Bandscheiben-Forum

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> HWS-Bandscheibenvorfall, Hallo, ich bin neu hier und suche Hilfe!
Dani
Geschrieben am: 06 Jul 2004, 13:00


Neu hier
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Hallo all Ihr lieben Bandi-Leidensgenossen,

bei mir wurde mit 28 Jahren morgen vor 3 Wochen ein HWS-Bandscheibenvorfall C4/5 diagnostiziert. Schmerzen im Nacken hatte ich seit einem Unfall mit HWS-Syndrom vor 5 Jahren immer wieder einmal ein bisschen, aber nicht so dass es mich schlimm beeinträchtigt hätte. Ich machte seit damals regelmäßig Gymnastik im Fitnessstudio für den Rücken. Vor 6 Wochen etwa wachte ich sonntags plötzlich auf und konnte meinen Kopf nicht mehr drehen und hatte ganz ganz schlimme Schmerzen. Ein Orthopäde diagnostizierte ein akutes HWS-Syndrom und renkte 3 Mal an mir herum. Ich war damals unwissend und dachte mir nichts schlimmes dabei. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich quälte mich täglich weiter zur Arbeit, konnte es teils nur unter Schmerzmitteln dort aushalten und abends nur noch kaputt und erschöpft mit Schmerzen ins Bett fallen. Vor 3 Wochen wurde es dann so schlimm dass es nimmer auszuhalten war und so ging ich zu einem anderen Orthopäden, der mich zur Kernspin schickte, wo die Ursache in Form des Bandscheibenvorfalls dann auch erkannt wurde. Ich war wie geschockt und konnte und wollte es zuerst nicht glauben. Ich mache total gerne und viel Sport, auch joggen, im Studio alle möglichen Kurse, Geräte und Ausdauer und von heute auf morgen geht nichts mehr. Ich hab mich dann aber (was anderes blieb mir ja eh nicht übrig) versucht schnell damit abzufinden, es zu akzeptieren und aus dem tiefen Loch in das ich gefallen war wieder herauszukrabbeln. Ich glaubte daran dass ich es schnell wieder in den Griff bekommen würde.
Der Orthopäde riet auch gleich von einer OP ab und meinte es mit konservativer Therapie ganz schnell in Griff zu bekommen. Er verordnete 6 mal Infusionen in Form von Schmerzmitteln und Muskelentspannungsmitteln (Ortoton und Aspisol oder so ähnlich) kombiniert mit Akupunktur, Streckungen der HWS und Mikrowellenhitze. Diese 6 Sitzungen sind nun vorbei und er verordnete mir nun noch 10 Krankengymnastik, manuelle Therapie und Wärmebehandlungen und schrieb mich obwohl ich ihm sagte dass die Schmerzen zwar tatsächlich zurückgegangen wären im Vergleich zu vor 3 Wochen, ich aber dennoch nur sehr schwer und auch noch nicht lange sitzen kann derzeit, dennoch nur noch für diese Woche krank und meinte es wäre damit nun in Ordnung, wenn jetzt die Krankengym noch machen würde wäre alles gut und schickte mich weg mit dem Kommentar ich solle dann nach den Behandlungen nochmals vorbeikommen. Mein Kopf wird wenn ich eine Weile sitze tonnenschwer und es geht einfach nicht mehr, muß ich mich wieder hinlegen. Ich habe jetzt furchtbar Angst, dass ich noch mehr kaputt machen könnte oder es wieder noch schlimmer werden könnte, wenn ich mich jetzt wie es meine Art ist und ich es ja schon zu lange gemacht hatte, über die Schmerzen darüber hinwegsetze und mich zwinge wieder die 8 1/4 Stunden täglich am Schreibtisch zu sitzen. Ich habe Angst und weiß nicht was ich