Bandscheiben-Forum

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> Rückschlag, Jetzt doch OP
Winno
Geschrieben am: 08 Sep 2011, 18:55


Öfter dabei
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Hallo ihr Lieben,

nachdem es in den letzten Wochen nicht wirklich besser geworden war,
habe ich heute einen Kontroll MRT gehabt, Das Ergebnis war niederschmetternd. Mein Bandscheibenvorfall ist mehr als doppelt so groß! D.h. großer Prolaps L4/L5. Sowohl der Radiologe als auch die Hausärztin und der Orthopäde raten zur OP. Ihr Hauptargument ist, dass die Schonhaltung (Shift) jetzt schon seit Monaten besteht und die Gefahr einer CHronifizierung dieser Haltung zu groß ist und dass im Moment auf Grund der Schmerzen keine Basis für eine Therapie besteht.

Ich habe jetzt am Montag einen Termin bei einem WIrbelsäulenspezialisten. Kennt ihr noch Alternativen außer OP, die vielleicht eine Basis schaffen könnten.

Beste Grüße
PM
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Topsy
Geschrieben am: 08 Sep 2011, 19:04


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Hallo Winno,

tut mir echt leid, dass die Sache sich bei Dir arg verschlimmert hat.

Laß mal einen Neurochirurgen auf die MRT-Bilder schauen und vielleicht weiß er noch konservative Therapien, die Dir helfen könnten.

Gute Besserung
LG Topsy :winke
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violac01
Geschrieben am: 08 Sep 2011, 21:04


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Hallo,

ich finde auch HA und Orhtopäde sind letzendlich nicht die Ansprechpartenr ob OP ja oder nein.

Geh doch mal zu einem Neurochirurgen, am besten in eine Praxis (nicht im KG) und frag ihn ganz deultich, ob OP unbedingt notwendig.

Hast du schon PRT Spritzen bekommen? Vielen helfen sie (manchen aber auch nicht), benutze mal die Suche, dazu ist hier viel geschrieben.Diese sollen gezielt den BSv zum schrumpfen birngen und den Nerv beruhigen.

Seit wann hast du denn deinen BSV? Du schreibst in den letzten Wochen.. wieviele Wochen genau? Anfangs kann es schon sein, dass noch mal was austritt und es sich daher verschlimmert. Hälst du Ruhe, bist zu Hause , AU?

Mann sagt: OP Indikation sei nur Lähmungserscheinungen/Ausfallerscheinungen etc. oder man hält seine Schmerzen gar nicht mehr aus (aber da gibt es auch Medikamente, mit denen man über die Zeit kommen kann.)

LG violac
PM
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loisl61
Geschrieben am: 08 Sep 2011, 21:16


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Hallo Winno :; ,

wenn sich nach vielen Wochen konservativer Therapien keine Besserung eingestellt hat und du ständig eine Schonhaltung einnimmst,
dann ist möglicherweise die OP die beste Basis für eine positive Veränderung deiner Situation.

Schonhaltung ist eigentlich ein blöder Ausdruck, der ganze normale Bewegungsablauf verändert sich dadurch und im Laufe der Zeit
stellen sich immer mehr Beschwerden ein, ich hatte Knieprobleme, Hüftschmerzen und ständig starke Muskelverspannungen im Nacken-
und Schulterbereich.

Bei mir wars ein großer BSV L3/4 mit Kompression der Nervenwurzel und mein NC riet mir zur OP, da eine konservative Behandlung
zumindest sehr langwierig wäre, ohne daß es eine "Erfolgsgarantie" gäbe.

Ich habe mich sofort für die OP entschieden und die Entscheidung war richtig, nicht nur die Schmerzen und Ausfallerscheinungen wie
Muskelschwächen und Taubheitsgefühle sind inzwischen komplett verschwunden, auch meine muskulären Probleme sind nicht mehr
da und die haben mich bei meiner täglichen Arbeit als Briefträgerin oft mehr belastet als die Rückenschmerzen.

