel Balanceübungen. Hups, das hatte jetzt doch was von einem Ratschlag.

Gruß
Ngirisushi

Bearbeitet von ngirisushi am 10 Feb 2013, 00:31
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