Bandscheiben-Forum

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> Taubheit / benötige Hoffnung !, Taubheit im Genitalbereich nach OP
Mialma
Geschrieben am: 12 Apr 2011, 21:52


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Hallo,

habe mich eben erst neu eingeloggt + benötige dringend Eure Hilfe.
Mein Freund liegt seit 06.04. (Donnerstag letzter Woche) nach einer
vierstündigen LW-OP im Krankenhaus. Es wurde die Bandscheibe
entfernt und durch Titan ersetzt, gleichzeitig wurden aufgrund eines
Rutschwirbels die Wirbel verschraubt (hoffe ich gebe das als Medizin-
Laie jetzt korrekt wieder).

Bei der OP wurde die Nervenhaut beschädigt und genäht (Aussage
der Ärzte am nächsten Tag). Nach der OP musste sich mein Freund
mehrfach übergeben (grüne Galle?).

Am ersten Tag nach der OP stellte er ein Taubheitgefühl ausgehend
vom Rücken unterhalb der OP-Narbe bis in die Genitalien fest das bis
dato andauert. Er kann seine Genitalien nicht spüren, ebenso wenig
den Hintern. Momentan hat er einen Blasenkatheter, da er nicht selbständig
urinieren kann. Stuhlgang hat bis dato auch nicht stattgefunden. Lt.
Aussage der Pfleger reagiert der Anus-Schließmuskel normal.

Ich bin heute stundenlang auf der Suche nach dem behandelnden Arzt
durch die Station und wurde auf die morgige Visite vertröstet bei der
mein Freund ja alle Fragen diesbezüglich stellen könnte.

Er hat aber bei den vergangenen Visiten schon mehrfach nachgefragt
was die Ursache sei und wurde mit "ich war leider bei der OP nicht dabei
und kann dazu nichts sagen" vertröstet.

Mittlerweile wurde ein MRT durchgeführt (ohne Befund) und er wurde zum
Urologen geschickt, der keine urologischen Ursachen festgestellt hat, aber
von einem Dauerkatheter gesprochen hat, dass er gleich einsetzen könnte.

Ich bin mit den Nerven am Ende ... und habe schreckliche Angst und weiss
nicht, was ich jetzt tun soll bzw. würde ich meinem Freund gerne Hoffnung
machen, dass dies ggf. nur eine vorübergehende Störung ist.

Könnt Ihr mir bitte weiterhelfen ?

Mit liebem Gruss
Mialma

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Harro
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 11:32


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Moin moin Mialma,
Zitat

würde ich meinem Freund gerne Hoffnung
machen, dass dies ggf. nur eine vorübergehende Störung ist.

das können wir auch nicht denn wir wissen nicht in wie weit das Rückenmark geschädigt ist,
davon hängt´s ab ob es reperabel oder irreperabel ist.
Der einzige der da einigermassen Auskünfte geben könnte wäre ein erfahrerener Neurologe oder Neurochirurg,
am besten der, der die OP durchgeführt hat.
Geduld muss man hier aufbringen und abwarten bis das ganze Operationsgebiet komplett abgeschwollen ist,
dann kann man schon etwas mehr sagen.

Liebe Grüsse und deinem Freund gute Besserung, Harro :winke
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vrori
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 13:17


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Hallo,

naja, das Anrecht auf ein Gespräch mit dem Doc hat nun mal der Patient...
habt ihr eine Patientenverfügung gemacht? damit du auch mit den Ärzten sprechen kannst? Die werden dir persönlich keine Auskunft geben.
Dein Freund könnte versuchen, einen persönlichen Gesprächstermin mit dem Operateur zu erhalten, bei dem du dann dabei bist...
aber als "Freundin"..stell ich mir schwierig vor, dass du Auskünfte bekommst...

alles Gute für Euch und vor allen Dingen für deinen Partner..

LG
Vrori
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Discothek
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 17:42


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Hallo Mialma,

Zitat

denn wir wissen nicht in wie weit das Rückenmark geschädigt ist


bitte keine Panik: das Rückenmark reicht nur bis ca. LWK 1 oder 2, und da oben gibt es selten BSVs und noch seltener VersteifungsOPs. Ich gehe mal davon aus, daß irgendwo bei LWK 3 bis 5 bzw. S1 versteift wurde (?), und da unten gibts "nur" noch die cauda equina, also das Bündel der vorbeilaufenden Nervenwurzeln für Beine und Anal- und Urogenitaltrakt. Aber die sind eben auch wichtig, aber gottseidank deutlich widerstands- und regenerationsfähiger als das Rückenmark.