Fünfeinhalb Wochen nach der OP habe ich mit der KG angefangen und eine Woche später im Fitnessstudio ein Training begonnen, das auf meine
Problematik abgestimmt wurde, meinem Rücken ging es noch nie so gut wie jetzt.
Nach acht Wochen habe ich mit der beruflichen Wiedereingliederung begonnen und seit Anfang Juli bin ich wieder voll berufstätig, meine
OP war am 15.04.

Ich würde dir auch raten, mit den MRT-Aufnahmen einen Neurochirurgen aufzusuchen, dann hättest du auch eine dritte Meinung und siehst
vielleicht noch ein bißchen klarer! :up



Liebe Grüße,

Loisl





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Winno
Geschrieben am: 09 Sep 2011, 20:46


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

danke für die Antworten und lieben Worte.
@loisl61
Zitat

ich hatte Knieprobleme, Hüftschmerzen und ständig starke Muskelverspannungen im Nacken-
und Schulterbereich.


Mir geht es jetzt ähnlich, meine Nacken- und Schultermuskulatur macht jetzt auch zu und ich drehe mich ein wie ein Korkenzieher.

Zitat

Fünfeinhalb Wochen nach der OP habe ich mit der KG angefangen und eine Woche später im Fitnessstudio ein Training begonnen, das auf meine
Problematik abgestimmt wurde, meinem Rücken ging es noch nie so gut wie jetzt.
Nach acht Wochen habe ich mit der beruflichen Wiedereingliederung begonnen und seit Anfang Juli bin ich wieder voll berufstätig, meine
OP war am 15.04.



Dass ist mit Sicherheit ein außergewöhnlich guter Heilungsverlauf aber es macht trotzdem Mut. :D

@violac
Zitat

Hast du schon PRT Spritzen bekommen? Vielen helfen sie (manchen aber auch nicht), benutze mal die Suche, dazu ist hier viel geschrieben.Diese sollen gezielt den BSv zum schrumpfen birngen und den Nerv beruhigen.

Ja habe ich. Leider hat dies gar nichts gebracht. Es wurde kurz warm aber mehr leider nicht. Das hat den Doc so enttäuscht, dass er es selber gar nicht mehr probieren wollte. :braue

Zitat

Seit wann hast du denn deinen BSV? Du schreibst in den letzten Wochen.. wieviele Wochen genau? Anfangs kann es schon sein, dass noch mal was austritt und es sich daher verschlimmert. Hältst du Ruhe, bist zu Hause , AU?

Den Vorfall hatte ich Mitte Juni. Ein Weg nach oben war nur in den ersten beiden REHAwochen Ende Juni Anfang Juli deutlich zu erkennen. Am 12. Juli musste ich Niesen und es schoss in den Rücken und die Schmerzen im Bein wurden schlimmer. Danach konnte ich trotz REHA oder anschließen IRENA kaum Verbesserung erzielen. Am 24.08. habe ich dann diese verrückten Übungen gemacht und es wurde dadurch noch schlimmer. Ich bin krankgeschrieben und halte gezwungenermaßen schon zu viel Ruhe. Ich kann kaum mehr als 40 Schritte gehen dann krampft das Bein.

Zitat

Mann sagt: OP Indikation sei nur Lähmungserscheinungen/Ausfallerscheinungen etc. oder man hält seine Schmerzen gar nicht mehr aus (aber da gibt es auch Medikamente, mit denen man über die Zeit kommen kann.)


Da geb ich dir vollkommen Recht. Aber ich habe seit 3 Monaten eine Fußheberschwäche und die Argumente der Ärzte bzgl. Chronifizierung der Schonhaltung und Schmerzen, Muskelabbau durch Nichtbelastung als auch die Gefahr von Vernarbung der Nerven flößen mir viel Respekt ein.

