Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


3 Seiten: 123 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> HWS MRT- Befund/ Aufklärung des Pat., Zweitmeinung einholen ?
Franca
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 17:14


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 14
Mitgliedsnummer.: 21.601
Mitglied seit: 25 Jan 2013




Hallo!
Ich bin hier neu (Mitte 50).
Meine Arbeit war körperlich so anstrengend und unter Zeitdruck auszuführen (Altenpflege), dass ich starke Beschwerden im Nackenbereich bekam und schlechter hören konnte, unter Kopfschmerzen und einem starken Druckgefühl im Nacken/Kopfbereich litt.
Kann mir jemand sagen, warum mein Orthopäde (der vor allem auch Neurochirurg ist) auf mein Befragen hin, ob ich weiterhin schwer arbeiten dürfte und weiterhin Sport machen darf, mir antwortete:
Sie dürfen alles machen was Ihnen guttut, was pathologisch ist, ist die Steilstellung der HWS.
Der Befund vom leitenden Röntgenarzt einer Klinik hat ihn nicht interessiert. Er interessierte sich nur für die Bilder selber. -


Schriftlich befundet wurden die Bilder folgendermaßen:

Klinik: Ausschluss cervicale Stenose. - (Ich leide schon eine Weile unter einer Spinalkanalstenose bei Wirbelgleiten im LWS-Bereich)-
Anamnstisch: Sehstörungen, Kopfschmerzen, Nackenschmerz
Befund:
Keine Skoliose, Streckhaltung mit Übergang zur Kyphose HWK5/6. Gute Artikulation der Kopfgelenke, keine basiläre Impression. Normale Weite des Spinalkanales im cranio-cervicalen Übergang, regelrechtes Segment HWK2/3.
Im Segment HWK3/4, HWK5/6 sowie HWK6/7 multisegmentale Chondrose mit vertebraler Spondylosis deformans. Bandscheibenprotrusionen nach dorsal mit Übergang zum BSV bei HWK3/4, etwas geringer HWK4/5, punctum maximum HWK5/6 als BSV, hier mit links medio-lateraler Betonung. Hier Aufbrauchen des vorderen Liquorreserveraums mit Myelonkontakt, dorsaler Liquorreserveraum erhalten, keine Myelopathie. Breite etwas flachere Bandscheibenprotrusion HWK6/7 ohne Myelonaffektion, links intraforaminaler Anteil.
Keine Bandscheibenvorwölbung HWK7/BWK1.
Initiale linksbetonte Uncovertebralarthrosen, am deutlischsten noch bei HWK3/4. Hier mögliche C4-Irritation. Keine Neuroforaminaenge HWK4/5, mäßige Enge links bei HWK5/6, deutlicher links HWK6/7. Aktivierungszeichen der Uncovertebralarthrose bei HWK5/6.
Kein Ödem der Wirbelkörper.

Beurteilung
:Multisegmentale Chondrose HWK3/4 bis HWK6/7 mit breitbasigen Bandscheibenprotrusionen bis -vorfällen, am deutlichsten HWK5/6. Hier links medio-lateraler Kontakt von Bandscheibe zum Myelon ohne Myelonkompression oder Myelopathie. Keine Wurzelkompression.
Linksbetonte Uncovertebralarthrosen, deutlicher HWK3/4 mit möglicher C4-Irritation, erhaltenes Reservelumen um C6 links. Erneut deutliche Einengung des Neuroforamens HWK6/7 links mit möglicher C7-Irritation. Hier auch vermutlich geringe Bandscheibenkomponente.
Korrelation mit Schrägaufnahmen der Neuroforamina empfohlen zur Abschätzung der ossären Komponente.
Ende.

Wenn ich als Fachkraft mir das durchlese, denke ich mir: ein kleiner Bagatellunfall und ich u. U. querschnittsgelähmt.
Wer beruhigt mich? Wir Pflegekräfte können uns selber bekanntlich immer am schlechtesten einschätzen...

Vielen Dank!
LG
Franca

PMEmail Poster
Top
warenandi
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 19:06


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 440
Mitgliedsnummer.: 20.775
Mitglied seit: 14 Jul 2012




Hallo Franca.

