Bandscheiben-Forum

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> Meine HWS streikt.., Herr Ober: eine neue Wirbelsäule, bitte!
Karinchen1
Geschrieben am: 06 Feb 2012, 19:18


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Hallo ihr Lieben,

ich verfolge dieses Forum und die Beiträge darin nun schon sehr lange und jetzt hab ich mich dazu entschieden, euch auch einmal meinen "Fall" zu schildern. Vielleicht könnt ihr mir in meiner Verzweiflung und in meinen Schmerzen etwas weiterhelfen.
Ich bin 34 Jahre alt, voll berufstätig (noch) und seit Jahren "wirbelsäulenbeschädigt". Ich wurde 1991 versteift (Th5 bis L4, nach Harrington, mit vorheriger Haloextension) weil ich eine starke Skoliose hatte und dadurch auch sehr starke Schmerzen. Nach der Versteifung waren dann die Schmerzen weg und alles war gut. Einige Jahre lang. 1993 bin ich dann in der Dusche gestürzt, ein Stab hat sich verschoben, er drückte unten gegen die Haut, und so kamen beide Stäbe raus. Die Wirbelsäule war ja trotzdem noch versteift und ich immernoch so gut wie schmerzfrei.
Jetzt habe ich seit etwa 5 Jahren Probleme mit meiner HWS. Ich hatte hier schon 2 Bandscheibenvorfälle und wurde jedes Mal erfolgreich mit Spritzen unter CT-Kontrolle (PRT?) behandelt. Es hat sich dadurch immer wieder erholt, kam aber auch nach einigen Monaten dann immer wieder zurück.
Nun habe ich seit etwa Anfang Dezember wieder Schmerzen, immer stärker werdend. Es fängt immer an wie ein Nagel im Nacken und dieser Schmerz steigert sich dann. Er strahlt in den rechten Arm aus, bis zur Hand mit Kribbeln/Stromgefühl bis in die Finger. Auch die Finger der linken Hand schlafen ab und zu ein. Meine Schmerzen sind dieses Mal wirklich kaum zum Aushalten. Meinen Kopf kann ich kaum nach hinten ablegen. Die Beweglichkeit meines Kopfes ist stark eingeschränkt, wahrscheinlich auch aus Angst vor dem Schmerz!

Am 19.01. war ich nun im MRT und das kam dabei heraus:
Fehlhaltung der HWS mit Streckstellung sowie BWS-Skoliose. Multisegmentale Diskopathie C2 bis C6 mit kräftiger rechts mediolateraler Bandscheibenprotrusion C2/3 an der Grenze zu einem Nucleus-pulposus-Prolaps. Bandscheibenprotrusionen im Bereich C3 bis C6 wie oben beschrieben, besonders stark ausgeprägt C4 bis C6 mit hier stärkerer Einengung des Spinalkanals und Pelottierung des Halsmarks im Bereich C3 bis C6. Keine Myelopathiezeichen im HWS- und oberen BWS-Bereich. Einengung der Neuroforamina C2/3 rechts sowie C4/5 und C5/6 beidseits durch Retrospondylosen.
Einengung der Spinalkanals bei C4/5 auf 11mm, bei C6 auf 12 mm.

Am letzten Samstag war ich auch im Krankenhaus in der „normalen“ Ambulanz, weil meine Medis eigentlich nicht mehr helfen (2x tägl. Diclac 75 ID und dazu 3x tägl. 25 Novamintropfen). Dort gab man mir eine Spritze, verordnete mir eine Halskrause (die mir schrecklich weh tut, weil sie meinen nach vorne geneigten Kopf nach hinten „in den Schmerz“ drückt) und schickte mich ohne neues Rezept wieder nachhause. Dafür müsste ich am Montag zum meinem Hausarzt gehen, wo ich heute jetzt dann auch war.
Ich habe das Gefühl, dass auch meine Hausärztin nicht mehr so recht weiß, was sie noch mit mir machen soll. Ich habe ihr erzählt, dass ich morgen einen Termin bei einem Neurochirurgen habe (der mich vor einem Jahr schon operieren wollte, und mir prophezeite, dass wir uns wiedersehen!), sie riet mir aber absolut von einer OP ab. Ich sollte besser bei der Krankenkasse um eine Rückenschule bitten (wie wenn ich nicht schon alles wüsste, was es über Rückengymnastik zu wissen gibt, immerhin mache ich schon seit meinem 7. Lebensjahr Krankenkymnastik, und eine Spinalkanalstenose kann doch nicht allein mit KG behoben werden, oder?) und Rehasport machen, dann würde das schon wieder werden. Sie meinte, nur ich könnte mir selber helfen, sie allein könnte mir nicht helfen. Ich sei ihr zu passiv!
Ich fühle mich so alleingelassen, könnt ihr euch das vorstellen? Immerhin ist ja der Hausarzt doch immer ein Arzt, dem man schon jahrelang vertraut. Auch mein Orthopäde, bei dem ich schon jahrelang bin, hat mich nur zum MRT überwiesen und seit dem habe ich bei ihm keinen Termin mehr bekommen, es ist einfach kein Termin zu bekommen. Aber morgen habe ich mir auch einen Termin bei einer anderen orthopädischen Praxis ausgemacht, es kann ja nicht schaden, mehrere Meinungen zu hören, oder?
Ich bin nur heilfroh, dass mein Arbeitgeber hinter mir steht und meine Kolleginnen und Kollegen alles tun, um mir „meinen Kopf frei zu machen“. Ich brauche mir absolut keine Gedanken deshalb machen. Das ist schon goldwert!
So, jetzt hab ich mal meine Seele ausgeschüttet und hoffe, dass ihr mir Tips und Ratschläge geben könnt, was ich machen kann, wenn kein Arzt mehr weiterhelfen kann/will.
Ich habe solche Angst vor der Zukunft – wie wird es mir wohl in 20 Jahren gehen?
Liebe Grüße,
Karinchen1