Die Medikamente sind aus meiner Sicht ein Schwachpunkt in meiner Rehabilitation. Ich konnte zu Beginn der REHA schnell die Medis absetzen, da die Ärzte sagten, Schmerzfreiheit (die ich auch mit Medis nicht hatte) sei nicht nötig. Ich müsse nur die Schmerzen beherrschen können. Nach dem Rückfall gab es leider trotz Nachfragen keine individuelle Anpassung. Nach meinem Rückfall im August darf ich, wenn ich die Schmerzen nicht aushalten kann, morgens und abends jeweils eine Diclo 75 und Tilidin 100 nehmen. Das hilft im Liegen und sitzen, ändert aber nichts am Bewegungschmerz.

Ich werde am Montag zu einem Fachorthopäden für Wirbelsäulenchirurgie gehen. Der hat einen exzellenten Ruf, hat bei einer Choriphäe gelernt und hat mich im Juni abgelehnt und gesagt, dass ich es konservativ probieren soll. Das hat Vertrauen bei mir geschaffen.

Beste Grüße
PM
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loisl61
Geschrieben am: 11 Sep 2011, 20:50


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Hallo Winno,

du hast schon recht, bei mir war der Heilungsverlauf mehr als positiv, alllerdings bin ich mir sicher, daß der Grund dafür auch meine
schnelle Entscheidung für die OP war und ich das Glück hatte, an den richtigen Arzt geraten zu sein.

Das war mein Hausarzt, dem ich bis dahin nur die Post gebracht habe und eigentlich habe ich ihn nur nach einem guten Orthopäden gefragt.
Er kannte keinen, aber als ich das erste Mal bei ihm in Behandlung war und meine Beschwerden geschildert habe, hat er sich sofort um den
schnellstmöglichen MRT-Termin bemüht und nachdem das Ergebnis vorlag, hat er mich zum Neurochirurgen überwiesen.

Auch bei dem NC meiner Wahl habe ich mich gut aufgehoben gefühlt, er hat mich nicht zur Operation gedrängt, die Alternativen zur OP
waren für mich allerdings keine und deswegen wurde ich eine Woche später operiert.

Ich hatte einfach viel Glück im Unglück!



Liebe Grüße.


Doris







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violac01
Geschrieben am: 12 Sep 2011, 18:43


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Hallo Winno,


mensch, da hast du durch das Niesen echt noch mal einen Rückfall bekommen, dass heißt es ist noch mal Material ausgetreten.

Na höre mal , was der Spezialist sagt und berichte dann.

Wenn er meint du könntest es noch konservativ tun, würde ich es auch machen. Es klingt für dich sicher doof, aber 3 Monate ist noch nicht wirklich lang. Ich hatte fast vier Monate gar keine Besserung und dann ging es langsam bergauf. Insgesamt hat es 5, 5 Mo gedauert ehe ich wieder arbeiten ging und wirklich echt besser, war es erst nach ca 7 Monaten , jetzt nach 8 Monaten erst bin ich wieder so gut wie schmerzfrei..ein langer Weg, aber es hat sich echt gelohnt, da ich so die OP vermeiden konnte (ich hatte immer ein bischen Schiss, dass es mit einer OP beginnt, dann eine Anschlussinstabilität kommt und es eine never ending story wird). Allerdings hatte ich keine Fußheberschwäche, aber auch Taubheit in den Zehen, erloschenden Achilessehnenreflex (beides ist wieder weg bzw. letzeres wieder da) und eben furchtbare Schmerzen.

Alles Gute für dich wünscht dir violac
PM
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Discothek
Geschrieben am: 13 Sep 2011, 07:40


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Hallo Winno,

schließe mich loisl komplett an: wenn die Neurochirurgen sagen, daß man Dich operieren sollte, dann Augen zu und durch! An Stelle Deiner Ärzte hätte ich Dich aber schon beim Auftreten der Fußheberschwäche zum Neurochirurgen geschickt - damit ist nicht zu spaßen! Es bleibt zu hoffen, daß nach drei Monaten kein bleibender Schaden aufgetreten ist. Das kann man durch eine Messung beim Neurologen feststellen.

