Bandscheiben-Forum

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> Ischias, Alle guten Dinge sind drei!
Martina
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 08:52


Stammgast
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Hallo Printe und alle anderen. Ich freue mich auf diese Seite gefunden zu haben. Printe hat mir den Weg gewiesen :D
Wie alle anderen versuche ich es mal kurz zu machen.
Ich habe seit dem 13. 12.02 zum dritten mal einen eingeklemmten Ischias. Die ersten beiden male im März und September waar das alles nicht so schlimm, ab zum Hausarzt, einrenken und eine Spritze und weiter gings. Dieses mal allerdings wollte nichts helfen. Wir fuhren über Weihnachten weg, die Familie hatte ihren Spaß und ich dachte, ich müßte vor Schmerzen aus dem Fenster springen. Konnte mich nur noch unter großer Mühe aufrichten. Zuhause angekommen, bin ich wieder zum Hausarzt, der auch ausgebildeter Chiopraktiker ist. Aber alles Einrenken half nicht. Ich sollte zum Orthopäden gehen. Der Termin hierfür lag zwei Wochen später. Ich bin also brav jeden Tag zur Arbeit mit diesen Schmerzen. Vioxx schlug bei mir auch nicht an, sondern brachte mir drei Kilo Wasser in fünf Tagen. Die Schmerzen saßen mittlerweile fast nur im linken Bein und nicht mehr am Ischias direkt. Ich muß vielleicht erwähnen, daß ich im September zum CTG war, um einen BSV auszuschließen. Dort sagte man mir, mit der BS sei alles ok, nur die Nerveneinlaßlöcher seien etwas zu eng. Da könne man nichts machen, der eine hat das eben, der andere nicht.
Der Orthopäde untersuchte mich, wollte die Vorgeschichte wissen und ich ging durch etliche Zimmer, in denen wieder Bilder gemacht wurden. Dann teilte er mir mit, ich hätte ein Facettensyndrom, erklärte mir das ganze kurz und wollte mich gleich am Montag wieder sehen zur Facettenblockade. Hätte ich vorher gewußt, was da auf mich zukommt, hätte ich es mir überlegt. Ich bin wirklich nicht wehleidig und stehe mit beiden Beinen im Leben, aber das war äußerst schmerzhaft. (Ich weiß nicht, wie viel ich hier schreiben kann, erkläre das später mal.)
Der Eingriff hat mir nur in soweit geholfen, daß ich mich wieder gerade hinstellen kann. Außerdem kann ich niesen, husten und wieder lachen, ohne das Gefühl zu haben, ich werde verrückt vor Schmerzen. Die letzten beiden Wochen war ich krank geschrieben, morgen will ich mal wieder zur Arbeit gehen. Mein Chef ruft oft an und fragt, wann ich wieder komme. Er kennt es nicht von mir, daß ich krank bin, ist auch das erste mal in meinem Leben, daß ich solche Schmerzen habe.
Kurz noch zu meiner Person, bevor das System überfordert ist.
Ich heiße Martina, bin 37 Jahre alt, habe zwei Kinder ( 14+15), einen Mann, Haus, Hund, Hase und Hühner.
Ich würde mich sehr freuen, mich über das Thema Ischias und die Behandlung dazu austauschen zu können.
Schönen Sonntag wünscht euch
Martina
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Printe
  Geschrieben am: 26 Jan 2003, 09:25


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Hallo Martina,
...und willkommen im "Club"!!!!! Ich denke, dass viele hier bei Deiner Geschichte zustimmend nicken werden. Das kennen wir auch alle!
Aber mir erscheint besconders eins als sehr wichtig.
Du schreibst:
Zitat
Er kennt es nicht von mir, daß ich krank bin, ist auch das erste mal in meinem Leben, daß ich solche Schmerzen habe.

