Bruch Atlas mit Spondylodese C4 -Th1

[Sanne47]

Hallo zusammen, :winke

ich habe mich sehr lange zurückgezogen, weil mich nach mehreren Rückschlägen dann doch eine recht schwere Depri erfasst hatte. Bis zum 24. Juli ging es mir wieder gut, habe sogar den Woman's Run in Hamburg 8 km mitgemacht, allderings Walking. Am besagten 24. Juli bin ich in Kroatien auf den Felsenklippen Richtung Wasser auf das Gesicht gestürzt. Dabei habe ich mir den Atlas (Massa lateralis) einmal hinten durchgebrochen und vorne ist nur ein kleiner Haarriß entstanden. Gott sei Dank blieben alle Bänder und Sehnen intakt. So habe ich den Sturz überlebt. :hair Der Augenhöhleninnboden ist ebenfalls gebrochen, aber mittlerweile in Deutschland operiert. Jetzt trage ich einen normalen Neckstiff statt einem Halo-Fixateuer (Sieht aus wie Sputnik um den Schädel) Operiert wird Gott sei Dank auch nicht, weil ich dann wirklich nur noch geradeaus schauen könnte. Meine Sorge ist die Beweglichkeit nach Ausheilung, da ich sowieso schon stark in der Kopfbewegung beeinträchtigt bin. Wer von Euch im Forum hat Erfahrung mit Wirbelbrüchen. Baut der Knochen vermehrt nach einem Bruch an? So wurde es mir zumindest erzählt.

Über den einen oder anderen Erfahrungsbericht würde ich mich freuen,

lieben Gruß

Sanne

[paul42]

Hallo Sanne

Oje, du machst aber auch Sachen.
Tut mir leid, dass es dich erneut so heftig erwischt hat. :trost

Du hattest doch schon alles hinter dir und jetzt wieder so eine heftige Baustelle. :kinn

Tipps und Ratschläge kann ich dir leider nicht geben, aber ich sende dir auf diesem Wege die besten Genesungswünsche.

alles Gute :up
paul42

[Sanne47]

Hallo paul, :winke

danke, das kann ich gebrauchen, mir ging es wirklich im Frühjahr gut, die 'paar' Einschränkungen habe ich gelernt zu verpacken. Jetzt sitze ich kerzengerade vor dem PC, E-Book, Fernseher etc. und es ist sehr anstrengend.

Momentan habe ich Gott sei Dank sehr wenig Schmerzen, der restliche Rücken hält sich bemerkenswert ruhig. Es ist nur die Angst vor falschen Bewegungen und die Sorge vor weiteren Bewegungseinschränkungen. Das würde mich noch mehr zurückwerfen. Den Neckstiff darf sich auf keinen Fall auch nur ansatzweise lockern, das ist natürlich im alltäglichen Leben sehr unbequem, nörgeln meinerseits wird sofort mit 'sei froh das Du das überlebt hast' entgegnet. Ich bin froh, entsetzt und unglaublich erleichtert - aber.......

Ich hoffe, das vielleicht etwas zum Thema Abheilen im Forum kommt, es interessiert mich brennend.

lieben Gruß und danke für die aufmunternden Worte,

Sanne

[Sab]

Hallo Sanne,


ich habe mir 2009 durch einen Sturz vom Pferd 5 Wirbel (LWS/ BWS) gebrochen. Bei mir ist das Ganze konservativ behandelt worden, ich musste lange liegen. Es hat sowieso alles lange gedauert, für mich war das eine echte Geduldsprobe. Zum Zeitpunkt der Heilungsphase konnte mir keiner sagen, wie die Sache enden wird. Daher verstehe ich Dich sehr gut !

Ich habe damals in der Reha, in der ich 4 Wochen nach dem Unfall war, ein Bewegungsprogramm verordnet bekommen, zum Muskelaufbau. Das habe ich dann zu Hause brav weiter durchgezogen, mittlerweile ergänzt durch Yoga. Bei mir ist die WS schief zusammengewachsen. Das Ganze macht insoweit kaum Probleme als dass die trainierten Muckis eben Haltefunktionen mit übernehmen können. Im Alltag habe ich gar keine Schmerzen solange ich eben über den Tag verteilt darauf achte, dass ich immer mal wieder kurz liege. Das mache ich - jetzt liege ich z.B. gerade beim Schreiben. Und ich mache sehr viel Sport.

Gute Besserung !

LG

Sabine

[Sanne47]

Hallo Sabine,

oh je, das hört sich aber auch nicht gut an. Nun gut, Geduld ist das Zauberwort, soviel ist bei mir schon angekommen, auch wenn ich mich damit schwer tue.

Da ich bereits massive Vorschädigungen in der HWS und LWS habe, habe ich meinen Alltag auch deutlich umstellen müssen, Stehpult zuhause, wie jetzt z.B. am PC. Ich kann sehr schlecht liegen und das trotz meines geliebten Wasserbettes, vor dem Unfall war dieses kein Problem. Also laufe ich durch die Wohnung, oder sitze in der Gegend herum, sehr zum Leidwesen meines Mannes, wir haben ein paar Stufen in der Wohnung. Die Angst dort auch nur zu straucheln sitzt sehr tief und die kann ich auch noch nicht abschalten. Wie ist es bei Dir mit dem Reiten?

