Bandscheiben-Forum

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> Seit 10 Jahren Schmerzen...und was jetzt?, Meine Geschichte...wer hat einen Rat?
golfine
Geschrieben am: 04 Jan 2012, 21:14


Öfter dabei
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Ich stelle mich einmal kurz vor: :;

Mein Name ist Uta, ich bin 45 Jahre jung, verheiratet und habe 2 Kinder im Alter von 20 und 17 Jahren. Ich bin Sozialpädagogin und arbeite an einer Berufsbildenden Schule. So, und nun zum eigentlichen Thema:

Seit 2001 leide ich an Rückenschmerzen, mal mehr, mal weniger.

Im Sommer 2001 bekomme ich nach etlichen Untersuchungen folgende Diagnose: Chronisches pseudoradikuläres LWS Schmerzsyndrom bei Bandscheibenprotrusionen L4/5, L5/S1 mit Osteochondrose L5/S1 und Facettengelenksbeschwerden L5/S1 beidseitig.
In den darauf folgenden Jahren erhalte ich unzählige Anwendungen von Krankengymnastik. Da das keinen Erfolg brachte, wurde eine Periradikuläre Therapie durchgeführt…ohne Erfolg.

Ich habe mich dann die Jahre so „durchgeschlagen“ aber die Schmerzen haben nie nachgelassen.
2010 wurden die Schmerzen dann immer schlimmer. Erneut in die Röhre. BSV L4/5 und L5/S1.
Stationär habe ich dann im August 2010 eine Stufendiagnostik durchführen lassen. Es wurde eine Facetteninfiltration in Verbindung mit Balneophysikalischen Maßnahmen durchgeführt. Diese Behandlungen brachten minimale Verbesserung. Nach etwa 1 Monat waren die Schmerzen aber wieder wie zuvor.

Im Dezember 2010 begab ich mich erneut in stationäre Behandlung. Diesmal wurde eine Diskographie L4/5 und L5/S1 und eine Nukleotomie L4/L5 und L5/S1durchgeführt.

Auch hier war der Behandlungserfolg von kurzer Dauer.

Im September 2011 habe ich mir erneut CT Bilder machen lassen, da ich zum wiederholten Male eine Ärzte/ Kliniken Rally in Angriff nehmen wollte.

Parallel habe ich eine Periradikuläre Therapie machen lassen, die ich aber abgebrochen habe, da sich die Schmerzen eher verschlimmerten, als verbesserten.
Ich habe mich mit meinen Schmerzen und Beschwerden dann in verschiedenen Kliniken vorgestellt, um mir verschiedene Meinungen einzuholen.
Es kam von: „Sie haben psychische Probleme“ über „ nö, da können wir nix machen…Sie müssen mit den Schmerzen leben“ bis hin zu „Sie brauchen Bandscheibenimplantate“ alles…
In der letzten Klinik wurde mir erklärt, dass meine Bandscheibenflüssigkeit „mittig“ ausläuft und das auch der Grund ist, warum
1. Ich keine Lähmungserscheinungen in den Extremitäten habe und
2. Die PRT nicht geholfen hat, da man nicht „um die Ecke“ spritzen kann.

Die Schmerzen strahlen bei mir in die hinteren Oberschenkel und zeitweise in den Leistenbereich aus.
Während der Jahre habe ich zeitweise Ibu 600mg, Pantozol 20mg, Novalgin und Mono Embolex 0,5mg genommen. Aber selbst die Medikamente konnten mir nicht helfen und sie schlugen mir auf den Magen. Meine Hausärztin hat mir irgendwann mal ein Antidepressivum verschrieben, welches ich aber nicht genommen habe. Sie meinte, der Kopf müsse mal „frei“ von Schmerz werden. Aber aus verschiedenen Gründen nehme ich aus Prinzip Abstand von diesen Medikamenten.

