Bandscheiben-Forum

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> Bandis im Ausland?, Längerfristig im Ausland
HappyJacky
Geschrieben am: 05 Jan 2012, 07:51


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Hallo allerseits :;

Ich hoffe, das Thema passt hier rein!

Wollte mal fragen, ob es evtl. auch Bandis hier gibt, die im Ausland leben bzw. sogar ihren BSV und OP im Ausland hatten? Würde mich einfach generell interessieren und auch, welche Erfahrungen Ihr so gemacht habt?

Ich lebe ja seit 1,5 Jahren in Korea und hatte hier leider auch meinen Bandscheibenvorfall.
Da läuft natürlich vieles anders, als in Dt., was Behandlung, Nachbehandlung etc. betrifft.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich im KH sehr gute Erfahrungen gemacht habe, die Ärzte und Krankenschwestern waren alle ausnahmslos total nett und haben sich sehr um mich gekümmert! :klatscht
Ich war aufgrund eines Hörschaden (ich trage Hörgeräte) schon sehr häufig in stationärer Behandlung und da könnten sich deutsche Krankenschwestern echt mal ne Scheibe abschneiden von der Freundlichkeit der kor. KS!!
Leider kann ich noch nicht so gut koreanisch und die Krankenschwestern und Ärzte nur bedingt Englisch, da kam es leider schon ab und an zu sprachlichen Missverständlichen.
In medizinischer Hinsicht, gelten in Korea die gleichen Standards, wie in Deutschland. Allerdings sind offenbar endoskopische Verfahren noch nicht üblich hier, mein BSV wurde mikroskopisch operiert. Das hat mich ein wenig gewundert, denn das KH in dem ich behandelt wurde, ist führend in der Sportmedizin und gilt sogar als die einzige Anlaufstelle für Profisportler. Sie haben sogar einen speziellen Bereich, wo die Profisportler trainieren können.

Doch trotz dieser Tatsache, ist hier in Korea Krankengymnastik und/oder Reha nicht üblich. Selbst mein NC sagte zu mir, dass seine Patienten im Normalfall nach 4 bis 6 Wochen wieder regulär arbeiten. So war es bei mir dann auch. :braue Auch die Nachbehandlung ist hier nicht wie in Dt. und sobald die Narbe einigermassen verheilt ist, ist man aus der Obhut des NC`s entlassen und auf sich gestellt.

Das Versicherungssystem ist eher nach dem US-Modell und daher nicht so gut wie in Dt. Zwar gibt es eine gesetzliche Krankenversicherung, in die ich auch einzahle, aber leider übernimmt sie keine Kosten für BSV. :heul Daher hat mich meine OP knapp 2000 Euro gekostet und das aber nur, weil die Ärzte sehr nett waren und mir viel "Rabatt" gegeben haben.

Da ich bis zu diesem BSV zuvor nie Probleme mit meinem Rücken hatte, fühlte ich mich sehr verloren und wusste nicht recht weiter. Daher war ich sehr froh, dass ich dieses Forum gefunden hatte, denn dadurch wurden viele meiner Fragen beantwortet, die ich sonst hier so nicht herausgefunden hätte! Deshalb grossen Dank hier an alle, die hier freiwillig ihr Wissen teilen! :klatscht

So ich muss jetzt leider los...aber ich werde später nochmal ein wenig mehr schreiben!

Liebe Grüße und allen noch ein Frohes Gesundes Schmerzfreies Neues Jahr!

Bearbeitet von HappyJacky am 05 Jan 2012, 07:56
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Discothek
Geschrieben am: 05 Jan 2012, 08:52


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Hallo HappyJacky,

Danke für Deinen Bericht!

Zitat

Krankengymnastik und/oder Reha nicht üblich.


Also daran kann ich nun nicht viel schlimmes finden - wenn sonst keine Schäden vorliegen und die OP gut war, wird man nach meinen Erfahrungen (ich habe nur KG gemacht und keine Reha) auch ohne das wieder fit. Ich habe das so gemacht, weil ich über andere Länder Bescheid wußte und dadurch wußte, daß man auch ohen Reha gesund werden kann. Nach BSVs ist es oft völlig überflüssig oder schadet sogar und wird verhältnismäßig leicht genehmigt, und völlig erschöpfte berufstätige Mütter bekommen ihre Reha abgelehnt.

Zitat

nach 4 bis 6 Wochen wieder regulär arbeiten.


Das scheint anhand des langsamen Tempos der Bindegewebsheilung etwas früh.

Wie geht es Dir denn jetzt, also wie hat das koreanische Konzzept für Dich funktioniert?

Alles Gute,
Disco
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violac01
Geschrieben am: 05 Jan 2012, 18:07


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Hallo HappyJacky,

ich denke auch, dass du nicht allzu traurig sein musst, wegen der Nachbehandlung.