Ich nehme mal an, mit der Formulierung

Zitat

Bei der OP wurde die Nervenhaut beschädigt


ist von den Ärzten eine Verletzung der die cauda umgebenden Hülle gemeint. Oder wurde nur eine abgehende Nervenwurzel und damit deren Markscheide verletzt? Das paßt aber nicht gut zu der offenbar beidseitigen Problematik bei Deinem Freund. Ihr müßt also auf jeden Fall den Operateur zu einem ausführlichen Gespräch rankriegen, was da genau schiefgelaufen ist.

Hoffentlich hat Harro recht, daß sich alles nach Abschwellen wieder legt, alles Gute!
Disco

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joggeli
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 17:48


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Hallo

was mir nicht ganz klar ist: Du schreibst:

Zitat

Momentan hat er einen Blasenkatheter, da er nicht selbständig
urinieren kann.
und dann schreibst Du:
Zitat

er wurde zum
Urologen geschickt, der keine urologischen Ursachen festgestellt hat, aber
von einem Dauerkatheter gesprochen hat, dass er gleich einsetzen könnte.


hatte den Dein freund den Katheter schon als er zum Urologen ging oder hat er den dann gelegt? :kinn

Hatte Dein Freund nach der OP einen Katheter im Rücken zur Schnerztherapie? Manchmal gibts anschliessend diese Gefühlsstörungen.
Kann er den seine Beine gut bewegen, steht er auf??

Gut möglich, dass da hinten alles noch angeschwollen ist - er soll mal nach einem Stoss Cortison fragen - manchmal hilft das Wunder!

Liebe Grüsse und alles Gute

joggeli
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Mialma
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 19:06


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Hallo,

erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten !!

@Joggeli:
Momentan hat er einen Harnröhrenkatheter, den er vor der
MRT entfernt bekam, dann wurde er in der Klinik zum Urologen
geschickt + lt. Rat des Urologen soll jetzt ein Blasenfistelkatheter
eingesetzt werden.
Mein Freund fühlt sich über Risiken/Unterschiede der Katheter
nicht richtig informiert und hat sich Bedenkzeit ausgebeten.
Schmerzkatheter wurde nicht gesetzt, allerdings erhält er Cortison
wodurch sein Gesicht auch mittlerweile angeschwollen ist.

Da wir aber bis dato noch immer keine Aussage erhalten haben,
ob es sich bei diesem Taubheitsgefühl bzw. der Lähmung um ein
vorübergehendes Symptom handelt oder mit welchen Komplikationen
wir evt. noch rechnen müssen, ist ein Loch in die Bauchdecke bzw.
Blase momentan keine Option für uns.

Aktueller Stand ist, dass ich heute morgen bei der Visite
dabei war + festgestellt habe, dass der operierende Arzt
tatsächlich sagt, dass er sich die momentane Symptomatik
der Lähmung bzw. Taubheit nicht erklären kann und diese
nichts mit der OP zu tun haben könne.

Mit geht es auch nicht darum, dass ich einen Schuldigen suche,
sondern ich möchte meinem Freund gerne Hoffnung machen.
Eigentlich hatte ich genau solche Sätze wie von Harro

[Geduld muss man hier aufbringen und abwarten bis das ganze Operationsgebiet komplett abgeschwollen ist,
dann kann man schon etwas mehr sagen.]

in den letzten Tagen von seinen Ärzten hören wollen; dass evt.
eine Schwellung die Ursache sein könnte und dass eine Woche
noch zu früh ist um die Hoffnung aufzugeben
und dass nach eine Woche nach der OP noch die Hoffnung besteht, dass
sich die Lähmung
langsam verflüchtigt.
Stattdessen Schweigen und der Hinweis, dass man versuchen
wolle einen Reha-Platz in einer auf dieses Krankheitsbild spezialisierten
Klinik zu finden.
Bis dato stehen wir tatsächlich unter Schock, stellen wahrscheinlich auch
nicht die richtigen Fragen und fühlen uns als wäre das letzte Wort schon
gesprochen ohne das uns eine richtige Diagnose oder Prognose gestellt
wurde.

Insofern saugen wir momentan alle Hinweise auf mögliche Zeitdauer oder
Behandlungsmöglichkeit etc. in uns auf.




