BSVe LWS, Taubheit, keine Schmerzen, BSVe LWS, Taubheit, keine Schmerzen

[Schneerose75]

Hallo zusammen!

Zunächst mal der Vollständigkeit halber zum 2. MDK-Termin am Montag:
Der Doc hat Blutdruck+Puls gemessen und mich gewogen sowie die Körpergröße gemessen. Dazu noch Lunge und Herz abgehört. Sogar zur Schilddrüse: da wollt er wissen, wann die OP war und welche Tabletten ich in welcher Dosierung nehme. Ansonsten hat er erstmal Fragen gestellt, sein Diktiergerät besprochen, wieder was gefragt, wieder das Teil beplappert... hab ihm vom Neurochirurgen erzählt und dass ich mir am Donnerstag ne Zweitmeinung einhole... hat er alles "weitererzählt". Ebenso die Symptome - von wegen keine Schmerzen, Taubheit im Bein links seit dem Silvesterwochenende und rechts fängt seit letzter Woche auch an und Druck in der Lendenwirbelsäule. Physio bereits gehabt, jetzt wieder, zusätzlich Akupunktur.
Dann kamen natürlich die typischen Reflex-Tests und im liegen erst linkes Bein gestreckt hoch, dann rechtes. Rumdrücken an der Wirbelsäule "tut das weh oder das?". Dann sollte ich aufstehen, mich auf die Zehenspitzen stellen und auf den Fersen laufen ... ging alles.
Dann fragte er noch, ob ich schonmal beim Neurologen war wegen Messung der Nervenleitbahnen sowie ob ich schonmal zu einer Reha war, was ich beides verneint habe.
Dauerte alles in allem ca 20 Minuten, dann durfte ich gehen. Ich fragte ihn, was das jetzt das Ergebnis sei... er meinte, er mache nur einen Bericht für die Krankenkasse, die dann weitere Entscheidungen treffen und mich informieren wird. Also abwarten.

Heute (sorry: gestern) war ich dann zwecks Zweitmeinung in Bad Homburg beim Neurochirurgen:
Sein Kommentar zu den MRT-Aufnahmen war, die Wirbelsäule wäre bei einer 78-jährigen in Ordnung, nicht aber bei einer Frau Mitte 30 - wegen des Verschleisses. Seiner Meinung nach könne ich momentan Physio und Akupunktur bekommen soviel ich will - helfen würde es mir nicht. Er würde operieren: die herausgerutschten Bandscheiben selber würde er so lassen (die sind wohl auch schon länger so, da ist er der gleichen Meinung wie mein Orthopäde), er würde nur seitlich den Teil entfernen, der den Nerv bzw die Nervenwurzel ärgert und die Taubheit sowie dieses Blei-Gefühl im Unterschenkel verursacht entfernen. (Der erste Neurochirurg meinte ja: wenn OP, dann am besten gleich alle 3 Bandscheiben behandeln.)
Zu meiner Verwirrtheit, dass alle Ärzte meinen, ich müßte Schmerzen haben und alle warten drauf meinte er: das ist der typische Schul-Patient... Schmerzen, dann Taubheit evtl. Lähmung. Da könne man auch ungefähr "voraussagen", wie es ohne OP weitergeht, wie eine OP verlaufen würde und wie es dem Patienten danach gehen müßte/sollte. Jetzt falle ich aus dem Rahmen, nix Bilderbuch-Patient, da keine Schmerzen... also auch keine Prognose möglich, wie es mit oder auch ohne OP verlaufen wird. Das würde die armen Kollegen extrem verwirren.
Des weiteren meinte er, ich würde um eine Versteifung wohl auch nicht drumrum kommen. Zwischen L4/L5 muss es mal eine Entzündung gegeben haben, inzwischen habe sich Wasser in die Wirbel eingelagert - was auf zuviel Instabilität/Bewegung der Wirbel hindeuten würde. Kennt sich damit jemand hier aus, wie das aussieht wenn Wirbel Wasser (woher kommt das eigentlich?) aufgenommen haben? Ich versuche gleich mal, ein MRT-Bild hier einzustellen auf dem man den hellen Wirbelbereich am besten erkennen kann - der Bereich ist entsprechend gekennzeichnet.

Viele liebe Grüße, Liane


Edit: übrigens bitte nicht wundern, den im MRT-Bericht erwähnten herausgerutschten Bereich L5/S1 sieht man auf diesem Bild nicht, den findet man 2 Bilder vorher - aufgrund der gekippten Wirbelsäule.