machen soll, was richtig ist! Von Beruf bin ich Beamtin und habe einen typischen Massenjob wo ich fast den ganzen Tag in dieser statischen Postion am Bildschirm sitzen muß und zig tausend Akten, eine nach der anderen bearbeiten muß. Weiter diagnostiziert wurde auch noch ein Flachrücken, der das Ganze sagte der Arzt auch noch begünstigen würde oder hätte? Ihr kennt Euch da sicher besser aus mit alldem und könnt mir, so hoffe ich sehr, hoffentlich ein paar Tips und Ratschläge geben! Gab es bei Euch Fälle wo es tatsächlich nach 3 Wochen ganz gut war und bei Belastung nicht wieder schlechter wurde? Meint Ihr ich soll dann am Montag wieder arbeiten gehen auch wenn ich jetzt noch die meiste Zeit liege und froh bin 30 Minuten spazieren gehen zu können? Es haben auch schon Kollegen angerufen und mich zusätzlich unter Druck gesetzt und gemeint, jetzt müßte es ja dann wirklich wieder gehen, solle mich nicht so anstellen, müsse mich halt an die Schmerzen gewöhnen und nicht nur dran denken, da würde es klar schlimmer, das könne schon nicht so schlimm sein und solle mich halt nicht so anhaben. Ja klasse, all denen wünsch ich mal diese Schmerzen, die Ihr ja alle auch zur Genüge kennt.. die einen mürbe machen, trübsinnig werden lassen können und fast in den Wahnsinn treiben können. Ich habe ja einen starken Willen und ich will lieber heute als morgen wieder arbeiten können, was ist schon ein Leben mit einer Lebensqualität von 10-15 % wie ich sie derzeit einschätzen würde, ich möchte so vieles wieder machen können und fühle mich so allein gelassen und verzweifelt! Ich weiß nicht was richtig ist, was ich machen soll und bin zudem noch ganz alleine, habe keinen Partner er mir vieles abnehmen kann und hilft und tröstet und wieder aufbaut :-(. Viele meiner Freunde waren die letzten Wochen jetzt auch verreist so dass ich auch viel alleine war. Dennoch will ich nicht aufgeben und weiter zuversichtlich sein und positiv denken! Bitte gebt mir doch ein paar Ratschläge was ich machen soll, kann, darf, wie ich den Verlauf evtl. noch beschleunigen kann etc., ein paar liebe Worte, ach freue mich über alles.
Ich lese schon seit den 3 Wochen interessiert in Euerem Forum und finde den Umgang und wie Ihr Euch gegenseitig helft und für einander da seid einfach klasse!! Ehrlich!! Und daher habe ich mich jetzt auch angemeldet, vielleicht könnt Ihr mich ja auch wieder ein bisschen aufmuntern. Heute ist nämlich ein sehr düsterer Tag bei mir, ich grübele und will es nicht akzeptieren und wenn dann noch Leute daherkommen von wegen man solle sich nicht so anstellen, oder andere mit von wegen man müsse halt Geduld haben, ja prima, das weiß ich ja und habe ich ja auch die meiste Zeit, aber es gibt eben auch andere Momente, ich bin schließlich ein Mensch und keine Maschine..
Entschuldigt dass ich jetzt so viel geschrieben habe, aber alleine dadurch dass ich mir den Frust von der Seele geschrieben habe, fühle ich mich schon ein wenig erleichtert.
Alles Liebe und Euch allen auch gute Besserung und viel Erfolg bei allen Therapien
wünscht Euch Dani und schickt Euch sonnige Grüße..
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sonnenschein
Geschrieben am: 06 Jul 2004, 17:43


