Bandscheiben-Forum

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> OP - keine lebenslange Garantie, ein weiterer Erfahrungsbericht...
rino
Geschrieben am: 31 Mai 2011, 13:45


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Hallo,

wenn es stimmt dass "dummerweise" darauf verzichtet wurde dann kann man es doch als Behandlungsfehler deuten.
Ich werde meinen Operateur auch mal fragen müssen.

vg
rino
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sandmännchen
Geschrieben am: 31 Mai 2011, 13:56


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Hey Rino,

also ich hab vor 4 Wochen eine Bandscheibenprothese L5/S1 bekommen und bin 48 Jahre alt, also das mit dem Alter stimmt so nicht !!
Verstehe nicht warum heute immer noch so schnell versteift wird und die Prothesen OP nicht gemacht wird.
Ist doch ein Riesen Fortschritt , vorallem wenn es um die Erhaltung der Abstände geht.

Bin echt gespannt wie das bei dir weitergeht,

auf alle Fälle Toi, Toi, Toi !!!

Liebe Grüße
Sandmännchen :z
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Melanie82
Geschrieben am: 14 Sep 2011, 13:40


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So, hier bin ich wieder. Reha - wie befürchtet - leider erfolglos.

Heute war ich im KH, ich soll mich einer Infiltrationsdiagnostik für fünf Tage lang (stationär) unterziehen. Die Wirbel wären allerdings noch zu wenig abgenutzt um sofort ein Implantat zu setzen... Muss ich das verstehen? Warum müssen die Wirbel erst ganz kaputt sein bevor man so etwas macht? Bis dahin will man Kortison oder so spritzen - das macht doch alles keinen Sinn, oder?

Die meinten auch, dass bei mir evtl. nur ne Versteifung in Frage kommt, das will man aber über diese komische Diagnosetechnik herausfinden...???

Ich versteh irgendwie gar nix mehr... Oder will man mir einfach nur was kostenintensives aufschwatzen (bin aber nur gesetzl. versichert)...

Falls sich jemand mit MRT-Bildern auskennt, kann er sich das ja mal ansehen...

Bearbeitet von Melanie82 am 14 Sep 2011, 15:08

Angefügtes Bild
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Melanie82
Geschrieben am: 30 Sep 2011, 10:29


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So, inzwischen war ich bei einem orthopädischen Gutachter...

Er hat mir ganz klar von Implantaten abgeraten! Er meinte, dass er früher auch Implantate gesetzt hätte, inzwischen jedoch nicht mehr, da die Erfolgsaussichten grundsätzlich nicht sehr gut sind.

Durch die Spondylolyse käme für mich wohl nur eine Versteifung in Frage, damit solle ich jedoch auf jeden Fall noch viele Jahre warten da dies ebenfalls grundsätzlich keine Garantie für Schmerzfreiheit sei :(. Das sieht ja mal nicht so gut aus für mich...

So, jetzt werde ich Ende Oktober ins KH zur Infiltrationsdiagnostik gehen und abwarten, was bei diesen Untersuchungen en Detail herauskommt.

Das alles nervt mich im Moment mal wieder ziemlich...
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danysahne
Geschrieben am: 11 Jan 2012, 09:22


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Hallo Melanie,
mit großem Interesse habe ich Deinen Beitrag und die Antworten gelesen. Meine Situation ist ähnlich wie bei Dir( OP 2004, jetzt wieder Probleme und das mit 33 Jahren). Ich versuche gerade, so viel wie möglich über Prothesen rauszufinden. Die Meinungen gehen da wieder mal weit auseinander. Das macht die Sache kompliziert. Wie geht es Dir denn mittlerweile? Ich hoffe gut. Was für Neuigkeiten gibts bei Dir?

LG Danysahne
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Holgie
Geschrieben am: 13 Jan 2012, 11:05


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Zitat (sandmännchen @ 31 Mai 2011, 13:56) 

Hey Rino,

also ich hab vor 4 Wochen eine Bandscheibenprothese L5/S1 bekommen und bin 48 Jahre alt, also das mit dem Alter stimmt so nicht !!
Verstehe nicht warum heute immer noch so schnell versteift wird und die Prothesen OP nicht gemacht wird.
Ist doch ein Riesen Fortschritt , vorallem wenn es um die Erhaltung der Abstände geht.

Bin echt gespannt wie das bei dir weitergeht,

auf alle Fälle Toi, Toi, Toi !!!