Bearbeitet von Harro am 27 Jan 2012, 11:28

[Discothek]

Hallo Liane,

Zu den Wassereinlagerungen: das ist ein Knochenmarksödem, das nach Modic in drei Stadien eingeteilt wird. Es begleitet häufig größere Bandscheibenvorfälle. Es ist einen Stoffwechselreaktion des Körpers, der an die Reparaturstelle Nährstoffe, Antikörper usw. transportieren muß. Normalerweise heilt es von selber aus, wenn das Segment Ruhe bekommt. Bei mir hat man auch so eine helle Stelle geshen, und kein Arzt hat das irgendwie kommentiert, weil sonst alles regelrecht heilte.

Zitat

was auf zuviel Instabilität/Bewegung der Wirbel hindeuten würde

Um das auszuschließen, kann man mal ein Funktionsröntgen machen lassen. Dabei werden Aufnahmen in gebückter, gestreckter und geneigter Stellung gemacht, man sieht dann, ob der Wirbel rumrutscht.

Zitat

dass die Fasern, die den Muskel (oder die Muskeln?) im Unterschenkel betreffen, anscheinend vom BSV gestört werden.

Ganz genau, eben darum fragen rapante und ich immmer nach dem Zehenstand und dem Fersengang. Weiter gut beaobachten, und geh wirklich mal zum Neurologen, wie der Arzt empfiehlt.

Gute Besserung,
Disco

Bearbeitet von Harro am 28 Jan 2012, 12:00

[Schneerose75]

Hallo,

der Vollständigkeit halber tippe ich mal nachstehend den Bericht des zweite NCH ab:
Diagnose: Deutliche Osteochondrose LWK 3/4 bis LWK 5/S1
Befund: Fokal-neurologisch zeigt sich eine Hypästhesie ausgeprägt L5 links. Keine isolierte Parese. Die MRT der LWS zeigt eine deutliche Osteochondrose L3/4 bis LWK5/SW1 mit erosiver Osteochondrose LWK4/5 und BS-Protrusio und Recessustenose LWK4/5 links.
Therapie: Aus neurochirurgischer Sicht ist anhand der klinischen und radiologischen Befunde die Indikation zur operativen Therapie gegeben. Ich habe die Patientin über das operative Vorgehen aufgeklärt, sie möchte Bedenkzeit und meldet sich wieder.

Ich hatte meinen Orthopäden auf das Funktionsröntgen angesprochen. Der meint, das sei erstmal nicht notwendig, da man ja derzeit erstmal ohne OP versuchen will, eine Besserung herbeizuführen. Einen Besuch beim Neurologen sieht er ähnlich: Der Nerv wird gestört, das ist klar (sonst wär ja wohl auch kein Taubheitsgefühl da), aber es liegen weder Schmerzen noch Lähmung vor - also auch momentan nicht erforderlich.

Liebe Grüße, Liane

[rapante44]

Hallo zusammen,
ich wollte nur mal kurz berichten, wie es bei mir weiterging.
@Liane: Die Nervenwurzel muss nicht mehr zwingend gereizt werden, damit du ein Taunheitsgefühl im Zeh hast.
Das taube Gefühl hast du auch noch einige Wochen/Monate obwohl der Nerv gar nicht mehr gereizt wird.

Bei mir war das ja genau wie bei dir. Kurze Schmerzperiode mit deutlich sichtbaren Vorfällen im MRT (L4/L5 und L5/S1). Das taube Gefühl hatte ich ca. 8 Wochen. Seit 3-4 Tagen ist es wieder so wie früher.Es liegt kein Taunheitsgefühl und keine Gefühlsstörung im Waden mehr vor. Seit 2 Wochen spiele ich übrigens auch wieder Badminton und ich habe das Gefühl, dass das eher hilfreich war. Wie gesagt, mein Arzt und mein Physio haben mir sogar dazu geraten, da sich dank meines Körpergefühls eben dieser schon meldet, falls es ihm nicht gut tut.

Als weitere Massahme habe ich mir auch noch das Trampolin von Bellicon besorgt. Das ist ein sehr angenehme Form des Trainings und belastet die Wirbel wohl nicht. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Körper gleich darauf reagiert, ich wollte es nur einfach erwähnen, da es mir offensichtlich nicht schadet sondern nützt.

Jetzt warte ich nur noch auf meinen orthop. Bürostuhl :)

Bei mir hat es also vom Vorfall mit Schmerzen und Taubheitsgefühl ca. 2 Monate gedauert, bis ich (fast) nichts mehr spüre. Eine OP würde ich bei mir nur dann machen lassen, wenn sich Lähmungen einstellen oder die Schmerzen nicht aufhören.

Grüsse an alle die mitlesen....
Harry

[Schneerose75]

Hey Harry,

Mensch, das freut mich für dich, daß es dir inzwischen so gut geht :)

Zitat

@Liane: Die Nervenwurzel muss nicht mehr zwingend gereizt werden, damit du ein Taunheitsgefühl im Zeh hast.
Das taube Gefühl hast du auch noch einige Wochen/Monate obwohl der Nerv gar nicht mehr gereizt wird.