Boardmechaniker
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Hallo Dani,

erst mal herzlich willkommen im Club der Bandis.

Dass du als totale Sportlerin natürlich über diese Diagnose völlig geschockt warst, glaub ich dir sofort. Du bist ja auch wirklich noch sehr jung. Wenn du aber ´öfter hier liest, wirst du feststellen, dass es vielen jungen Menschen passiert.

Ich denke mal, dein Arzt hat dir schon gute Behandlungen aufgeschrieben, da kannst du schon mal sehr zufrieden mit sein.

Jetzt zu deinen Beschwerden. Hatte auch 2 HWS-Vorfälle, die aber im Jan. 04 operiert wurden. Ich selbst hatte auch 2 PKW-Unfälle und wurde auch mehrmals eingerenkt, was meiner Meinung nach, sogar eine Riesendummheit war! Werde mich im Leben nicht wieder einrenken lassen.

Diese wahnsinnigen Schmerzen im Sitzen, das Gefühl der Kopf wird tonnenschwer ist mir auch sehr bekannt. Hatte allerdings ganz heftige Schmerzen im Schulterblatt und im Arm.

Ob du schon nach 3 Wochen wieder arbeiten kannst und dann alles o.k. ist, wage ich zu bezweifeln. Wenn du jetzt noch überwiegend liegst, kann ich mir nicht vorstellen, wie du in der nächsten Woche am PC sitzen willst.

Ich denke, du solltest dich jetzt erst mal richtig auskurieren und dann langsam wieder anfangen. Da du ja Beamtin bist, musst du dir ja um deinen Arbeitsplatz nicht so viel Sorgen machen und ich denke du kannst dir da jetzt eine Auszeit nehmen. Es bringt dir nichts, wieder unter Schmerzen arbeiten zu gehen und eine Woche später liegst du wieder flach.

Ich würde mal deinen Arzt fragen, ob er dir nicht eine Halskrause verordnen kann. Tut wahnsinnig gut, wenn du sie ab und zu trägst. Darfst es nur nicht zu viel machen, weil sonst deine Muskeln verschwinden. Aber mal abends vor dem Fernseher oder einfach, wenns nicht mehr geht, ist es einfach super gut. Man entlastet die HWS und der Kopf ist nicht mehr so schwer.

Ganz lieben Gruß

Sonnenschein :winke :streichel
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Dani
Geschrieben am: 06 Jul 2004, 19:08


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Hallo liebe Marlies,

vielen Dank für Deine Antwort! Du hast recht, ich weiß es im Innersten ja auch selbst, dass ich noch nicht fit bin um über 8 Stunden am PC zu sitzen und 150% zu bringen. Ich nehme täglich auch noch 3 Schmerztabletten und so ist es im Liegen einigermaßen erträglich. Jetzt saß ich gerade 30 Minuten auf der Couch und habe ferngesehen und schon gehts wieder nicht mehr :huh:
Die Idee mit der Halskrause ist eine gute Idee. Danach werde ich meinen Arzt dann einmal fragen! Und ich weiß ja auch dass niemand damit geholfen ist wenn ich mich jetzt unter Schmerzen quäle und kurz drauf wieder ausfalle oder es noch schlechter ist und wird. Ich weiß auch dass es dass ich es diesbezüglich echt gut habe als Beamtin auf Lebenszeit und mir da nicht so die Sorgen machen müßte, wie manch andere hier, die um den Arbeitsplatz bangen müssen oder diesen gar verlieren. Wahrscheinlich bin ich einfach zu pflichtbewußt, habe die ganzen 5 Jahre seit ich jetzt arbeite immer für 2 geschafft und mir viel zu viel aufgelastet. Kein Wunder dass der Körper da jetzt nach einer Auszeit schreit.
Mit dem Sport fällt mir sehr schwer. Momentan ist es klar geht es mit den Schmerzen ja nicht. Aber wenn ich mir vorstelle dass ich das evtl. gar nicht mehr machen darf, kommen mir die Tränen. Der Arzt sagt auch nicht so richtig und wirklich was gar nicht mehr gehen wird außer dass Joggen nicht geeignet wäre oder auf was achten müßte etc. Er sagt einfach das kriegen wir wieder hin.
Jetzt übe ich mich einfach weiterhin in Geduld, es werden wieder bessere Zeiten kommen für uns! Ich glaube ganz fest daran!
Lg
Dani
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Hansi
Geschrieben am: 07 Jul 2004, 06:09


