Bandscheiben-Forum

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> Opiate entzug, immer stärkere Schmerzen
wolle23
Geschrieben am: 02 Sep 2010, 18:50


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Hallo Ihr Lieben ,
nach langen Gästebuch besuchen habe ich mich heute entschlossen mich anzumelden.
ich bin männlich 51 jahre alt und beziehe seit 2005 wegen voller Erwerbsminderung Rente.

In der Zeit von 1997-2005 bin ich 5 mal im beriech L 3/4 und L 5/S1 an der Bandscheibe operiert worden,2007 ventrodorsale Fusion L4-S1.
Seit 2008 HWS Syndrom C4-C6 mit Wurzelreizsyndrom C6 links hier wurde mir seitens des Krankenhauses ende 2009 eine OP mit Versteifung empfohlen,ich wollte mir aber noch andere meinungen einholen
Ich war trotz aller Operationen und Behandlungen nie Schmerzfrei,seit 2005 nehme ich ständig verschiedene Opiate in ständig wechselnder Dosierung und Stärke,trozdem Schmerzen.
Vorigen Monat war ich mal wieder bei einem Schmerztherapeuten (vom Hausarzt empf.)der mir sagte wir müssen erst einmal von allen Opiaten weg so das wir eine Nulllinie erhalten um dann wieder mit entsprechenden Medikamenten zu beginnen ,als ersatz bekam ich L-Polamidon
Tropfen 5mg.
Im moment weiss ich einfach nicht mehr was ich machen soll, ich bin voll auf Entzug, mir geht es nur noch schlecht ,Schmerzen im LWS-HWS bereich, in den Beinen und dem Arm,Kopfschmerzen ,Übelkeit ,Schwitzen,Frieren einfach gesagt ich Dreh am Rad.Von meinem Hausarzt habe ich noch zusätzlich zur Linderung Clonidin 75,Iboprofen 600,Metamizol 500 Tropfen,Lyrica 150 bekommen.
Nun meine Frage .
Hat jemand auch schon vergleichbares erlebt ?
Vielen Dank für eure Geduld ,vielleicht auf bald!
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vrori
Geschrieben am: 02 Sep 2010, 21:21


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Hallo Wolle,

zuerst einmal herzlich willkommen....

Du hast ja doch schon einiges hinter dir....nicht zu beneiden..

Sag mal, hat dein Schmerzdoc von jetzt auf null die Medis bzw. die Opiate runtergedreht? Du sollst jetzt gar keine mehr nehmen?
Das ist doch wohl ein bisschen heftig oder?

Ich habe im Spätherbst vor (ich wollte das jetzt schon beginnen, aber die Schmerzen lassen es jetzt noch nicht zu) - ganz langsam die Targin auszuschleichen....und dabei soll mir meine Schmerzärztin eigentlich helfen...und ich möchte in kleinen Schritten die Dosis der Opiate verringern...dann dürften die Entzugserscheinungen nicht so stark sein...

Wieso macht man bei dir das nicht so? Hat dir niemand dazu geraten, es mit kleinen Schritten zu versuchen? Diese von 100 auf null halte ich für verantwortungslos von deinen Ärzten...besprich die Vorgehensweise doch noch einmal mit deinen Ärzten..

alles gute
LG
Vrori
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Conny42
Geschrieben am: 02 Sep 2010, 22:33


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Hallo Wolle !

Wikommen im Forum ! :;

Ich weiß nur, das ich nie mehr einen Entzug zu Hause machen werde. ich hatte Schüttelfrost,
schwitzte furchtbar, hatte Schmerzen vom Feinsten usw...
Und ich habe langsam runterdosiert ! Aber der Schluß war höllisch.

Und das Ende vom Lied : Ich nehme jetzt mehr Medis als vorher !

Ich muss Vrori zustimmen ! Es ist total bescheuert von jetzt auf gleich alle Medis abzusetzten !
Das hält kein Mensch aus.
Dieser Arzt, der das empfohlen hat, gehört verhauen und du solltest dir schnellstens einen anderen Doc suchen !

l.G.
Astrid
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andreag
Geschrieben am: 03 Sep 2010, 11:44


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Hallo Wolle! :;