Mitte September gibt es eine Kontrolluntersuchung, mal sehen wie es danach weitergeht, ob überhaupt eine Reha angedacht ist, weiß ich nicht, zumal ich bereits EU-Rentnerin bin. Im Januar muss ich den Antrag auf Weiterführung der EU-Rente stellen.

Vielen Dank für Deine Antwort

Sanne

[Harro]

Moin moin Sanne,

Zitat

ob überhaupt eine Reha angedacht ist, weiß ich nicht, zumal ich bereits EU-Rentnerin bin.
Im Januar muss ich den Antrag auf Weiterführung der EU-Rente stellen.

da es hier um verschiedene kleine Themen geht schieb ichs mal ins Wirbelsäulen-Forum :z

Zur Reha, da wendest du dich an die KK die ist dein Ansprechpartner und nicht die DRV.

Ich denk um die Rente solltest du dir keinen Kopp machen, nach deiner doch sehr plötzlichen
Veränderung zum Negativen des Gesundheitszustandes :B


Zum genesen, ich denk so knappe 3 Monate bis alles wieder einigermassen im Lot ist
und wenn du keine Osteoperose hast sollte alles im grünen Bereich sein.
Einzige Gefahr ist wohl das der Bruch net sauber verheilt und sich dort eine Pseudarthrose bildet.

Quelle: klick.

LG Harro :winke

[Sab]

Hallo Sanne,


man rechnet bei Brüchen 3-4 Monate zum Ausheilen. Da sollte es dann einigermassen fest sein. Ich habe übrigens in der Zeit noch eifrig Calcium genommen, in Form von Brausetabletten. Bei mir hat es - alles in allem - ungefähr ein Jahr gedauert bis es mir besser ging und ich z.B. wieder halbwegs gut und lange sitzen konnte.

Die Angst (wieder) zu stürzen, hatte ich auch sehr stark nach dem Unfall. Das hat lange gedauert bis sich das wieder gab. Und es traf mich überall; im Strassenverkehr sowieso aber auch zu Hause. Ich glaube, dass Verletzungen der Wirbelsäule etwas ganz, ganz Schreckliches sind - das fühlt sich schnell lebensbedrohlich an und macht schreckliche Angst. Das ist etwas anderes als ein gebrochener Fuss oder Schlüsselbein . Sowas hatte ich auch schon , und das hat mir nicht so viel Angst gemacht. Wirbelbrüche sind eben etwas sehr existenzielles, und sie sind natürlich auch richtig gefährlich, denn ein Querschnitt ist da schnell mit drin. Ich habe in der Hinsicht ganz grosses Glück gehabt.

Nach 10 Monaten habe ich wieder mit dem Arbeiten (Schreibtischjob) und dem Reiten angefangen. Auf beides brannte ich ! Und Beides kappte gut, wobei ich sehr erstaunt war, dass das Reiten so gut ging. Und das es mir wieder Spass machte ! Reiten tue ich wieder 6mal die Woche, ich habe wieder ein eigenes Pferd und das klappt gut. Zum Ausgleich für das Reiten gehe ich in die Muckibude. Meine Erfahrung ist, dass Rücken wirklich zu einem grossen Teil Eigenverantwortung ist, man kann viel machen aber es kostet eben auch Disziplin und Ausdauer.

Also, lass Dich nicht unterkriegen ! Das wird schon wieder !!!!

LG

Sabine

[Sanne47]

Hallo zusammen, :winke

@Harro: Verschiebung ist völlig ok, hatte selbst Gedanken in dieser Richtung. Leider ist es bei mir multipel.

Und um die Rente muss ich mir wohl auch keinen Kopf mehr machen, leider. Von Natur aus bin ich sehr aktiv und sportlich, und das ist jetzt eine Vollbremsung um 100% und mehr. Danke auch für den Link, kam mir alles sehr bekannt vor :kinn

@sab: Ich rechne auch wieder mit Monaten bis ich soweit bin wie ich im Frühsommer war. Für mich ist das auch kein Grund nicht wieder nach Kroatien zu fahren, es hätte mir überall passieren können. Nur nicht nächstes Jahr, das packe ich noch nicht. Ich habe immer wieder kurze Panik-Attacken wo selbst die Geräusche im Kopf eine große Rolle spielen. Selbst mein Mann, der ja Zeuge war, bekommt diese Schrecksekunden nicht aus dem Kopf. Aber Dein Beispiel macht Mut, Du sitzt wieder auf dem Pferd, absolut klasse!!!!!!

Ich habe Gott sei Dank eine sehr schnelle Wundheilung und bin immer sehr schnell auf den Beinen und raus aus dem Krankenhaus. Das mit den Calcium-Tabletten ist ein guter Tip und den werde ich auch beherzigen.

Euch einen lieben Gruß

Sanne

[Sab]

Hallo Sanne,


zum psychischen; Nimm Dir einfach die Zeit, die Du brauchst. Das kann dauern. Mich hat der Unfall auch lange verfolgt. Wie gesagt, ich halte das für normal. Für mich war wichtig, dass ich durch den vielen Sport wieder so langsam Vertrauen in meinen Körper bekommen habe. Yoga war da für mich eine grosse Hilfe weil ich da gemerkt habe, was mein Körper doch noch so kann. Ich habe z.B. einen schönen Kopfstand gelernt- DAS hat mir wirklich viel Mut gemacht, dass eine Menge geht. Die Erinnerungen wurden langsam immer weniger.

Also, weiterleben und dranbleiben ...

LG

Sabine