...ich bin dann mal weg!
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:D

Hallo Dani,

erst einmal herzlich willkommen bei uns! Dass Du leicht am Verzweifeln bist, kann ich nachvollziehen. Du hast so ziemlich die mieseste Ausgangslage welche man sich vorstellen kann. Allein lebend, Freunde im Urlaub und niemand mit dem man sich austauschen könnte oder der einen in den Arm nimmt. Nun gut, dafür sind wir ja auch da, auch wenn das virtuelle "in den Arm nehmen" in der Praxis nicht ganz so gut klappt.
Bei Deinem Problem meine ich ist es erst einmal wichtig, dass Du als begeisterte Sportlerin einen Gang zurückschaltest. Alles vermeiden was harte Schläge auf die Wirbelsäule gibt. Ebenso alles vermeiden was starke Zug oder Druckkräfte ausübt. Hier denke ich an Dein Gerätetraining. Fahre dies im Moment einmal etwas zurück.
So viel tun um das Muskelkorsett zu erhalten, sofern es schmerzlos möglich ist und basta! Von Joggen solltest Du wirklich absehen. Überlege mal ob Du es nicht durch
Nordic Walking ersetzen kannst.
Es ist normal, dass der Mensch eine so genannte Schonhaltung einnimmt. Sprich, das es die Körperhaltung welche am wenigsten schmerzt, versucht immer und überall einzuhalten. Dadurch werden aber meist die Muskeln verspannt, was sich wieder über Schmerzen ausdrückt. Was sagt Dein Therapeut über Deine Muskulatur. Verspannt, Knoten, gereizt?
Zum Anderen, schreib doch einmal wie dein Bandscheibenvorfall sich genauer bemerkbar macht. Oder ist es "nur" der von Dir beschriebene tonnenschwere Kopf?
Damit tun sich manche Ärzte schwer, da es nicht so ganz zu C4/C5 passt. Da kommt dann im Bericht meist ein Begriff wie Pseudoradikuläres Problem.
Wo liegt Dein Bandscheibenvorfall? Ist er sequestiert(abgetrennt) oder hängt er noch an der restlichen Bandscheibe und wird in Deinem Alter lustig vom Rest weiterversorgt(Flüssigkeit). Drückt er irgendwo drauf?
Schreib da mal bitte etwas genaueres.
Zu Deiner Zeitfrage! Drei Wochen sind für den Einen recht viel, weil er am zweiten Tag schon nichts mehr merkt( rd. 65 % der Bevölkerung hat Bandscheibenvorfälle ohne es zu wissen)für den Anderen viel zu kurz um auch nur die geringste Verbesserung anzuzeigen. Am Faktor Zeit kann man einen BSV also nicht festmachen. Jetzt kommt eine furchtbar intelligente Aussage!!!
"Er braucht so lange wie er eben braucht!" Völlig unverständlich und nichtssagend. Aber es ist so! Das Zauberwort heißt Geduld und Information.
Und wenn Du kurz vor Ablauf Deiner Krankschreibung zum Arzt gehst und ihm sagst, dass es nicht geht, wird er Dich auch weiter krankschreiben. Dies ist ein Recht, welches Dir zusteht! Versuche dann einmal festzustellen was Dir bei der Therapie hilft und was nicht. Dies kann dem Therapeut durchaus weiterhelfen und in der Behandlung andere Wege zeigen. Und wenn Du mal, so wie bei Dir passiert, einen Bandscheibenvorfall merklich gespürt hast, dann musst Du ob Du willst oder nicht, anfangen bandscheibenbewusster zu leben. Ob es beim Heben, beim Tragen oder im Bewegungsablauf überhaupt ist, musst Du in Zukunft rückenschonend agieren.
Ich wünsche Dir heute keinen "dicken Kopf" :laugh und wenig Schmerzen!

