Bandscheiben-Forum

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> L5/S1 - Das Leben nach der OP?, Einschränkungen danach
ralf0664
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 08:11


Öfter dabei
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Hallo zusammen.
Bei mir wurde Mitte September ein Gleitwirbel L5/S1 Grad I mit Bandscheibenvorfall rechts festgestellt. Daraus resultiert eine Ischialgie im rechten Bein mit Schwäche im rechten Fußheber. Die Schmerzen sind zur Zeit kaum spürbar; als es akut war, habe ich eine halbe Woche lang Tramadol eingenommen, ansonsten komme ich mit täglich 75 mg Diclofenac ganz gut zurecht. Hab's auch mal 3 Tage weggelassen, aber dann das Ziehen im Ischias doch deutlich gemerkt.

In den letzten 6 Wochen war ich deswegen beim Neurochirurgen, beim Orthopäden sowie bei einem befreundeten Physiotherapeuten, und von allen kam einhellig die Aussage, daß hier konventionell wohl nichts mehr zu machen sei. Es bestehe wohl immer die Möglichkeit, daß der Wirbel weiter abgleitet, und die Fußheberschwäche sei ohne OP nicht zu beseitigen.
Dies wurde mir vor 3 Tagen nach einer Untersuchung im Wirbelsäulenzentrum der Orthopädischen Klinik Paulinenhilfe in Stuttgart bestätigt, mit dem OP-Termin wolle man sich wegen der Fußheberschwäche nicht allzu viel Zeit lassen, so daß ich schon in 4 Tagen dort unters Messer soll, also Bandscheibe L5 raus, L5/S1 versteifen. Nachdem ich das jetzt von so vielen verschiedenen Seiten gehört habe, kann ich die Notwendigkeit ja fast nicht mehr in Zweifel ziehen.

Was ich hier in dem Forum aber alles über die Konsequenzen der OP gelesen habe, stimmt mich nicht gerade zuversichtlich. Vielleicht schreiben auch überwiegend diejenigen, bei denen das Ergebnis nicht so toll ist, aber ich habe jetzt wirklich den Eindruck, man kann froh sein, wenn es durch die OP nicht schlimmer wird! Kommt vielleicht auch sehr darauf an, wo man den Einfgriff machen läßt. Hat hier jemand im letzten Jahr Erfahrungen mit der Paulinenhilfe gemacht?

Wie geht's denn nach dem Eingriff weiter? Wie lange dauert's, bis man wieder arbeitsfähig ist (Büro)? Wie sieht's aus mit Anschlußheilbehandlung/Reha. Kommt das, und wenn ja, wann nach dem Eingriff? Was für bleibende Einschränkungen hat man denn durch die Versteifung? Ich habe seiter sehr gern Sport getrieben, war regelmäßig Laufen (8 - 12 km), 3 - 5 mal die Woche im Fitness-Studio (Cardio, Krafttraining (ca. 90 kg auf 1,70 m), Body-Pump) und fahre auch sehr gerne Motorrad. Fällt das nach der Versteifung alles weg oder wird das wieder möglich sein? Wenn ja, wann? Muß ich mein Bier in Zukunft flaschenweise beim Getränkehändler holen, weil ich die Kiste nicht mehr heben darf? :)

Fragen über Fragen, aber das beschäftigt mich sehr, da der Sport doch einen erheblichen Teil meiner Lebensqualität ausmacht (das Bier natürlich auch :D ). Wäre prima, wenn jemand was dazu sagen könnte, natürlich auch zu meinen anderen Fragen. Vielen Dank schon mal im Voraus!
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feiler4
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 09:35


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Hallo Ralf,

ich wurde am 23.07.09 L5/S1 versteift. Ich wurde nur von vorne operiert und es wurde ein Synfixcage eingesetzt (also keine Knochenspanentnahme). Nach 7 Tagen habe ich das KH wieder verlassen und es geht mir soweit gut! War vom 23.09. bis gestern zur Reha. Klar, ist man teilweise eingeschränkt, aber ich habe mir das viel schlimmer vorgestellt!

Leider schreiben wirklich nur die Operierten, die schlechte Erfahrungen gesammelt haben (meistens). Ich kann nur von mir sprechen und ich bereue diese OP nicht! Wenn ich vorher gewußt hätte, wie schön es ist kaum noch Schmerzen zu haben, hätte ich mich schon viel früher versteifen lassen.

Du musst natürlich schon vorsichtig sein und zu schwer heben sollte man auch nicht! Aber genaueres werden Dir Deine Operateure erklären!