Lass dir einfach genug Zeit, damit alles gut verheilt. Erst nach einer längeren Zeit (so ca 3 Monaten) würde ich anfangen die Muskeln aufzubauen. Vorallem Bauch - und Rückenmuskeln sind für die WS wichtig (gerade Bauchmuskeln hat man normalerweise zu wenig, da diese selten im Alltag gefordert werden)... dafür gibt es im Internet ganz gute Seiten, wo auch genau beschrieben wird, worauf man achten muss. Schau dir einfach mehrere verschiedene an, dann merkst du, was immer wieder empfohlen wird. Ich habe ja Anleitung bekommen und viele dieser Übungen im Internet wiedergefunden.Kann man auch zu Hause machen oder in einem betreuten Fitnessstudio (falls es so was in Korea gibt).

Ich persönlich habe eine Reha gemacht (aber ohne OP vorher), war gut, aber ich sehe es wie Disco... muss nicht unbedingt sein und vorallem nach einer OP sind die Rehas/AHB in D oft zu früh. Es ist alles nichts spektakuläres, was dort gemacht wird, sind einfache Übungen, die man wirklich auch selbst erlernen kann. Ev. gibt es ja in Korea auch Kurse.... ob diese nun Rückengymnastik, Pilates oder Yoga heißen.... ist alles gut, da letztendlich auch ähnlich, stärkt alles die Muskeln.

Hier imForum gibt es auch enen Tread für KG, Sport und Fitnes.....schau doch da mal rein und wenn du spezielle Fragen zu einzelnen Übungen hast, werden diese dir sicher gerne beantwortet.

Wenn es "normaler" BSV war und alles gut verheilt ist musst du nicht ständig Angst haben falsche Bewegungen zu machen. Schon dich erstmal, laufe viel und alles andere wie gesagt erst später.

Alles gute für dich wünscht dir violac
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Ezri
  Geschrieben am: 05 Jan 2012, 18:18


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Hallo Happy Jack,

ein interessanter Thread. :) Ich lebe seit neun Jahren in der Schweiz.
Krankenkasse muß man komplett selber bezahlen, dabei kann man allerdings auch selber steuern wie teuer die Krankenkasse einem im Monat kommt bzw. wieviel sie von den Behandlungskosten übernimmt.
Ich hab das Luxusmodell gewählt und so mußte ich von den ca. 20.000 Fr. der OP inkl. Implantat nur meinen Eigenanteil 700,-sfr plus 3.000 ,-sfr (die werden aber auf das gesamte Jahr gerechnet) bezahlen.
Ärzte und Pflegepersonal sind in der Schweiz nicht selten aus deutschen Landen. Reha bzw. Physio wird hier ebenfalls nach der OP gemacht, fand ich für mich sinnvoll. An dem Tag, an dem die Drainage gezogen wurde, durfte ich dann auch wieder nach Hause.
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HappyJacky
Geschrieben am: 06 Jan 2012, 15:13


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Hallo allerseits!

Vielen dank für Eure Antworten! :) Es ist sehr schön, die Meinung von anderen Leuten, die selbst von der Problematik betroffen sind zu hören.

@Disco und Violac: Ah, ich wusste nicht, dass KG und Reha kein Normalfall sind. Ich hatte das nur angenommen, da ich in den meisten Berichten hier davon gelesen habe.
Wirklich schlimm finde ich es jetzt nicht, hatte halt nur keine Ahnung, da ich mich bis zu meinem BSV nie mit der Thematik befasst hatte und wie meine Eltern viel Angst hatte, nach kurzer Zeit nochmal einen BSV zu bekommen.

Aber bis jetzt geht es mir eigentlich ganz gut. Nach der OP war ich sofort schmerzfrei im Vergleich zu den unsäglichen Schmerzen, die ich die 2 Wochen vor der OP hatte.
Bis zum Sommer habe ich in Eigenregie versucht, Isometrische Übungen zu machen, worüber ich hier im Forum im KG & Fitness Thread gelegen hatte. Aber ich gestehe, alleine fehlt mir einfach die Disziplin und ich hatte einfach sehr viel Angst, etwas falsch zu machen!
Auch wenn die Übungen noch so gut beschrieben sind, kann so eine falsche Bewegung ja doch schnell passieren. Und in dieser Phase hat mir so etwas wie KG schon ein wenig gefehlt, denn durch einen Oberschenkelbruch, den ich vor 12 Jahren mal hatte, weiss ich halt noch, um wieviel sicherer man sich fühlt, so Übungen unter Anleitung zu machen.

Für mich ist es wohl auch ne psychische Sache, denn seit dem BSV fühle ich mich einfach ganz anders und analysiere jede Bewegung und jede Zuckung oder kleinste Stiche. Das war bei meinem Oberschenkelbruch ganz anders. Und oft bin ich mir unsicher, ob es wieder wehtut, weil ich jetzt zu lange an dem Tag gesessen bin, ob es wegen dem Regen ist oder doch etwas Ernsteres...