Liebe Grüße

Hansi :winke



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Dani
Geschrieben am: 07 Jul 2004, 08:54


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Hallo Hansi und hallo @ all,
vielen Dank für Deine Antwort und aufmunternden Worte. Ja die kann ich gut gebrauchen! Die virtuelle Umarmung ist auch angekommen :z , da bin ich doch gleich nicht mehr ganz so verzweifelt!
Du hast Recht, die Ausgangslage ist nicht doll, das mit dem Sport fällt mir sehr sehr schwer und dass ich noch kaum eine Stunde am Stück sitzen kann ohne dass die höllischen Schmerzen wiederkommen und alles komplett dicht und verspannt ist und bis in Schulter und Arm zieht und schmerzt, stimmt mich auch alles andere als fröhlich. Es fällt mir sehr schwer, aber ich versuche diese Diagnose mit all ihren Konsequenzen zu akzeptieren, ändern kann ich es ja nicht und dann alles zu tun und dagegen kämpfen um die Beschwerden baldmöglichst etwas zu mildern! Durch nur Jammern, Unterkriegen lassen und Aufgeben wird es höchstens noch schlimmer und das will ich schließlich nicht *zu Lächeln versuch*.
Sport habe ich seit diesen 3 Wochen nun erst mal komplett gestrichen gehabt, die Schmerzen waren so stark dass nicht mal ich in Versuchung gekommen bin. Der Arzt hatte es auch verboten und sagte auch erst diese Woche dass ich wieder mit leicht Spazieren gehen beginnen könne und das mache ich nun täglich. Am Freitag beginnt die Physiotherapie zur Stabilisierung und nach dieser Phase meinte der Arzt könnte man mit Kräftigung der Rückenmuskulatur beginnen, aber auch nur vorsichtung und unter Anleitung. Ich denke ich werde mich daran halten um nicht noch mehr kaputt zu machen und werde tatsächlich statt Joggen Nordic Walken ausprobieren. Aber traurig macht mich das schon sehr, es hat mir so riesig Spaß gemacht. Den Kurs Bodypump habe ich am liebsten besucht und das kann ich ja nun vergeßen. Menno.
Der Therapeut sagt die Muskulatur wäre komplett verspannt, wären lauter Knubbels und alles dicht.
Zur Beschreibung meines Bandscheibenvorfalls tue ich mich noch etwas schwer, da ich niemals einen Bericht des Arztes zu Gesicht bekommen habe. Da Ihr darüber alle so gut Bescheid wißt, muß ich das bei dem Arzt wohl einmal einfordern? Er zeigte mir die Kerspinbilder und den Vorfall bei C 4/5 auf dem Bild und erklärte wie er therapieren möchte, aber genauer erklärt hat er es nicht. Der Vorfall ist dem Bild nach nicht sequestiert und hängt noch an der restlichen Bandscheibe und drückt auf den Nerv. Begonnen hatte es mit einem Hexenschuss im April, nachdem ich dann den Kopf zuerst gar nicht mehr und nach Chiropraktik dann langsam wieder ein bisschen besser bewegen konnte die Schmerzen aber kontinuierlich zunahmen bis ich es am Schluß selbst unter Schmerzmitteln vor Schmerz nicht mehr ausgehalten habe und zu einem anderen Orthopäden ging, der die Untersuchung veranlasste und mich nun behandelt. Die Schmerzen strahlen bis in den Schulter- und Armbereich aus. Ich hatte auch ein paar Mal ein Kribbeln und Taubheitsgefühl im Arm bis in die Finger, das aber wieder verschwand, häufig Schwindel und Kopfschmerzen zu den kontinuierlichen Hauptschmerzen im Hals-Nackenbereich die sich vor allem auf der linken Seite befinden. In den ersten Tagen konnte ich weder sitzen, liegen noch stehen. Es war die Hölle, ich konnte nachts vor Schmerz überhaupt nicht schlafen. Inzwischen hat es sich etwas gebessert, Liegen im entspannten Zustand und paar Schritte gehen, ist ganz gut möglich, nur bei statischen Bewegungen im Sitzen ist es sehr schnell vorbei und kann ich es nicht mehr aushalten vor Schmerz.
Ja ich weiß, dass einmal Bandi, immer Bandi bedeutet, dass man es zwar in Griff bekommen kann, aber immer damit entspr. leben werden muß! Das zu akzeptieren tue ich mich am schwersten! Was bedeutet denn aufpassen beim Tragen und Heben? Der Arzt sagt, derzeit so gut wie nichts tragen und heben. Und zukünftig? Ich möchte mal Kinder haben. Aber wie soll ich denn ein Kind großziehen, wenn ich es eigentlich gar nicht auf den Arm nehmen und tragen darf, soll oder kann?
Jetzt schicke ich Euch mal liebe sonnige Grüße und einen Tag ohne qualvolle Schmerzen,
lg
Dani

