Bandscheiben-Forum

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> Wieder Schmerzen nach Bandscheiben-OP 2004, Wie weiter?
danysahne
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 00:10


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Hallo liebe Bandis,
ich möchte mich kurz vorstellen. 2004 hatte ich mit 26 Jahren einen BSV in der LWS (L5/S1). Da dieser schwerwiegend war, wurde ich im Klinikum Großhadern München operiert. Es handelte sich um die klassische Nukleotemie. Nach der OP ging es mir sofort besser. Mit regelmäßiger Wirbelsäulengymnastik und Rücken schonen bin ich bisher gut zurecht gekommen.
Seit Anfang 2011 plagen mich allerdings immer wieder mehr oder weniger starke Schmerzen. Ich bin deshalb wieder beim Orthopäden gewesen. Das Röntgenbild zeigte, daß von der operierten BS nicht mehr viel übrig ist und es zu Abnutzungserscheinungen gekommen ist - wer hätte das gedacht??!! :-/ Der Arzt verschrieb mir Rehasport, der mir sehr gut tut und eine Übung für zu Hause zur Kräftigung der Rückenmuskulatur. Ansonsten könne man da nichts machen. Bei Schmerzen könnten wir noch Akkupunktur versuchen.

Zur Sicherheit holte ich mir noch eine zweite Meinung ein, vom Neurochirurgen. Zu diesem Gespräch mußte ich aktuelle MRT-Bilder vorlegen. Untersuchungen sind also gemacht wurden! Der Arzt bestätigte die Meinung des Orthopäden voll und ganz. Wenn es gar nicht mehr gänge, käme nur Versteifen in Frage! Von Prothesen wollte er gar nichts wissen! Das irritiert mich, da man ja auch viele positive Erfahrungsberichte hört. Was haltet ihr außerdem vom Thema Bandscheibenzüchtung? Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Avienca-Klinik Berlin?

Ich möchte meine Wirbelsäule keineswegs völlig "runterwirtschaften" bis gar nichts mehr geht. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Rettung!! Rückenkräftigung ist auf jeden Fall das Wichtigste und das kann ich nur jedem ans Herz legen. Es hat mir bisher gut geholfen, aber jetzt habe ich leider trotzdem meist Schmerzen.
Eine weitere Frage in die Runde: Was sagt Ihr zum Snowboarden in meinem Fall? Ich möchte diesen Sport ungern aufgeben, habe aber großen Schiß, mich zu verletzen.

Schön, daß es das Forum gibt. Erfahrungsaustausch ist immer gut :-)

Danysahne
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Discothek
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 09:05


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Hallo dany,

erstmal willkommen im Forum und etwas Mut - das läßt sich bestimmt konservativ mit Kräftigung in den Griff kriegen un dem NC ist aus meiner Sicht eindeutig zuzustimmen. Man sollte dazusagen, daß so eine Degeneration wie bei Dir genauso auch ohne OP auftreten kann - das Material ist ausgetreten und wird dann halt vom Körper abgebaut. Ich würde Deine Beschwerden also nicht auf die OP, sondern einfach auf den BSV damals zurückführen.

Eine Bandscheibenprothese kommt nur dann in Frage, wenn das Fach zwischen den Wirbeln noch hoch genug ist. Wahrscheinlich ist das bei Dir nicht der Fall. Dann wäre, und zwar nur, wenn die Schemrzen unbeherrschbar würden oder Lähmungen auftreten würden, nur eine Versteifung möglich. Daran sollte man jetzt aber gar nicht denken!

Die Bandscheibenzüchtung aus Patientenzellen klingt nach einem vielversprechenden Verfahren, es wird hier in Berlin seit kurzem von einigen Neurochirurgen mit gutem Ruf eingesetzt - wenn man sich dieses noch experimentelle Verfahren leisten kann, wäre es bei einer Nukleotomie einen Versuch wert. Aber eben nur dann, denn man braucht dazu frisches Material, das man im Normalfall nur bekommt, wenn man einen frischen Bandscheibenvorfall rausoperiert. Bei Dir ist da jetzt nichts mehr zu holen, denke ich. Die Herstelliung zellfreien Bandscheibenersatzes, d.h. ohne vorherige Gewinnung von Material aus dem Patienten, ist derzeit erst im Tierversuch in der Erforschung. Das dauert noch.

Hast Du nur Rückenschmerzen, oder strahlen die Schmerzen ins Bein aus? Daß Dir der Rehasport guttut, zeigt, daß das erstmal Dein Weg sein wird. Es melden sich bestimmt hier noch operierte, deren OP länger zurückliegt als meine und die die Folgeprobleme, die auftreten können, kennen und Dich ermutigen, konservativ weiterzumachen.