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Mialma
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 19:08


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Danke - hab Deine Antwort telefonisch an meinen Freund weitergegeben ... auch die Tatsache, dass das momentan verabreichte Cortison evt. "Wunder helfen kann" tröstet.
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joggeli
Geschrieben am: 13 Apr 2011, 19:22


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Huhu nochmal

jetzt muss ich nochmal nachfragen:

Du schreibst in Deinem letzten beitrag von Lähmungen... weiter oben von Gefühlsstörungen und Taubheits gefühl....
muss ich die Lähmungen so verstehen, dass Dein Freund die Beine nicht bewegen kann und nicht aufstehen kann :kinn

Das ist schon ne vertrackte Situation in der ihr da seit... vor allem weil ja auch von ärztlicher Seite nicht wirklich Tacheles geredet wird....

Wie erklären sich den die Mediziner die Symptomatik, wenn nicht von der OP kommend :kinn

Also ich kann Dir aus meiner Pflegeerfahrung einer Rückenfachklinik sagen, diese Symptome können nach so einer OP vorkommen und sind eben meist auf ein geschwollenes OP-Gebiet zurückzuführen - und um diese Schwellung zu nehmen gibt man eben Cortison.

Zitat

Blasenfistelkatheter
eingesetzt werden.
Mein Freund fühlt sich über Risiken/Unterschiede der Katheter
nicht richtig informiert und hat sich Bedenkzeit ausgebeten.

Ich denke dieser katheter den sie legen wollen ist ein sog. suprapubischer Katheter - durch die Bauchdecke in die Blase. Ich persönlich w¨rde das aus folgenden Gründen bevorzugen:
1. Ist die Infektionsgefahr geringer als bei einem Katheter durch die Harnröhre (am Bauch ist ein steriler Verband drauf)
2. Kann man den Katheter durch den Bauch mit einer Klemme schliessen und so die Blase füllen und schauen ob der Patient normal Urin lösen kann, was bei einem Harnröhrenkatheter nicht möglich ist.

wenn dein Freund von den Docs darüber nicht richtig aufgeklärt wird, dann soll er mal die Krankenschwestern ansprechen - die können ihm da sicher auch einiges zu sagen.

Liebe grüsse und weiterhin alles Gute und Kopf hoch!!

joggeli
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Mialma
Geschrieben am: 16 Apr 2011, 22:06


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Hallo,

@joggeli: Das Taubheitsgefühl bezieht sich auf den gesamten Genitalbereich, d.h. eigenständiges
Urinablassen bzw. Stuhlgang sind nicht möglich. Vor der OP waren diesbezüglich keinerlei Probleme.
Seit Tagen bitten wir um eine Darmspülung, da seit der OP kein Stuhl abging.
Ich werde diesbezüglich noch wahnsinnig, denn nach jeder Visite
sagt der Oberarzt, dass jetzt eine Spülung angeraten sei ... auf Nachfrage werden dann stattdessen
wieder Zäpfchen, Kochsalz-Tropf und Pulver verabreicht, die aber keine Wirkung zeigen. Wir sind
mittlerweile wirklich verzweifelt.
Am Montag soll jetzt ein Blasenkatheter gelegt werden - ich konnte ihn davon überzeugen, dass dies
aufgrund der möglichen Infektionsgefahr die bessere Alternative ist + ggf. der jetzige "Fremdkörper"
in der Harnröhre verhindert, dass ein normales Wasserlassen möglich ist.
Das löst natürlich nicht das Stuhlproblem.

Die Wunde der LW-OP verheilt soweit ganz gut, mit dem Laufen machen wir auch Fortschritte - trotz
Taubheitsgefühl auf der Rückseite des rechten Oberschenkels und in den Fussballen. Ich animiere
ihn zu Laufen, Laufen, Laufen damit sein Kreislauf in Schwung kommt.
Und wir hoffen natürlich, dass all die beschriebenen Probleme wirklich "nur"
[auf ein geschwollenes OP-Gebiet zurückzuführen]
sind und in den nächsten Tagen eine Besserung zeigen. (Ich schreibe gezielt Tage,
weil dies mein größter Wunsch ist!!!)

liebe Grüsse
Mialma




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Discothek
Geschrieben am: 17 Apr 2011, 14:21


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Hallo Mialma,

Zitat

Laufen, Laufen, Laufen damit sein Kreislauf in Schwung kommt.


Habt Ihr das mit dem Physiotherapeuten im KH besprochen? Wenn Dein Freund sich beim Laufen nicht wirklich wohl fühlt, solltest Du ihn nicht zwingen. Lieber öfter weniger gehen als selten aber lang: Bewegung streßt die Nervenwurzeln, und die sind jetzt erstmal wichtiger als der Kreislauf. Auch das Abschwellen im Op-Gebiet wird besser durch vorsichtige Lymphdrainage gefördert als durch Bewegung. Bekommt Dein Freund welche?

Viele Grüße,
Disco


PM
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