Dazu kann ich Dir wirklich nur raten, dass es überhaupt nicht sinnvoll ist, arbeiten zu gehen, wenn die Rückengeschichte noch nicht ausgestanden ist. Du kannst in meiner Geschichte unter "Mitglieder stellen sich vor" sehen, dass ich inzwischen auch schon so einiges mitgemacht habe.
Dazu zählt z.B. auch, dass ich im vergangenen Sommer dachte: "Nun ist alles wieder gut, das bisschen "Restschmert" wird schon weggehen" und bin wieder arbeiten (ein Bürojob) gegangen. Es dauerte genau 7 Wochen, wo ich z.T. die Zähne zusammengebissen habe, um durchzuhalten und dann lag ich wieder auf der Liege vom Arzt und konnte mich kaum selber umdrehen.
Es war so heftig, dass ich sogar wieder stationär im Krankenhaus gelandet bin. Daraus habe ich gelernt, dass man dieser Erkrankung wirklich viel Zeit und Geduld gewähren muss. Wenn Du Dir zu früh, zu viel zumutest, kann das böse "ins Auge" gehen. Lass Dich da von Deinem Chef nicht unter Druck setzen und kuriere Dich erst gründlich aus. Vor allem sei aber ehrlich mit Dir selber und wenn Du merkst, es wird durch die Belastung der Arbeit schlimmer, hüte lieber wieder das Krankenlager! Ich weiß, wie schwer das ist, denn ich bin auch jemand, der sich erst krankschreiben lässt, wenn gar nichts mehr geht. Aber durch die Erfahrung im letzten Sommer bin ich schlauer geworden.
Zu den Facettengelenksblockaden kann ich nur sagen, dass sie mir nicht viel gebracht haben. Ich habe 18 Facettengelenksblockaden und Nervenverödungen in Bochum bekommen und ca. 8 hier bei meinem Neurochirurgen. Sie haben mir nichts gebracht, leider!
Was mir hilft sind: Viel liegen (ev. mit Handtuchrolle im Kreuz und Beinen auf dem Würfel), Wärme (die Wärmflasche ist mein ständiger Begleiter) und wenn es ganz schlimm ist meine Schmerzmittel. Dazu versuche ich durch Krankengymnastik meine Bauch-, Po- und Rückenmuskulatur zu stärken, soweit möglich, damit ich irgendwann mal wieder einen einigermaßen nützlichen "natürlichen Stützapperat" habe.
Vielleicht liest Du Dich nun mal ganz kräftig durch das Forum. Du findest hier auch z.B. wie man die Handtuchrolle "bastelt", wie man sich einen Würfel bastelt und jede Menge andere Tipps und Tricks zur Schmerzentlastung!
Ich freue mich sehr, dass Du dabei bist und wenn Du Fragen oder Ideen hast.....schreibe nur darauf los!!!!
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag!
PM
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Heidi
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 09:43


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Hallo Martina,

auch von uns herzlich willkommen im Club.

Wir hoffen, dass Du hier einige Antworten auf Deine Fragen finden und bekommen wirst.

Du kannst auch unter *Suche* nach bestimmten Begriffen suchen.

Wir wünschen Dir ein schmerzfreies Wochenede.

Ralf & Heidi
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Martina
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 10:11


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Hallo, dann will ich euch doch gleich mal antworten.
Ich habe mich die letzten zwei Tage komplett durch dieses Forum durchgelesen. Deshalb dachte ich dann zum Schluß, ich mit meinen doch eher kleinen Beschwerden, kann doch hier gar nichts beitragen. Meine Augen wurden beim Lesen immer größer. Ihr habt zum größten Teil ja ganz schlimme Erfahrungen gemacht, habt bestimmt auch fürchterliche Schmerzen erlitten und trotzdem eueren Humor nicht verloren, das finde ich unglaublich. Dagegen sind meine jetzigen Probleme ja fast nichts.
Zurück zu meinem Chef: Ich arbeite in Vollzeit als Sekretärin, oder besser gesagt, meistens als rechte Hand meines Chefs. Meist macht mir die Arbeit auch Spaß, aber seit auch bei uns der Rotstift angesetzt wurde und etliche Kollegen gehen mußten, will natürlich keiner mehr fehlen.
Ich komme im Moment noch recht schlecht damit zurecht, daß mich mein Körper in die Schranken gewiesen hat. Gleichzeitig mit dem dritten mal, daß mein Ischias sich bemerkbar machte, stellte ich auch noch einen Knoten in der Brust fest. das habe ich mittlerweile auch untersuchen lassen, es war eine mit Wasser gefüllte Zyste! Auch die Mammographie zeigte nichts anderes. ( Ich schweife mal wieder ab).
Ich denke wie viele von euch, irgendwie muß es doch gehen, jeder erwartet das von mir. Ob die Kinder, mein Mann oder auch die Freunde. Sie wissen alle nicht so recht, wie sie mit mir umgehen sollen. Ich nehme es ihnen aber auch nicht so übel. Wenn jemand einen Gips am Bein hat, ist es auch verständlicher, daß ihm was fehlt. Bei mir sieht man ja nichts.

Letzte Woche hatte ich zwei Hochton-Stunden. Ich wurde verkabelt, dann floß eine Stunde Strom durch mein linkes Bein. Eine Erleichterung hat es nicht gebracht, nur jeweils 30 Euro weniger in meinem Geldbeutel.
Ab nächste Woche habe ich dann erst mal Massagen und danach fange ich an mit KG.
Sollte ich dann einigermaßen schmerzfrei sein, folgt auch bei mir der Muskelaufbau. Denn Muskeln fehlen mir rundum. Leider hielt ich es immer mit Churchill "Sport ist Mord". Jetzt bekomme ich wohl dafür die Quittung.
Ich bin schon froh, alles mal aufschreiben zu können, denn auch das hilft sehr.