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nouri
Geschrieben am: 06 Feb 2012, 21:00


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Hallo Karinchen,
erstmal gaaanz viel :trost von mir. Ich bin zwar nur von L4-S1 versteift,aber es ist auch meine Angst wie es in 20 Jahren aussieht.Bin auch erst 36. Der Wirbel über der Versteifung ist jetzt schon ( nach nur 1Jahr) höhenvermindert und die Bandscheibe verlagert. :hair
Das mit deiner Hws hört sich nicht gut an.Ich würde mit deinem NC darüber sprechen.Die haben meist mehr Ahnung als Orthopäden.Und wenn nötig hol dir eine 2.-3. oder vierte Meinung.So habe ich es auch gemacht.<bin von Orthopäde zu Orthopäde.Neurochirurgen hatte ich auch 3.
Ich wünsche dir alles alles gute!!!!
Lieben Gruß Julia
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calibramutti
Geschrieben am: 06 Feb 2012, 21:09


Öfter dabei
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Hallo Karinchen!

KG ändert an der HWS gar nichts und auch nicht an der Spinalkanalstenose.Das sehe ich genauso und auch ich habe es vor Schmerzen nicht ausgehalten und mich am 11.01.2012 in Magdeburg Olvenstedt operieren lassen Hatte auch ne Spinalkanalstenose und Bandscheibenvorfälle in C5/6 u.C6/7 und was soll ich sagen,gleich nach dem Aufwachen,waren meine Schmerzen weg,der Arn schlief nie wieder ein und auch die Finger sind nicht mehr taub.Ich brauche nur noch eine Schmerztablette zur Nacht und fühle mich gut.Worauf willst Du warten? das ist doch keine Lebensqualität oder? Geh zu einem vernünftigen Neurochirurgen und dann lass es machen,es wird nicht besser und von allein sowieso nicht.
Gute Besserung wünscht Dir Calibramutti
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Ezri
Geschrieben am: 06 Feb 2012, 22:51


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Zitat (calibramutti @ 06 Feb 2012, 21:09) 

Hallo Karinchen!

KG ändert an der HWS gar nichts


Hallo Calibramutti,

diese Erfahrung hab ich auch gemacht. Ich hatte ca. nen Jahr Physio und dann ist die Bandscheibe geplatzt. Physio hats nicht verhindern können und nix tun auch nicht.
Hallo Karinchen, wenn wirklich nix mehr hilft, könnte die OP ggf. doch die erwünschte Erleichterung bringen. Sofern es Dein Schmerzempfinden und die Krankenkasse zu läßt, frag einfach noch ein zwei andere Neurochirurgen.

Gute Besserung

Ezri
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Karinchen1
Geschrieben am: 07 Feb 2012, 06:29


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Hallo ihr Lieben,

ich sitze hier und lese eure Antworten und habe Kullertränchen in den Augen. Es tut gut zu wissen, dass es noch andere Personen gibt, die auch diese Schmerzen durchgemacht haben und von Arzt zu Arzt gegangen sind. Und es macht mir Mut, von euch zu hören, dass es vielleicht doch noch Hilfe gibt.

Ich danke euch von Herzen dafür!

Liebe Grüße,
Karinchen1
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Delorges
Geschrieben am: 08 Feb 2012, 00:01


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Hallo Karinchen,

das Gorxheimertal ist wirklich schön, bin schon einige Male durchgefahren auf dem Weg nach Wald-Michelbach, als der Saukopftunnel gesperrt war.

