Bandscheiben-Forum

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> Protrusion HWS - Schmerzen, Suche nach erfolgversprechender Therapie
bs241
  Geschrieben am: 27 Okt 2010, 20:55


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Hallo liebe Bandis,

bin momentan sehr verunsichert und habe Hoffnung, durch Euch etwas mehr Klarheit in Bezug auf weitere Schritte zu bekommen...

Also hier kurz zur Vorgeschichte:

seit Juli 2008: Taubheitsgefühl im rechten kleinen Finger, teils bis in die Handkante, Untersuchung beim Neurologen war ohne Befund: es wäre alles i.O., das ginge schon wieder weg, u. ich solle den Arm nicht so häufig knicken, hieß es...

August 2010: immer noch Taubheitsgefühl im Finger, Überweisung vom Internisten zum Orthopäden, MRT gemacht (Befund s.u.), erneute Untersuchung beim Neurologen (Sulkus ulnaris beids., sensible u. motorische NLG des N.ulnaris), wieder ohne Befund, die seit 2 Jahren bestehenden Hypäthesien/Hypalgesien am re. Kleinfinger seien am ehesten mit der im MRT festgestellten BS-Protrusion mit neuro-foraminaler Enge beidseits und Kompression der C8 Wurzel rechts in Höhe HWK 6/7 bei hohem Abgang dieser Wurzel zu erklären. Der Orthopäde schlug darauf hin vor, unter CT-Kontrolle Cortison-Spritzen an die Nervenwurzel HWK 7 und/oder 8 zu setzen (VI-3 Verfahren ICT). Er und der Neurologe sprachen über eine mögliche Anomalie der Nervenwurzelausgänge. Ich spürte die Unsicherheit der Ärzte u. entschied mich nach Rücksprache mit meinem Hausarzt und meiner Heilpraktikerin gegen den Eingriff und arrangierte mich (mal wieder) mit dem Taubheitsgefühl.

Dies trat aber Ende September 2010 in den Hintergrund, als ich mal wieder im Nacken total verspannt war (arbeite im Büro überwiegend am PC), mit dem Unterschied, dass ich diesmal starke ziehende Schmerzen in Schulter, vor allem Oberarm und Unterarm, teils bis in die obere Hand hinein bekam, die auch nachts nicht nachließen. Ich also zu einem anderen Orthopäden. Der schickte mich sofort zum Neurochirurgen, der mir jetzt auch eine CT-gesteuerte Micro-Therapie (diesmal HWK 6/7 links, 3 Termine) vorschlägt. Aufgrund der Risiken bis hin zur Querschnittslähmung und durch Aussagen einer mir empfohlenen Schmerzklinik (Biokinematik-Klinik, Bad Krozingen (bei Freiburg)), dass die Schmerzen nicht von der Bandscheibe kämen, sondern nur durch bestimmte verspannte Muskeln, die man „freitrainieren“ könne, bin ich nun total verunsichert, was ich tun soll: CT-Spritz-Therapie, Schmerzklinik oder erstmal Krankengymnastik (z.B. klassischen KG oder ambulante Bandscheibensportgruppe)?

Kann mir jemand bitte einen Rat geben? Denn ich will diese Schmerzen loswerden, und nicht mehr allzu lange mit Schmerz- und Muskelentspannungsmitteln herumdoktern (Voltaren dispers ausprobiert, bei Ibuprofen 400 geblieben, aber ohne viel Erfolg und Tetrazepam AL 50, begleitend Vitamin B1 und B6 und Magnesium)
.

Hier der Befund des Röntgeninstitutes (MRT-HWS, Sagitale T1 und T2. Transversale T2 und T2*):
- Steilstellung der HWS, angedeutete u. physiologische Kyphosierung der oberen HWS. Sehr diskrete Ventrolisthesis HWK 2 auf KWK 3.
- Multisegmentale Osteochondrosen, allenfalls initiale Unkarthrosen.
- HWK 3/4: Leichtgradige rechtsbetonte neuroforaminale Enge bei Bandscheibenprotrusion.
- HWK 4/5: Links mediolateral/foraminal betonte Bandscheibenprotrusion (Übergang NPP). Leichtgradige neuroforaminale Enge bds.
- HWK 5/6: Keine wegweisenden Befunde
- HWK 6/7: Breitbasige dorsomediane und bis nach biforaminal reichende Bandscheibenprotrusion. Linksbetonung. Mittelgradige neuroforaminale Enge Nervenwurzelaffektion bds. denkbar.
- Keine wegweisenden Befunde der Bandscheibenfächer HWK 7 /BWK 1 - BWK 3/4.
- Keine relevante Spinalkanalstenose. Keine Myelopathie.
- Keine Auffälligkeiten der sektorweise einsehbaren paravertebralen Weichteile.

Schon jetzt vielen Dank an alle, die sich mit meinem Fall beschäftigen.

Liebe Grüße!

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Panthercham
Geschrieben am: 28 Okt 2010, 01:19


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Hallo und herzlich willkomemn BS,

wenn der Befund oder das Ergebniss Deiner HWS älter sind als 6 Monate, würde ich dringend auf ein neues MRT pochen.

Es verändert sich viel in der Zeit in der HWS.

Die Enge kann Dir durchaus Nervenreizungen bereiten, es gibt ja mehrer Baustellen in Deiner HWS.

Wurden HWS Nerven auch neurologisch gemessen, da alles andere ja schon ausgeschlossen wurde ?

Nach so langer Schmerzzeit sollte eigentlich schon etwas wie KG, Massagen oder schmerztherapie gemacht worden sein, hierzu zählen auch die PRT, die ich denke, in Deiner Situation nicht unbedingt sinnvoll erscheint.