Ich kann mich da meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Die Opiate von jetzt auf gleich abzusetzen ist unmöglich. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, daß Dein Schmerzarzt das von Dir verlangt hat. :kinn Im letzten Jahr hat ein Internist von mir auch verlangt, daß ich die Targin von heute auf Morgen absetze. Mein Schmerzarzt legte aber sein Veto ein und erstellte einen Plan, wie ich sie langsam ausschleichen sollte. Das hat dann auch ganz gut geklappt. Es ging mir zwar nicht toll, aber es war auszuhalten und nach ca. 3 Wochen war dann alles überstanden.
Mittlerweile nehme ich die Targin zwar wieder, aber das ist eine andere Geschichte... :rolleyes:
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wolle23
Geschrieben am: 03 Sep 2010, 16:46


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Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten,aber es ist wirklich so das der Schmerzdoc die bis dahin genommen Opiate sofort auf null gesezt hat ,als ersaz bekam ich L-Polamidon 5mg was auch ein
BTM Medikament ist und wohl speziell für einen Entzug sein soll.
Natürlich haben sich alle anderen normalen Schmerzmittel in der dosis jetzt riesig erhöht.
Anfang des Jahres war ich in einer Schmerzklinik die wollten aber an eine änderung nicht heran gehen.
Ich finde das auch unmöglich so etwas zu hause durchzuführen,ich darf kein Auto fahren und komme an manchen Tagen noch nicht einmal vor die Tür weil es mir so besch... geht.
Mein Hausarzt hat mir wohl gesagt er will mir jegliche unterstützung geben ,aber die Opiate fehlen mir einfach.
Ich hab am 9.9. wieder einen Termin beim Schmerzdoc ich bin einmal gespannt was dann passiert,
sollte er noch weiter so komische Ideen haben habe ich mir vorgenommen die Behandlung abzubrechen.
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Ave
Geschrieben am: 04 Sep 2010, 00:57


Querulantin aus Überzeugung
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Hallo Wolle

Zitat

sollte er noch weiter so komische Ideen haben habe ich mir vorgenommen die Behandlung abzubrechen.


Die Frage ist, ob der Schmerzdoc nur Medikamente im Angebot hat oder ob Du eine multimodale Schmerztherapie bei ihm bekommst.
Diese beinhaltet neben Medis zur Schmerzlinderung auch noch Bewegung/Physiotherapie und psychosoziale Komponenten.
Das Ziel einer guten Schmerztherapie ist es, dass der Patient besser mit seinem Schmerz zu leben lernt, sozusagen den Schmerz zu managen, den Fokus weg vom Schmerz hin zu angenemen Dingen. Oft ist eine begleitende Psychotherapie Gold wert, denn durch den ständigen Schmerz leidet die Psyche mit.
Und Schmerz und Psyche sind leider eng miteinander verbunden. An glücklichen Tagen empfindet man den Schmerz meist nicht so nagend wie an traurigen/schlechten Tagen.

Nur eine multimodale Schmerztherapie verdient auch die Bezeichnung Schmerztherapie.

Wenn Dein Schmerzdoc nur die medikamentöse Seite abdeckt, dann ist er sicher nicht der richtige Ansprechpartner.

Gute Besserung
Lg
Maria
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aris43
Geschrieben am: 04 Sep 2010, 13:35


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Hallo,

vielleicht kann ich auch über meine Erfahrungen berichten. Seit ca. 5 Jahren nehme ich abwechselnd oxygesic/Oxycodon in höchster Dosierung, nämlich 4x80mg.

Jetzt habe ich es geschafft (allerdings auf Anraten des Schmerztherapeuten) allein und zu Hause mich selbst von diesem Zeug loszubringen. Ogygesic ist viel stärker als das Oxycodon, kann nicht geteilt werden und der Suchtfaktor ist wirklich hoch. Deshalb bin ich zuerst auf Oxycodon umgestiegen.

Das Absetzen hat wiefolgt geklappt. Parallel zu dem Opiat habe ich Lyrica, Arcoxia und Voltaren genommen. Jeden dritten Tag habe ich die Dosis um 40mg reduziert und als die Entzugserscheinungen aufgetreten sind, eine Lyrica bzw. Voltaren mehr genommen, dass führte dazu, das die Ganzkörperschmerzen nicht so extrem waren.

Ja und die anderen Nebenwirkungen (Schweißausbrüche, Frieren etc. ) habe ich einfach ausgesessen.

Jetzt nehme ich schon drei Tage keine Opiate mehr und das ist ein super Gefühl. Sich das Rauchen abzugewöhnen war schwerer :-)).