LG und alles Gute
Michaela

:streichel
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Jürgen73
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 10:20


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Hallo Ralf,

willkommen im Forum.

Op Erfahrung habe ich nicht. Aber ich denke mal das ich trotzdem etwas dazu schreiben kann.

Dein Laufen solltest du bestimmt erst mal nach der Op lassen, weil die ganzen Erschütterungen von der WS abgefangen werden müssen.

Wenn du es im Fitnessstudio nicht übertreibst kannst du diesem Hobby bestimmt nach einer gewissen Ruhepause, nach der Op, wieder nachgehen.

Und einen Kasten Bier wirst du bestimmt auch wieder tragen können. Aber Rücken- (Bandi) gerecht.

Das heisst nicht einseitig belasten.

Eventuell bekommst ja noch eine AHB oder später eine Reha. Dort wird dir das Rückengerechte Verhalten schon beigebracht.
Falls du so etwas nicht bekommst gibt es Rückenschulungen auch von der VHS oder eventuell sogar von deiner KK.

PS. Trotz meiner ganzen Probleme, die in meinem Profil stehen, trage ich immer 2 Kästen Bier gleichzeitig. Natürlich auf jeder Seite einen.
Eben Rücken (Bandi) gerecht.
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darling
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 11:43


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Hallo Ralf,

dann ist ja Beeilung angesagt wenn du schon so bald einrücken musst!

Leider gibt es viele die nach der Versteifungs-OP nicht sehr glücklich sind, aber es gibt auch viele denen es danach supergut geht- diejenigen sind wieder voll im Leben und haben wohl auch nicht so viel Zeit, hier ihre Erfahrungen mitzuteilen.

Wie du nun schon vermuten kannst, bin ich eine, die nachher deutlich mehr Probleme hat.
ABER: das muss bei dir nicht eintreffen, man weiss halt vorher nicht auf welcher Seite man steht, deswegen sollte die OP sehr gut überlegt werden.

Diese Phase hast du ja nun schon abgeschlossen und von der Paulinenhilfe habe ich schon viel Gutes gehört!

Wie es nach dem OP weitergeht? Die ersten Tage bekommst du nicht so richtig mit da du gut mit Schmerzmitteln eingedeckt wirst. Ich war die erste Nacht auf Intensiv, ist aber nicht immer so.
Man kann die ganze Zeit nur ganz flach im Bett liegen und war deshalb froh, meinen MP3-Player mitgenommen zu haben- zum Bücher lesen war ich zu schlapp!

Schon am nächsten Tag durfte ich zum erstenmal neben das Bett stehen und die Physiotherapeutin kam jeden Tag und machte leichte Übungen mit mir und auch kleine Wanderungen auf dem Krankenhausflur!!

Nach zehn Tage durfte ich heim, vollbepackt mit einer WC-Sitz-Erhöhung, einer Greifzange und einem Keilkissen.

Die ersten acht Wochen durfte ich aber nicht sitzen, nur stehen, liegen und gehen.
Ich war auch sehr froh dass mein Mann mich sehr unterstützte, denn einkaufen, sauber machen-
all das war zu anstrengend und zu schmerzhaft.

Aber es ging stetig bergauf, nur wie schnell, das ist sehr individuell!

Ich denke dass es mindestens 3 Monate wenn nicht mehr braucht bis du wieder arbeiten kannst.

AHB/ Reha ist so kurz nach einer Versteifung nicht zu empfehlen, das ganze muss erst mal verknöchern und das braucht seine Zeit, erst nach etwa 6 Monate.

Mässiges MTT und Sport wird nach ein paar Wochen/ Monate schon möglich sein und wenn alles gut verknöchert ist auch Motorradfahren. Genauso verhält es sich mit den Getränkekisten.

Du musst aber gut auf deinen Rücken achten, er sagt dir die erste Zeit genau wo es langgeht.
Er- nicht du!!! :nein

Sodele, wenn du noch Fragen hast dann nur los!

Sonst wünsch ich dir alles Gute für den OP und liebe Grüsse, Esther
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goggo
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 14:49


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Hallo Ralf,
mein Gleitwirbel war auch der Fünfer mit Fußhebeschwäche und Ischias, links.
Ich sollte am 15.6.09 von L4-L5 versteift werden, als ich aus der Narkose aufwachte, war ich auch S1 versteift.
Im Krankenhaus ging es mir so wie erwartet, aber schon der Nachhauseweg im niedrigen Auto über 250 km war eine einzige Katastrophe, ich bekam auch leider keine Verordnung für Toilettensitz, Greifer und Keilkissen. Ein ganz wichtiger Tipp: lass dir das gleich vom Krankenhaus verordnen, hinterher gibt's nix von der KK!!!

