Bandscheiben-Forum

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> Ein Jahr ist rum ohne wirklichen Erfolg :-(, was würdet ihr machen?
sebastian83
Geschrieben am: 22 Jan 2011, 12:16


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Hallo zusammen,

Bei mir (27,m) wurde vor einem Jahr ein BSV in der LWS L5/S1 mit MRT diagnostiziert. Die Nachuntersuchung vor 2 Wochen bestätigte, dass der BSV immer noch in gleicher Größe vorhanden ist.

Starke Schmerzen hatte ich nur am Anfang. Seitdem kann ich einigermaßen sitzen, habe selbst in der Akutphase keinen Tag im Büro gefehlt. Sport machen (rückengerechte Übungen im Fitnessstudio, Crosstrainer, Schwimmen etc.) kann ich auch. Bewegung tut mir sehr gut und ich bin schon nach ca. einer halben Stunde bis Stunde Spazieren gehen nahezu schmerzfrei. Versuche mich auch auf der Arbeit so viel es geht zu bewegen.

Durch längeres Sitzen oder Liegen kommen die Schmerzen aber wieder. Abends fühle ich mich immer am besten am nächsten morgen geht es leider immer wieder von vorne los. Da bin ich dann erstmal total unbeweglich und habe Schmerzen die aber wie beschrieben durch Bewegung langsam wieder weggehen. Das geht jetzt schon ein Jahr so. Ich kann mit dem Zustand zurzeit zwar leben, aber irgendwie fühle ich mich zu jung das noch den Rest meines Lebens so mitzumachen.

Die Schmerzen ziehen vom Gesäß in die Wade, ich habe manchmal ein Kribbeln im Bein, das bei Bewegung aber sofort wieder weggeht. Neurologische Ausfälle habe ich nicht.

3 Ärzte (darunter 2 Neurochirurgen und ein Orthopäde) wollen operieren.

3 andere Ärzte (1 Orthopäde, zwei Ärzte aus verschiedenen Schmerzzentren) und alle meine Therapeuten (KG, Ostheopathie, Akkupunktur) sehen das Problem eher im ISG das dauernd blockiert ist und meinen muskulären Dysbalancen und Verhärtungen im Rücken und würden erstmal nicht oder gar nicht operieren.


Ich habe bisher folgendes probiert:
Cortisonschema, wirkt ganz gut, aber der Schmerz kommt nach Absetzung wieder

Ibu Profen wirkt auch gut, aber das kann ich ja auch nicht ewig nehmen, deswegen nehm ich es nur wenn ich mal stärkere Schmerzen habe

KG, Ostheopathie, Akkupunktur, Massagen bei jeweils verschiedenen Therapeuten war leider völlig erfolglos.

Maßnahmem im Alltag wie eine neue Matratze/Lattenrost, Stufenlagerung, zahlreiche orthopädische Hilfsmittel waren auch erfolglos.

Nur eine Wärmflasche wirkt wirklich super schmerzlindernd.


Habt ihr vielleicht noch Ideen? Was würdet ihr jetzt machen?

Das einzige was mir noch einfällt sind diese Spritzen unter CT. (PRT und wie sie alle heißen) Ist das nach einem Jahr noch sinnvoll?

Oder soll ich mich wirklich operieren lassen? Wie lange kann ich damit noch warten ohne bleibende neurologische Schäden zu riskieren?


Viele Fragen aber ich bin sehr dankbar für jede Antwort :-)

Vielen Dank schonmal und viele Grüße,

Sebastian
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Harro
Geschrieben am: 22 Jan 2011, 12:30


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Moin moin,
diese Morgensteifigkeit lässt mich a bisserl stutzen.
Hast du dich schon mal auf Rheuma, sprich rheumatoide Arthritis untersuchen lassen?
Die Symptome passen auf jeden Fall und dieses hier auch
"Cortisonschema, wirkt ganz gut, aber der Schmerz kommt nach Absetzung wieder"

Geh mal zu einem Rheumatologen.

Liebe Grüsse und gute Besserung, Harro :winke
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Geschrieben am: 22 Jan 2011, 12:37


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Hallo Sebastian,

erstmal: so lange es "nur" wehtut und kribbelt, geht es Deinem Nerv zwar nicht gut, aber er hält es aus.

