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Ruccolea |
Geschrieben am: 09 Mär 2011, 19:31
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 15 Mitgliedsnummer.: 18.287 Mitglied seit: 09 Mär 2011 ![]() |
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich gerne Vorstellen und euch erzählen wie es mir so geht. Also, ich bin 44 und habe Probelem mit der Wirbelsäule seit 1980. In dem Jahrhatte ich einen ziemlich schweren Verkehrsunfall als Fußgänger, mich hat ein Auto auf die Hörner genommen. Befund: schwere Schädel-Hirn-Trauma, schwere Knie-Prellung, Überdehnung der Kreuzbänder, Prellungen im Unterkiefer, abgebrochene Frontzähne und Platzwnde auf der Stirn. Wie ihr euch denken könnt waren CT's oder MRT's 1980 noch nicht sehr verbreitet und so wurde bei mir nur der Schädel geröntgt, die WS nicht. Seit dem laufe ich mit einer Steilstellung in der HWS durch die Gegend und mit einem seltsamen Schmerz in der LWS, den ich immer so beschrieben habe: Es ist ein ziehendes Gefühl als würde mir jemand in der LWS am Nerv ziehen und meine Beine würden gleich nicht mehr laufen wollen. Dieses Gefühl ging immer rasch wieder vorbei und niemanden kümmerte es. Mein Ischiasnerv und ich haben seit ca. 1985 ein intimes Verhältnis aufgebaut. Die Hexe schoss immer mal wieder auf mich, interessierte auch niemanden, geht ja auch wieder weg ;) 1987, 1991 und 1997 habe ich dann meine Kinder geboren, während allen Schwangerschaften hatte ich ziemliche Rückenschmerzen, die Hexe bezog immer mal wieder das Gästezimmer bei mir. Im August 2008 wars dann mal wieder akut, ich war wochenlang unfähig gescheit zu laufen, zu sitzen, zu liegen oder zu gehen. Diagnose nach Röntgenaufnahme: Hexenschuss Der Hexenschuss war so hartnäckig, dass er bis zum Früh-Sommer 2009 blieb, woraufhin ich meiner Hausärztin nötigte mich mal ins CT zu schicken, bis dahin gabs KG (6x im Quartal mit einem Quartal Pause). Sie ergab sich und ich kam in die Röhre. Ergebnis: Prolaps L5/S1, Protrusion L4/L5, HWS spare ich hier mal aus, habe ich ja hinterlegt. Also suchte ich mir einen NC um mich von dem anscheun zu lassen. Durch surfen im Internet sties ich auf das Neuro-Spine-Center in Fulda, spezialisiert auf HWS und LWS. Die Homepage von denen lies michhoffen, dort in fachkundigen Händen zu sein. Angerufen, Termin schon für ein paar Tage später und die Reise (100km) angetreten. Der NC erklärte mir, dass man das operieren könne aber nicht unbedingt müsse, ich könne es auch konservativ versuchen in den Griff zubekommen. Super, also erstmal keine OP!! Hurra :-D Tja, daraufhin kümmerte ich mich um eine REHA, die mir die RV nach einigem Hin und Her dann auch für 3 Wochen ambulant bewilligte. Ich kam in die Bavaria Klinik Bad Kissingen und es war so wie bei vielen deren Berichte ich hier geles en habe. Massenabfertigung, ständig andere Ärzte, Essen aus der Maggitüte, nur die Physiotherapeuten waren super. Da muss man also nicht hin. Ich jedenfalls nicht mehr!! Ergebnis der REHA: ohne Erfolg, sowhl aus Sicht der Ärzte als auch aus meiner Sicht. Belastbarkeit in meinem Beruf als Verkäuferin <3h, in meine 2. Beruf als Nageldesignerin: <3h, ansonsten für 8h allerdings nicht ständig stehen, sitzen oder laufen, nicht auf Leitern klettern, nicht schwerer Heben als 5kg, keine Zwangshaltungen... blablabla, ihr kennt das sicher. Auf meine Frage, was ich denn dann jetzt arbeiten soll erklärte mir der Arzt er sein Orthopäde und kein Arbeitsberater! Ach ja, zwischenzeitlich kam der Bescheid vom Versorgungsamt mit GdB 30. Ich nach der REHA zum Rehaberater der RV und den gefragt, was ich jetzt machen soll. Kein Problem, stellen Sie nen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben. Antrag stellen? Mach ich, logger. Antrag gestellt und abgeschickt.... Anfrage wo denn mein Antrag bleibt.... geschaut