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Hansi
Geschrieben am: 07 Jul 2004, 09:48


...ich bin dann mal weg!
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:D

Hallo Dani,

wie Du schreibst, bist Du bereits auf dem besten Weg. Annehmen, akzeptieren und dagegen angehen
ist das Wichtigste was man tun muss.
Die Vorgehensweise Deines Arztes gefällt mir. Wenn die Therapieverordnung jetzt auch noch ausreichend und richtig ist – prima!
Wobei hier viel vom Therapeuten abhängt. Auf der Verordnung steht was gemacht werden soll. Wenn der Therapeut aber merkt, dass Dir etwas anderes gut tut und dies dann auch macht – um so besser.
Deine verspannte Muskulatur – bekommt er die nicht in den Griff. Du brauchst doch mit gar keiner anderen Therapie anfangen so lange die Muskeln so verhärtet sind. Hat er schon mal außer der Massage die Triggerpunkte mobilisiert? Auf diese Art und Weise hat er bei mir jedes Mal die Verspannungen der Muskeln lösen können, was mit der "Nur Massage" nicht geklappt hat.
Das Spiel mit dem Druck der Bandscheibe kenne ich auch zur Genüge. Über Traktion erreiche ich aber zumindest Linderung. Mal eine blöde Frage an Dich – Trinkst Du eigentlich viel? Sorry, meine nicht ALLOHOHL sondern Wasser? Mich würde einmal der Zusammenhang interessieren. Jedesmal wenn ich zwei, drei Liter getrunken habe, pumpen sich bei mir in der LWS die defekten Bandscheiben auf und drücken noch mehr als vorher auf den Nerv. In der HWS kann das nicht mehr passieren, da sind zwei verschwunden, die pumpen sich sicher nicht mehr auf, dafür drückt der Wirbel auf den Ring des Markkanals. Auch nicht besser! Das aber nur nebenbei.
Das Schulter/Arm Syndrom kennt wohl fast jeder HWS Patient. Mal wird’s besser, mal schlechter. Ich sage einfach mal, das gehört dazu! Es soll einem ja nicht zu wohl werden.
Du schreibst Schmerzen überwiegend auf der linken Seite. Bei Deinen verspannten Muskeln könnte es ein überwiegender Muskelschmerz sein, er sich da breit macht.
Fall nicht gleich in ein tiefes Loch wegen dem Tragen und Heben. Wenn Du es Rückenschulmäßig machst, wird es auch möglich sein. Nur eben im Moment nicht. Wenn Du ein Bein gebrochen hast stehst Du da auch nicht drauf. Und so lange Deine Bandscheiben eine akute Schädigung haben, sollst Du eben auch nicht heben und tragen. Wenn mich meine geistige Statistik nicht im stich lässt , so haben wir inzwischen drei Bandi-Babys welche mit Ihren Müttern alle zufrieden sind. Ich denke mal,
dass Du da als HWS-Bandi sogar noch bessere Karten hast wie unsere LWS-Bandis! Da werden Dir aber die Damen der Schöpfung mehr sagen können. Ich war jedes Mal nur bei der Konstruktion und dem Stapellauf dabei. Und dann waren die Winzlinge urplötzlich da.
Ich denke Du wirst Dein Baby, wenn es mal kommt, sicher tragen können. Ich glaube, das dies die kleinste Sorge sein dürfte.
Man spricht ja auch davon, dass ein Bandscheibenvorfall nach 3-5 Jahren ausgetrocknet sein soll.
Also mach Dir für die Zukunft noch nicht allzu viel sorgen. Denke an jetzt und finde in Deinem Therapeut einen Menschen der mit seinen Händen in dich reinschauen kann. Achte darauf, dass Du immer den gleichen Thera hast. Der oder Die kennt Dich und Deinen Rücken und kann dementsprechend gezielt vorgehen.
Auch die Akupunktur, von einem erfahrenen Arzt durchgeführt, kann durchaus helfen. Lies Dir mal den Beitrag und den darin befindlichen Link durch. >Lies mich