Liebe Grüße
Martina
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JuliaK
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 10:38


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hallo martina,

ich hatte vor meinem bsv genügend sport gemacht und muskeln aufgebaut, leider hat das den bsv nicht abgehalten, mich heimzusuchen. also kein schlechtes gewissen deswegen, es ereilt auch druchtrainierte menschen (siehe franzi van a. und klitschko). trotzdem ist bewegung und sport natürlich gesund und gut, in maßen und richtig ausgeführt.

deine ischias-beschwerden kann ich gut nachvollziehen (siehe meine vorstellung en detail).
ich kann dir nur raten, diese symptome nicht zu leicht zu nehmen und - wie printe bereits sagte - dich richtig auszukurieren! ich hatte sie damals auf die leichte schulter genommen, unterstützt von einem nichtwissenden orthopäden, der offensichtlich keine ahnung hatte.
eine einmalige ischialgie kann durchaus relativ "harmlos" und mit ruhe und medikamenten kurierbar sein. wiederkehrende beschwerden deuten auf einen missstand in der lws hin, den man suchen und behandeln muss, bis die beschwerden langfristig weg sind. solange ist leider schonung angesagt.
arbeitest du vollzeit? zu langes sitzen/stehen ist gift für rückenleidende. hast du im büro genügend gelegenheit aufzustehen, etwas zu gehen, einen guten stuhl (im wechsel mit physioball)?

ich wünsche dir, dass du schlimmeres verhindern kannst und du durch schonung und rückengerechtes verhalten im alltag bald wieder ganz fit bist!
übrigens: ja, die umwelt reagiert manchmal mit großen augen. niemand, der die schmerzen nicht mal mitgemacht hat, kann sich richtig reinversetzen. da hilft nur, immer fair zu sagen, wenn es weh tut und man nicht kann, wie man will.

liebe grüße - julia
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Martina
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 11:39


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Hallo Julia, ja ich habe genug Bewegung in meinem Job. Es gibt Tage, da bin ich mehr unterwegs, als im Büro auf meinem Stuhl. Einen sehr guten Bürostuhl habe ich auch. Ich arbeite den ganzen Tag, von 7.00 - ca. 16.00 Uhr.
Ich weiß natürlich, daß Ruhe angesagter wäre, aber wenn es morgen nicht geht, dann muß ich eben wieder nach Hause gehen. Ich habe nur Bedenken, was auf Dauer werden soll, wenn ich öfter fehle. Ich habe leider keine Vertretung, auch mein Chef weiß nur ca. 20% aller Dinge, die ich so mache. Also bleibt alle Arbeit liegen, soweit das möglich ist. Auch wenn ich Urlaub habe, wartet die Arbeit, bis ich wieder da bin.
@Printe: Wie konntest du es aushalten, soviele Facettenblockaden machen zu lassen? Hat es dir nicht weh getan? Ich empfand es als sehr schmerzhaft.
Übrigens habe ich was vergessen. Ich habe vor ein paar Jahren mal unter starkem Spannungskopfschmerz gelitten und wurde mit Akupunktur nahezu schmerzfrei. Dieses mal hat mir diese Behandlung allerdings auch nichts gebracht.
Könnt ihr mir denn Schmerzmittel nennen, die einigermaßen vertragen werden? Sozusagen als Notfallmedizin?
Gruß
Martina
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Harro
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 11:46


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Morgen Martina,
versuchs mal mit Trancopal Dolo.
Die schlagen nicht so auf den Magen und sind auch nicht so ein
Hammermittel.

Gruß Harro :)
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JuliaK
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 12:07


Unregistered










als alternative zu vioxx kann man auch celebrexx versuchen.
mir hat auch ganz normales aspirin geholfen (1-2 pro tag), wenn die krämpfe nicht zuuu stark waren (aber nicht so langanhaltend wie vioxx).
ich vertrage aspirin sehr gut, soll aber bei manchen nicht der fall sein. wenn ich auf der couch lag, brauchte ich kaum schmerzmittel.
ich fand den wechsel zwischen den medis gut (cox2-hemmer/aspirin).

leider gilt auch bei schmerzmitteln: nicht alle helfen jedem gleich. versuch macht klug...

grüße und einen schönen sonntag - julia
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Claudia
  Geschrieben am: 26 Jan 2003, 19:42


Öfter dabei
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hallo martina!

herzlich willkommen im club!
alles gute morgen in der arbeit, hoffentlich  klappts !!! :D
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Martina
Geschrieben am: 26 Jan 2003, 21:10


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Danke Claudia  :winke
Das hoffe ich natürlich auch. Wie macht ihr das eigentlich mit dem arbeiten? Beschweren sich euere Chefs denn manchmal, wenn ihr fehlt?
Ich berichte morgen mal wie es war.

Martina
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