So schnell wird man im übrigen nicht Querschnittsgelähmt, selbst durch operation nicht.

Fraglich ist auch das Schmerzgedächnis, es trainiert sich den schmerz an.

Wichtiger wäre die zugabe von Vitamin B12 gewesen, da dieses, die Heilung der Nerven beschleunigt.

Als wenn der Befund neu ist, such Dir einen anderen Neurochirurgen, ist der Befund älter als 6 Monate, wie gesagt ein neues MRT machen lassen.

Kein guter Neurochirurge würde Therapievorschläge machen mit Befunden die älter sind.

Gruß

Markus :winke
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bs241
Geschrieben am: 30 Okt 2010, 11:25


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Hallo Markus,

ganz lieben Dank für die Begrüßung und Deine ausführliche Antwort! Du scheinst Dich recht gut in der Materie auszukennen. Bist Du vom Fach oder selbst betroffen?

Also: das MRT ist noch recht frisch, nämlich von August 2010. Bei den neurologischen Messungen wurde weder 2008 noch jetzt im August 2010 etwas festgestellt. Alles sei okay.

Hab jetzt nochmal mit meiner Hausärztin (zugleich Neurologin) gesprochen, sie rät mir auch eher von der PRT ab. Deine Aussage bestärkt mich darin, die Termine abzusagen.

Massagen hab ich im September 6 Stk. hinter mir, die Muskeln wurden dadurch geringfügig lockerer. KG starte ich in Kürze (Rezept ist auf dem Postweg zu mir, und ich werde versuchen, noch den Krankenkassenzuschuss für die regelmäßige Bandscheibensportgruppe hier im örtlichen Krankenkaus zu bekommen.

Am Ende meiner Krankenzeit (sprich Mitte dieser Woche) ging es mir endlich besser, die Schmerzen im Arm sind toi, toi, toi so gut wie weg, nun fühlen sich aber beide Schultern an, als ob die Gelenke aus Blei sind. Das kam direkt an meinem ersten Arbeitstag. Aber das ist im Vergleich zu vorher echt erträglich...

Die Schmerztablettendosis habe ich reduziert und seit 2 Tagen sogar weggelassen und heute Nacht auch das Tetrazepam. Vitamin B1 und B6 (ratiopharm) und Magnesium-Brausetabletten nehme ich weiterhin.

Vitamin B12!? Dazu hat mir bisher noch niemand geraten! Kann mich ja gleich mal im Drogeriemarkt und in der Apotheke schlau machen...

Hab mich auch schon mit der Schmerzklinik (Biokinematik-Klinik, Bad Krozingen) in Verbindung gesetzt. Die sehen einen Therapieansatz in meinem Fall und schlagen einen 4 bis 7-tägigen stationären Aufenthalt vor. Notfalls - wenn die Schmerzen wieder so heftig werden - mache ich das totz der Kosten, denn es klingt vielversprechend.

Bin gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird.

LG,
Bea.
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parvus
Geschrieben am: 01 Nov 2010, 19:05


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Hallole und willkommen im Forum :winke

Da Deine Aufnahmen ja neueren Datums und wohl auch neurologische Messungen erfolgt sind, ohne eine klinische Relevanz zur OP etc. zu enthalten, so würde ich über eine kompakte Rehamaßnahme einmal nachdenken. :kinn

Dein Beruf am PC/Büro birgt ganz sicher die Gefahr von Muskelverspannungen mit sich.
Mit geschädigter WS und untrainierter Muskulatur wird sich wohl bereits ein Teufelskreis eingefunden haben. Achtung daher, dass keine Chronifizierung sich einstellt.

Schmerz - Reaktion = erhöhter Muskeltonus - Verspannung - Fehlhaltung - Schmerz ...........

Gezielte muskulaturkräftigende Krankengymnastik, Erlernen von Fehlverhalten im Beruf und Alltag, Entspannungstechniken u.v.m. solltest Du innerhalb der Rückenschule (diese Kurse kann man auch bei den KK oder der VHS erhalten) vielleicht einmal innerhalb einer Rehamaßnahme angehen. :z

Hast du einmal an sehr schmerzhaften Tagen versucht mittels Wärme-Anwendungen (Kirschkernkissen, Heizkissen, warmes Bad etc.) Schmerzlinderung zu erfahren?
Kennst/kannst Du Entspannungstechniken: z.B. progressive Entspannung nach Jacobsen, oder autogenes Training, Thai chi, Yoga usw.
Hast Du Dich evtl. einmal mit Osteopathie beschäftigt?
Wie sieht es in Deinem Bett aus: Matratze, Kissen usw.?
Dein Arbeitsplatz ergonomisch OK?

Falls die Klinik in Bad Krozingen Dich als potentiellen Patienten einstuft, so würde ich dies wahrnehmen, ein Versuch wäre es doch wert!

Alles Gute :winke parvus
PM
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bs241
Geschrieben am: 01 Nov 2010, 19:40


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Hallo parvus,
danke schön für die Tipps, die mir weitere Gedankenanstöße gegeben haben. Werde auf jeden Fall schnellstmöglich mit KG anfangen, und dann sehen wir weiter.
Dir auch alles Gute!
bs241 :winke
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Panthercham
Geschrieben am: 02 Nov 2010, 15:58


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Hallpo BS,

um Dir Deine Frage zu beantworten,

ich beschäftige mich schon sehr lange mit HWS und deren Problemen (mehrer Jahre) und bin selbst Bandi mit Prothese in C5/6.

Vom Fach, also bin ich nicht :z .

Gruß

Markus :winke
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