Naja, nun steh ich wieder da…bin um nix weiter und verzweifle bald an meinem Schmerz. Es vergeht keine Sekunde meines Lebens ohne Schmerz. Nachts wache ich auf vor Schmerzen und dann finde ich ewig lang keine Position um wieder einzuschlafen. Morgens bin ich gerädert und schleppe mich den ganzen Tag herum.
Mein Mann ist zwar sehr verständnisvoll und tut alles für mich dass es mir gut geht, aber wenn man so mit seinen Schmerzen zu tun hat, dann vergeht einem jegliche Lust an Nettigkeiten, Zärtlichkeiten etc. Das wiederum macht die Stimmung zu Hause nicht gerade besser.
Könnt ihr euch vorstellen, dass man dann irgendwann über eine OP nachdenkt? Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht operiert worden. Ich habe panische Angst davor.
Ich weiß auch wirklich nicht, was ich noch machen soll… :sch


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paul42
Geschrieben am: 05 Jan 2012, 18:54


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Hallo golfine


Das ist ja schon ein ziemlich langer Leidensweg den du da beschreibst.

Auf dem konservativen Weg reichen die Erfolge eine bessere Lebensqualität zu erreichen , wie du beschreibst, nicht aus..... .


Ich glaube jeder der sich für eine OP entschieden hat, war an einem Punkt angekommen wo man den Entschluss für sich selbst trifft, dass es ohne fremde Hilfe so nicht weitergeht.

Als Betroffener und medizinischer Laie tut man sich schwer sich das ganze positiv vorzustellen, da man in eine Situation gerät, wo man selbst absolut null eigne Lebenserfahrung in die Entscheidungsfindung mit einbringen kann. Das macht es aus meiner Sicht so unheimlich schwer- man muss sich jemanden ausliefern ohne das man selbst Einfluss auf die OP hat. Das einzige was du beeinflussen kannst ist dein Optimismus die ganze Sache anzugehen -da tun sich die Chirurgen schon leichter denn die haben diesbezüglich Lebenserfahrung.

Stell dir mal vor du hättest vor 200 Jahren gelebt, da hätte dir kein Sch…. Mensch helfen können.

Das sollte man immer im Hinterkopf haben!!!!!!- es hat Jahre gebraucht um so einen derzeitigen Zustand zu erreichen, bzw. um so Krank zu werden, aus welchen Gründen auch immer, erwarte also nicht das du an einem Tag gesund bist.

Und wenn deine derzeitigen Beschwerden weg sind hat es sich eigentlich alles schon gelohnt. Die Risiken einer OP muss man für sich persönlich bewerten.

Dagegen Hoffen ist erlaubt und Wünschen darf man sich alles.

Du solltest für dich in Erfahrung bringen welche OP-Methode in deinem Fall angesagt ist und was noch wichtiger scheint wer sich damit auskennt. Das mindert das Risiko.
verfuschte OPs gibt es schon genug.
Setzt dich da nicht unter Druck, es wird für dich auch auf alle Fälle irgendwie ein Neuanfang sein.

Egal wie es kommt, entscheiden kannst nur Du.

Ich wünsch dir gute Besserung

mfg
paul42















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nouri
Geschrieben am: 05 Jan 2012, 20:47


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Hallo Golfine,
habe mich auch etliche Jahre mit schmerzen herum geschlagen.Hatte mit 23 den ersten Bsv mit 30 wieder und jetzt waren eben l4-s1 betroffen,ebenso ein Gleitwirbel der instabil war usw usw.Hatte auch immer angst vor operationen, aber irgendwann konnte ich nicht mehr.Ich konnte kaum noch 50meter laufen und hatte schmerzen, so das der Kopf noch zusaätzlich explodiert. Ich dachte auch ,ich bin erst 35 ,ich bin noch zu jung zum operieren. Irgendwann reichte es und mir war es so egal.Ich wollte nur noch operiert werden.Das war die beste endscheidung.Bin zwar auch nach 1jahr nicht schmerzfrei,aber es ist besser geworden
lg Julia :;
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golfine
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 08:26


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Vielen Dank für die tröstenden und aufbauenden Worte. Es ist schön, wenn man merkt, dass es Menschen gibt, die das ansatzweise nachvollziehen können, wie man sich fühlt.
Denn oft genug wird man mit seinen Schmerzen nicht Ernst genommen und "abgestempelt". Es ist ja auch schwer, die Schmerzen anderer Menschen nachvollziehen zu können.

