Bandscheiben-Forum

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> Uneins mit dem Orthopäden, Vorstellung und Historie
krummundschief
Geschrieben am: 02 Jul 2010, 13:01


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Moin zusammen,

nach 26 Jahren ist das Thema Skoliose für mich wieder aus der Versenkung aufgetaucht und ich freue mich sehr, daß es auch hierzu jetzt ein Forum gibt. Damals [tm] gab's ja noch nicht mal Internet...

Also:
mein Name ist Ilka und ich bin jetzt 43 Jahre alt. Ich stamme aus Heide in Holstein und bin auf Umwegen über München und Rosenheim in Hamburg gelandet. Der Norden läßt mich nicht...

Etwa 1979 (mit 12 Jahren) wurde bei mir eine idiopatische Skoliose festgestellt. In der Uniklinik Kiel wurde mir ein Boston-Milwaukee-Korsett angepaßt, das ich bin 1982 getragen habe, danach wurde gegen ein Cheneau-Korsett getauscht. 1984 hatte ich das Korsett dann - dachte ich - für immer abgelegt.

Ich kann über Skoliosegrade und die genaue Art der Verkrümmungen hier nichts genaues schreiben, das liegt zu lange zurück. Zur Zeit versuche ich, die Berichte und Röntgenbilder von damals zu bekommen. Die Berichte existieren sicher noch, bei den Röntgenbildern ist das im Moment nicht ganz klar. Wenn ich sie habe, werde ich hier die Kurzfassung einfügen.

Nach über längere Zeit immer wieder anfallsweise auftretenden Schmerzen in der Leistengegend bin ich Anfang diesen Jahres zum Orthopäden gegangen. Dieser vermutete erst eine Hüftgelenksarthrose, aber das Röntgenbild der Hüfte war einwandfrei. Die nächste Idee, Leistenbruch, wurden durch einen Chirurgen und zur Absicherung durch eine Ultraschalluntersuchung beim Internisten ebenfalls ausgeschlossen. Im Befund wurde dem Orthopäden jeweils geraten, sein Augenmerk doch auf die Lendenwirbelsäule zu legen. Bei Bandscheibenproblemen könnten Schmerzen in den Leistenbereich ausstrahlen.

So wurden also zwei Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule angefertigt. Die Diagnose: Osteochondrose L5/S1, Spondylarthrose, Skoliose der LWS 20°.

Gestern war ich also wieder beim Orthopäden. Die Osteochondrose als Ursache meiner anfallsweisen Schmerzen wurde voll und ganz verworfen und der Doc meinte, er könne auf dem Röntgenbild sehen, daß mit meiner Bandscheibe alles in Ordnung wäre :frage Eine genaue Untersuchung hält er nicht für erforderlich.

Er konzentriert sich jetzt voll und ganz auf die Skoliose. Die 20° werden von ihm angezweifelt (von mir auch; das scheint recht "sportlich" gemessen worden zu sein), ich habe Krankengymnastik verordnet bekommen (6x, 2xpro Woche), die ich selbstverständlich wahrnehmen werde. Außerdem unterstützt er meine Idee, vorsichtig (!) wieder das Training in einem Fitnessstudio aufzunehmen.

Außerdem hat er mir vorgeschlagen, für "aktivere Tage" (Einkaufstour, Wohnung streichen etc.) ein Stützkorsett anfertigen zu lassen - er würde es verschreiben und hält es wohl für eine gute Idee. Gedacht ist wirklich nur, daß ich dieses Stützkorsett in Zeiten stärkerer Belastung trage und nur dann. Keine Rede von "über nacht" oder so. Meine Reaktion auf diese Idee war nach den Jahren unter dem Plastikpanzer allerdings so, daß er die Idee nicht weiter verfolgt hat, aber das Angebot steht weiterhin im Raum. Ich weiß nicht recht...

Mein Chef bringt mir Montag die Kontaktdaten seines Orthopäden mit. Er hatte einen Unfall, bei dem er sich einen Wirbel gebrochen hatte, und war mit der Akut- wie auch mit der Langzeitbehandlung dort ausgesprochen zufrieden. Ich werde mir dort eine zweite Meinung holen, denn ich bin der Meinung, daß man aus einem Röntgenbild (das nur Knochen abbildet) nicht zweifelsfrei heraussehen kann, ob eine Bandscheibe (die nicht abgebildet ist, da kein Knochen) wirklich einwandfrei intakt ist.

So, das war's erstmal. Die weitere Entwicklung werde ich ergänzen.

LG Ilka
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_S_u_M_u_
Geschrieben am: 02 Jul 2010, 13:24


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Hallo Ilka

im Laufe des Tages melden sich bestimmt noch die erfahrenen Bandis.

Für die Wirbelsäule ist der Neurochirurg der richtige Facharzt. Röntgenbilder sind nicht ausreichend, es muss auf jeden Fall ein MRT gemacht werden.

