Bandscheibenvorfall LWS und verunsichert

Hallo liebe Forumsmitglieder,

schön, das es so eine Seite gibt. Ich bin neu hier und froh darüber ein solches Forum gefunden zu haben.

Seit meinem 30. Lbj. habe ich immer wieder mit starken Verspannungen und Schmerzen im LWS-Bereich zu tun gehabt. Seither habe ich häufer Krankengymnastik oder Massagen verordnet bekommen, was dann mir dann auch über einen längeren Zeitraum immer geholfen hatte.

In diesem Frühjahr war es dann anders, da trotz KG die Schmerzen nicht besser wurden. Im Mai bekam ich erstmalig anhaltede Schmerzen im linken Bein. Eine Kollegin warnte mich da schon vor einem BSV vor. Habe dann einen Orthopäden aufgesucht, der mir von meinre HÄ genannt wurde. Der untersuchte nur kurz, wollte nicht röntgen und verordnete mir einen Stoßwellentherapie (eine seiner EAGLE-Leistungen). KG oder Massagen wollte er nicht verordnen.

Da die Stoßwellentherapie nicht half und nur Geld kostete, habe ich die Kosten lieber privat für weitere Massagen ausgegeben, da meine HÄ mir auch keine KG oder Massagen verschreiben wollte.

Vor etwa 3 Monaten bekam ich plötzlich schlimme Schmerzen im linken Knie, die Schmerzen im Lendenwirben hielten ebenfalls an. Auf Anraten meiner Kollegin bin ich dann zu ihrem behandelnden Orthopäden gegangen, der sich wirklich sehr viel Mühe gegeben hatte. Er hatte sofort LWS und das Knie röntgen lassen. Neben einem doch schon hohen Verschleiß im Rücken stellte er einen Knick-Senkt-Spreitzfuß fest. Er verordnete mir Einlagen und außerdem Rehasport, was ich sehr gut fand.
Eingeränkt wurde ich auch, aber leider brachte das nur wenige Tage Linderung.

Ich bin dann weiter arbeiten gegangen und anschließend mit meiner Familie in den Urlaub gefahren. Die Schmerzen hielten in der Zeit an. Durch die Schmerzen im Knie ist Autofahren für mich die Hölle, sowohl als Fahrer, als auch als Beifahrer. Wenn ich selber fahre habe ich bis heutezu beim Treten der Kupplung immer Schmerzen. Ein- und Aussteigen geht nur, wenn ich den Sitz ganz nach hinten schiebe, weil ich das Bein nicht knicken kann. Das sind, wie gesagt Schmerzen, die bis heute anhalten.

Nach dem Urlaub wollte ich noch mal zum Orthopäden, weil ich auch auf der Arbeit den ganzen Tag sitze und mir langes Sitzen ebenfalls Probleme macht. Auch das Schreiben hier werde ich gleich beim Aufstehen wieder merken. Ich arbeite im Büro mit sehr viel Publikumsverkehr und kann, wenn viel los ist nicht einfach mal zwischendurch den Arbeitsplatz verlassen (zur Toilette natürlich schon). Damals dachte ich, dass ich vielleicht links nicht richtig eingeränkt worden sei oder wieder etwas herausgesprungen sei. Kurz darauf bekam ich die Schmerzen dann auch im linken Fuß.

Als ich es gar nicht mehr ausgehalten habe, bin ich wieder zu dem Orthopäden hin. Der hat mich wirklich lange untersucht und mir dann gesagt, es könne ein BSV sein. Ich bekam für 1 1/2 Wochen eine Krankmeldung und Ibruprofen 600 (3mal täglich verordnet). Ich sollte dann in der darauffolgenden Woche ins CT. Für ein MRT hätte ich zu lange auf einen Termin warten müssen.

Als wir dann einige Tage später das Ergebnis vom CT besprochen haben, stellte sich heraus, dass ich einen Bandscheibenvorfall L5/S1 habe. Der Orthopäde hat mir nun zu einer Wurzelinflitration unter laufendem CT geraten und mich wieder zur Radiologie überwiesen.
Bei dem Gedanken an diese Behandlung ist mir schon unwohl. Ich soll weiterhin meinen Rehasport machen und bestimmte Sportarten darf ich auch machen (wie z.B. Walken oder Schwimmen). Heben darf ich nicht schwer, aber das war mir schon klar.