@paul42: Du hast mit deinen Aussagen den Punkt getroffen :z
Ich weiß, dass der Genesungsweg ein langer sein wird. Aber ich bin hoch motiviert und freue mich darauf, gesund zu werden, denn meiner Meinung nach habe ich nun genug gelitten.
Das Leben ist einfach zu kurz um sich ausschließlich mit seinen Schmerzen zu beschäftigen.

Meine Entscheidung für eine OP ist gefallen...jetzt muss ich nur noch einen Weg dahin suchen, sprich, wer und wo?

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Discothek
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 09:10


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Hallo golfine,

welcher der beiden Sätze stimmt denn nun:

Zitat

und eine Nukleotomie L4/L5 und L5/S1durchgeführt.


oder

Zitat

Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht operiert worden.


Das widerspricht sich nämlich, denn eine Nukleotomie ist die klassische Operation zur Entfernung eines störenden Bandscheibenvorfalls.

:kinn Disco
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Gerd R_
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 09:17


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Hallo Golfine, die anstehende Frage :wer und wo, wenn Du im Forum die PLZ -Suche für Ärzte und
Kliniken nimmst, wirst Du dort schon einige Anhaltspunkte über Kliniken und Ärzte finden.
Wünsch Dir Glück bei der richtigen Suche. Gruß Gerd
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golfine
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 09:25


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Hallo Disco,

du hast Recht..ich muss mich korrigieren. Die Nukleotomie war geplant, wurde aber kurzfristig abgesagt...

Hatte das gar nicht mehr aufm Schirm...entschuldige :z
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Discothek
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 11:54


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Hallo golfine,

da gibts doch nix zu entschuldigen :z !

Zum Finden eines guten Operateurs: habe meinen Operateur damals durch einen Radiologen empfohlen bekommen, der auch PRTs durchführt. Solche Radiologen bekommen ja oft die Fälle, bei denen die OP nichts gebracht hat und haben daher einen guten Überblick, bei welchen Operateuren das öfter passiert und bei welchen die OPs meist gelingen. Ich hab ihn damals auch befragt, ob PRT möglich wäre oder er zur OP raten würde, und als er zur Op geraten hat, obwohl er an einer PRT Geld hätte verdienen können, hab ich seinem Urteil viel Gewicht beigemessen. Was sagt Dein Radiologe zu der Frage?

Was für eine OP ist denn jetzt angedacht?

Alles Gute, und hab keine allzu große Angst, eine OP ist kein Weltuntergang, der nur aus Risiken besteht, sondern wie paul42 schrieb, eine tolle Chance. Ob eine OP Erfolg hat, ist neben dem Können des Operateurs vor allem auch davon abhängig, ob der Patient wirklich in seinem innersten Antrieb wieder fit werden will. Und so hört es sich ja bei Dir an!

Disco

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Olline
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 21:45


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Hallo Discothek,

Ob eine OP Erfolg hat, ist neben dem können des Operateurs vor allem auch davon abhängig, ob der Patient wirklich in seinem innersten Antrieb wieder fit werden will.“

Diesen Satz muss man nicht verstehen,oder???

Ich habe eine Erfolglose OP hinter mir trotz guter Operateure. Mein Ziel war es, aus dem innersten Antrieb wieder fit zu werden.... wie so viele hier.. . hat leider nicht geklappt.



LG
Olline

Bearbeitet von Olline am 06 Jan 2012, 21:48
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Spargel
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 23:43


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Hallo Olline
ich denke der Spruch mit dem "wollen" des Patienten nützt nicht immer.
Es kommt immer darauf an in welchem Zustand der Rücken vor der OP war, wieviele OP's es vorher gab, ob da Schäden angerichtet wurden und auch das Alter spielt sicher eine Rolle.

Alles Gute wünscht dir

Spargel

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