wie nen Auto, zum Glück Kopie davon aufm Rechner.... wieder geschickt... nichts passiert Ok, dann such ich mir halt nen Job um meinen Lebensunterhalt zumindest mal halbwegs zu sichern. Ich finde auch einen im April 2010. Hurra!!! Teilzeit, 20h die Woche für 550 Euro netto. Naja nicht viel aber immerhin..... Nachteil: Kein behindertengerechter Schreibtisch, wenn man vorm PC sitzt, hat man den Container vorm Schreibtisch an den Beinen, der Bürostuhl ist das Modell Großvater auf Rollen von 1970 und der Bildschirm steht auf nem Regal, das auf dem Schreibtisch draufsteht. Heißt: Entweder gebückt stehen oder sitzen und den kopf in den Nacken legen um auf den Bildschirm schauen zu können. Außerdem darf ich Getränkekisten schleppen oder in der Hocke irgendwelche Sachen sortieren und einpacken. Aber was macht man nicht alles für sein Geld. Der Rücken tut immer weh nach der Arbeit, manchmal kann ich nicht mal richtig laufen, aber wen störts? Dann Anfang Januar diesen Jahres: Seit Dezember kündigte sich das Drama an, der Rücken hexte wieder massiv durch die Gegend und auf einmal tuts nen Schlag und es geht kaum noch was. Sitzen? Klar 5-10 Minuten, danach komme ich aus dem Bürostuhl nicht mehr hoch ohne mich abzustützen und werde dann auch nicht gerade. Gehen? In Zeitlupe und vorher genau nachdenke, was zu tun ist. Ziehende Schmerzen bis in die Großzehe, Kribbeln im Bein (alles immer mehr rechts als links), eiskalte Füße, aber sowas von kalt..... und das plötzlich! Manchmal, wenn es ein ganz schlechter Moment ist, tröpfchenweise Inkontinenz (peinlich aber Tatsache). Der Fußheber funktionierte tadellos, allerdings beim Beinanheben durch einen Arzt ab 40° trat ein stechender Schmerz direkt im Rücken auf. Dieser Schmerz war auch sonst ständig vorhanden und war mir, im Vergleich zu vorher, neu. Meine Hausärztin überwies mich zum Orthopäden (Dr. Haase in Bad Kissingen, leider nicht zu empfehlen) der meine MRT Bilder vom 25.01.11 einfach beiseite schob und mich insRöntgen schob (31.01.11) und mir sagte ich solle mich operieren lassen. Das wars. Ach nein, er gab mir noch eine Überweisung zum NC. Also wieder auf nach Fulda, zu denen hatte ich vertrauen (habe ich übrigens immer noch). Die Ärztin (für mich neu) war superlieb, untersuchte mich und riet mir zu einer OP. Ich alter Schisser fingerstmal an zu weinen, denn fürmich ist nichts schlimmer als die Narkose und überhaupt Spitze Gegenstände, die sich an meinem Körper zu schaffen machen. Die Frage, die mich zum Nachdenken gebracht hat war: "Wie lange wollen Sie eigentlich noch Leiden? Sie versuchen jetzt seit 2 Jahren mit den Schmerzen zu leben und man sieht Ihnen deutlich an, dass es Ihnen nicht gut geht. Wann reicht es denn?" Also gut, doch OP. Der Termin wurde für den 22.03.11 angesetzt. Ich sollte in der Klinik des Neuro-Spine-Centers in Fulda operiert werden. Operateur Hr. Dr. Eid. 14 Tage nach meinem Besuch beim NC wurden die Schmerzen plötzlich so stark, dass ich nicht mehr tun konnte außer zu liegen. Todesmutig rief ichin der Praxis des NC an und beantragte eine Vorverlegung des OP Termins, denn so konnte das auf gar keinen Fall noch 6 Wochen weitergehen! Neuer Termin: am 21.02.11 in die Eichhof Klinik Lauterbach, dort hat das NSC Belegbetten, der Operateur ist der Gleiche. OP Termin am 22.02.11. Und heute liege ich in meinem Bett daheim und warte auf den Beginn meiner AHB am 14.03.11 in der Schön Klinik Berchtesgadener Land. Die OP habe ich heil überstanden. Zum Glück gibts vorher Beruhigungstabletten :D 2 Tage nach der OP lam Dr. Eid zur Visite und erkl#rte mir, dass laut der Bildgebung und meinen geschilderten Symptomen er nicht mit dem gerechnet hat, was er vorgefunden hat. Der Schnitt sollte nur 3-4 cm groß sein, 6 cm sind es geworden. als er freie Sicht auf L5/S1 hatte stellete er