Als ich ihn fragte, wie das denn mit arbeiten sei, weil ich nicht lange sitzen könnte und den Tag über sitzen müßte, bekam ich einen dummen Kommentar. Das war mir schrecklich unangenehm und ich ägere mich sehr darüber. Ich laufe jetzt schon so lange mit diesen Schmerzen rum und habe mir immer auf die Zähne gebissen und vor seiner Vermutung nie damit krankgefeiert. Auch meine Hä hatte mir mehrfach angeboten mich krankzuschreiben. Das habe ich immer abgelehnt, weil ich davon ausgegangen bin, ich hätte mir nur was ausgeränkt. Ich habe jetzt noch eine Krankmeldung für die kommende Woche, weil ich in dieser Zeit die Wurzelinflitration machen lassen sollte. Aber einen Termin dafür habe ich erst für die darauffolgende Woche bekommen, in der ich wieder arbeiten gehen soll. Ich traue mich auch echt nicht noch einmal nach einer Folgebescheinignung zu fragen. Ich komme wie ein Simulant vor. Dabei will ich nur gesund werde und habe Angst, daß es durch das lange Sitzen nur noch schlimmer wird. Hoffentlich versteht Ihr mich jetzt nicht auch falsch und denkt, die stellt sich nur an... Ich habe zwei kleine Kinder, um die ich mich momentan auch nicht so kümmern kann wie vor den Beschwerden und mein Mann ist oft auf Fortbildungen oder muß lange im Büro bleiben und kann mir somit auch nicht alles abnehmen.

Wie gesagt, langes Sitzen und Stehen sind für mich nach wie vor die Hölle, ebenso Autofahren ist für mich nicht einfach und ich bin darauf angewiesen, um zur Arbeit zu kommen (eine Strecke 30km). Schlafen kann ich auch kaum, weil mir das Liegen auch Probleme macht und wenn ich dann ständig Schmerzmittel nehme, dann bin ich auch tagsüber immer müde.


So, das ist nur alles sehr lang geworden. Meine Fragen an Euch sind nun:
- Wie würdet Ihr Euch weiter verhalten??? Ist es aus Eurer Sicht auch kein Problem, wenn ich wieder arbeiten gehe oder meint Ihr, ich soll mit dem Arzt noch mal reden??
- Was haltet Ihr von einer Wurzelinflitration??? Zur Behandlung selber denke ich: Augen zu und durch, aber man hat mir gesagt, dass der Erfolg nicht unbedingt von Dauer sein muß. Gibt es Alternativen zu dieser Behandlung???
- Habt Ihr Ideen, was ich sonst noch zur Heilung beitragen kann???


Vielen Dank fürs Zuhören. Ich freue mich über Eure Antworten.
GlG Waldhase

Hallo Waldhase,

erstmal: herzlich willkommen hier im Forum.

Ich denke, dass du hier schon ein wenig gelesen hast.

Ich denke mal, 6 Wochen müsstest du mindestens zu Hause bleiben -
bis du wieder so einigermaßen fit bist.

Einigen helfen die PRT-Injektionen gut, bei anderen wieder schlagen
sie gar nicht an. Ich denke, ein Versuch ists wert!

Ansonsten Krankengymnastik, Schmerzmedis, rückengerechtes Verhalten.
Ich denk mal, nur sitzende Tätigkeit geht da gar nicht!
Achja, das Wichtigste: Geduld, Geduld, Geduld........

Alles Gute und Grüße
Anne

Hallo Anne,

vielen Dank für Deine Antwort. Tut gut sich mit "Leidensgenossen" austauschen zu können. In der Tat habe ich mich hier im Forum ein wenig eingelesen. Für mich ist das alles Neuland und man ist froh, daß man hier so vieles erfahren kann.

Die Injektionsbehandlung werde ich auf jeden Fall machen. Mir wird zwar schon unwohl, wenn ich daran denke, aber wenn es mir helfen könnte, möchte ich es natürlich versuchen. Wie Du schon sagst, es ist einen Versuch wert. Wenn es nicht helfen sollte, dann werde ich noch mal nach einer KG-Verordnung fragen, wobei ich bereits Rehasport verschrieben bekommen habe.

Der Orthopäde hat mir auch gesagt, daß ich jetzt viel Geduld haben müßte. Ich bin ja schon froh, daß ich weiterhin ein bißchen Sport treiben darf. Wenn ich mich nicht bewege, dann humpel ich und jedes Aufstehen ist sehr schwierig und schmerzhaft. Das Walken tut mir sehr gut. Schwimmen könnte ich auch, aber ich kann mein Knie nicht beugen, dann habe ich wieder starke Schmerzen.

Ich bin mal gespannt, ob ich nach der Injektion tatsächlich wieder arbeiten kann und ob mir ein schmerzfreies Arbeiten dann möglich sein wird. Ansonsten weiß ich auch nicht weiter. Mir haben schon mehrere Bekannte nahegelegt, daß das zu früh sei, aber ich traue mich auch nicht den Arzt noch einmal auf eine AU anzusprechen. Vielleicht werde ich einfach versuchen was möglich ist. Mein Job macht mir sehr viel Spaß und ist mir wichtig. Aber das lange Sitzen ist heftig und war in den vergangene Wochen und Monaten sehr schmerzhaft. Deswegen kann ich die Reaktion des Arztes nicht verstehen.