Wenn sich ein BSV in den ersten ein, zwei Monaten nicht recht zurückbildet, sinken die Chancen rapide, daß er es im weiteren Verlauf noch tut. Darüber, ob die PRT helfen kann, den BSV zurückzubilden, oder ob sie nur die Schwellung des Nerven an der Kontaktstelle lindert, gibt es unterschiedliche Auffassungen :sch Vielleicht ist es einen Versuch wert! Wenn das nicht klappt:

Da Cortison und mit Schmerzen leben sicher keine Dauerlösung sein kann, würde ich dann an Deiner Stelle evtl. eine OP in Betracht ziehen. Junge Leute verkraften das meist sehr gut, und vielleicht kann man es endoskopisch machen lassen, weil Du ja Zeit hast, meherer NCs aufzusuchen, bevor Du Dich für einen Operateur entscheidest. Aber: es muß vorher *auf jeden Fall* gut radiologisch abgesichert sein, daß Deine ausstrahlenden Schmerzen auch jetzt noch von einer Irritation der Nervenwurzel in dem Segment des BSV herkommen. Zumal Du da ja auch Mienungen dazu hast, die das ISG vernatwrtlich machen. Aber: nach meinen Erfahrungen reagiert das ISG einfach auch gern auf Probleme bei L5/S1, und Behandlungen des ISG beheben dann die eigentlich Ursache BSV ebensowenig wie eine SChmerztherapie. Was steht denn im *neuen* Befund zum räumlichen Verhältnis BSv und Nervenwurzel?

Viele Grüße,
Disco
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Geschrieben am: 22 Jan 2011, 12:40


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Hallo Harro und Sebastian,

hat sich überschnitten: ich war mit meinem unerkannten BSV auch jeden Morgen erstmal verspannt und habe meine Matratze verantwortlich gemacht. Seit der Op finde ich meine Matratze wieder ganz super angenehm :laugh. Das kann also, muß aber durchaus kein Zeichen von Rheuma sein.

Viele Grüße, Disco
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joggeli
Geschrieben am: 22 Jan 2011, 13:06


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Hallo sebastian

willkommen hier im Forum!

Zitat

Durch längeres Sitzen oder Liegen kommen die Schmerzen aber wieder


Zitat

Cortisonschema, wirkt ganz gut, aber der Schmerz kommt nach Absetzung wieder


Zitat

das Problem eher im ISG das dauernd blockiert ist


Ich würd dir mal dringend empfehlen den Doc auf ein MRT der ISG mit Kontrastmittel anzusprechen - eigentlich sollten Docs bei solchen Aussagen hellhörig werden und mal auf der rheumatischen Schiene suchen. :kinn

durch solch ein MRT kann man einen entzündlichen Prozess in den ISG feststellen - leider wird das ganz häufig übersehen resp vergessen, dass es noch andere Krankheiten im Rücken gibt, als BSV.
Und leider kann man manchmal Läuse und Flöhe haben ???

LG und alles Gute

joggeli


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sebastian83
Geschrieben am: 22 Jan 2011, 14:07


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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten :-)

Vom ISG habe ich beim letzten MRT vor 2 Wochen auch ein Bild machen lassen und der Radiologe sagte es liegt keine Entzündung vor.

Allerdings war natürlich der Hauptanlass des MRTs den BSV zu checken und das Bild vom ISG ein Sonderwunsch der nicht auf dem Rezept stand. Somit bin ich mir nicht sicher ob die das richtige Kontrastmittel bzw. die richtige Perspektive genommen haben. Meint ihr ich soll das nochmal detailiert machen lassen, also ein MRT nur für das ISG?

Rheuma hat bisher erst ein Arzt vermutet und gleichzeitig gemeint, dass wenn man auf dem MRT des ISG nichts findet, auch kein Rheuma vorliegt. Unabhängig davon könnte auch ein Bluttest endgültig klären ob ich Rheuma habe.

Ich werde auf jeden Fall mal einen Bluttest machen um das ganz sicher auszuschließen. Macht der Bluttest dann ein neues MRT vom ISG unnötig oder könnte man da noch andere Sachen außer Rheuma sehen?

wegen der OP: wie kann ich denn gut radiologisch absichern, dass die Schmerzen vom BSV kommen? Die Hälfte meiner Ärzte und Therapeuten führt die Schmerzen auf ISG und muskuläre Dysbalancen. Ich glaube wirklich Klarheit bekomme ich da nie :-(

Vielen Dank und viele Grüße

Sebastian



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Jürgen73
Geschrieben am: 22 Jan 2011, 14:57


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Hallo Sebastian,

willkommen im Forum.

Der Rheumatolge sollte aber eine internistische Grundausbildung haben und keine orthopädische.