Viele Grüße und gute Besserung,
Disco

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danysahne
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 09:45


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Hallo Disco,

die Schmerzen sind ziemlich diffus. Mal zieht es ins linke Bein, dann wieder ins rechte. Es ist insofern auszuhalten, daß ich keine Schmerzmittel benötige. Ich habe allerdings auch Bewegungseinschränkungen, z.b. fällt oft das Socken anziehen schwer. Der NC hat ja auch noch Osteochondrose festgestellt, vielleicht liegt das daran mit den Bewegungseinschränkungen. Ich soll deswegen im April wiederkommen, da gäbe es auch operative Möglichkeiten. Erstmal höre ich mir alles an. Wie ich gelesen habe, ist auch bei Osteochondrose eine OP der letzte Ausweg und soweit ist es sicher noch nicht.
In puncto Bandscheibenzüchtung ist es sicher sinnvoll, einen Termin zu machen in der Klinik, vorrausgesetzt das kostet kein Vermögen. Jetzt fahre ich aber erstmal eine Woche in den Urlaub ;-) Danach sehen wir weiter. Ich werde dann wieder berichten.
Ich hoffe auf zahlreiche Antworten und wünsche allen einen schönen Tag!!!

LG
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Spargel
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 13:40


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Hallo Dany
ich hatte an L5 schon 2 mal Vorfälle ohne Op, dann platzte die Bandscheibe, Sequester wurden rausgeräumt, aber 4 Wochen später rezidiv und nach ein paar Wochen 2. OP.

Alles wurde ausgeräumt, Spondy hätte ich einsetzen lassen dürfen, der sehr erfahrene NC empfahl mir aber es ohne zu machen.

Jetzt 6 Wochen nach Op alles gut, gestern Schlusstermin beim NC. Ich habe ihn mit Fragen gelöchert, er sagte ich solle auf gute Muskulatur achten und nicht versuchen den unteren Rücken beweglich zu halten. Der versteife sich jetzt von selber.

Und recht positive Aussage des NC. Hätte er Probleme mit einer Bandscheibe, hätte er sie auch gerne ausgeräumt, dann sei Ruhe. Sonst drohe ständig ein Vorfall...

Meine Freundin hatte ähnliches, durch viel heben Bandscheibe nach und nach geleert, ihr wurde aber auch ohne Versteifung geholfen.
Sie bekam von ihrem Chiro ein Trainingsprogramm an welches sie sich strikte halten musste.Sie darf zum Beispiel für den unteren Rücken keine Übungen an Kraftmaschienen machen, wo sie den Rücken mit Kraft wegdrücken muss.

Sie wurde durch die Übungen,schmerzfrei ( in der Anfangszeit gabs auch entzündungshemmer und für die Freizeit ein Sitzverbot)

Sie wird mir ihre übungen im Frühjahr zeigen. Und ich denke, wenn man hört wie viele Probleme eine Spondy machen kann, sollte man es falls möglich vorher konservativ machen!

Gute Besserung

Spargel
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violac01
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 16:17


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Hallo,

Zitat

Was sagt Ihr zum Snowboarden in meinem Fall? Ich möchte diesen Sport ungern aufgeben, habe aber großen Schiß, mich zu verletzen.


Also da wäre ich an deiner Stelle sehr zurückhaltend. Dabei treten ja viele Stauchungen auf, die du ev. nicht alle durch die Beine abfängst, einiges geht da sicherlich auf den Rücken und die BS wird ev. noch schmaler. Außerdem ist das seitlich verdrehen auch sehr ungünstig, ja und von der Verletzunggefahr ganz zu schweigen. Gerade jetzt, wo du noch Schmerzen hast... sei vernünftig und lass das erst mal (obwohl ich natürlich verstehn kann, dass das bitter ist. :troest )

Ev. fragst du danach noch mal im Forum KG; Sport und Fitness... vielleicht bekommst du da noch andere Meinungen.

Und ansonsten: mache erst mal auf dem konservativen Weg weiter, ganz konsequent und was mal später wird :sch ... darüber sollte man sich nicht so viele Gedanken machen, denn man kann es eh nicht ändern :z (wenn man ansonsten alles tut, um den Rücken/Bauch zu stärken und den Rücken nicht falsch belastet... Thema rückengerecht Leben)

LG violac

Bearbeitet von violac am 11 Jan 2012, 16:18
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danysahne
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 23:27


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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Das alles bestärkt mich sehr, so wie bisher weiterzumachen. Bin heute zur Abwechslung sogar ziemlich optimistisch :bank
Vom Boarden werde ich die Finger lassen. Zum Glück habe ich mir für den Urlaub noch eine Langlaufausrüstung zugelegt. Das ist sicher eine Alternative, die mir auch Spaß machen wird.

Ich wünsche allen eine gute Nacht!
LG
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Discothek
Geschrieben am: 12 Jan 2012, 07:34


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Halllo Danny,

Zitat

habe ich mir für den Urlaub noch eine Langlaufausrüstung zugelegt


Das klingt doch gut. Wenn Du mit dem Langlaufen noch nicht viel Erfahrung hast, würde ich empfehlen, daß Du Dir am Anfang ein oder zwei Unterrichtsstunden gönnst, damit Du technisch alles von Anfang an richtig lernst. Und immer an die Bauch- und Beckenbodenmuskulatur denken und gut stabil halten!

Viel Spaß und gute Erholung im Schnee!
Disco
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danysahne
Geschrieben am: 12 Jan 2012, 19:31


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Hallo Disco,

wenn vor Ort Unterricht angeboten wird, nehme ich welchen. Danke für den Tipp!! Apropos Muskeln, auf gehts zum Pilateskurs ins Fitnesstudio!! :winke

In diesem Sinne sportliche Grüße
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