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Gismo1970 |
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 21.309 Mitglied seit: 18 Nov 2012 ![]() |
Hallo Ihr Lieben,
bin grad ganz frisch in diesem Forum. Habe selbst seit fast 20 Jahren einen BSV L5/S1, der damals konservativ behandelt wurde und nur ab und zu Probleme bereitet. Ein super Osteopath sowie mein Pferd helfen mir in den Momenten aber immer am besten. Der eigentliche Grund für meine Anmeldung hier ist mein Freund. Er hält nichts von solchen Foren, daher hab ich das jetzt in die Hand genommen. Er hat vor knapp einem Jahr zwei BS-Prothesen im Bereich L4/L5 und L5/S1 erhalten. Zwei Wochen nach der OP ist er gestürzt, was zur Folge hatte, dass beide Prothesen in die Wirbelkörper eingebrochen sind. Eine Prothese hat sich mittlerweile wieder gerichtet, die andere leider nicht. Der Professor sagte ihm aber, dass diese Prothese aber nicht zwangsläufig zu Problemen führen muss. Nach der OP (12/2011) folgte in 04/2012 eine 4-wöchige stationäre Reha, welche aber kaum Besserung der Beschwerden brachte. Das nachfolgende IRENA-Programm half ihm dann aber doch, so dass er im September 2012 nach erfolgter SWE wieder im Beruf tätig ist. Er macht keine schweren Arbeiten, sondern sitzt mittlerweile hauptsächlich am Schreibtisch. Dieser ist höhenverstellbar und mein Freund sieht auch zu, dass er sich dort regelmäßig bewegt. Seit 2-3 Wochen haben seine Schmerzen wieder extrem zugenommen,so dass er jetzt wieder Diclo75 im Wechsel mit Ibu 800 einnehmen muss, um überhaupt halbwegs über den Tag oder durch die Nacht zu kommen. Aufgrund dessen hatten wir letzte Woche kurzfristig einen Termin bei seinem Professor bekommen. Dieser spielte aber unserer Meinung nach alles herab. Mein Freund solle sich an die Schmerzen gewöhnen,da er immer Rückenpatient bleiben werde. Er müsse sehen, dass er die Schmerztabletten frühzeitiger einnimmt,damit es gar nicht erst so schlimm wird. Wir hatten das Gefühl, dass er die Schmerzsymptomatik herunterspielt und mein Freund fühlte sich wie ein Hypochonder und nicht für voll genommen. Das war echt bitter und wir wissen seitdem auch nicht mehr weiter. Über einen Bekannten haben wir jetzt einen Orthopäden und Neurochirurgen empfohlen bekommen, bei dem er sich jetzt vorstellen wird. Mein Freund hat sich bisher gegen eine zweite Meinung gesträubt, weiss jetzt aber selbst nicht mehr weiter. Im Endeffekt muss er sich hinterher entscheiden, wem er glaubt. Würde mich sehr über ein Feedback und Vorschläge freuen. Dieser Bericht ist, wie jeder nachvollziehen kann, eine absolute Kurzform des Leidensweges... Wünsche Euch einen schönen Sonntag LG Tanja |
ponente |
Geschrieben am: 19 Nov 2012, 11:41
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 15 Mitgliedsnummer.: 19.052 Mitglied seit: 17 Jul 2011 ![]() |
"Er hält nichts von solchen Foren"
Tja, da hat er wohl recht. Und das macht Hoffnung! Natürlich hat Dein Freund "echte" Schmerzen, denn eingebildete oder gar simulierte Schmerzen gibt es im klinischen Alltag extrem selten, allenfalls in der Begutachtungssituation. Deshalb ist es unärztlich, dem Patienten das Gefühl zu vermitteln, dass er an eingebildeten Schmerzen leide oder ein "Hypochonder" sei. Aber: Mehr als 90 % der länger dauernden Rückenschmerzen haben eben gar nichts mit der Wirbelsäule zu tun, wie schon der "Urvater" Waddell (schottischer Orthopäde) im Jahre 1983 im BMJ veröffentlichte. Und natürlich kann Dein Freund wieder schmerzfrei bzw. -arm werden, wenn er auch mit zwei Bandscheibenprothesen schon mal den grundsätzlich falschen Weg der Therapie von Rückenschmerzen eingeschlagen hat. Bandscheibenvorfälle nehmen übrigens den identischen Langzeitverlauf, ob man sie nun operiert oder nicht. Dennoch hat in den Jahren 2006 bis heute die Zahl der Wirbelsäuleneingriffe in Deutschland um 53 % zugenommen. Deutschland gilt weltweit quasi als der Erfinder der konservativen