Liebe Grüße

Hansi
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Dani
Geschrieben am: 07 Jul 2004, 10:52


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Hallo Hansi,
danke für die vielfältigen Infos, sie helfen mir aus meiner Verunsicherung wieder heraus und meinen Therapieweg weiter in dieser Richtung zuversichtlich zu beschreiten! Man fühlt sich bei den Ärzten so oft hilflos, man stellt eine direkte Frage und bekommt ein Wischi-Waschi als Antwort..
Das Rezept für die Therapien ist auf 10 Mal ausgestellt, der Therapeut arbeitet mit dem Arzt wohl zusammen, hält Rücksprache mit diesem, so dass ich auch da zuversichtlich bin, an keinen schlechten zu geraten, der das was auf dem Rezept steht einfach macht, ob es mir nun gut tut oder nicht. Ich werde aufmerksam schauen, was Linderung bringt und was es verschlimmert, was etwas bringt und was nichts.
Bei dem Therapeuten bin ich am Freitag das erste Mal. Die verspannten Muskeln wurden bislang nur durch die Infusionen, Akupunktur versucht zu lösen und den Schmerz zu mindern. Erst jetzt als der Schmerz etwas runtergegangen ist sagte der Arzt mache es Sinn mit den andern Therapien zu beginnen. Ich werde dann berichten, wie es gewesen ist, ob Triggerpunkte mobilisiert wurden etc.
Normalerweise trinke ich immer sehr viel, 3l habe ich fast immer getrunken. Derzeit fällt es mir sehr schwer so viel zu trinken, aber ich bemühe mich dennoch viel zu trinken. Den direkte Zusammenhang dass die Schmerzen schlimmer wurden, wenn ich viel getrunken habe, konnte ich jetzt noch nicht feststellen, habe aber auch nicht darauf geachtet. Sein könnte es schon. Ich trinke es ja nicht am Stück, sondern im Laufe des Tages und ab Nachmittag/Abend sind die Schmerzen schon immer schlimmer. Vielleicht besteht tatsächlich ein Zusammenhang?
Dann bin ich jetzt was das Tragen und Heben angeht auch schon wieder beruhigter und mache mir mal keinen Kopf um die Zukunft, ändern kann ich es eh nicht, sondern stecke die verbleibende Kraft besser in die weitere Genesung! Ich denke was man unbedingt will, schafft man auch!
Den angegebenen Link schaue ich mir noch an und dann ist es auch schon wieder vorbei mit dem Sitzen.
Ich habe noch eine Frage, vielleicht kann mir die ja auch jemand beantworten. Es wurde erst jetzt anhand der Bilder festgestellt dass ich von Geburt an mit einem ganz extremen Flachrücken genau in diesem Bereich der HWS gesegnet bin. Kann das den BV auch begünstigt haben? Die S-Form der WS dient ja der Abfederung und diese fehlte bei mir dann ja? Könnte es sein, dass durch diese fehlende Federung die Belastung auf die BS permanent zu groß war? Es interessiert mich daher, dass ich denke, wenn dem so wäre, könnte ja der nächste an einem anderen Wirbel bereits in Arbeit und vorprogrammiert sein? ;-(
Aber auch da mache ich mich jetzt mal nicht verrückt, es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, für uns alle!
Lg
Dani
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