Herzlich willkommen hier im Forum.

Ich bin zwar öfter bei der LWS, jedoch das was bei dir ist, ist nichts anderes sondern nur zwei Etagen höher...

Atenpfelege ist schon nicht leicht.
Meine Schwiegermutter und meine Frau, beide in der Pflege.

Es ist dein gutes Recht dir eine zweite Meinung einzuholen.
Gehe zu einem Neurochirurgen der auch nur Neurochirurg ist und nehme deine Bilder sowie den Befund mit.
Er wird dir dann evtl. auch alternativen vorschlagen.
Wurde mit dir auch über PRT Behandlung gesprochen? KG?

Du brauchst jetzt viel Geduld und auch viel Ruhe.

Alles Gute und LG
PMEmail Poster
Top
Jürgen73
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 19:13


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: Gast
Beiträge: 5.472
Mitgliedsnummer.: 4.536
Mitglied seit: 29 Jan 2006




Hallo Franca,

willkommen im Forum.

Zitat

Kann mir jemand sagen, warum mein Orthopäde (der vor allem auch Neurochirurg ist)


Bei uns gibt es keinen Orthopäden der gleichzeitig auch Neurochirurg ist.

Ich kann dir auch nur raten einen anderen Neurochirurgen aufzusuchen.

Zitat

Sie dürfen alles machen was Ihnen guttut


Da muß ich ihm ironisch recht geben.

Deine Arbeit tut dir bestimmt nicht gut wenn du ganz ehrlich bist.

PMUsers Website
Top
chrissi40
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 19:45


fleißiger Engel
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3.792
Mitgliedsnummer.: 7.546
Mitglied seit: 12 Dez 2006




Hallo,

willkommen hier,

" Erneut deutliche Einengung des Neuroforamens HWK6/7 links mit möglicher C7-Irritation. Hier auch vermutlich geringe Bandscheibenkomponente.
Korrelation mit Schrägaufnahmen der Neuroforamina empfohlen zur Abschätzung der ossären Komponente."

Ich würde an deiner Stelle als erstes die empfohlenen Schrägaufnahmen machen lassen, das knöchern eingeengte Neuroforamen ausführlich darstellen lassen. Ein Nervenwurzelbedrängung bringt jede Menge Symptome hervor, solange keine Ausfallerscheinungen da sind, ist es ja auszuhalten. Die Beschwerden sind aber trotzdem da, in der Pflege wird das nicht einfach werden. Das mit dem Bagatellunfall und Querschnittslähmung ist nicht zu unterschätzen, hoffentlich nicht!

Bist du denn jetzt mit Krankengymnastik versorgt oder hat der Superarzt nix verordnet?


LG chrissi
PM
Top
hifiheini
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 20:02


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 106
Mitgliedsnummer.: 21.316
Mitglied seit: 20 Nov 2012




Hallo Franca,
Du hast offenbar - wie ich es verstehe - einen Wirbelköperverschleiß (Osteochondrose) mit BS-Vorwölbungen- bis Vorfällen von C4 bis C7, allerdings keine Einengung des Spinalkanals und auch keine Nervenwurzelbedrängung
sowie Verschleiß der kleinen Halb-Gelenke mit möglicher Reizung des C3/4-Spinalnervs
Ebenso eine deutliche Einengung des Zwischenwirbellochs bei C6/7 links mit möglicher Reizung der Nervenwurzel.

Da der Befund - der übrigens vom Alter her nicht ungewöhnlich ist - an den wesentlichen Stellen den Sachverhalt mit "möglich.." beschreibt,
sind also Reizungen von Nerven nicht eindeutig erkennbar, daher die Empfehlung von Schrägaufnahmen der Wirbellöcher.

Ich denke, daß eine gezielte konservative Behandlung sicher Besserung bringen könnte, ob Du weiterhin Deinen doch
sehr anstrengenden Beruf ausüben solltest/kannst, muß mit einem erfahrenen Neurochirurgen besprochen werden,
an den Du Dich mit Deinen Bildern und dem Bericht möglichst bald wenden solltest. Er kann Dir auch raten,
was am besten zu tun ist.
Gute Besserung!