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isab
Geschrieben am: 02 Jul 2010, 15:45


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Hallo Ilka,

ein herzliches Willkommen im Bandi Forum.

Mit Deinen Beschwerden gehörst Du in die
Hände von "Fachleuten".

Mit Röntgen allein ist es nicht getan, MRT und
CT müssten gemacht werden.

Lasse bitte alles vernünftig abklären und dann
sehe weiter.

LG Isab :;
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Topsy
Geschrieben am: 02 Jul 2010, 21:10


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Hallo Ilka,

herzlich willkommen hier im Forum.

Ich würde mir auch eine Zweitmeinung einholen.

Selbst habe ich ein leichtes Korsett, dass ich auch zum Hausputz anmache und es bringt mir sehr viel. Sehr schlimm ist es nur, wenn ich es wieder abmache, weil ich dann so ein Gefühl habe, als wenn die ganze WS zusammen kracht. Das isr nur ein kurzer Schmerz und immer noch besser, als wenn ich Hausputz ohne Panzer mache.

Heutzutage gibt es schon eine andere Generation von Korsetts und auch die Materialien sind ander, als anno Pfeife.

Gute Besserung und liebe Grüße
Topsy :winke
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Ave
Geschrieben am: 03 Jul 2010, 23:44


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Hallo

Also ich hätte eher die Spondylarthrose in Verdacht. Man kann die Facettengelenke infiltrieren, hat man dadurch vorübergehend (und wenns nur 2 Std sind) eine Linderung, dann wäre der nächste Schritt eine Denervierung (Verödung mittels Hitze oder Kälte).

Ganz wichtig ist, dass Du Deine Rückenmuskulatur wieder trainierst, anfangs reichen schon isometrische Übungen (das sind Übungen, wo man nur mit der Muskelspannung arbeitet). Das Training sollte im Rahmen Deiner Möglichkeiten dann intensiviert werden, am besten ist ein tägliches Training (und wenn es nur 15 min tgl sind).
Beim Fitness-Studio solltest Du drauf achten, dass dort Physiotherapeuten zugegen sind bzw Du solltest vorher mit Arzt und Physiotherapeuten abklären, welche Geräte und welche Gewichte sinnvoll sind und welche nicht.

Ansonsten schließ ich mich den anderen an, Du gehörst in die Hände eines NCH und es braucht dringen ein MRT.

Gute Besserung
Lg
Maria
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krummundschief
Geschrieben am: 05 Jul 2010, 10:18


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So, ich habe jetzt einen Termin in der Wirbelsäulenpraxis Hamburg (in Volksdorf). Das ist ein Neurochirurg. Leider ist der Termin erst am 27.7. - ist anscheinend nicht so einfach, wenn man erst ab 17 Uhr kann... Ist frustrierend, vor allem, weil mir heute das linke Bein ziemliche Probleme macht - fast jede Bewegung tut weh und ich humpele wie ein Greis.

Heute und donnerstag sind die ersten beiden KG-Termine. Der Physiotherapeut bat mich nach einer überraäschend überschänglichen Begrüßung (seine Frau hat fast die gleiche Handynummer :D ), die bisher gemachten Röntgenbilder und Befunde mitzubringen. Finde ich schon mal gut, daß er selber kucken (und denken?) will.

Indikationsstufe WS2b bedeutet, daß ich maximal 3x6 KG bekomme und dann 12 Wochen Pause machen muß, nicht wahr? Vielleicht kann meine Hausärztin ja helfen, das zu überbrücken, 1xKG pro Woche wäre schon ganz nett. Ich hab' hat Angst, daß sich Fehler einschleichen, wenn ich 12 Wochen lang alleine werkele.

Ich werde weiter berichten...

LG Ilka
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Ave
Geschrieben am: 05 Jul 2010, 23:42


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Hallo Ilka

Wenn es medizinisch notwendig ist, dann kannst Du auch über die 3 x 6 Verordnungen hinaus KG bekommen.
Die meisten Ärzte trauen sich nur nicht, weil sie Angst vor den KK haben, dass diese Regressforderungen an sie stellen, wenn sie mehr KG aufschreiben als andere Ärzte. Da gibt es richtige Statistiken, welcher Arzt wie viel KG verordnet und wenn einer im Vergleich zu den anderen aus der Reihe tanzt, dann kommt es vor, dass die KK nicht bezahlen wollen und der Arzt die KG aus eigener Tasche bezahlen soll.

Leider fügen sich die meisten Ärzte diesem Diktat, weil sie den Aufwand, den Ärger oder was auch immer fürchten.
Dass es sich lohnt, dagegen anzugehen, dafür ist mein Orthopäde ein gutes Bsp.
3 x sollte er in Regress genommen werden, er hat sich geweigert, das ging dann alle 3 x vor Gericht und er hat jedes Mal gewonnen.
Aber ich denke, die meisten Ärzte wollen damit nicht behelligt werden, wobei es eben sehr wohl Fälle gibt, wo es medizinisch absolut begründet ist, über die Regelverordnung hinaus KG-Rezepte auszustellen.

