Bandscheiben-Forum

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> Ab in den Urlaub mit OP-Indikation?, Sollen wir uns trauen???
wuschelkopf
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 14:57


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Hallo zusammen!
Ich bin sehr froh, dieses hilfreiche Forum gefunden zu haben. Seit Freitag lese ich und lese ich……
Leider konnte ich über die Suchfunktion keine Hilfe zu meiner Frage finden.
Mein Mann, 45 Jahre hat seit Freitag, 29.07.11 folgende Diagnose:

Rechts mediolateraler Massenprolaps L5/S1 mit Maskierung der S1-Abgangsregion rechts als mutmaßliches Korrelat zur Klinik. Es zeigt sich ein rechts mediolateraler Prolaps der Bandscheibe, der die Hinterkante um etwa 1 cm überragt.

Er hat starke Schmerzen, vor allem im Sitzen. Leichte Lähmungserscheinungen, die aber derzeit nur nach längerem Sitzen in der Arbeit auftreten. Eigentlich kann er nur noch liegen. Er ist nicht krankgeschrieben.

Der Orthopäde hat sofort einen Termin für ihn bei einem Neurophysiologen zur OP-Besprechung ausgemacht. Leider erst am 18. August, weil bei uns Urlaubs-/Ferienzeit in Bayern begonnen hat. Er soll nichts mehr machen, keine Physiotherapie, keine Krankengymnastik….. Starke Schmerzmittel wurden verschrieben: Musaril, Novaminsulfon. Leider helfen diese kaum.

So, nun mein Problem: Würdet ihr euch trauen, mit dieser Diagnose in den Urlaub zu fliegen?
Wir haben eine Reise nach Teneriffa gebucht. 07.08.-17.08.11.
Ich bin sehr verunsichert. Mein Mann möchte das unbedingt…..

Vor lauter Aufregung hat er vergessen, den Orthopäden bezüglich Urlaub zu fragen. Es war Freitag Abend, als er mit dem Befund nach Hause kam. Nun ist der Orthopäde wie auch unsere Hausärztin ab Montag in Urlaub…..
Viele Grüße
Silvia
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Jürgen73
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 15:17


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Hallo Silvia,

willkommen im Forum.

Unter diesen Umständen solltet ihr den Urlaub sofort absagen.

Eine Auslandskrankenversicherung übernimmt in diesem Fall keine Kosten und ihr bleibt auf den ganzen eventuellen Behandlungskosten sitzen.

Zudem wie soll dein Mann die fast 5 Stunden im Flieger im Liegen überstehen?
Oder habt ihr First Class gebucht?

Ich kann euch auch nur raten einen Neurochirurgen aufzusuchen.
Eventuell auch auf Notfallsprechstunde etc. plädieren.

Ein NC kennt sich mit den Bandscheiben oft besser aus als ein Orthopäde. Ihr braucht aber keine Angst haben das ein NC sofort operiert.
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agidog
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 15:24


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:; Silvia

Ich persönlich würde nicht fliegen - die Versorgung im Ausland wäre mir dann doch im Notfall zu ungewiss :hair

Ganz zu schweigen von Verständigungsproblemen :nein

Was ist euch wichtiger - Gesundheiit oder Urlaub - das müsst ihr für euch entscheiden :sch



Deinem Mann alles Gute


LG Gabi
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wuschelkopf
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 15:30


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Hallo Jürgen!

Danke für die schnelle Antwort!!!

Wir haben natürlich einen ganz normalen Flug gebucht. Habe heute auch gelesen, dass die XL-Plätze nur unter besonderen Bedingungen gebucht werden können. Diesen Bedingungen kann mein Mann mit Sicherheit nicht entsprechen. Wenn ein Notfall wäre, bräuchte er Hilfe.... und könnte keinem Anderen helfen.

Er meint, das mit der langen Flugzeit würde er schon überstehen, weil er es einfach ungedingt will..... Wir waren seit 2006 nicht mehr in Urlaub. Seiner Psyche würde es bestimmt nicht schaden, aber bei der Diagnose?

Welche Gefahren siehst du noch, außer der Versicherungs-Geschichte?
Kann man diese Diagnose als Notfall bezeichnen?

Ich muss nicht unbedingt weg. Versuche nur, ihm zu helfen!

Weiß-blaue Grüße

Silvia
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agidog
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 15:52


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:;

Wenn er jetzt schon während des sitzens Lähmungserscheinungen hat, hat er die sicherlich auch während/nach dem Flug.

Wer garantiert euch, dass nicht neuen Bandscheibenmaterial nachrutscht und den Nerv restlos abdrückt?

Wie groß ist der Erholungswert des Urlaubs, wenn dein Mann nur liegen soll?

Am Strand auf einer eher unbequemen Strandliege?

Im Hotellbett?


Ausserdem:
Zitat

Starke Schmerzmittel wurden verschrieben: Musaril, Novaminsulfon.


Unter starken Schmerzmitteln stelle ICH mir was anderes vor.

LG Gabi
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Jürgen73
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 16:00


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Hallo Silvia,

ich bin kein Arzt daher kann ich auch keine Diagnose stellen.

Deswegen versucht einen Termin bei einem Neurochirurgen zu bekommen.

Um bei einem Doc einen kurzfristigen Termin zu bekommen, sollte man schon seine Erkrankung als Notfall bezeichnen.


Koffer tragen sollte er im Moment auch nicht.

Hab mir selber beim runterheben eines Koffers vom Förderband am Flughafen mal einen kleinen BSV zugezogen.