Danke noch einmal
und lieben Gruß von Waldhase

Hallo
Die PRTs sind nicht wirklich schlimm, aber ich kann dir nachfühlen wie du dich fühlst. Mir steht Montag eine epidurale-perineurale Infiltration bevor und die kenne ich auch noch nicht und habe schon ordentlich Schiss.
Aber andererseits setzte ich da meine ganze verbleibende Hoffnung rein. Also Augen zu und durch. Es kann hoffentlich nur helfen

Hallo Melanie,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort und Deinen Zuspruch.

Augen zu und durch - das ist auch mein Motto. Hilft ja nichts und wir wollen ja, daß es uns wieder besser geht.

Ich bin wie gesagt noch ganz neu in dem Geschehen und weiß jetzt auch nicht genau, was bei Dir gemacht wird. Es hört sich aber schon heftig an. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und hoffe, die Behandlung wird Dir dauerhaft helfen. Ich kann verstehen, daß Du so viel Hoffnung darein steckst.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück für Montag.

GlG von Waldhase

Hallo Waldhase
Prinzipiell auch nur eine Spritze wie die anderen auch, genauso wie deine auch an die Nervenwurzel, nur der Zugangsweg ist etwas anders.
Hast du schon Termine für die PRTs bekommen?
Den meisten helfen sie wirklich gut und lindern den Schmerz nachhaltig. Das kombiniert mit Schmerzmitteln, Physio und Ruhe zu Beginn, dann geht es vielen recht schnell besser

Hallo Melanie,

ich habe erst einmal einen Termin bekommen, gehe aber auch nicht davon aus, daß es dabei bleiben wird.
Statt Physio bekomme ich Rehasport und an Schmerzmitteln nehme ich Ibu 600. Mit der Ruhe ist es wie beschrieben ein Problem, da die AU nur noch für die kommende Woche verordnet wurde.

Ich habe das eben mal nachgegoogelt mit der epidurale perineurale Infiltration. Das ist dann wirklich noch mal eine gewaltige Spur schlimmer, als das was auf mich zukommen wird. Man kann Dir wirklich nur alle Daumen drücken, damit Du erfolgreich sein wirst.
Aber Du schaffst das!!! Du wirst bestimmt hier im Forum berichten, wie es gelaufen ist. Ich werde auf jeden Fall an Dich denken.


Viel, viel Glück!!!
LG Waldhase

Hallo Waldhase,

gerade mit Deiner sitzenden Tätigkeit ist es schon besser, wenn Du in der akuten Phase zur Ruhe kommen kannst.

Wenn Du den Facharzt nicht noch mal wegen AU fragen willst, dann sprich doch mit Deinem HA - hattest doch geschrieben, dass der/die Dir schon vorher eine AU angeboten hatte. Erzwingen solltest Du arbeitstechnisch nichts, das Sitzen ist nun mal sehr belastend für die Wirbelsäule!

Gute Besserung!

Hallo Waldhase
Lieben Dank dir :trost Ich vertraue drauf das mein Doc das gut kann und es nur wenig weh tut.
Bei den PRTs macht man meist eine Serie von 5 Stück in wöchentlichen Abständen.
Du solltest auf jeden Fall weiter krank geschrieben werden.
Falco schreibt es ja schon, du kannst auch den HA bitten wenn du den Ortho nicht fragen möchtest. Aber jetzt weiter arbeiten kann die Genesung wieder weit zurückwerfen.

Hi,

ich möchte dir auch noch kurz sagen, dass es das ist, was viele hier erleben.

Du bist gewiss kein Simulant und es ist oft so, dass die Ärzte meinen, wenn es nicht geht mit arbeiten, wird der Patient es schon deultich sagen.

Vielleicht gibt es ja wirklich zu viele arbeitsunwillige :kinn , dass manchmal so blöde Sprüche kommen. Ich weiß, wie verletzend diese sein können...

Ich wurde von meinem 1. Orthopäden auch nur 1 Wo krank geschrieben , trotz großen BSV... ein 2. schrieb dann ertsmal gleich 4 Wochen krank, woraus dann leider 5 Monate wurden.

Da man das sitzen unbedingt einschrenken soll (bei mir wurde es dann so schlimm, dass ich es gar nicht konnte), wäre es schon wichtig, dass du estmal zu Hause bleibt, dort aber hin und wieder spazieren gehen und versuchse in Bewegung zu bleiben.

Falco hat ja schon den Hinweis gegeben: geh zu deiner HA, lass dich von dieser AU schreiben.. wenn die es nicht macht, geh zum Orthopäden und sage es geht überhaupt nicht mehr mit sitzen, er weiß, dass es so was gibt.. da musst du nur energisch genug sein.

Übrigens meine Sekretärin hat sich wochenlang auch noch rumgeqäult auf Arbeit, wollte unbedingt durchhalten.. nun geht gar nichts mehr, der BSV hat sich eventuell noch vergrößert, was durchs sitezn (wegen der hohen Belastung) durchaus passieren kann.