Rückenschmerz-Programme, was aber von den "einheimischen" Patienten nicht gerne zur Kenntnis genommen wird: Kein Land der Erde fertigt mehr MRT-Aufnahmen an der LWS an als Deutschland und in keinem anderen Land der Erde werden - bezogen auf 1000 erwerbstätige Einwohner - mehr Operationen an der LWS durchgeführt wie in Deutschland. Ob da ein Zusammenhang besteht? Wende Dich mir Deinem Freund an eines der konservativ tätigen Rückenschmerzzentren, in denen die Medizin eine untergeordnete Rolle spielt und die Verhaltenstherapie klare Priorität besitzt. Und auch wichtig: Gedud! Denn der richtige Umgang mit Streß, Schmerz und Handicap dauert Jahre ... Also: Nicht verzagen, es kann noch immer alles gut werden. Aber sucht Euch die richtigen Adressen und laßt Euch nicht nicht krank machen! Gute Besserung ponente Bearbeitet von Jürgen73 am 19 Nov 2012, 15:13 |
gänseblümchen |
Geschrieben am: 19 Nov 2012, 16:30
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 64 Mitgliedsnummer.: 16.012 Mitglied seit: 13 Apr 2010 ![]() |
Hallo Tanja,
das mit der Zweitmeinung wäre ne gute Sache , unbedingt zu einem Neurochirurgen, denn das sind die Fachleute für die Wirbelsäule. War dein Freund schon mal bei einem Schmerzdoc? Der hätte evtl. auch noch ganz andere Behandlungsansätze. LG gänseblümchen |
odysseus |
Geschrieben am: 19 Nov 2012, 17:12
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 360 Mitgliedsnummer.: 5.969 Mitglied seit: 20 Jun 2006 ![]() |
Hallo Tanja,
ich möchte Dir und Deinem Freund Mut machen, eine zweite Meinung einzuholen. Zu Operationen kann ich nicht viel sagen, da ich selber nicht operiert bin. Ich hoffe, dazu können Euch andere Forenmitglieder noch mehr schreiben. Aufgrund der Vorgeschichte gibt es ja schon deutliche Hinweise, dass die Beschwerden von der LWS bzw. dem Sturz nach der OP herrühren könnten. Wenn der Prof sagt, dass die Prothese nicht zwangsläufig zu Problemen führen muss, heißt das im Umkehrschluss, dass sie durchaus zu Problemen führen kann. Für mich wäre die Frage, wie dies abgeklärt werden kann. Tatsächlich korrelieren MRT-Bilder oft nicht mit den Beschwerden des Patienten. Aber es gibt auch einige Studien (z.B. unter pubmed.com), die aufweisen, dass bei aufrechten Aufnahmen unter der natürlichen Gewichtsbelastung und in verschiedenen Funktionsstellungen durchaus erkannt werden kann, was die Beschwerden verursacht. Die Möglichkeit, so auch in ausreichender Qualität feine Strukturen wie Bänder beurteilen zu können, ist eine relativ neue Entwicklung, die es zu Waddells Zeiten wohl noch nicht gab (zu dessen Ausführungen ich sowieso einige kritische Fragen und Anmerkungen hätte - ich sehe es kritisch, wenn Beschwerden, die mit dem aktuellen Wissensstand der Medizin nicht erklärbar sind, auf die Psyche geschoben werden). Es kommt also durchaus auf die Art der Untersuchung an. Vielleicht wäre es eine Idee, das noch im Hinterkopf zu behalten. Hat Dein Freund denn aktuell einen guten Physiotherapeuten/Manualtherapeuten? Alles Gute für alle Zwei- und Vierbeiner, odysseus Bearbeitet von odysseus am 19 Nov 2012, 17:12 |
Gismo1970 |
Geschrieben am: 21 Nov 2012, 19:46
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 21.309 Mitglied seit: 18 Nov 2012 ![]() |
Uih...Danke für Eure Antworten.
Morgen hat er den Termin für die Zweitmeinung. Kann momentan nicht genau sagen, ob es ein Neurochirurg oder ein Orthopäde ist. Abwarten.... Heute hat mein Freund von seinem Hausarzt eine neue Verordnung für manuelle Therapie erhalten. Wir haben einen spitzenmäßigen Osteopathen - auf den schwöre ich selbst für den Menschen sowie für das Pferd - und den wird er jetzt aufsuchen. Er hat ihm schon mal sehr gut geholfen. Die Schmerzen nehmen jetzt etwas ab - aber mit IBU 800 sollte das auch irgendwann mal der Fall sein..Bin mal sehr gespannt, das der Arzt morgen sagen wird. Halte Euch auf dem Laufenden Schönen Abend LG Tanja |
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