Du hast ja schon einen lange Leidenweg hinter dir. Ich denke, das ein stationärer Aufenthalt in sowas dir bestimmt sehr helfen würde. Ich hab das auch schon gemacht und kann es jedem nur empfehlen.
Wenn du mehr wissen willst, frag einfach.

Gruß
D
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Kathrinchen
Geschrieben am: 08 Feb 2012, 09:04


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Hallo Karinchen,

der Kommentar Deiner Hausärztin erinnert mich an die Neurologin, bei der ich nach der Diagnose war. Sie sollte abklären, wie es den Nerven geht. Ich also rein zu ihr, fing an: "BSV C 5/6, MRT liegt vor, der Orthopäde..." weiter kam ich nicht. Da sagte sie: "Lassen Sie das bloß nicht operieren!" HÄ??? ??? Sie hatte NICHTS von mir gesehen, keine Bilder, keine Untersuchung und sagt sowas? :vogel

Sie hat die Nervenmessungen gemacht, verabschiedete mich mit den Worten "Nur keine OP, bloß nicht. Bericht schicke ich dem Orthopäden". DER sagte mir dann: "ich wollte wissen, wie es den Nerven geht und ich finde, Ärzte, die nicht operieren, sollten solche Aussagen nicht machen"!

Wenn Du unsicher ob der Meinung eines NC bist, dann schau, dass Du eine zweite Meinung einholst. Was die OP angeht: Hab keine Angst. Mir ging es so schlecht (Bericht steht in meinem Profil), ich hatte Schmerzen, von denen ich mir niemals vorgestellt habe, dass es SOLCHE Schmerzen überhaupt gibt. Und werde aus der Narkose wach und bin schmerzfrei!

Seitdem zwickt es mal hier und da, etwas kribbeln usw. Und JETZT hilft die Physio mir so sehr, dass ich das selber bezahle.

Alles Gute, viele Grüße
Kathrinchen
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Karinchen1
Geschrieben am: 10 Feb 2012, 08:02


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Hallo Kathrinchen,
ganz lieben Dank für deine mutmachenden Worte! Zwischenzeitlich habe ich so einige Ärzte besucht:
der eine Orthopäde meinte, bei mir könnte man nichts mehr machen, eine OP würde nichts bringen. Ich sollte doch die von ihm praktizierte Triggerpunkt-Akupunktur versuchen – 47,90 € pro Sitzung. Das würde meine Schmerzen wahrscheinlich beheben. Wenn nicht, könnte man ja nach der dritten Sitzung aufhören. Hauptsache erst mal was verkauft!
Der nächste Orthopäde, bei dem ich eigentlich die letzten Jahre immer in Behandlung war, möchte es erst mal mit KG probieren. OK, vielleicht tut mir das ja gut. Aber ich wage auch hier zu bezweifeln, dass es mir auf Dauer helfen wird.
Der Neurochirurg hat mich erst mal wieder weggeschickt, er braucht noch ein Röntgenbild der HWS und die MRT-Bilder in ausgedruckter Form. Das hab ich jetzt gestern erledigt. Jetzt heißt es wieder abwarten bis nächste Woche zum nächsten Termin. Ich setze meine Hoffnung auf ihn.
Mittlerweile merke ich, dass ich am Rücken und im Genick taube Stellen habe –jeden Tag neue Überraschungen. Und ich habe auch das Gefühl, dass meine Schmerzen immer noch schlimmer werden. Warum bleibt denn das nicht stehen? Das muss doch mal am Ende angekommen sein? Ich sehe aus wie eine Schildkröte, Kopf und Hals nach vorne. Puh, kann das sein, dass ich gerade in einer Depriphase rutsche? :traurig2
Was mich fertig macht, ist die Aussage von jetzt zwei Ärzten, dass bei mir eigentlich nichts mehr zu machen ist. Meine HWS wäre halt abgenutzt- kaputt. Das kann doch nicht sein? Und was kann ich tun, damit es die nächsten Jahre nicht noch schlimmer wird? Kann man es verhindern oder aufhalten? Keine Ahnung! Viele Ärzte scheinen ratlos.
Na ja, ich lass mich (noch) nicht unterkriegen und gehe jetzt erst mal zur KG.
Ich danke euch nochmals ganz lieb,
Grüßle, Karinchen1



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sqirm1
Geschrieben am: 10 Feb 2012, 09:56


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Hallo Karinchen1,

ich glaube bei deinem Komplexen Fall solltest du in eine Wirbelsäulen Klinik gehen.
Die niedergelassenen Orthopäden sind in Falle der HWS-BSV nicht die 1. Adresse.
Ich hatte dir per PN einen NC genannt ist es der bei dem du warst.
Bei mir fing alles 01.2010 an und ich bin bis heute noch nicht fertig.
Mal neue OP dann wieder nein diese Frage besteht schon seit über einem Jahr.

Viele Grüße aus Rippenweier
Ralf
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