Außerdem: loisls Heilungsverlauf ist nicht außergewöhnlich: bei mir war es ganz ähnlich, und auch alle Leute, die ich offline kenne und die sich haben operieren lassen, haben nach zwei, drei Monaten wieder gearbeitet und freuen sich ihres schmerzfreien Lebens. Wenn so ein Verluaf etwas außergewöhnliches wäre, würde man nicht operieren. Es geht fast immer gut, laß Dich nicht von Horrorgeschichten verunsichern, aber such Dir einen Operateur, der viel Routine hat, also am besten einen Neurochirurg mit Spezialgebiet Wirbelsäule. OP-Ergebnisse hängen am meisten vom Operateur ab.
Alles Gute,
Disco
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Winno
Geschrieben am: 13 Sep 2011, 18:43


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Hallo zusammen,

danke für die Antworten.

Die Reaktion des Spezialisten war eindeutig. Er sah nur das Bild und sagte "Puuuuuuuuhhhhhhh, das ist ja mittlerweile ein Riesending". Danach schaute er mich skeptisch an und fragte: Sie können wirklich noch Ihren Fuß heben? Er schien mir nicht zu glauben und untersuchte dies noch einmal ausführlich, um dann zu sagen: Das habe ich noch nicht oft erlebt. Dann zeigte er das Bild und erklärte es uns und natürlich sind wirLaien aber selbst wir konnten erkennen, dass der Nerv nicht einen Millimeter Platz hat. ER sagte ganz deutlich, wenn jetzt noch einmal etwas nachrutscht, ist die Wahrscheinlichkeit von neurologischen Ausfällen groß ist und sogar eine Not OP nicht auszuschließen sei.

Um es kurz zu machen. Die OP ist übermorgen. Ich habe immer noch immense Schmerzen, obwohl die Medikamentendosis so hoch wie nie ist. Mittlerweile habe ich Knie- und Schulterschmerzen vom schiefen Laufen und habe seit Monaten nicht durchgeschlafen. Ihr kennt das ja alle und kann nur meinen Respekt denjenigen gegenüber äußern, die diesen Kampf solange durchgestanden haben. Ich bin mittlerweile handlungsunfähig und sehe keine andere Möglichkeit. Ich habe auch ein gewisses Gefühl der Niederlage aber wie heißt so schön: Mal verliert man und mal gewinnen die anderen. :traurig2

Wer Zeit hat kann mir Donnerstagvormittag gerne die Daumen drücken. :D

Ich melde mich hoffentlich dann deutlich schmerzreduziert wieder. :?

Beste Grüße
PM
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Discothek
Geschrieben am: 13 Sep 2011, 19:07


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Hallo Winno,

bin sicher, Du und die Ärzte haben die richtige Entscheidung getroffen. Eine Not-OP ist nie die optimale Lösung, Ruhe ist bei allem immer besser als Hektik. Bei mir war es so, daß ich mich die letzten Tage direkt auf die OP gefreut habe, damit das Hin und Her, die Schmerzen und die Ängste vor Lähmung und so weiter ein Ende haben und endlich was passiert. So solltest Du es auch sehen. Sobald Du vor der OP diese Beruhigungspille genommen hast, ist Dir eh alles egal.

Das Niederlagegefühl kenne ich auch, diese OP war das erste Mal in meinem Leben, wo ich den Glauben an die Selbstheilungskraft des Körpers verloren habe. Schieb das von Dir, es ist Quatsch: Du wirst noch staunen, wie schnell Du allein vom Auf-dem-Sofa-Liegen wieder fit werden wirst. Aber dazu braucht es jetzt mal kurz einen Klempner, der das störende Teil entfernt. Wirst sehen, Du gewinnst bald wieder, auch wenn es Dir jetzt nicht so erscheint. Es gibt viel schlimmere OPs, aber weil das hier so am Zentralen Nervensystem ist, fühlt es sich so bedrohlich an.

Ich werde v.a. dem Operateur die Daumen drücken :-) Meld Dich bitte, wenn Du wieder raus bist, alles Gute,
Disco
PM
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