Es gibt für die Ärzte auch die Möglichkeit größere Verordnungen auszustellen, z. B. statt 6er gleich 10er aufzuschreiben. Allerdings weiß ich leider nicht, wie man an diese Verordnungen kommt, denn in diesen Genuss kam ich noch nie - obwohl ich ständig manuelle Therapie benötige.
Sobald ich länger als 2 Wochen keine manuelle Therapie habe, verschlechtert sich mein Zustand, obwohl ich ja täglich mein Rückentraining in Eigenregie mache.

Gute Besserung
Lg
Maria

PS: Für den Anfang wirst Du auch nicht zu viele Übungen gezeigt bekommen, man wird erst mal ausloten, welche Übungen für Dich überhaupt machbar sind und diese zeigt man Dir dann und wiederholt sie oft.
Ich habe sogar Übungsblätter mitbekommen, wo die Übungen genau beschrieben wurden und wo auch Zeichnungen drauf waren.
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krummundschief
Geschrieben am: 06 Jul 2010, 05:01


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Zitat (Ave @ 05 Jul 2010, 23:42) 

Für den Anfang wirst Du auch nicht zu viele Übungen gezeigt bekommen, man wird erst mal ausloten, welche Übungen für Dich überhaupt machbar sind und diese zeigt man Dir dann und wiederholt sie oft.
Ich habe sogar Übungsblätter mitbekommen, wo die Übungen genau beschrieben wurden und wo auch Zeichnungen drauf waren.


Hallo Maria,

wir haben uns gestern abend erst einmal aufs Dehnen und Strecken konzentriert. Das hat auch richtig gut getan. Mit den Übungen ist der Physio erst mal zurückhaltend, bis ich meinen NC-Termin hatte. Er hat sich Röntgenbilder und Befund angesehen und war sehr erstaunt, daß noch kein CT gemacht wurde... Das ist nach dem Termin beim Neurochirurgen dann ja vielleicht anders.

Der Physio ist übrigens auch der Meinung, daß ich wahrscheinlich keinen BS-Vorfall habe. Im Gegensatz zum Orthopäden hat er es mir allerdings auch schlüssig erklärt. Er hat die Spondylarthrose im Verdacht, meine Beschwerden zu verursachen.

Ich bin mal gespannt. Auf jeden Fall habe ich heute morgen brav die paar Übungen gemacht, die wir gestern geübt hatten. :angel

LG Ilka

Bearbeitet von krummundschief am 06 Jul 2010, 05:01
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krummundschief
Geschrieben am: 28 Jul 2010, 13:05


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So, Update. Gestern war der Termin beim Neurochirurgen.

1. Er hat mir zugehört. Richtig zugehört.

2. Er hat erst mal selber untersucht, bevor er sich die mitgebrachten Röntgenbilder und Befunde angesehen hat.

Der persönliche Eindruck ist gut. Hört zu, hakt nach, erklärt. Etwas kurz angebunden, aber zielstrebig.

Er hat das Iliosakralgelenk im Verdacht, meine Schmerzen in der Leiste zu verursachen, es sei möglicherweise durch die Skoliose geschwächt oder geschädigt. Um einen BSV auszuschließen, hat er ein MRT angeordnet, das findet dann am 9.8. statt und die Besprechung gleich nach dem Praxisurlaub am 24.8. Das MRT war ja eigentlich auch exakt das, was ich aufgrund der eher schlechten Röntgenbilder von meinem (bisherigen?) Orthopäden erwartet hatte.

Inzwischen hat sich noch eine andere Möglichkeit aufgetan, woher meine Schmerzen kommen könnten. Ich habe seit ein paar Tagen Wadenschmerzen, die sich wie Krämpfe anfühlen, aber eigentlich keine sein können: Ich habe keinen Mineralstoffmangel und trinke genug (ca. 4l am Tag, bei großer Wärme auch schon mal mehr...). Da meine Beine voller Besenreiser und sichtbarer Äderchen sind und mein Vater sich 2x Krampfadern hat entfernen lassen (beim ersten Mal gab's ewige Komplikationen, der Leidensdruck beim zweiten Mal muß sehr groß gewesen sein), werde ich morgen einen Phlebologen aufsuchen. Da dieser auch Hautarzt ist, verbinde ich das gleich mit einem Hautkrebs-Screening, da ich hellhäutig und sommersprossig bin. Wenn ich schon mal da bin... Ich bin mal gespannt, ob der Phlebologe etwas findet.

LG Ilka

Bearbeitet von krummundschief am 28 Jul 2010, 13:23
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