Ich will euch den Urlaub auf keinen Fall madig machen.
Ich möchte euch nur auf die Risiken hinweisen.
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pat
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 16:31


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hallo wuschelkopf!

hm...würd auf gar keinen fall fahren..dein man braucht ruhe...liegen ...am bessten ohne viel aufstehn.... vieleicht bessert sich dann ..
klar ist lähmung doof aber es kann auch wieder weg gehn..nur mit hummeln im hintern geht garnichts...und besser wirds auch nicht...
schade für euch mit dem urlaub....!!!

lieb grüsse
pat
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aivlis57
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 17:54


Öfter dabei
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Hallo Silvia,

das klingt gar nicht gut! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: von DEM Urlaub werdet Ihr beide nichts haben! Hatte 2007 im Urlaub (Toskana) einen akuten BSV in der HWS, musste von dort zurückgeholt werden. Das passierte nach 3 Horror-"Urlaubs"-Tagen per Rettungswagen (11 Stunden nonstop mit einem Höllentempo mit der Ambulanz in einer Spezialliege zurück nach Wien). Aus Sicherheitsgründen wurde ich damals nicht zurückgeflogen, das kann - wie ich hörte - in dem Zustand gefährlich werden, wenn das Rückenmark betroffen ist. Das würde ich auf keinen Fall riskieren, auch wenn bei Deinem Mann die LWS betroffen ist.

Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation liege derzeit übrigens mit einem starken BSV in L5/S1 (und zwei Vorwölbungen oberhalb) im Bett, bin auch erst nach sechs Wochen vom Büro daheim geblieben, weil ich zuerst von der Orthopädin auf ISG-Blockade behandelt wurde... Schließlich habe ich es nicht mehr ausgehalten (konnte nicht mehr sitzen, nicht mehr liegen, nicht mehr arbeiten) und wollte mich nicht mehr vertrösten und beruhigen lassen. Bin zum Neuro-Chirurgen gegangen, privat, so konnte ich kurzfristig eine Überweisung zum MRT und diese Woche die Diagnose bekommen.

Leider ist der NCh. jetzt auch auf Urlaub, aber nächste Woche sollte ich dann endlich mehr wissen. Inzwischen erhalte ich von der Hausärztin Infusionen mit Schmerzmitteln und habe nach vielen Wochen endlich wieder längere schmerzfreie Zeiten. Von Arbeiten ist keine Rede, derzeit liege ich mehr herum als ich aktiv sein kann und genieße jede schmerzfreie Minute!

Der Körper spielt halt irgendwann einfach nicht mehr mit, dann geht es nicht mehr, man kann in dem Fall wirklich nichts erzwingen! Den Urlaub könnt ihr nachholen, Ihr würdet ihn mit Sicherheit beide nicht geniessen können! Ihr tut mir so leid, aber in dem Fall muss Dein Göttergatte nicht den Starken markieren - es braucht auch Mut, sich einzugestehen, dass man eine Auszeit braucht! Ich habe gelernt, dass sich manchmal auch ein Burnout als BSV "tarnt"... inwieweit das zutrifft, muss jeder für sich beurteilen..

Meine Kollegen müssen derzeit auch ohne mich auskommen... hab mich wochenlang ins Büro geschleppt, um dort dann stehend am Computer zu arbeiten, weil ich nicht mehr sitzen konnte.

Ich möchte Anfang September mit meinem Mann auf Urlaub fahren (Gardasee mit dem Auto), ob das klappt, wissen die Götter... derzeit sind schon zehn Minuten im Auto zu lang.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, wünsche Deinem Mann alles Gute und dass die Schmerzen bald weniger werden!

Alles Gute und beste Grüße aus Wien, Kopf hoch und viel Geduld!

Ein Tipp meiner Physiotherapeutin: versuche Positionen zu finden, wo Du möglichst schmerzfrei bist und geniesse diese Momente bewußt bzw. versuche sie solang wie möglich beizubehalten!
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Giraffe
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 18:33


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Hallo Silvia,

ich kann mich den anderen nur anschließen.
Urlaub absagen und schnellstmöglich Termin beim NC machen.
Und krankschreiben lassen!
Wenn Dein Mann schon Lähmungen durch das Sitzen auf der Arbeit hat, dann sollte er das wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Lähmungen sind eine OP-Indikation.
Ebenso Blasen- und Mastdarmstörungen... soweit sollte es also besser nicht kommen.

Außerdem
Zitat

Eigentlich kann er nur noch liegen.

Da erübrigt sich für mich eigentlich die Frage nach Urlaub ja/nein.

Liebe Grüße
Giraffe
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Harro
Geschrieben am: 31 Jul 2011, 18:56


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Moin moin,
bei einem frischen Massenprolaps L5/S1 dieser Grösse in Urlaub zu fahren nenne ich schon nicht mehr grob fahrlässig. :rolleyes:

Selbst wenn kein Koffer getragen wird sondern nur auf Rädern gezogen wird besteht schon beim hängen bleiben an Kanten
und die dadurch ruckartige Bewegung in dem Segment erhöhte Gefahr.
Meine persönliche Meinung die Gesundheit geht vor.
Wenn das ein 3 Monate alter BSV wäre ginge es vielleicht noch, aber nicht bei einem frischen Vorfall mit OP Indikation
wo einem immer die Gefahr eines Cauda-Syndrom über dem Haupte schwebt.
Denn das wäre auf so eine Reise der Super-Gau.

In diesem Sinne ab zum einem Neurochirurgen und den Urlaub absagen so leid einem das tut.


Liebe Grüsse Harro :winke

PS. Reines Urlaubsthema deswegen hierhin verschoben.
Bitte bei medizinischen Fragen im entsprechendem Forum neuen Beitrag eröffnen, danke.
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