Über Rheuma kannst du dich hier und hier informieren.
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Geschrieben am: 22 Jan 2011, 21:44


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Hallo Sebastian,

Zitat

wie kann ich denn gut radiologisch absichern, dass die Schmerzen vom BSV kommen?


nun ja, es muß halt im Befundbericht etwas stehen wie z.B. "deutliche Bedrängung der Nervenwurzel L5" und Dein Kribbeln wäre v.a. an der Fußinnenseite (Dermatom L5) oder "Hinweise auf Irritation der Nervenwurzel S1" und dazu passen Schmerzen an der Fußaußenseite. Wenn Deine Beschwerden nur bis zur Wade reichen, ist das schwerer zu beurteilen, es ist leider nur am Fuß so richtig eindeutig.

Viele Grüße,
Disco



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sebastian83
Geschrieben am: 23 Jan 2011, 13:27


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Hallo zusammen,

bei meinem Befund sind sich die Ärzte nicht ganz einig ob L4/5 oder L5/S1:

Radiologe:
Im Segment L4/5 mäßig großer re. medio-lateraler Nucleusprolaps mit Kompression der intraspinalen Strukturen, speziell die durchziehende Nervenwurzel L5 re. betreffend. Osteochondrose in dieser Höhe. Sonst keine weiter Discopathie. Lumbo-sacraler Übergangswirbel mit rudimentärer Bandscheibe L5/S1. Keine zentrale Spinalkanalstenose, keine intraspinale Raumforderung.

2 Orthopäden und ein Neurochirurg sagen L5/S1. Ein Neurochirurg und eine Ärztin aus der Schmerzklinik enthalten sich.

Ich habe wohl einen extra Wirbel. Um genau zu sagen ob es L4/L5 oder L5/S1 ist müsste ich Röntgen und alle Wirbel abzählen lassen. Für die bisherige Behandlung war es aber noch nicht nötig. Oder soll ich das auch mal abklären??

Ich habe mir schonmal 3 Rheumatologen mit internistischer Ausbildung rausgesucht und mache morgen früh schnellstmöglich einen Termin um die Rheumasache zu klären.

Vielen Dank und viele Grüße

Sebastian

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Geschrieben am: 23 Jan 2011, 17:46


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Hi Sebastian,

Zitat

Kompression der intraspinalen Strukturen, speziell die durchziehende Nervenwurzel


Daraus ist auf jeden Fall mal klar, daß eine der Nervenwurzeln des unteren Lendenplexus gequetscht wird, was gut zuden ausstrahlenden Schmerzen paßt (L5 und S1 ziehen gern bis in die Wade) und daß nur eine einzige Bandscheibe verändert ist. Das ist doch schon mal ganz positiv, da einfach.

Aber: der Übergangswirbel macht es schwierig zu sagen, welche Nervenwurzel das nun ist und wie man Deine Bandscheiben benennen soll. Wenn alles normal ist, heißen die Nervenwurzeln so wie die Segmente, an denen Sie austreten. Gibt es mehr oder weniger Wirbel, verschieben sich diese Austrittspunkte entsprechend. Und Wurzeln können nicht nur an der Austrittsstelle komprimiert werden, sondern auch, während sie noch vorbeiziehen. Das ist bei Dir der Fall. Der Radiologe meint ja offenbar, daß Dein L5 fast mit dem Kreuzbein verschmolzen ist und daher nur eine ansatzweise Bandscheibe in dem Bereich existiert. Von L6, wie man es bei einem zusätzlichen Wirbel täte, spricht keiner?

Spätestens, bevor es um eine OP geht, solltest Du dann wirklich Deine Wirbel von oben nach unten zählen und das Verhältnis Nervenwurzelaustrittspunkte/Segmente genau feststellen lassen. Komisch, daß die Ärzte da so uneinig sind, MRTs der LWS schließen ja eben aus dem Grund doch die unterste BWS mit ein, damit man Zahlanomalien gleich erkennen kann - die Brustwirbel haben ja die Rippen dran, die sind ganz gut zu erkennen. Oder ist da oben auch was uneindeutig?


So lange konservativ gearbeitet wird, wird eh breitwürfig die gesamte LWS zusammen behandelt, da kann man das auch erstmal stecken lassen. 10% der Bevölkerung haben mehr oder weniger Wirbel als "normal", und meistens merken sie gar nix davon. Vielleicht ist es ganz sinnvoll, mal eine PRT gezielt an diese Nervenwurzel zu machen, egal wie sie heißt, und zu gucken, ob es hilft. Wenn ja, super!


Viele Grüße,
Disco







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