Liebe Grüße
Sandmännchen    :z


Heiho, die Frage st ganz einfach zu beantworten, es gibt zu den Prothesen keine Langzeitstudien, und so lange jeder in Deutschland einbauen darf was er meint was richtig ist, sollte man von den Prothesen Abstand nehmen. Ich habe das schon einmal hier geschieben; alles was sich dreht, kippt oder sonst wie bewegt ist einem pysikalischem Verschleiss ausgesetzt und muss irgendwann ersetzt werden, gerade an der WS ist jeder Eingriff ein Risiko. Es sind auch nur Schätzwerte bzgl. der Haltbarkeit, denn es gibt keine Langzeitstudien die das bestätigen. Das beste Beispiel hier sind die Galilleo Prothesen, die mussten alle samt wieder raus und immer öfter kann man hier , aber auch in anderen internationalen Foren nachlesen, dass diese Prothesen wohl doch noch nicht so ausgereift sind , dass man diese ohne Bedenken einbauen kann.
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Bao
Geschrieben am: 13 Jan 2012, 18:28


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Hallo Holgie,

vielleicht interessieren Dich meine ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema Haltbarkeit bzw. wie man als Patient darüber informiert wurde.

Mir wurde damals vor dem Einbau (eine Link-Charite-Prothese, Charite III) gesagt, da ich ein schlanker Mensch bin, würde die Bandscheibenprothese lebenslang halten.
Man hätte das alles im Labor simuliert und im Gegensatz zu den Hüftprothesen sei die Belastung in der LWS von den Bewegungsabläufen her viel geringer, so dass man mit einer Lebensdauer des Kunststoffkerns von ca. 50 Jahren ausgehen könnte, was quasi lebenslang bedeutet.
Die Metallplatten seien für immer (kein Wort davon, dass die sich später noch lockern oder einbrechen können), und falls doch ganz wider Erwarten der Polyethylen-Teil einmal kaputtgehen würde, dann könne man den einfach austauschen.
Das waren damals die Worte meines Einbau-Chirurgen, die mich sehr beruhigten.
Heute weiß ich, dass das alles so nicht stimmt bzw. verharmlost dargestellt wurde.

Wenige Jahre später wurden dann von Revisionschirurgen bei entfernten Charite-Prothesen, auch bei dem Charite-III-Modell, das die meisten Charite-Patienten haben (gab es seit `87), tatsächlich beschädigte Polyethylen-Kerne nachgewiesen. Die Prothesen waren wegen Problemen durch kaputte Facetten oder Prothesenlockerung oder -einsenkung entfernt worden und da wurde dann entdeckt, dass einige der Polyethylen-Kerne Verschleißerscheinungen hatten und im umliegenden Gewebe wurden auch Abriebpartikel nachgewiesen. Die Prothesen wurden entfernt und eine Versteifung gemacht.

Das hat dann natürlich zu einer gewissen Beunruhigung geführt.

Und dann hat 2007 beim SAS Kongress (Spine Arthroplasty Society Kongress) in Berlin die Miterfinderin der Charite, eine Berliner Chirurgin, den ersten Charite-Patienten (der hatte noch das erste Charite-I-Modell, Einbau 1984) zu diesem Kongress mitgebracht, sozusagen als positives Langzeit-Beispiel und Vorzeigepatient, dem es immer noch gutging und der noch Tennis spielte.

Seitdem wird dieses positive Beispiel immer wieder von Chirurgen und Patiententourismus-vermittlern gegenüber Patienten angeführt, weil das die Patienten beruhigt.

Aber das ändert natürlich nichts daran, dass andere Charites schon wieder entfernt werden mussten, entweder mit beschädigten Kunststoff-Teilen und/oder wegen anderer Gründe wie Facettenarthrose oder Endplattenmigration. (solche Probleme können ja auch ohne Kunststoff-Verschleiss auftreten).

Und jetzt (seit 2010) gibt es die Charite gar nicht mehr (es gibt ein verändertes Nachfolgemodell namens "InMotion") und in den USA (Charite-Zulassung war 2004) gibt es Sammelklagen geschädigter Charite-Patienten.
Hier in Europa ist alles viel lascher, Ärzte und Firmen brauchen keine Angst vor klagenden Patienten haben und deshalb werden hier immer die neuesten Modelle als erstes zur Erprobung eingebaut (auch Modelle amerikanischer Firmen), bevor sie dann auch in den USA erprobt und eventuell zugelassen werden.

Natürlich mag es bei der Suche nach immer besseren Materialien und Modellen insgesamt gesehen auch einen gewissen Fortschritt geben.
Aber je neuer die Modelle und Materialien der künstlichen Bandscheiben sind, umso weniger sind sie erprobt und umso weniger Sicherheit gibt es für den Patienten.
Und wie Du gesagt hast, es sind alles bewegliche Teile und sie sitzen an schwer zugänglichen Stellen im Körper.

Das sind jedenfalls meine ganz persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen zu dem Thema.

Alles Gute für Dich,
viele Grüße Bao

Bearbeitet von Bao am 13 Jan 2012, 22:24
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rino
Geschrieben am: 13 Jan 2012, 21:23


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@ Melanie 82,

ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gesehen. Mit Alter x ist 45 Jahre gemeint.

Ich hoffe Dir geht es gut?

lg
rino
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