Seit ich allerdings mit dem Yoga im Oktober begonnen habe, geht es mir besser und ich "vertraue" meinem Körper wieder mehr. Diese Woche habe ich auch noch mit einem Aqua-Aerobic Kurs begonnen und das macht mir auch sehr viel Spass!
Aber die Unsicherheiten bleiben halt doch unbewusst... :braue

Das mit der frühen Rückkehr zum Arbeitsplatz hängt hier denke ich mal mit den Arbeitsbedingen zusammen. Koreaner arbeiten, wie generell alle asiatische Länder, viel und hart. Es gibt nicht viele Urlaubstage und wenn man längerfristig krank ist, sind die Chancen viel höher den Job zu verlieren, da viel schlechterer Kündigungsschutz als in D. Denn vieles ist hier, historisch bedingt, an das US-System angelehnt, so eben auch Kündigungsschutz und Krankenversicherungssystem.
Ich hatte leider auch eine meiner Arbeitsstellen aufgrund meines BSV verloren. :(

@Ezri: Wie teuer ist denn ein monatlicher Beitrag für die KV im Luxusmodell?
Da ich momentan zu wenig Stunden arbeite, zahle ich freiwillig in die KV ein und das sind KRW 78.000, umgerechnet ca. EUR 55. Davon sind Arztbehandlungen abgedeckt und man muss nur eine kleine Zuzahlung leisten, wie auch bei Medikamenten. Bei stationäerer Behandlung übernimmt die KV 80% der Kosten, allerdings sind sehr viele Dinge davon ausgenommen. Eben auch BSV und auch, wenn man Krebs hat beispielsweise.
Wenn man mehr als 60 Stunden im Monat arbeitet, dann übernimmt der AG die Hälfte des Beitrages und AN zahlt die anderen 50%. Die Versicherungsbedingungen sind allerdings gleich, wie bei freiwillig Versicherten.

Nun, ich werde versuchen, weniger Angst vor falschen Bewegungen zu haben und hoffe, dass es so bleibt und kein Rückfall kommt.

Euch allen noch einen schönen Tag, bei mir ist schon spät in der Nacht und ich geh gleich in die Heija, da morgen früh mein Yoga ruft! :D

Liebe Grüße und danke nochmal, für Euer Interesse und den guten Zuspruch!
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Ezri
  Geschrieben am: 06 Jan 2012, 16:28


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Zitat (HappyJacky @ 06 Jan 2012, 15:13) 


@Ezri: Wie teuer ist denn ein monatlicher Beitrag für die KV im Luxusmodell?
Da ich momentan zu wenig Stunden arbeite, zahle ich freiwillig in die KV ein und das sind KRW 78.000, umgerechnet ca. EUR 55. Davon sind Arztbehandlungen abgedeckt und man muss nur eine kleine Zuzahlung leisten, wie auch bei Medikamenten. Bei stationäerer Behandlung übernimmt die KV 80% der Kosten, allerdings sind sehr viele Dinge davon ausgenommen. Eben auch BSV und auch, wenn man Krebs hat beispielsweise.
Wenn man mehr als 60 Stunden im Monat arbeitet, dann übernimmt der AG die Hälfte des Beitrages und AN zahlt die anderen 50%. Die Versicherungsbedingungen sind allerdings gleich, wie bei freiwillig Versicherten.


Meine Krankenkasse kostet 570,-sfr im Monat, darin eingeschlossen ist freie Arztwahl und Einzelzimmer, entspricht so gesehen der Privatversicherung in Deutschland.
Mein Selbstbehalt ist 3.000sfr plus 700,-sfr (ist auch ein Selbstbehalt, resultiert aus 10% die man das Jahr über selber zahlen muß und wenn diese 10% 700,-sfr übersteigen, dann bleibts bei den 700,-sfr und mehr zahlt man nicht selber).
Krankenkassen kann man selber wählen, aber es gibt Arbeitgeber, die Verträge mir Krankenkassen haben und deren Arbeitnehmer dann ggf. günstigere Konditionen bei der KK hat.
Wenn man weniger luxeriös versichert sein möchte, zahlt man so ab 300,-sfr aufwärts und hat einen erheblich höheren Selbtsbehalt. Für chronisch gesunde Menschen, sicherlich eine gute Möglichkeit ;)
Generell: Zahnarzt ist bei keiner Krankenkasse mit drin. Bedeutet, auch wenn man sich beim Zahnarzt nur auf den Stuhl setzt, zahlt man selber. Es gibt zwar Zusatzversicherungen für Zahnarzt, aber die sind überirdisch teuer.
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