LG
Henning
PMEmail Poster
Top
Franca
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 21:37


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 14
Mitgliedsnummer.: 21.601
Mitglied seit: 25 Jan 2013




Vielen Dank , allen, die mir auf meinen Beitrag geantwortet haben!!

Ja, manuelle Therapie bekomme ich gerade, wobei man sagen muss, dass das die Sache eher verschlimmert. Yoga hilft ziemlich gut!

Was mich eigentlich aufgeschreckt hat, ist der BSV, wo es heißt: "Myelonkontakt". Ich stelle mir vor, jetzt fehlt nicht mehr viel, und dann ist das Rückenmark (Myelon) komprimiert - . Scheinbar ist aber der knöcherne Sachverhalt (Foramenenge) eher noch zu beachten. Die Aufnahmen (Röntgenaufnahmen) werde ich dann machen lassen und noch eine Zweitmeinung/begutachtung der Bilder einholen.

Ich bin jetzt extrem vorsichtig geworden in meinem Beruf, trau mich jetzt im Augenblick nicht zu arbeiten. Ich hatte es versucht - und die Beschwerden (einschl. Ziehen i.beide Schultern/Arme) traten sofort wieder auf.

Dass das ein durchaus typischer MRT-Befund von einer 55-Jährigen ist, war mir auch nicht bekannt.

Also, nochmals Danke und ein Schönes Wochenende!

LG
Franca
PMEmail Poster
Top
warenandi
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 22:26


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 440
Mitgliedsnummer.: 20.775
Mitglied seit: 14 Jul 2012




Hallo Franca.

Bist du jetzt AU?
Falls nicht, lasse dich AU schreiben, damit dein Körper jetzt die Zeit hat sich ein wenig zu erholen. :bank

LG
PMEmail Poster
Top
Franca
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 22:52


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 14
Mitgliedsnummer.: 21.601
Mitglied seit: 25 Jan 2013




Hallo Andi,

man hat mir in der Probezeit gekündigt. Da keine Pflegehilfsmittel vorhanden waren, wollte ich da sowieso nicht mehr weitermachen. Ich bin jetzt mehr auf eine Bürostelle angewiesen...findet sich nicht sehr leicht. Körperlich arbeiten möchte ich zwar, kann ich aber definitiv nicht mehr.

Gruß :;
PMEmail Poster
Top
Franca
Geschrieben am: 25 Jan 2013, 23:04


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 14
Mitgliedsnummer.: 21.601
Mitglied seit: 25 Jan 2013




Eine Frage habe ich noch an die Experten.

Wenn von einem "Aufbrauchen" des Subarachnoidalraumes gesprochen wird, ist dann nicht durchaus auch (od. auch durch andere knöcherne Umbauten/Veränderungen) von einer relativen Enge des Spinalkanals auszugehen? -

Vielen Dank für die Antwort im Voraus!

(2008 hatte man röntgenologisch übrigens bei mir mal eine knöcherne Verengung am Austrittsloch (Foramen links) festgestellt).

Franca
PMEmail Poster
Top
chrissi40
Geschrieben am: 26 Jan 2013, 10:07


fleißiger Engel
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3.792
Mitgliedsnummer.: 7.546
Mitglied seit: 12 Dez 2006




Hallo Franca,

nein davon kann man nicht ausgehen, denn die Aufbrauchung des Subarachnoidalraumes ist nur durch das vorgefallene Bandscheibengewebe . so lese ich es aus dem Wortlaut im Befund:

" punctum maximum HWK5/6 als BSV, hier mit links medio-lateraler Betonung. Hier Aufbrauchen des vorderen Liquorreserveraums mit Myelonkontakt, dorsaler Liquorreserveraum erhalten"

Die vertebrale Spondylosis muss nicht den gesamten Spinalkanal erfassen, deshalb die empfohlenen Schrägaufnahmen.

Wenn sich der BSV verknöchert, dann sieht es anders aus, aber das steht da nicht.

LG chrissi
PM
Top

Topic Options 3 Seiten: 123 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 5.0835 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version