Hmm... okay. Allerdings: wenn es so ist, wie der NCH berichtet, dass nämlich eine Recessusstenose vorliegt, dann wird der Nerv sicherlich weiterhin gereizt. So wie ich es verstanden hab, wird bei einer Recessusstenose ja der Bereich des Nervenaustrittskanals aufgrund knöcherner Zubildungen enger und somit gestört... von allein geht sowas sicherlich nicht weg, oder? Seufz. Gut, man könnte die Zeit laufen lassen, denn derzeit liegen ja keine Lähmungen und/oder Schmerzen vor, Fersengang/Zehenstand ist bei mir noch immer kein Problem. Aber verknöchert sowas nicht immer weiter, so dass es nur eine Frage der Zeit ist bis eine OP zwingend erforderlich wird?

Ich bin ja nun seit etwas mehr als 2 Monaten (30.11.2011) aufgrund der Bandscheibenvorfälle krankgeschrieben, seit etwas mehr als 1 Monat (Silvesterwochenende) wird das linke Bein taub. Mitte bis Ende Dezember gabs Spritzen + Physio, danach (und momentan noch) Akupunktur und Physio. Die Akupunktur bringt mir gar nix, Physio bringt zumindest kurzfristig was (auch wenn es manchmal erst schlimmer wird, danach wirds dann aber für ein paar Stunden angenehmer). Am Anfang der Physio werd ich auch immer nach dem aktuellen Stand gefragt, dann wird drauf eingegangen, wenn zB wie derzeit der Druck in der LWS mal wieder zunimmt und ein Wirbel nicht da sitzt wo er hingehört... dann steht das taube Gefühl des linken Beines erstmal hinten an.

Zitat

Eine OP würde ich bei mir nur dann machen lassen, wenn sich Lähmungen einstellen oder die Schmerzen nicht aufhören.

Da wär ich ja eigentlich auch für. Allerdings merke ich leider, dass ich nicht länger als 2 Stunden sitzen kann - wobei ich auch während der 2 Stunden schon hin- und herrutsche, Bein hoch, Bein runter. Das Bein wird unangenehm schwer und noch unangenehmer ist dieser zunehmende Druck in der LWS. Ich überleg grad, wie ich den Druck beschreiben soll... vielleicht so, als würde man eine Infusion bekommen, die Nadel sitzt aber nicht richtig und es bildet sich von der Flüssigkeit unter der Haut eine schööööne dicke Beule - nicht schmerzhaft, aber ein unangenehmer Druck eben.
Wenn ich an die Fahrt zu dem NCH in der Nähe von Frankfurt/M. denke... Papa ist gefahren, wir haben auch zwischendurch ne Pause eingelegt, die Fahrt dauerte 2 - 2 1/2 Stunden. Untersuchung beim Doc. Dann wieder zurück, wieder mit Pause. Ich war soooowas von platt, als ich zuhause ankam - erstmal ab auf die Couch, Füße hoch, ne Runde geschlafen.
Einerseits möcht ich nichts lieber als endlich wieder arbeiten - andererseits weiss ich: die 8 Stunden halt ich nicht durch.

Stehen ist nix, Spazierengehen auch nur relativ kurze Strecken (ich hab den Eindruck, ich gerate immer mehr ins Hohlkreuz = Druck LWS nimmt zu, ich verspanne im Brustwirbelbereich, fange an "zu humpeln" und eine Schonhaltung setzt ein, die die Hüfte in Mitleidenschaft zieht). Sitzen ist auch nur ein kurzweiliges Vergnügen, liegen kann (und sollte!) man auch nicht den lieben langen Tag. ....so kann es doch aber auch nicht weitergehen. Seufz. Ich weiss, ich bin zu ungeduldig. :rolleyes:

Viele liebe Grüße, Liane

[rapante44]

Hi Liane,

Zitat

Ich bin ja nun seit etwas mehr als 2 Monaten (30.11.2011) aufgrund der Bandscheibenvorfälle krankgeschrieben, seit etwas mehr als 1 Monat (Silvesterwochenende) wird das linke Bein taub. Mitte bis Ende Dezember gabs Spritzen + Physio, danach (und momentan noch) Akupunktur und Physio.

irgendwie ist es komisch, dass dein Taubheitsgefühl erst nach den Spritzen gekommen ist. Ich hab´ keine Ahnung ob das eventuell in Zusammenhang gebracht werden kann. Eine falsch gesetzte Spritze kann vielleicht auch die Ursache für dieses Taubheitsgefühl sein. Aber da kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Du musst wohl wirklich noch ein bisschen geduldig sein... ;)

Auf jeden Fall wünsche ich dir eine baldige Besserung!!

LG
Harry

Bearbeitet von rapante44 am 08 Feb 2012, 14:47