Gruß
aris
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Zitrus
Geschrieben am: 05 Sep 2010, 17:25


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Hallo Wolle, :;

ich habe letztes Jahr im Oktober einen Opioid-Entzug (Oxygesic) gestartet - allerdings stationär. Ich hatte zuvor den Schmerztherapeuten gewechselt und die neue war der Meinung, dass ich operiert bin, deshalb sei der Nerv frei, also kann ich keine Schmerzen mehr haben, also ist mein Schmerz psychosomatisch... :vogel

Ich war in einem Krankenhaus mit Schmerzstation und wurde erst einmal auf die Hälfte der Opioide gesetzt. Zusätzlich, um den Entzug zu erleichtern, bekam ich Peracin und wurde wirklich super über den Verlauf und auch über die kommende Situation (z.B. Schüttelfrost, Schwitzen, Durchfall, innere Unruhe usw.)aufgeklärt!!!

Wie bei Dir ging der Schmerz erst einmal nach oben (bis VAS 8). Ich war total am Ende...
Als nach fünf Tagen immer noch kein Schmerzrückgang zu bemerken war (sollte nach zwei bis drei Tagen wohl sein), wurde der Entzug von seiten der Ärzte abgebrochen und eine Opioidrotation versucht. Doch auch dieses ging schief.

Nach sieben Tagen bekam ich wieder Oxygesic, war eineinhalb Stunden nach der Einnahme auf VAS 1-2.
Fazit war, dass ich das Oxygesic brauche und auch in der gegebenen Menge, da die Schädigungen zu groß sind.

Wie Du schreibst hat eine Schmerzklinik ja nichts an Deiner Medikation geändert - wieso denn nun so plötzlich? Ich an Deiner Stelle, würde den Entzug abbrechen! Und auf jeden Fall immer nur stationär! Ich persönlich finde es unverantwortlich, was Dir Dein Schmerztherapeut zumutet!!!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft! :winke
Zitrus
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wolle23
Geschrieben am: 06 Sep 2010, 17:46


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Hallo Zitrus,
danke für deine Ausführungen.
Es ist wiklich so das in der Klinik alle Medikamente so beibehalten wurden wie ich sie bis dahin genommen habe,zusätzlich wurden dort sakrale Umflutungen das volle Krankengymnastische
Programm ,medizinische Trainingstherapien,Massagen und Bewegungsbäder durchgeführt,
war natürlich alles sehr schön lindert die Schmerzen aber nur für kurze Zeit.

Da aber alles kein Durchbruch ist um meine Schmerzen einigermassen erträglich zu machen
hat mein Hausarzt diesen Schmerztherapeuten gefunden und mich dahin überwiesen .
Mann versucht eben alles um vielleicht seine Schmerzen zu verringern.

Das es jetzt zu dieser völlig irrsinnigen Therapie gekommen ist hat sich wohl keiner vorgestellt.Am Donnerstag habe ich wieder einen Termin bei dem Schmerzdoc.

Da es mir zur zeit ohne meine alte Medikation schlechter geht als vorher hoffe ich das er mir
wenigstens einen teil der Opiate (weniger mg) zugesteht.
Wenn nicht ,war das der letzte Besuch bei ihm.

danke an alle! Wolle
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wolle23
Geschrieben am: 16 Sep 2010, 17:36


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Hallo an alle im Forum,

Nach gut vier Wochen von meinem Opiat Entzug wollte ich mich noch einmal melden wie es mir inzwischen ergangen ist.
Das gröbste von meinem Entzug habe ich glaube ich hinter mir,zumindest sind die Symptome des Entzuges nicht mehr ganz so schlimm,dafür die Schmerzen um so stärker.

Mein Hausarzt sieht mich glaube ich am liebsten nur noch von hinten,ich bin ihm wohl in den letzten vier Wochen auf den geist gegangen da ich bestimmt dreimal in der Woche dagewesen bin weil ich einfach mit meinen Schmerzen nicht klar gekommen bin.
Immer wieder wurde die Schmerzmedikation mit normalen Schmerzmitteln erhöht aber alles ohne Opiate.

Inzwischen habe ich jetzt auch endlich einen Bericht von dem Schmerdoc bekommen den ich aber
kaum verstehe.

Kurzer Auszug aus dem Bericht
Schmerzbeurteilung/Epikritische Bewertung Nazizeptiv-neuropathisches Schmerzsyndrom bei
degenerativer Wibelsäulenerkrankung
affektive Schmerzverstärkung
Verdacht auf Hyperalgesie
Chronifizierungsstadium drei nach Gerbershagen

ich habe schon viele Berichte gelesen und auch verstanden aber hier blicke ich nicht mehr durch,
kann mir jemand helfen.


Gruß an alle Wolle23
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