Ich hätte mir NIE vorstellen können, dass man sich als einigermaßen sportlich Gewesene nicht mal mehr aus dem Bett bewegen kann!!! Aber auch das ist inzwischen wieder möglich!
Meine AHB war nach 10 Tagen, Schonprogramm, ich konnte nicht mal die Wasserübungen mitmachen, weil die Wunde noch genässt hat. Aber ich hatte eine Gehschule für mein linkes bein und sonstige machbare Übungen, alles im Schongang!!

Ich habe noch immer Schmerzen, aber als Fazit möchte ich sagen: Die Schmerzen, die ich hatte, sind weg. Das mit der Fusshebeschwäche dauert auch noch, aber ich weiss, dass die Schmerzen, die ich jetzt habe, vorbei gehen werden *sicherbin*
Die Lebensqualität, die in den letzten Jahren sich gegen 0 belief, wird wieder kommen, Sporteln (Kieser) soll ich erst nach dervollkommenen Verknöcherung, ich darf inzwischen wenigstens wieder radeln und auf dem Stepper und viel gehen, schwerer heben als 5 kg denke ich auch erst nach der vollkommenen Verknöcherung, ich würd erst mal nur ein paar Bierchen schleppen, is eh gesünder ;o)


Ich wünsch dir alles Gute!
goggo
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Jürgen73
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 15:05


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Hallo Michaela,

Zitat

Leider schreiben wirklich nur die Operierten, die schlechte Erfahrungen gesammelt haben (meistens). Ich kann nur von mir sprechen und ich bereue diese OP nicht! Wenn ich vorher gewußt hätte, wie schön es ist kaum noch Schmerzen zu haben, hätte ich mich schon viel früher versteifen lassen.


Seit kurzem gibt es diese Rubrik hier im Forum.

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MARI
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 16:10


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Hallo Ralf!

Auch wenn ich inzwischen nur noch ein seltener Gast im Forum bin, möchte ich mich auch als erfolgreich Versteifte melden.

Wenn du regelmäßig Krafttraining machst, ist das ein guter Grundstock für die OP und die anschließende Genesung.

Ich wurde 2003 von L3-S1 versteift und hatte vorher regelmäßiges Krafttraining gemacht. 3 Wochen post-OP bin ich in AHB gegangen, die mir richtig gut getan hat :up .

Weil sich der Schmerz verselbstständigt hatte, war ich noch 3 Jahre in Schmerztherapie (Tramal, Valoron, Durogisic) habe aber gemerkt, das die Bewegungseinschränkung immer weniger wurden. Getränkekisten schleppen kein Problem undansonsten gibt es für mich kaum Einschränkungen. Naja, das Snowboaden habe ich an den Nagel gehängt.

Ich habe immer nach dem Motto gelebt, das der Arzt mir nur einen Rat geben kann im Verhalten nach der OP und keine Verbote. Wenn man Sport macht, kennt man seinen Körper sehr gut und merkt, was man ihm zu muten kann, deshalb möchte ich dir Mut machen, das du bestimmt nach einiger Zeit wieder langsam anfangen kannst zu joggen (probieren würde ich es auf jeden Fall) und auch Motorad (bei Crossfahren wäre ich vorsichtig :total ) sehe ich nicht das Problem. Ich bin nach 3 Monaten aufs Fahrrad gestiegen (sportliche Haltung) und habe nie Probleme gehabt.

Was die AHB oder Reha angeht, wird dir dein operierende Arzt auf jeden Fall weiterhelfen können. Mansche empfehlen die AHB und andere erst eine Reha nach nem halben Jahr, ich bin froh, dass ich nach beiden Versteifungen (2001 war die Erste) sofort in AHB konnte.

Wünsche dir alles Gute!

Gruß MARI

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Jürgen73
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 16:24


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Hallo Mari,

dann darfst du auch in der neuen Rubrik "erfolgreich operiert" einen Beitrag schreiben.
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MARI
Geschrieben am: 22 Okt 2009, 16:26


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Danke danke, weiß das :up ,
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feiler4
Geschrieben am: 23 Okt 2009, 05:06


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Hallo Jürgen,

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... hab ich schon gesehen! Werde aber noch warten mit meinem Beitrag bis zur 2. Röntgenkontrolle auf der man dann deulich den Beginn der Verknöcherung sehen wird :up

LG
Michaela
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