einen Massen-Prolaps fest und die Bandscheibe hatte wohl 2 Knickstellen. Der Wurzelkanal war komplett dicht und es hatten sich wohl schon einige Segmente verselbständigt. Also wurde wohl ein ziemlicher Teil am Gelenk entfernt, 2/3 meiner Bandscheibe liegen jetzt wohl im Klinikmüll, der Kanal wurde freigelegt und ich wieder zugenäht. Laut seiner Aussage hatte ich wohl ziemliches Glück, denn eigentlich hätte ich meine Beine wohl gar nicht mehr merken dürfen. Manchmal muss man halt auch Glück haben, oder? Schmerzen habe ich immer noch, wenn ich zuviel mache oder wenn ich sitze. Schlafen kann ich noch immer nicht gut, meine Nacht ist meist um 4 zuende. Durch die andauernden Schmerzen haben sich meine Frontzähne im Unterkiefer schief abgenutzt,weil ich ständig die Zähne zusammengebissen habe. Bedingt dadurch hat meine Kiefermuskulatur nun auch schon dafür gesorgt, dass ich zusätzlich zum HWS-Sydrom und Schulter-Arm-Syndrom nun auch noch typische Ohrenschmerzen habe. Mein Nacken ist durch das viele Liegen und das viele Anstrengen der Muskulatur völlig verspannt und drückt auf die HWS. Also nehme ich derzeit Ibu600 bei Bedarfein, weil ich ab und zu meinen Nerven auch mal ein wenig Ruhe gönnen will. Ich freue mich auf die AHB und werde kämofen wie ein Tier, dass ich mehr Psychotherapie als Physiotherapie bekomme, denn meine Seele hat empfindlich gelitten in den 2 Jahren. Genauso wie meine Beziehung. Es kann halt niemand wirklich nachvollziehen, wie es einem geht. Aber ich kann euch allen, die jetzt noch vor der OP sind eines versprechen. Euer Spiegelbild wird sich nach der OP relativ schnell wieder in das verwandeln, dass ihr von vorher kennt. Ich bin in der Zeit um 10 Jahre gealtert und seit der OP bin ich wieder 5 Jahre jünger geworden im Gesicht. Auch wenn ihr noch Schmerzen habt, es ist besser danach und wenn auch nur ein kleines bischen. Aber dieses bischen steigert eure Lebensqualität unglaublich. Ich weiß, dass ich dami rechnen muss, dass die Bandscheiben über der operierten jetzt auch stiften gehen. Es kann auch sein, dass als nächstes statt der LWS die HWS operiert werden muss. Kein wirklich schöner Gedanke, aber ich weiß ich werde wieder zu meinem NC gehen. Liebe Grüße Lea PS: Bitte steinigt mich nicht, weil der Beitrag so lang geworden ist, ich bin selbst ganz überrascht. |
chrissi40 |
Geschrieben am: 09 Mär 2011, 21:27
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fleißiger Engel ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3.792 Mitgliedsnummer.: 7.546 Mitglied seit: 12 Dez 2006 ![]() |
Zitat Bitte steinigt mich nicht, weil der Beitrag so lang geworden ist, ich bin selbst ganz überrascht. Hallo Ruccolea und Willkommen hier, na das müssen wir uns aber nochmal überlegen :z , ne kleiner Spaß, da hst du schon was mitgemacht, aber mit sehr viel Glück durchgekommen. weiterhin dir alles Gute. LG chrissi :angel |
Ruccolea |
Geschrieben am: 10 Mär 2011, 03:35
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 15 Mitgliedsnummer.: 18.287 Mitglied seit: 09 Mär 2011 ![]() |
Dankeschön.
Nachtrag: 1. Reha auf Teilhabe am Arbeitsleben wurde übrigens mit der Begründung abgelehnt, dass ich ja nen Job hätte. 2. Viel sitzen scheint keine gute Idee nach ner OP zu sein, weil der Nerv dadurch gründlich gereizt wird und meine Schmerzen am Wirbel direkt sich wieder in die Richtung entwickeln, wie sie vorher waren. 3. Übungen mache ich derzeit noch keine, weil mein Physiotherapeut meinte, dass es dazu viel zu früh ist. Was machen die denn auf ner AHB so mit einem? Weil eigentlich heißt es ja bis 6 Wochen nach der OP keine Belastungen. :frage Da frage ich mich jetzt natürlich, was in 3 Wochen AHB so mit einem angestellt wird ??? Mag mir jemand darüber etwas erzählen? Liebe Grüße Lea |
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